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Radschnellverbindungen
Radschnellverbindungen sind sichere und komfortable Radwege über weite Distanzen. Mit ihnen werden Orte, wie Wohngebiete, Arbeitsstätten, Schul- und Ausbildungsstandorte, die viele Menschen täglich anfahren, über eine möglichst direkte, zügige und sichere


- Untersuchungen in Leipzig und Umgebung
- R3 Radschnellverbindung Leipzig - Schkeuditz (Halle)
- Absichtserklärung zur Unterstützung der Umsetzung des „Radschnellweges Halle-Leipzig“
- R5 Radschnellverbindung Leipzig - Markkleeberg
- R7 Radschnellverbindung Leipzig - Markranstädt
- R9 Radschnellverbindung Leipzig - Taucha
- R11 Radschnellverbindung Leipzig - Naunhof
- Von der Planung bis zur Umsetzung einer Radschnellverbindung
Für die Umsetzung derMobilitätsstrategie 2030 spielt dieFörderung des Radverkehrs in der Stadt eine wichtige Rolle. Radschnellverbindungen, auch Radschnellwege oder Radschnellrouten genannt, sind in und um Leipzig ein wesentlicher Baustein.
Radschnellverbindungen sind speziell ausgebaute Fahrradwege, mit denen Radfahrende über längere Distanzen zügig, sicher und komfortabel unterwegs sein können. Sie sind vor allem für Pendler gedacht, die regelmäßig mit dem Fahrrad unterwegs sind – zum Beispiel zwischen Wohnort und Arbeitsort oder Universität.
Untersuchungen in Leipzig und Umgebung
Radschnellverbindungen ermöglichen eine direkte, sichere, zügige, aktive und autounabhängige Mobilität. Um lange, lückenlose Strecken für Radfahrer attraktiv zu gestalten, ist eine sorgfältige Planung der Route erforderlich.
Eine Potentialanalyse des Freistaats Sachsen wurde 2018 für ganz Sachsen durchgeführt und hat insgesamt11 mögliche Radschnellverbindungen um Chemnitz, Dresden, Zwickau und Leipzig ermittelt. Potential ist vorhanden, wenn auf den Routen mindestens 2.000 Radfahrende über 10 Kilometer täglich unterwegs sein könnten. Von und nach Leipzig wurden fünf mögliche Verbindungen zu umliegenden Stadt- und Gemeindezentren festgestellt. Aktuell werden diese fünf Korridore weiterführend untersucht.
Beteilligung zur Route Leipzig - Markkleeberg
Teilen Sie Ihre Hinweise und Anregungen auf der Seite imSeite im Beteiligungsportal Sachsen – bis zum9. Dezember 2025.
Alle eingehenden Beiträge werden ausgewertet und geprüft, wie sie umgesetzt werden können. Die Ergebnisse werden anschließend auf derWebsite der Freistaates veröffentlicht.
Karte der potentiellen Routen
R3 Radschnellverbindung Leipzig - Schkeuditz (Halle)
Die Radschnellverbindung soll Leipzig und Schkeuditz verbinden und perspektivisch bis Halle ausgebaut werden. Die Machbarkeitsstudie zwischen Leipzig und Halle wurde erfolgreich abgeschlossen. Dabei wurde eine bevorzugte Streckenführung ermittelt, die in weiteren Planungsphasen vertieft betrachtet wird. Sie startet an der Westseite des Leipziger Hauptbahnhofs und soll entlang dem S-Bahnbogen Gohlis durch Möckern, Wahren (opt. Lindenthal), Stahmeln und Lützschena führen. Dort befindet sich der Übergabepunkt an das Landesamt für Straßenbau und Verkehr, welches die weiterführende Planungen nach Schkeuditz übernimmt.
Im Juni 2020 haben zwölf Vertreterinnen und Vertreter aus Politik und Gesellschaft – darunter Oberbürgermeister, Bürgermeister, Landräte sowie Vereine und Verbände aus Leipzig, Schkeuditz, Kabelsketal und Halle – ihre Unterstützung in einer gemeinsamen Absichtserklärung (Letter of Intent) bekundet.
Aktuell befindet sich das Projekt in der Phase der Vorplanung, in die viele Faktoren und unterschiedliche Belange einfließen und an deren Ende eine Vorzugsvariante der Streckenführung vorgeschlagen wird.
Weitere Informationen zum Projekt:https://radschnellweg.org/
Absichtserklärung zur Unterstützung der Umsetzung des „Radschnellweges Halle-Leipzig“
R5 Radschnellverbindung Leipzig - Markkleeberg
Für diese zu untersuchende Radschnellverbindung wurde eine Machbarkeitsstudie erfolgreich durchgeführt. Die Route zwischen Leipzig und Markkleeberg wird sich voraussichtlich zwischen zehn und elf Kilometern erstrecken. Mit Start beziehungsweise Endpunkt am Leipziger Promenadenring soll die Route über den Bayerischer Bahnhof entlang der S-Bahngleise, dem Verlauf der so genannten “Aktivachse Süd” folgend, durch die dort neu entstehenden Gebiete gen Süden aus der Stadt geführt werden. In Markkleeberg ist dabei die Herrmann-Müller-Straße an der Kreuzung mit der Zöbigker Straße in der Nähe zum S-Bahnhof Großstädten Ziel- bzw. Startpunkt.
Für diese Streckenführung sowie den alternativen Verlauf entlang der August-Bebel-Straße gibt es einBeteiligungsverfahren. Noch vor vollständigem Abschluss der Studie sind die Bürgerinnen und Bürger um Hinweise gebeten.
R7 Radschnellverbindung Leipzig - Markranstädt
Eine neue Radschnellverbindung zwischen Leipzig und Markranstädt wird sich vermutlich auf rund elf Kilometern erstrecken. Der herausgearbeitete Streckenverlauf soll mit Start auf der Westseite des Promenadenrings über die Karl-Tauchnitz-Straße, Sachsenbrücke, Bahnhof Plagwitz, entlang der S-Bahngleise durch Grünau und schließlich über die Nordseite des Kulkwitzer Sees bis zum Bahnhof nach Markranstädt führen.
Für diese mögliche Radschnellverbindung wurde ebenfalls eine Machbarkeitsstudie von einem Planungsbüro erarbeitet, die sich im Abschluss befindet. Anschließend werden die Bürgerinnen und Bürger zur Streckenführung beteiligt.
R9 Radschnellverbindung Leipzig - Taucha
Die Route zwischen Leipzig und Taucha wird sich voraussichtlich über zehn bis 13 Kilometern erstrecken. Auf Leipziger Seite soll der Promenadenring Start- und Endpunkt sein, im weiteren Verlauf orientiert sich die Strecke an der Torgauer Straße, versucht diese jedoch so weit es geht zu meiden und kann dadurch viele Ampelanlagen umgehen. Darin liegt ein Zeit- und Attraktivitätsvorteil gegenüber den bisherigen Streckenführungen gen Taucha.
Ein Zwischenergebnis der Machbarkeitsstudie wurde im März 2025 der interessierten Fachöffentlichkeit vorgestellt und Hinweise aufgenommen. Auf dieser Basis wird nun die Studie in Berichts- und Kartenform ausgearbeitet.
R11 Radschnellverbindung Leipzig - Naunhof
Eine Radschnellverbindung zwischen Leipzig und Naunhof würde zwischen 18 und 20 Kilometern Streckenlänge umfassen. Untersuchungen hierzu wurden noch nicht begonnen. Es ist geplant, die Machbarkeitsstudie nach Abschluss der anderen Studien zu starten, da hier das geringste Potenzial ermittelt wurde.
Von der Planung bis zur Umsetzung einer Radschnellverbindung
Die Realisierung einer Radschnellverbindung ist ein vielschichtiger Prozess, der Jahre vor der baulichen Ausführung beginnt. Da die Routen meist über Stadt- und Landesgrenzen hinausgehen, gilt es viele Beteiligte einzubeziehen und sich gemeinsam abzustimmen. Damit aus einer Idee eine durchgehende, funktionierende Radschnellverbindung wird, sind mehrere aufeinander aufbauende Schritte notwendig, die technisches Know-how, politische Abstimmung, Umweltaspekte und öffentliche Beteiligung miteinander verzahnen.
Potentialanalyse
Der erste Schritt ist die Identifikation geeigneter Korridore mit hohem Radverkehrspotenzial (mindestens 2.000 Radfahrenden pro Tag). Dafür werden bestehende Verkehrsströme analysiert und zukünftige Entwicklungen (zum Beispiel Wohn- und Arbeitsplatzverdichtung) prognostiziert.
Machbarkeitsstudie
Eine Machbarkeitsstudie bewertet anschließend die Umsetzbarkeit, wirtschaftliche Effizienz und verkehrliche Wirkung. Dabei werden auch Herausforderungen wie Geländetopografie, Querungen von Straßen oder Gewässern sowie Eigentumsverhältnisse berücksichtigt. Im Ergebnis werden in der Studie konkrete Routen vorgeschlagen und eine Vorzugsvariante empfohlen.
Planungsphasen
In den anschließenden Planungsphasen wird die genaue Linienführung der Radschnellverbindung festgelegt. Hier fließen zahlreiche Faktoren ein: Sicherheit, direkte und unterbrechungsfreie Führung, Komfort (Belag, Breite, Beleuchtung), Umweltverträglichkeit sowie die Integration in das bestehende Verkehrsnetz. Die Kommunen und ihre beauftragten Planungsbüros arbeiten eng mit anderen Umlandgemeinden, Landkreisen, Straßenbaubehörden und oft auch mit Bürgerinnen und Bürgern sowie Unternehmen zusammen. Je nach Umfang des Projekts sind verschiedene Planungsebenen (Vorplanung, Entwurfsplanung, Genehmigungsplanung) notwendig.
Genehmigung und Beteiligung
Große Radschnellverbindungen durchlaufen umfangreiche Genehmigungsverfahren, insbesondere wenn sie in naturschutzrechtlich sensiblen Bereichen verlaufen oder baurechtlich relevante Eingriffe erfordern. Dazu zählen Umweltverträglichkeitsprüfungen, artenschutzrechtliche Gutachten sowie die Abstimmung mit Behörden wie der Wasser- oder Denkmalpflege. Gleichzeitig erfolgt die Beteiligung der Öffentlichkeit und anderer Träger öffentlicher Belange, die Stellungnahmen abgeben und Einwände vorbringen können.
Finanzierung und Fördermittel
Radschnellverbindungen sind kostenintensive Projekte. Die Finanzierung erfolgt in der Regel durch eine Kombination aus kommunalen, landes- und bundesweiten Mitteln. Die Beantragung und Sicherung dieser Gelder ist ein eigener Projektbestandteil, der sorgfältige Kosten-Nutzen-Rechnungen und Förderanträge erfordert.
Ausschreibung und Bau
Nach abgeschlossener Planung und gesicherter Finanzierung erfolgt die Ausschreibung der Bauleistungen. Der Bau selbst verläuft in der Regel abschnittsweise und muss sowohl technische Anforderungen (Tragfähigkeit, Entwässerung, Kurvenradien) als auch verkehrliche Aspekte (temporäre Umleitungen) berücksichtigen. Die Koordination mit anderen Bauprojekten oder Versorgungsleitungen kann den Bauverlauf zusätzlich beeinflussen.
Inbetriebnahme und Betrieb
Nach Fertigstellung erfolgt die Inbetriebnahme. Doch auch danach endet der Prozess nicht: Die Qualität eines Radschnellwegs hängt wesentlich von seinem Betrieb ab – dazu gehören regelmäßige Wartung, Reinigung, Winterdienst sowie Maßnahmen zur Verkehrssicherheit. Monitoring-Programme können darüber hinaus die Nutzung und Wirksamkeit der Strecke evaluieren und so Grundlage für weitere Verbesserungen liefern.
Unterschiede von Radschnellverbindungen zu anderen Radwegen
Separate Führung
Die Routen sind möglichst vom Autoverkehr getrennt. Somit verlaufen sie abseits stark befahrener Straßen, was die Sicherheit und Attraktivität erhöht.
Bevorrechtigung
Radfahrende haben an Kreuzungen oft Vorrang oder diese werden mit Über- oder Unterführungen so gestaltet, dass nur wenige kurze Stopps erforderlich sind. Zügiges und ungestörtes Fahren ist möglich.
Breite
Radschnellverbindungen sind meist deutlich breiter - 3 Meter pro Richtung oder 4 Meter im Zweirichtungsverkehr - als andere Fahrradwege in der Stadt und bieten genug Platz fürs bequeme Nebeneinanderfahren und sichere Überholen. Fußgänger haben zudem ihren eigenen Raum daneben.
Ohne Umwege
Durch direkte Streckenführung verlaufen die Routen möglichst geradlinig über lange Strecken und möglichst ohne Umwege von A nach B.
Beschaffenheit
Wichtig für eine höhere Durchschnittsgeschwindigkeit sind ebene Oberflächen. Der Belag einer Radschnellverbindung ist hochwertig und eben, wodurch sicheres Fahren auch bei höheren Geschwindigkeiten möglich ist.
Beleuchtung
Eine feste Beleuchtung wie auch die regelmäßige Reinigung und der Winterdienst gehören ebenso zu den Standards einer Radschnellverbindung.
Ziel der Radschnellverbindungen ist es, das Fahrrad als Alternative zum Auto zu stärken – insbesondere für Strecken zwischen 5 und 20 Kilometern. Sie leisten einen Beitrag zur nachhaltigen Mobilität, zum Klimaschutz und zur Entlastung von Straßen und öffentlichen Verkehrsmitteln in Stoßzeiten.