Sie gehören wohl zu den sanftmütigen und verschmusten Haustieren, können aber auch bei Unterforderung ziemlich kratzbürstig werden. Katzen sind bei Groß und Klein gleichermaßen beliebt. Ihre individuellen Charaktereigenschaften und äußerlichen Merkmale unterscheiden sich enorm. Daher benötigen die verschiedenen Katzenrassen auch eine unterschiedliche Erziehung und Pflege. Hier findest du eine Sammlung von Rasseporträts mit den wichtigsten Fakten und Tipps für deine Hauskatze.

Die Katze ist schon seit Tausenden von Jahren der ganz besondere Liebling der Menschen, auch wenn sie im Laufe der Geschichtevielen Mythen und Falschbehauptungen ausgesetzt war. Wissenschaftler gehen davon aus, dass sich die ersten Katzen vor knapp 10 000 Jahren den Menschen angeschlossen haben. Der Ackerbau lockte Nager an und damit auch die Katzen. Es entstand eine Art Zweckgemeinschaft, denn schließlich waren die Menschen froh, dass Mäuse und Ratten von der Ernte ferngehalten wurden. Im 12. Jahrhundert wurden sie dann in Europa von der Kirche verteufelt. Sie wären von Dämonen besessen, bringen Unheil und seien die Weggefährten von Hexen. Erst später wurden sie als Haustiere wieder beliebter und sind es bis heute geblieben.

Man geht davon aus, dass alle Katzenrassen einen gemeinsamen Vorfahren haben. Sie stammen aus dem Nahen Osten und wurden auch dort domestiziert. Erst mit der Seefahrt fanden sie ihren Weg über alle Grenzen hinweg bis hin nach Europa. Durch die Verpaarung der Unterarten entstanden so die heute bekanntesten Katzenrassen, die erstmals Anfang des 19. Jahrhunderts auch als solche ausgestellt, verpaart und gezüchtet wurden. So begannen bereits vor 200 Jahren Liebhaber derPerserkatze mit deren Zucht. 1885 wurde wiederum die erste Nachzucht derSiamkatze auf einer Londoner Katzenausstellung vorgestellt. Doch erst durch die Gründung der Fédération Internationale Féline d’Europe (FIFE), heuteFédération Internationale Féline (FiFé) um 1950 stieg das allgemeine Interesse an der Katzenzucht. Heute gibt es um die 40 anerkannten Katzenrassen.

Früher war die Zucht auf nur einige Katzenrassen beschränkt. Es gab nur wenige farbliche oder fellbedingte Unterschiede. Um sagen zu können, dass es sich um eine bestimmte Katzenrasse handelt, gehört mehr als der typische Look einer spezifischen Rasse. Züchter verfolgen bestimmte Zuchtziele, die sich an den Merkmalen einer Katzenrasse orientieren: Hierzu zählen unter anderem das Aussehen, aber auch das Wesen einer Katze. Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Stammbaum. Über diesen lassen sich dieVorfahren einer Katze über Generationen nachverfolgen und belegen deren Herkunft aus einer seriösen Zucht.

Die meisten Vorschriften, die den europäischen Zuchten vorliegen, schreibt die FiFé vor. Da Katzen optisch verschieden sein können, jedoch die Charaktereigenschaften ähnlich sind, unterscheidet man die Katzenrassen anhand ihrer Fellbeschaffenheit und nicht an ihren Verhaltensmerkmalen wie beim Hund.

Katzen mit kurzem Fell gehören zu der größten Gruppe der Katzenrassen und sind am beliebtesten. Sie gelten als besondersrobust, anpassungsfähig und nicht so pflegeintensiv wie Langhaarrassen. Die Farbvariationen, Körperbauten und Charaktereigenschaften unterscheiden sich dennoch enorm. So finden sich unter den Katzenrassen mit kurzem Haar gemütliche und verschmuste Arten für Anfänger sowie echte Wildfänge mit einem hohen Aktivitätslevel.

In Europa sind wohl dieBritisch Kurzhaar sowie die Siamkatze am häufigsten vertreten. Sie gelten als besonders gesellig, verschmust und sind bei guter Haltung ein besonderes Haustier für die ganze Familie.

Wahrscheinlich stammen Katzenrassen mit längerem Fell ursprünglich aus kälteren Regionen mit rauen Wetterverhältnissen. Sie haben in der Regel einruhiges Gemüt und ein ausgeglichenes Wesen. In der Heimtierhaltung gestaltet sich allerdings die Fellpflege intensiver. Zwar verlieren sie nicht zwangsläufig mehr Haare als ihre kurzhaarigen Artgenossen, dennoch benötigt das lange Fell bei diesen Katzenrassen mehr Pflegeroutine. Diese solltest du deiner Katze schon von Anfang an spielerisch beibringen.

Zu den Katzenrassen mit halblangem Haar gehören dieMain Coon undRagdoll. Unter den Langhaarrassen ist die Perserkatze wohl die bekannteste Rasse.

Langhaar oder Kurzhaar? Oder doch etwas ganz Exotisches wie eine Nacktkatze? Vielleicht wünscht du dir auch eine besonders kleine Katzenrasse oder lieber etwas Größeres? Nicht nur das Aussehen einer Katze sollte ausschlaggebend bei der Anschaffung sein. Natürlich trägt sie einen großen Teil zu deiner Entscheidung bei. Dennoch wünscht du dir sicherlich einen liebevollen, verschmusten, gelehrigen und vertrauten Begleiter als eine Katze, die zwar optisch genau deinen Vorstellungen entspricht, aber aufgrund derPflegeintensität oder des Charakters nicht in dein Leben passt. Daher ist es wichtig, dass du vor allem das Wesen und die Haltungsanforderungen bei deiner Wahl berücksichtigst.

Auch solltest du dir vorab darüber im Klaren sein, ob du dir eine Hauskatze wünscht oder doch lieber einen Freigänger. Vielleicht ist dir die Katzenrasse auch überhaupt nicht wichtig und du suchst nur einen liebevollen Begleiter.Tierheime sind voll von verschmusten Katzen, die sich eine neue Familie wünschen.

Vor deiner Entscheidung ist es wichtig, dass du dich über die jeweiligen rassespezifischen Eigenschaften informierst und die unterschiedlichen Ansprüche der Katzenrassen kennst. Schließlich triffst du keine Entscheidung für den Moment, sondern im besten Fall für viele Jahre. Dazu gehört auch, dass du im Falle deiner Abwesenheit jemanden hast, der sich um deine Katze kümmert. Alle diese Fragen solltest du ebenfalls vorher geklärt haben, bevor du dich für eine bestimmte Katzenrasse entscheidest.

Hast du die Katzenrasse, die zu deinen Lebensumständen passt, gefunden, solltest du in puncto Pflege und Haltung einiges beachten. So brauchen Katzen nicht nur einen ruhigen Rückzugsort und einen eigenen Futterplatz, sondern auch jede Menge Möglichkeiten ihre natürlichen Instinkte zu befriedigen. Dazu gehört unter anderem das Krallenwetzen. Hauskatzen benötigen daher immer einenKratzbaum oder andere Kratzmöglichkeiten, sonst könnten Möbel oder die Tapeten unter den Kratzattacken leiden. Auch abwechslungsreiches Spielzeug gehört zur Grundausstattung einer jeden Katze. Gemeinsame Spieleinheiten machen nicht nur Katze und Halter Spaß, sondern stärken auch die Bindung.

Auch das Futter unterliegt rassespezifischen Besonderheiten, denn einige Katzenrassen neigen zu gesundheitlichen Problemen, die mit dem richtigen Futter gelindert werden können. Hier siehst du wichtige Tipps zurKatzenernährung sowie alle Informationen über dieKatzengesundheit.

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