Der belgische König Albert II hat am Sonntag Küssnacht besucht. Dort hatte vor genau 75 Jahren seine Mutter Astrid bei einem Verkehrsunfall erst 29-jährig ihr Leben verloren. Albert war damals ein Jahr alt.
(sda) Der Monarch Albert II landete am Sonntagmorgen auf dem Militärflugplatz Emmen und traf nach 11 Uhr beim «Königin Astrid Memorial» in Küssnacht ein. Er wurde von vielen Schaulustigen, darunter zahlreichen Auslandbelgiern, herzlich empfangen.
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Beim mit fünf Kränzen geschmückten Kreuz hielt Albert eine Gedenkminute ab. Es markiert den Ort, an dem Astrid starb. Das Kreuz besteht aus schwedischem Granit, denn Astrid entstammte der schwedischen Königsfamilie. Die Eidgenossenschaft hat Belgien das Land geschenkt, auf dem das Königspaar verunglückt war.
Später besuchte Albert mit dem Bezirksrat Küssnacht und weiteren Ehrengästen bei der Astrid-Kapelle eine Messe, die von einem Bruder des Klosters Einsiedeln und einem belgischen Pfarrer gestaltet wurde.
Nach der Messe unterhielt sich der König mit einigen Schaulustigen, unter anderem auch mit Personen, die sich noch an den Unfall erinnern konnten. 70 Minuten nach seiner Ankunft verliess Albert die Gedenkstätte wieder.
Der Unfalltod von Königin Astrid hatte vor 75 Jahren in einem ähnlichen Ausmass die Menschen bewegt, wie 62 Jahre später das Schicksal von Prinzessin Diana. Das Auto war von Astrids Gatten, König Leopold III gefahren worden.
Das Cabriolet kam kurz vor Küssnacht von der Strasse ab und fuhr in einen Baum. Astrid wurde aus dem Wagen geworfen und war sofort tot. Der König verletzte sich nur leicht.
Astrid hinterliess drei Kinder, unter ihnen den späteren König Baudouin und den jetzigen Monarchen Albert. Mit einem vierten Kind war sie schwanger. Die beliebte Königin, die frei von höfischer Steifheit war, wurde durch ihren frühen Tod zur Legende.