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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Schiff, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Schiffn. ‘Wasserfahrzeug’,ahd.skif,skef ‘Wasserfahrzeug, Faß, Gefäß’ (8. Jh.),mhd.schif,schef,asächs.skip,mnd.schip,schep,mnl.scip,scep,nl.schip,afries.skip,aengl.scip,engl.ship,anord.skip,schwed.skepp,got.skip ist einegemeingerm. schwundstufige Bildung (*skipa-), vielleicht zur Labialerweiterungie.*skē̌ib- (s.Schicht) der Wurzelie.*skē̌i- ‘schneiden, trennen, scheiden’ (s.scheiden), so daß von einer Bedeutung ‘ausgeschnittener, ausgehöhlter Baumstamm’ auszugehen ist. Im Sinne von ‘Kirchenlanghaus’ (seit etwa 1500) folgtSchiff dem Gebrauch vonmlat.navis (eigentlich ‘Schiff’), das diese übertragene Verwendung vielleicht aus einer Vermischung vongriech.naós (ναός) ‘Tempel’ undgriech.ná͞us (ναῦς) ‘Schiff’ bezogen hat. –1schiffen Vb. ‘zu Schiff reisen, mit dem Schiff befördern’,mhd.schiffen ‘sich einschiffen, zu Schiff fahren, befördern’,aengl.scipian,engl.to ship,mnd.schēpen,anord.*skipa ‘ein Schiff ausrüsten, fortbewegen’, vgl.skipa upp ‘ausladen, löschen’, heute vornehmlich in den Präfixbildungensich einschiffen,etw. verschiffen,umschiffen.2schiffen Vb. ‘Wasser lassen, harnen’ (18. Jh.), aus der Studentensprache, zuSchiff ‘Nachtgeschirr’; vgl.ahd.skif,nhd. (mundartlich)Schiff ‘Gefäß’ (s. oben).Schifferm. ‘Schiffsführer, Schiffseigner’ (15. Jh.), entsprechendmnd.schipper undschiphere ‘Schiffsherr’; daraus auch in der LiteraturspracheSchipperm. ‘Kapitän’ (19. Jh.) sowie abgeleitetesschippern Vb. ‘mit dem Schiff fahren’ (19. Jh.).Schiffbruchm. ‘Untergang eines beschädigten oder gescheiterten Schiffes, Havarie’,mhd.schifbruch; vgl.mnd.schipbrȫke.Schiffahrtf. ‘Seereise, Schiffsverkehr, Verkehr zu Wasser’,ahd.skeffart (9. Jh.),mhd.schifvart (auch ‘Schiffsladung’),mnd.schipvārt.schiffreich Adj. ‘schiffbar’,mhd.schifrech,-rich,-ræch,-ræhe, mit t-Erweiterungmhd.schifrecht,-ræt(e),-rætic. Eine etymologische Zuordnung des Grundworts stößt infolge des imMhd. teils Kürze, teils Länge aufweisenden Vokals auf Schwierigkeiten. Geht man von ursprünglicher Kürze und sekundärer Längung aus, so ist am ehesten eine Zusammensetzung mitmhd.(ge)rech(t) ‘geordnet, in rechtem Zustand’ anzunehmen, zurecht (s. d.); dahermhd.schifreches wazzer ‘für Schiffe geeignetes Gewässer’. Oder ist das Grundwort eine Bildung zugerm.*wrekan im Sinne von ‘treiben’ (s.rächen), also ‘Gewässer, das Schiffe treiben kann’? Schon früh wird im Hinblick aufreich (s. d.)mhd.-i- zu-ī- gelängt und der Wortsinn umgedeutet zuschiffreich ‘von vielen Schiffen befahren’.
Zitationshilfe
„Schiff“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Schiff>.

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