Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


Bitte warten Sie einen Moment …
Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache
  1. Startseite
  2. Etymologisches Wörterbuch des Deutschen
  3. Eintrag zu ›Auge‹

Etymologisches Wörterbuch des Deutschen

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Auge, …

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Augen. Organ des Gesichtssinnes.Ahd.ouga (8. Jh.),mhd.ouge stimmt mitasächs.ōga,mnd.ōge,mnl.ōghe,nl.oog,aengl.ēage, (angl.)ēge,engl.eye,anord.auga,schwed.öga,dän.øje,got.augō überein. Die Herleitung vongerm.*augan- ausie.*okū- ‘sehen, Auge’, das sich ausaind.ákṣi,griech.ómma (ὄμμα), Dualósse (ὄσσε),lat.oculus (s.Okular),aslaw.oko,russ. (älter)óko (око),lit.akìs ‘Auge’ erschließen läßt, ist durch diegerm. Lautgestalt erschwert, wird aber doch für wahrscheinlich gehalten. Allgemein nimmt man an, daß der Vokal eines regulär entwickeltengerm.*agw- (dieses z. B. noch inahd.awizoraht ‘augenscheinlich’, um 800,acsiunī ‘äußere Erscheinung’, 9. Jh.) unter dem Einfluß vongerm.*auzan- ‘Ohr’, vgl.ahd.ōra und (mit grammatischem Wechsel)got.ausō (s.Ohr), umgebildet wurde. Vielleicht hat dabei auch Ausgleich zwischen verschiedenen Flexionsformen eine Rolle gespielt; vgl.Feist ³64. –Augapfelm. ‘kugelförmiger Sehkörper des Auges’,ahd.ougaphul (Hs. 12. Jh.),mhd.ougapfel; die durch Ähnlichkeit mit der runden Frucht motivierte übertragene Verwendung vonApfel (s. d.) ebenfalls inaengl.ēagæppel,mnl.ōgheappel,nl.oogappel. Gleichbed.anord.augasteinn,schwed.ögonsten,engl.eyeball oderfrz.globe de l’œil gehen von ähnlichen Vorstellungen aus.äugeln Vb. ‘jmdm. bedeutungsvolle Blicke zuwerfen’, als Ausdruck des Gartenbaus ‘okulieren’.Mhd.öugeln, wohl zur Deminutivformöugel vonmhd.ouge ‘Auge’ gebildet, heißt zunächst ‘mit Augen versehen’ (so Part. Prät.geöugelt mit Bezug auf Pfauenfedern, Mitte 14. Jh.). Die Bedeutung ‘verliebte Blicke tauschen’,mhd. nur durch den substantivierten Infinitivdaʒ öugeln belegt (daneben stehtmnd.ȫgelen ‘äugeln, schmeicheln’), findet sich seit dem 16. Jh. und häufiger vom 18. Jh. an. Im 16. Jh. verbreiteter als das einfache Verb ist gleichbed.liebäugeln Vb. wie älteresliebkosen (s. d.) als Zusammenrückung entstanden und heute vorwiegend in übertragenem Sinne ‘mit dem Gedanken an etw. spielen’ geläufig. Die Verwendung vonäugeln für das schon dem mittelalterlichen Weinbau bekannte Veredelungsverfahren, die dem übertragenen Gebrauch vonAuge für ‘Knospe’ folgt, wird im 17. Jh. üblich.äugen Vb. ‘blicken’, besonders in der Jägersprache von Tieren.Ahd.ougen (8. Jh.),mhd.ougen,öugen bedeutet ‘vor Augen bringen, zeigen’ (s.ereignen; außerdem istahd.ougen ‘Knospen ansetzen’, um 1000, bezeugt), danebenmnd.ȫgen auch ‘sehen, schauen’; in diesem Sinne im älterenNhd. selten, seit Anfang des 19. Jhs. öfter vorkommend, namentlich als Jagdausdruck.
Zitationshilfe
„Auge“, in: Wolfgang Pfeifer et al., Etymologisches Wörterbuch des Deutschen (1993), digitalisierte und von Wolfgang Pfeifer überarbeitete Version im Digitalen Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/etymwb/Auge>.

Weitere Informationen zum Zitieren …

Wortinformationsseiten im DWDS

Im Etymologischen Wörterbuch stöbern

aäbcdeéfghi
jklmnoöpqr
stuüvwxyz-

[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp