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- verlässlich – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele
verlässlich
GrammatikAdjektiv
Aussprache Fehler
Worttrennung ver-läss-lich
Wortzerlegung2verlassen-lich
Rechtschreibregel§ 2
Wortbildung mit ›verlässlich‹ als Erstglied:Verlässlichkeit · mit ›verlässlich‹ als Letztglied:unverlässlich
Bedeutungsübersicht
Bedeutung
zuverlässig
a)
vertrauenswürdig
Beispiele:
einverlässlicher Freund, Verbündeter, Mitarbeiter, Zeuge
b)
sicher, fest
Beispiele:
eineverlässliche Freundschaft
einverlässlicher Schutz, Halt
c)
einwandfrei funktionierend, nie versagend
Beispiele:
eineverlässliche Uhr
die Uhr geht, die Maschine arbeitetverlässlich
einverlässliches Gedächtnis
d)
glaubwürdig
Beispiele:
verlässliche Informationen, Daten
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Etymologie
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
lassen · ablassen · unablässig · anlassen · Anlasser · Anlaß · anläßlich · veranlassen · auslassen · ausgelassen · einlassen · Einlaß · entlassen · Entlassung · erlassen · Erlaß · unerläßlich · hinterlassen · Hinterlassenschaft · nachlassen · Nachlaß · nachlässig · vernachlässigen · niederlassen · Niederlassung · überlassen · unterlassen · Unterlaß · verlassen · Verlaß · verläßlich · zulassen · zulässig
lassen Vb. ‘dulden, erlauben, bitten, veranlassen, daß etw. geschieht, unterlassen, aufhören mit etw., überlassen, geben, aufgeben’. Dasgemeingerm., ehemals reduplizierende Verbahd.lāʒan (8. Jh.), Kurzformlān,mhd.lāʒen,lān,asächs.lātan,mnd.mnl.lāten,nl.laten,aengl.lǣtan,engl.to let,anord.lāta,schwed.låta,got.lētan ist mit den unterlasch undlässig (s. d.) angegebenen Formen undaußergerm. mitgriech.lēdé͞in (ληδεῖν) ‘träge, müde sein’,lat.lassus (aus*lədto-) ‘laß, matt, müde, abgespannt’,alban.lodh ‘er ermüdet jmdn.’ undlit.léisti ‘(los)lassen, freilassen’ auf eine Wurzelerweiterungie.*lē(i)d-,*ləd- der Wurzelie.*lē(i)- ‘nachlassen’ rückführbar. –ablassen Vb. ‘von etw., jmdm. abstehen, aufgeben, entweichen lassen, herniederlassen, (käuflich) überlassen’,ahd.oblāʒan (für gewöhnlichesaba-) ‘erlassen, Nachlaß gewähren’ (8. Jh.),mhd.abelāʒen, auch ‘aufgeben, Abstand nehmen, losgehen lassen, entweichen lassen, niederlassen’; s.Ablaß;unablässig Adj. ‘nicht ablassend, andauernd, ohne Unterbrechung’ (16. Jh.).anlassen Vb. ‘(Kleidung) nicht ablegen, eine Vorrichtung nicht ausschalten, einen Motor in Gang setzen’, reflexiv ‘beginnen, in Betrieb kommen’; vgl.ahd.analāʒan ‘hineinlassen, etw. über jmdn. (sich) kommen lassen’ (8. Jh.),mhd.anelāʒen ‘erfinden, angeben, loslassen, in Bewegung setzen’;Anlasserm. ‘Vorrichtung zum In-Gang-Setzen eines Motors, einer Maschine’ (älterAnlaßhebel, 19. Jh.), bei Elektromotoren ‘vorgeschalteter Widerstand, der ein langsames Anlaufen gewährleistet’ (um 1900);Anlaßm. ‘Ursache, Grund’,mhd.ane-,anlāʒ ‘Anfang, Beginn, Punkt, von dem ein Wettrennen ausgeht, Anreiz, Gelegenheit, Kompromiß’;anläßlich Präp. ‘bei Gelegenheit, aus Anlaß’ (19. Jh.), älter (selten) auch adjektivisch und adverbial (15. Jh.);veranlassen Vb. (schwach flektierend) ‘anregen, anordnen, bewirken’,frühnhd. ‘etw. auf jmdn. schieben, jmdn. für etw. auswählen’ (15. Jh.).auslassen Vb. ‘loslassen, weglassen, nicht beachten, (Kleider) verlängern, (Ärger, Zorn) Unschuldige entgelten lassen’,ahd.ūʒlāʒan ‘fortschicken, ausschütten, freilassen, nicht zurückhalten, vergießen, aussprechen, beenden’ (9. Jh.),mhd.ūʒlāʒen;ausgelassen Part.adj. ‘unbändig, hemmungslos’ (vgl. in älterer Spracheausgelassener Trotz,ausgelassene Leidenschaft), ‘sehr fröhlich’, eigentlich ‘freigelassen’ (16. Jh.).einlassen Vb. ‘herein-, hineinlassen, einfügen’, reflexiv ‘auf etw. eingehen, mit jmdm. verkehren’,ahd.inlāʒan ‘hineinwerfen, einlassen’ (8. Jh.),mhd.īnlāʒen;Einlaßm. ‘das Hineinlassen, Öffnen, Eintritt, Tür’ (16. Jh.,Einlaß begehren).entlassen Vb. ‘freigeben, verabschieden, (aus einem Amt) wegschicken, jmds. (Arbeits)vertrag aufkündigen’,ahd.intlāʒan ‘nachlassen, verzeihen, loslassen, lösen, entspannen, weichen’ (8. Jh.),mhd.entlāʒen ‘loslassen, fahrenlassen’, reflexiv ‘sich entfalten’;Entlassungf. ‘Freilassung, Verabschiedung, Entfernung aus einem Amt’ (17. Jh.).erlassen Vb. ‘in Kraft treten lassen, anordnen, von etw. befreien, eine Anordnung aufheben’,ahd.irlāʒan ‘unterlassen, befreien von’ (9. Jh.),mhd.erlāʒen ‘wovon freilassen’, reflexiv ‘auseinandergehen, sich enthalten, unterlassen’;Erlaßm. ‘Verfügung, Anordnung, Aufhebung’ (18. Jh.);unerläßlich Adj. ‘unbedingt erforderlich, nicht aufhebbar’ (17. Jh.).hinterlassen Vb. ‘(einem anderen) zurücklassen, etw. vererben’ (16. Jh.);Hinterlassenschaftf. ‘Zurückgelassenes, Erbe’ (19. Jh.).nachlassen Vb. ‘Spannung lockern, vermindern, schlechter werden, zurücklassen, Preise herabsetzen’,spätmhd.nāchlāʒen;Nachlaßm. ‘das Nachlassen’ (16. Jh.), ‘Hinterlassenschaft’ (18. Jh.),literarischer Nachlaß (19. Jh.);nachlässig Adj. ‘säumig, unzuverlässig, unordentlich’ (15. Jh.);vernachlässigen Vb. ‘nicht gehörig betreuen oder beachten’ (18. Jh., durchLessing undGoethe verbreitet).niederlassen Vb. ‘von oben herunterlassen’, reflexiv ‘sich ansiedeln, einen festen Wohnsitz, ein Geschäft, eine Firma einrichten’,ahd.nidarlāʒan ‘sinken lassen, nach unten wenden, hinab-, herablassen, versenken’ (9. Jh.),mhd.niderlāʒen;Niederlassungf. ‘das Senken, Ansiedlung, Gründung eines geschäftlichen Unternehmens, Filiale’ (16. Jh.).überlassen Vb. ‘abtreten, übergeben, anheimstellen’ (15. Jh.).unterlassen Vb. ‘nicht tun, versäumen zu tun’,ahd.untarlāʒan (9. Jh.),mhd.underlāʒen ‘abstehen, nicht tun’;Unterlaßm. nur noch in der Fügungohne Unterlaß ‘ohne Unterbrechung, unaufhörlich’,ahd.āno untarlāʒ,mhd.āne underlāʒ; vgl.ahd.untarlāʒ ‘Unterbrechung’ (9. Jh.),mhd.underlāʒ ‘das Innehalten, Unterbrechung, Beherbergen’,frühnhd. auch ‘Unterkunft, Lagerplatz’ (16. Jh.).verlassen Vb. ‘sich von einem Ort, von jmdm. entfernen, aufgeben, zurück-, alleinlassen’, reflexivsich verlassen auf ‘vertrauen’,ahd.firlāʒan ‘entlassen, vorbei-, zurücklassen’ (8. Jh.),mhd.verlāʒen ‘fahrenlassen, fort-, loslassen, anbefehlen, verzeihen, zulassen, anvertrauen, hinterlassen, vertrauen’;Verlaßm. ‘Vertrauen, Zuverlässigkeit’ (19. Jh.),frühnhd. ‘Verabredung, Absprache’, auch ‘Hinterlassenschaft’,mhd.verlāʒ ‘Lässigkeit, Untätigkeit’; heute in der Wendungauf jmdn., etw. ist (kein) Verlaß, wohl aus demNd., vgl.dar is nien verlaat to (18. Jh.);verläßlich Adj. ‘zuverlässig’ (19. Jh.), dafür zuvorverlässig (18. Jh.).zulassen Vb. ‘gestatten, erlauben’,ahd.zuolāʒan ‘hinzulassen, zukommen lassen, zuschicken’ (10. Jh.),mhd.zuolāʒen;zulässig Adj. ‘erlaubt, gestattet’ (16. Jh.), ‘annehmbar, möglich’ (18. Jh.).
Bedeutungsverwandte Ausdrücke
ausfallsicher ·betriebssicher ·störungssicher · verlässlich ·zuverlässig ● standfest (Maschine) fachspr., Jargon
Assoziationen |
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(der) Klassiker · allseits bekannt ·altbekannt ·altbewährt ·alterprobt ·anerkannt ·bewährt · eingeführt ·erprobt ·etabliert ·gefestigt ·probat · verlässlich ● (der) gute alte (...) ugs.
Assoziationen |
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gewissenhaft · treu und brav · verlässlich ·zuverlässig
Assoziationen |
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integer (Person) · man kann darauf zählen ·ordentlich ·solide · verlässlich ·vertrauenerweckend ·zuverlässig ● währschaft schweiz. ·reliabel geh.,franz.,lat.
Assoziationen |
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Antonyme |
aus sicherer Quelle (stammend) ·belastbar (Zahlen) ·gesichert (Erkenntnisse) ·glaubwürdig ·sicher ·unzweifelhaft · verlässlich ·zweifelsfrei
Assoziationen |
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Typische Verbindungen zu ›verläßlich‹ (berechnet)
Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu›verläßlich‹.
AnsprechpartnerAussageberechenbarBündnispartnerDateneinigermaßenEinnahmequelleGrundlageGrößeHalbtagsgrundschuleHalbtagsschulehalbwegsIndikatorInformationKonstanteLieferantPartnerPartnerinPerspektivePrognoseQuelleRahmenbedingungRechtsrahmenStatistikStützeVerbündeteVerhandlungspartnerVorhersagevorhersagenZahl
Verwendungsbeispiele für ›verlässlich‹
maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora
Man kann die wirtschaftliche Entwicklung für zwei Jahre halbwegsverlässlich prognostizieren, danach wird es schwierig. [Die Zeit, 05.01.2000, Nr. 2]
Sie sind zumverläßlichen Partner bei der Verteidigung der Freiheit geworden. [Die Zeit, 03.09.1998, Nr. 37]
So offen er mit Mord drohte, soverläßlich verübte er ihn dann auch. [konkret, 1989]
Sie wird auch das Vertrauen und die Unterstützung derverläßlichen Mehrheit des Volks brauchen. [Archiv der Gegenwart, 2001 [1968]]
Es gibt keineverläßlichen, eindeutigen und gefahrenlosen Wege vom Nichtwissen zum Wissen. [Ulich, Dieter: Wissenschaftstheorie und Psychologie. In: Asanger, Roland u. Wenninger, Gerd (Hgg.) Handwörterbuch Psychologie, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1980], S. 3824]
Fehler in Verwendungsbeispielen zu „verlässlich“
Zitationshilfe
„verlässlich“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/verl%C3%A4sslich>.
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