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Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Schabsel, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
schaben Vb. ‘reiben, abkratzen, radieren’. Dasgemeingerm., ursprünglich starke Verbahd.scaban (9. Jh.;giscaban, 8. Jh.),mhd.schaben ‘kratzen, radieren, scharren’, reflexiv ‘schäbig werden, glatt werden, polieren’, intransitiv ‘schnell weggehen’,asächs.skaƀan,mnd.schāven,mnl.scāven,nl.schaven,aengl.sc(e)afan,engl.to shave,anord.skafa,schwed.skava,got.skaban ‘die Haare scheren’ (germ.*skaban) läßt sich mitlat.scabere ‘kratzen, reiben’,scaber ‘rauh, krätzig’,scabiēs ‘Rauhigkeit, Räude’,lit.skõbti ‘mit dem Beitel, Schaber aushöhlen, (in Holz) schneiden’,russ.-kslaw.skoblь,russ.skóbel’ (скобель) ‘Schabmesser’ aufie.*skā̌b(h)- zurückführen, eine durch Labialwechsel unterschiedene Variante der Wurzelie.*(s)kē̌p-,*(s)kō̌p-,*(s)kā̌p- ‘mit scharfem Werkzeug schneiden, spalten’, wozu auchschaffen,Schaff,Schaft,schöpfen (s. d.) gehören. Übertritt zur schwachen Flexion erfolgt etwa im 16. Jh., zunächst im Prät. (schabte), zögernd im Part. Prät. (geschabt; dochgeschaben vereinzelt noch im 19. Jh.). Vom Verb abgeleitet1Schabef. ‘Schabeisen (zum Glätten), Hobel’,ahd.scabo m. (9./10. Jh.),scaba f. (11. Jh.) ‘Schabeisen’,mhd.schabe f. ‘Schabeisen, Hobel’,asächs.skaƀo m.,mnd.mnl.schave,nl.schaaf,aengl.sceafa m.,anord.skafi m. ‘Schabeisen’.2Schabef. Name für ein abgeflachtes, käferähnliches, lichtscheues Insekt, das vornehmlich in Küchen, Backstuben und Speichern lebt, ‘Kakerlak’. Als Tiername zuerstmhd.schabe zur Bezeichnung (13. Jh.) der ‘Kleidermotte’ (so noch heute gebietsweise in Süddeutschland), danach stehtSchabe als Gemeinschaftsname für ‘Holzwurm, Assel’ (16. Jh.) und anderes Kleingetier, dessen schädliche Wirksamkeit sich als schabendes, raspelndes Fressen darstellt. In diesem Sinne, also gleichsam als ‘Mehl, Staub machendes (oder fressendes?) Tierchen’, ist auch (trotzEbbinghaus in: General Linguistics 17 (1977) 92 f.) daslat.ērūca glossierendeaengl.mǣlsceafa (10. Jh.) aufzufassen. Erst im 18. Jh. wirdSchabe (auch in den ZusammensetzungenBäcker-,Mehl-,Küchenschabe als literatursprachlicher Name im oben genannten Sinne üblich. Vgl.Pfeifer Tiernamen Beiheft 2 (1965). S. auchSchwabe.schäbig Adj. ‘räudig, krätzig, abgeschabt, abgenutzt, kleinlich, geizig’,mhd.schebic ‘räudig, von schlechtem Aussehen’, mit affektiver Geminierungmnd.mnl.schabbich ‘krätzig, schorfig’,nl.schabbig ‘abgenutzt, abgeschabt’,engl.shabby (vgl.aengl.sceabbede ‘krätzig, schorfig’) sind Ableitungen von Substantiven, die zu dem unterschaben (s. oben ) behandelten Verb gebildet sind, wieahd.scabado,skebido m. (9. Jh.),asächs.skaƀaðo m.,aengl.sceabb,anord.skabb n. ‘Räude, Krätze’ (worausengl.scab),schwed.skabb und (erst seit dem 18. Jh. bezeugtes)nhd.3Schabef. ‘Räude, Krätze’, vereinzelt auchSchäbe (18. Jh.),nd.Schabbe. Die als Tierkrankheit verbreitete Räude verursacht Juckreiz, so daß sich die erkrankten Tiere reiben und abgeschabte Stellen im Fell entstehen. Vom Aussehen (‘abgeschabt, abgenutzt’ von der Kleidung) wirdschäbig auf das Verhalten (‘kleinlich, geizig, erbärmlich’) übertragen.Schabseln. ‘abgeschabtes Teilchen’ (17. Jh.); zum Suffix s.-sal,-sel.
Zitationshilfe
„Schabsel“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Schabsel>.

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