Essay
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Die Steigerung von Sterben

Ohne Freiheit keine Kunst

Ein dummer und barbarischer Akt
Essay13.01.2025Boualem Sansal ist Opfer eineserinnerungskulturellen und geschichtspolitischen Chaos geworden, das zu entschlüsseln wäre. Die algerischen Machthaber haben einen renommierten Autor und alten Mann, um dessen Gesundheit man ernsthaft fürchten muss,zum Sündenbock gemacht. Mit der Stilisierung eines äußeren Feindes versuchen sie ihr verunsichertes Regime mit einer karikaturalen Neuauflage des Unabhängigkeitskrieges und der Entkolonialisierung zu stützen. Es wäre Zeit, dass auch die in Algerien gut angeseheneBundesregierung sich für den Träger des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels stärker einsetzt. VonClaus LeggewieWenn du sprichst, wenn du schweigst
Essay10.01.2025Einen Trost hat Boualem Sansal: Er ist nicht allein. Seit Beginn des Hirak im Jahr 2019 haben die Festnahmen wegen Meinungsdelikten in Algerien stetig zugenommen. Bis heute werden mehr als 200 AktivistInnen, JournalistInnen, StudentInnen oder BloggerInnen der Anstiftung zur Gewalt, der Störung der öffentlichen Ordnung und/oder der Gefährdung der nationalen Einheit beschuldigt. Sansals Ansichten sind kühn, und seine Kritik am Islamismus ist kompromisslos. Westliche Linke, die ihn kritisieren, verkennen, dass der Islamismus für jede Laizistin und jeden Laizisten muslimischer Tradition einereale Gefahr ist. VonNaila ChikhiDie Fatwa als Handlungsmodell

Vertrauenskrise - Wohlstandskrise - Identitätskrise
Essay17.12.2024Das Jahr 2024war ein Jahr der dramatischen Umbrüche, nicht nur wegen der Kriege, sondern auch wegen der politischen Krisen in denwichtigsten Ländern des Westens: In den USA und Frankreich ist diese Krise akut. Deutschland steht am selben Abgrund - wie weit entfernt, entscheiden die Bundestagswahlen. All diese Länder sind überdies von diskursiv kaum zu lösendenPolarisierungen gekennzeichnet, gegen die nur einantitotalitärer Konsens und die Wiedergewinnung von Politik helfen. VonUlrike AckermannGedenken in Auschwitz
Essay10.12.2024Sehr früh nach dem Krieg wurde in Auschwitz ein Museum zum Gedenken an die Verbrechen der Nazis eröffnet. Kommunistische, polnische, katholische Opfererzählungen konkurrierten miteinander. Dasjüdische Leiden in Auschwitz konnte erst nach dem Ende des kommunistischen Regimes 1990 wirklich zum Thema werden. Bis dahin waren die Juden, obwohl sie dieüberwältigende Mehrheit der Opfer stellen, marginalisiert. VonErnst Piper25 Bücher um das Jahr 2025 zu verstehen
