
Zwölf Weimarer Liegenschaften gehören zum Welterbe der UNESCO, davon elf zum Ensemble „Klassisches Weimar“, das Haus Am Horn zum Komplex „Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau“.
1998 nahm das Welterbekomitee der UNESCO das Ensemble „Klassisches Weimar“ in die Liste des Erbes der Welt auf. Die Mehrzahl der aufgenommenen Objekte steht im Eigentum der Klassik Stiftung. Zum Welterbe gehören Gebäude der Weimarer Altstadt wie auch die weitläufigen Parkanlagen und deren Einzelbauten, die in exemplarischer Weise die Kulturepoche der Weimarer Klassik repräsentieren.
Im Einzelnen handelt es sich dabei um:
Die Einrichtungen der Klassik Stiftung Weimar sind mit * gekennzeichnet.
Mit der Aufnahme in die Welterbeliste würdigt die UNESCO „die große kunsthistorische Bedeutung öffentlicher und privater Gebäude und Parklandschaften aus der Blütezeit des ,klassischen Weimar‘ und die „herausragende Rolle Weimars als geistiges Zentrum im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert.“
DasHaus Am Horngilt als Vorläufer moderner Wohnideen. Hier materialisierten sich zum ersten Mal die revolutionären Ideen des Bauhauses in einer eigens gestalteten Architektur. Das von Georg Muche entworfene Musterhaus entstand zur ersten Bauhaus-Ausstellung 1923 und steht nur einen Steinwurf entfernt von Goethes Gartenhaus. Das komplette Mobiliar stammte aus den Bauhaus-Werkstätten von Bauhäuslern wie Marcel Breuer, Theodor Bogler oder Alma Siedhoff-Buscher. Als einzige in Weimar realisierte Bauhaus-Architektur gehört es zum UNESCO-Welterbe „Bauhaus und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau“.
Bauhaus und seine Stätten in Weimar:
Die erste Bauhaus-Architektur in Weimar feiert 2023 ihr 100-jähriges Jubiläum.

Am 11. April 2025 wurde der literarische Nachlass Friedrich Nietzsches (1844-1900) in das „Memory of the World“ Register aufgenommen. Die UNESCO würdigt damit den Beitrag der Schriften und Texte des in Weimar verstorbenen Philosophen für das lebendige Gedächtnis der Menschheit. Joachim-Felix Leonhard, Vorsitzender des deutschen Nominierungskomitees, betont: „Nietzsches Handschriften sind bis heute ein Schatz für Wissenschaft und Forschung“.
Die Aufnahme in das UNESCO-Register unterstreicht die internationale Bedeutung Nietzsches und seiner bis heute wirksamen Impulse in Wissenschaft, Kunst und Kultur. Dank digitaler Erschließungsprojekte ist der größte Teil dieser einmaligen Dokumente allen Interessierten online zugänglich. DieHandschriften Nietzsches ebenso wie 1.904 von ihm verfassteBriefe befinden im Goethe- und Schiller-Archiv. Die etwa 1.400Bücher aus Nietzsches Besitz werden heute in der Herzogin Anna Amalia Bibliothek aufbewahrt.
Die UNESCO hat im Jahr 2001 den gesamten handschriftlichen Nachlass Goethes, der im Goethe- und Schiller-Archiv aufbewahrt wird, in ihr Programm zum Erhalt des dokumentarischen Erbes „Gedächtnis der Menschheit“ („Memory of the World“) aufgenommen.
Auf der UNESCO Generalkonferenz in Abu Dhabi wurden am 9. Oktober 2015 verschiedene Manuskripte, Briefe und Originaldrucke von Martin Luther zum Weltdokumentenerbe erklärt, darunter zwei Titel der Herzogin Anna Amalia Bibliothek:
Das zweibändige Exemplar der ersten Gesamtausgabe des Alten und Neuen Testaments von Martin Luther gehört zu den größten Kostbarkeiten der Herzogin Anna Amalia Bibliothek. Das Weimarer Exemplar der Ausgabe unterscheidet sich von den etwa 60 übrigen, die weltweit noch erhalten sind, vor allem durch die Ausmalung der 128 Holzschnitte und Bildinitialen. Sie sind nicht bloß koloriert, sondern mit blauen, grünen und roten Deckfarben prachtvoll ausgemalt und zum Teil mit Gold gehöht.
Das zweite Objekt ist eine kleine Flugschrift mit nur sechs Textseiten. Sie enthält den Sermon von Ablass und Gnade. Er ist der im März oder April 1518 bei Johannes Rhau-Grunenberg in Wittenberg erschienen. Der Text wurde im ganzen Reich (Leipzig, Augsburg, Nürnberg, Basel, Braunschweig) sofort nachgedruckt. Ein Manuskript Luthers mit diesem Text ist nicht überliefert, so dass er in der Regel nach dem u.a. in Weimar vorhandenen Druck von Rhau-Grunenberg zitiert wird.
Die Weimarer Luther-Schriften gehören zum ältesten Bibliotheksbestand. Sie blieben beim Bibliotheksbrand 2004 unversehrt.
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