Die NFL startet in wenigen Tagen in die neue Saison - und hat dafür gleich mehrere Regeln überarbeitet. Ob Kickoffs, Overtime oder neue Technik auf dem Feld: Die Liga will das Spiel spannender, fairer und schneller machen.
Für Spieler und Schiedsrichter bedeutet das Anpassung, für Fans mehr Action und weniger Diskussionen über knappe Entscheidungen. Football-world erklärt die wichtigsten Änderungen und warum sie die kommende Saison richtig interessant machen.
NFL: Neuer Schwung beim Kickoff
Die NFL will den Kickoff wieder spannender und spektakulärer gestalten. Deshalb wurde der sogenannte Dynamic Kickoff etwas angepasst. Bei dieser Variante starten Kickoff- und Return-Teams nur fünf Yards von einander entfernt und dürfen sich erst nach Ballkontakt bewegen.
Da es in diesem Zusammenhang jedoch zu weniger Returns kam, wurde die Regel etwas angepasst. So wurde die Touchback-Linie von der 25- auf die 35-Yard-Linie verschoben. So sollen spektakuläre Läufe, Wendungen und Big Plays wieder häufiger Teil des Spiels werden.
NFL passt Onside-Kicks an
Außerdem hat die Liga die Regel für Onside-Kicks angepasst, um das Spiel spannender und taktisch flexibler zu gestalten. Mit der neuen Kickoff-Regel konnten die Teams nur im vierten Viertel einen Onside-Kick versuchen. Zukünftig dürfen Teams jederzeit einen Onside-Kick versuchen, solange sie im Rückstand liegen.
Auch der Ort des Onside-Kicks und die Formation wurde dabei leicht angepasst: Der Kick wurde nun von der 35-Yard-Linie auf die 34-Yard-Linie verlegt und das Kickoff-Team darf sich näher am Gegner aufstellen. Diese Änderungen sollen die Chancen auf erfolgreiche Balleroberungen erhöhen und das Comeback-Potenzial während des gesamten Spiels steigern.
Overtime-Regel nun auch in der Regular Season angepasst
Die NFL passt mit der kommenden Spielzeit die Overtime-Regeln in der Regular Season an das bereits bekannte Playoff-Format an. Künftig erhält jedes Team garantiert mindestens einen Ballbesitz, selbst wenn das zuerst angreifende Team direkt einen Touchdown erzielt. Im Vorjahr war dies nur für die Playoffs eingeführt worden.
Hintergrund ist, dass in der Vergangenheit immer wieder Spiele durch den Münzwurf entschieden wurden. Besonders in knappen Begegnungen fühlten sich Teams benachteiligt, die nicht zuerst angreifen durften.
NFL: Hawk-Eye ersetzt die Chain Crew
Erstmals setzt die NFL auf die Hawk-Eye-Technologie, um First Downs präziser und schneller zu messen. Der Grund dafür ist, dass es in der Vergangenheit immer wieder zu umstrittenen Entscheidungen kam, wenn Unklarheit über die genaue Ballposition herrschte.
Dieses Problem soll nun durch die neue Technologie entschärft werden. Das System war zum ersten Mal im diesjährigen Hall of Fame Game im Einsatz und sorgte bei Fans und Experten überwiegend für positive Resonanz, da knappe Entscheidungen nun transparenter und nachvollziehbarer sind.
Gleichzeitig trauert ein Teil der Football-Community der traditionellen Chain Crew hinterher, deren ikonische Präsenz an der Seitenlinie künftig nur noch als Backup erhalten bleibt. Wichtig: Die Ballposition bestimmen nach wie vor die Schiedsrichter, geändert wird nur die Art, wie ein neuer First Down ermittelt wird.
Replay-Assistent wird mächtiger
Das Replay Assist-Team der NFL erhält erweiterte Befugnisse, um das Spiel fairer zu gestalten. So dürfen sie zukünftig jede ausgesprochene Strafe der Schiedsrichter korrigieren, sofern es die TV-Bilder ermöglichen. Damit können Fehlentscheidungen im Nachgang korrigiert werden.
Derweil darf der Replay Assistent verpasste Strafen nicht nachträglich korrigieren. Dennoch soll mit der Maßnahme die Genauigkeit bei entscheidenden Calls erhöht und auch das Vertrauen der Teams in die Spielleitung gestärkt werden.