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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

bilden, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
bilden Vb. ‘formen, gestalten, hervorbringen, darstellen, sein’, übertragen ‘erziehen, die geistigen Anlagen entwickeln’,ahd.biliden ‘formen, gestalten, zum Beispiel geben, nachahmen’ (9. Jh.) undbilidōn ‘abbilden, nachahmen, Vorbild sein, gestalten’ (8./9. Jh., vom 10. Jh. an vorherrschend), postnominale Ableitungen vonahd.bilidi (s.Bild), fallen zusammen inmhd.bilden ‘mit Bildern verzieren, gestalten, nachbilden, vorstellen’ (vgl. gleichbed.mnd.bē̌lden,bilden undnl.beelden ‘bilden, abbilden, malen’). Das bis heute ein Formen realer Gegenstände, namentlich ein Gestalten visuell erfaßbarer Kunstwerke (bildende Kunst, 18. Jh., anfangs im Plur.) bezeichnende Verb findet im Sprachgebrauch der Mystiker auch Anwendung auf den geistig-seelischen Bereich; von der Mitte des 18. Jhs. an und besonders in der Klassik wirdbilden zum Ausdruck für die Bestrebungen der bürgerlich-humanistischen Pädagogik; gleichzeitig werden daher auch das Part.adj.gebildet, das das Erziehungsergebnis kennzeichnet, und dessen Substantivierungder Gebildete üblich. Sich anschließende Präfixbildungen sindabbilden Vb. ‘im Bilde darstellen’ (16. Jh.; dazuAbbildung f. ‘bildliche Wiedergabe’, 2. Hälfte 16. Jh.);ausbilden Vb. ‘mit bestimmten Kenntnissen und Fertigkeiten versehen’, auch ‘entwickeln, formen’,mhd.ūʒbilden ‘eine Nachbildung zeigen’ (dazuAusbildung f. ‘Schulung, Entwicklung’, 1. Hälfte 17. Jh.);einbilden Vb. reflexiv ‘sich der Wirklichkeit widersprechende Vorstellungen machen, sich etw. in den Kopf setzen’,mhd.īnbilden ‘einprägen, in der Seele abbilden’ (bei den Mystikern), im älterenNhd. (reflexiv) noch allgemein ‘sich etw. vorstellen’, dann ‘sich falsche Vorstellungen machen’ (auch hinsichtlich des eigenen Wertes); dazu gehörenEinbildungf. ‘falsche Vorstellung, Überheblichkeit’,mhd.īnbildunge ‘das Einbilden, In-die-Seele-Senken’, das KompositumEinbildungskraftf. ‘Phantasie’ (1. Hälfte 17. Jh., vereinzelt im 16. Jh.) sowie das in jüngerer Zeit sich verselbständigendeeingebildet Part.adj. ‘überheblich’ (17. Jh.).Bildnerm. ‘Gestalter, Former’,ahd.bilidāri,bilideri ‘Bildner, Gestalter, Schöpfer’ (9. Jh.?),mhd.bildære,bildenære ‘Bildner, Schöpfer’, auch ‘Vorbild, Muster’,nhd.Bilder ‘Schöpfer’ noch bis ins 18. Jh. neben sich schließlich durchsetzendemBildner, das jetzt auf die gehobene Ausdrucksweise beschränkt ist oder als zweites Kompositionsglied z. B. inBühnen-,Kostüm-,Maskenbildner vorkommt.bildsam Adj. ‘formbar’, übertragen auch ‘für Lehren empfänglich, erziehbar’, vereinzeltspätmhd.bildsam ‘vorbildhaft’,nhd. in den heutigen Verwendungen seit Mitte des 18. Jhs.Bildungf. ‘der Vorgang des Entfaltens der geistigen Anlagen, des Erziehens sowie dessen Ergebnis’, auch ‘Schaffung, Formung’ und ‘Gestalt’,ahd.bilidunga ‘Widerschein, Abbild’ (11. Jh.), beiNotker (fürlat.imāginātio) ‘Vorstellung, Vorstellungskraft’ (vgl.asächs.unbiliðunga ‘Unförmigkeit’, 11. Jh.),mhd.bildunge ‘Bildnis, Gestalt, Muster’, in der Mystik ‘Phantasie’;nhd. zunächst vor allem ‘bildliche Darstellung, Abbild’ und (sehr verbreitet im 18. Jh.) ‘Gestalt’, seit Mitte des 18. Jhs. (dem Verbbilden entsprechend, s. oben) auch ‘geistig-seelische Formung des Menschen, Erziehung’.
Zitationshilfe
„bilden“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/bilden>.

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