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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

noch

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
1noch Adv. auf das Andauern eines Vorgangs oder Zustands hinweisend (‘bis zu dem in Rede stehenden Zeitpunkt’, auch ‘in absehbarer Zeit, rechtzeitig vor Ablauf einer bestimmten Frist’), daneben ohne temporale Aussage eine Hinzufügung (‘außerdem, zusätzlich’) oder Verstärkung (besonders beim Komp., vgl.noch mehr,noch besser), bis insFrühnhd. ebenso einen Gegensatz (konjunktional, wofür heutedennoch, s. d.) ausdrückend. In denwestgerm. Formenahd.noh (8. Jh.),mhd.noch,asächs.noh,mnd.noch,mnl.noch,nl.nog,afries.noch ist wohl wie in gleichbed.got.naúh eine Verbindung vonie.*nū̌ ‘nun’ (s.nun) mitie.*-ku̯e (vgl.aind.ca,griech.te,τε,lat.-que ‘und’, s. auchkein und2noch Konj.) zu sehen, das imGot. noch als kopulative und intensivierende enklitische Partikel-(u)h (für*-ƕ) erscheint; für das Adverb kann daher eine Ausgangsbedeutung ‘und jetzt, auch jetzt’ angenommen werden. Das -o- imWestgerm. erklärt sich dann vielleicht aus dem Einfluß des nachfolgenden gutturalen Spiranten (ähnlich dem regulären Wandel vongerm.u vor h zugot., gesprochen als kurzes offenes o).Brugmann hält allerdings eine diphthongische Aussprache dergot. Form (alsogot.náuh) für wahrscheinlich, geht von einem Ansatzie.*nou-ku̯e aus und sieht inahd.asächs.noh (bei ihm sowohl Adv. als auch Konj., s.2noch Konj.) das Ergebnis einer Kürzung aus*nōh; vgl.Walde/Pokorny 2, 340. Den Übergang vom zeitlichen Gebrauch zum ergänzenden Anfügen zeigen Beispiele wieahd.hōre noh ‘höre weiterhin zu!’ bzw. ‘höre das Weitere!’ (Notker). Auf Wiederholung weisendesnoch einmal (mhd.noch eines,noch einst) dient in Fügungen wienoch einmal soviel,so schön (17. Jh.,frühnhd.noch einst so vil,so gelert, 16. Jh.) der Steigerung einer Mengen- oder Merkmalsangabe. Stattnoch einmal so stehtfrühnhd. auch nurnoch so (16. Jh., vereinzelt bis ins 18. Jh.), das jetzt, besonders in Konzessivsätzen, mit dem Sinn ‘in beliebigem Grade’ verwendet wird (seit dem 17. Jh., vgl.er mag noch so klug sein).
Zitationshilfe
„noch“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/noch>.

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Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

noch

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
2noch Konj. ‘und nicht, auch nicht’, an einen Satz mit negativem Inhalt oder ein verneintes Satzglied eine weitere negative Aussage anreihend, heute in der zweiteiligen Konjunktionweder … noch (s.weder) lebendig;ahd.noh,mhd.noch,asächs.noh (daneben in gleicher Verwendungasächs.ne undnek, letzteres wohl kontrahiert aus der Negationspartikelne undak ‘sondern, aber’),mnd.noch,mnl.noch (proklitischno),nl.noch,afries.noch,nach,anord.,got.nih. Diegot. Form setzt sich ausgot.ni ‘nicht’ und enklitischem-(u)h ‘und’ zusammen, entspricht also genaulat.neque,osk.nep ‘und nicht’, mit denen sie auf gleichbed.ie.*ne-ku̯e zurückführt (s. auchkein und1noch Adv.). Wahrscheinlich sindahd.noh und die damit übereinstimmendenwestgerm. Formen trotz abweichenden Vokals ebenso zu erklären; dann wäreahd.noh lediglich (wie im Kompositumahd.nih(h)ein,noh(h)ein,neh(h)ein, s.kein) eine lautliche Variante des regulär zu erwartendenahd.*neh (vgl.Braune Ahd. Gramm. § 29, Anm. 3;Grienberger in: ZfdWf. 9 (1907) 74), vielleicht als Ergebnis verdumpfender Einwirkung des ehemals labialisierten -h, möglicherweise auch durch Angleichung an das temporale Adverbahd.noh (s.1noch Adv.). Identität von Konjunktion und Adverb wird dagegen vermutet beiBrugmann/Delbrück Grundriß d. vergl. Gramm. d. indogerm. Sprachen 2, 3 (²1916) 1005, währendBehaghel Syntax 3 (1928) 218 vorschlägt, die Konjunktionahd.noh als Zusammenziehung vonahd.ni,ne ‘nicht’ undouh ‘auch’ (s.auch) aufzufassen, wozu jedoch die übrigenwestgerm. Formen in Widerspruch stehen. Neben dem bis in die Gegenwart üblichen korrelativen Wortpaarweder … noch ist seit dem 15. Jh. bis in jüngste Vergangenheit auch die Korrelationnicht … noch gebräuchlich; alt ist ferner doppeltes Setzen der Konjunktionahd.noh … noh,mhd.nhd.noch … noch, das erst Anfang des 19. Jhs. abkommt (vgl. ebensogot.nih … nih,lat.neque … neque,nec … nec). In den älterendt. Sprachstufen kann aber darüber hinaus jede beliebige negierte Aussage dem mitahd.noh,mhd.noch angeschlossenen Glied vorausgehen, gelegentlich fehlt beim ersten Glied sogar die Negation.
Zitationshilfe
„noch“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/noch>.

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