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  3. Sünde – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Beispiele

Sünde, die

Bedeutungsübersicht

  1. 1. [Religion]Verstoß gegen ein göttliches Gebot
  2. 2. [häufig] [umgangssprachlich,scherzhaft]Verstoß gegen bestehende (moralische) Verhaltensnormen, Verfehlung

Bedeutungen

2.
häufig,umgangssprachlich,scherzhaftVerstoß gegen bestehende (moralische) Verhaltensnormen, Verfehlung
Beispiele:
eine leichte, schwereSünde
eineSünde begehen, beichten
seineSünden bekennen, bereuen
es ist eineSünde, Brot wegzuwerfen
dieSünden(= Fehler, Versäumnisse) der Verkehrsplanung
diese Riesensätze sind eineSünde wider den guten Stil(= Verstoß gegen die Regeln für guten Stil)
es ist eine wahre, himmelschreiendeSünde(= Unterlassung, Versäumnis), dass du dein Talent so brachliegen lässt
dir für deine abenteuerlichen Pläne auch noch Geld zu geben, das wäre eineSünde(= dir für deine abenteuerlichen Pläne auch noch Geld zu geben, das wäre eine Dummheit, Torheit)
er flieht, meidet den Alkohol wie dieSünde(= er flieht, meidet den Alkohol wieetw. Verwerfliches)
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Sünde · Sünder · sündhaft · sündig · sündigen · versündigen · Sündenbock · Sündenfall
Sündef. (im Sinne des Christentums) ‘Verstoß gegen ein göttliches Gebot’, (allgemein) ‘Übertretung des Sittengesetzes, Verstoß gegen Verhaltensnormen, Verfehlung, Irrtum’,ahd.sunta (8. Jh.),mhd.sünde,sünte,sunte,asächs.sundia,mnd.sünde,mnl.sonde,sunde,nl.zonde,afries.sende,sinde,aengl.syn(n),engl.sin; aus demMnd. stammen wohlanord.schwed.synd. Die Herleitung des Wortes bereitet Schwierigkeiten.Schröder in: Zs. f. vgl. Sprachforsch. 56 (1928) 106 ff. versucht, eine Verbindung vonSünde mit dem alten unterSchande (s. d.) behandelten rechtssprachlichen Ausdruck herzustellen. Er erschließtgerm.*skṃtjō ‘Scham’ und ein zugehöriges (mit Übergang von m zu n vor Dental)*skantō ‘Schande’, das nach (sonst kaum belegtem) Ausfall von k schwundstufigesgerm.*sundjō ergeben habe. Andere sehen in dengerm. Formen frühe Entlehnungen in die Kirchensprache auslat.sōns (Genitivsontis) Adj. ‘schädlich, sträflich, straffällig, schuldig’, Subst. ‘Schuldiger, Missetäter’ (Ausdruck der römischen Rechtssprache; zur Etymologie vonsōns s. unten); vgl.de Vries Nl. 869, ebensoWalter Lehngut im Altwestnord. (1976) 87, der als Ausgangsform für dasGerm.vlat.*sontia vermutet, eine als Fem. Sing. aufgefaßte Substantivierung des Adjektivs. Doch nachFrings in: PBB (H) 81 (1959) 427 und vor allem nachSeebold in: Die Sprache 15 (1969) 14 ff. istgerm.*sundjō bzw. (mit Aufgabe des Dentals)*sunjō im Sinne von ‘Schuld für eine strafwürdige Tat’ als altergerm. Rechtsausdruck aufzufassen, der in die Kirchensprache zur Wiedergabe vonlat.peccātum ‘Sünde (gegen Gott)’ aufgenommen wird, vgl.ahd.sunta,suntea,asächs.sundia,afries.sende,sonde undaengl.syn(n) ‘Schuld, Vergehen, Sünde’. Als verwandte Bildungen stehen danebenahd.sunna (9. Jh.),asächs.sunnia ‘wahrer Zustand, gesetzlich anerkannter Hinderungsgrund, Entschuldigung, Notwendigkeit’,anord.syn ‘Wahrheitsbekräftigung’, auch ‘Einspruch, Leugnung’,nauðsyn ‘gesetzlich anerkannter Hinderungsgrund, Notwendigkeit, Zwang’ undgot.sunja (aus*sundj-) ‘Wahrheit’ (vgl. auchgot.bisunjanē Genitiv Plur. ‘der ringsum Seienden, der Herumwohnenden’). Sie sind mitanord.sannr,saðr ‘wahr, schuldig’,asächs.sōð ‘wahr, Wahrheit’,aengl.sōþ- ‘wahr’ (germ.*sanþ-,*sund- ‘wahr’),außergerm. mitlat.sōns (s. o.),griech.ónt- (ὄντ-) ‘seiend’,aind.satyáḥ ‘wahr, wirklich’ zu*sṇtió-, vgl.aind.sánt- ‘seiend, gut, wahr’, Part. Präs. zuásti ‘ist’, zusammenzustellen und auf die unter1sein (s. d.) angegebene Wurzelie.*es-, schwundstufig*s- ‘sein’ bzw. auf das zugehörige Part. Präs.ie.*sont-,*sṇt- zurückzuführen. Dabei ist für die den Begriff ‘Sünde’ wiedergebenden Ausdrücke eine Bedeutungsentwicklung von ‘das Seiende, Wahre, die Wahrheit’ über ‘festgestellte Schuld, (richtige) Sachverhältnisse, die den gegnerischen Aussagen entgegengestellt werden, Widerspruch, Verneinung’ zu (im christlich-kirchlichen Sinne) ‘Vergehen gegen Gottes Gebot, Böses’ anzunehmen. –Sünderm. ‘wer eine Sünde begeht’,ahd.suntāri (11. Jh.),mhd.sündære,sünder.sündhaft Adj. ‘einer Sünde entsprechend, mit Sünde behaftet, sündig’, steigernd im Sinne von ‘sehr’ (vgl.sündhaft dumm,sündhaft teuer, 19. Jh., doch wohl älter und bereits Ende 17. Jh. sich anbahnend),ahd.sunt(i)haft (8. Jh.),mhd.sündehaft.sündig Adj. ‘mit Sünde behaftet, gegen Gottes Gebot, gegen Sitte und Moral gerichtet’,ahd.suntīg (8. Jh.),mhd.sündec,sündic; dazu (oder als Weiterbildung vonmhd.sünden Vb.)sündigen Vb. ‘eine Sünde begehen’,mhd.sündigen;versündigen Vb. ‘schuldig werden’, meist reflexiv ‘sich in Schuld verstricken, sich gegen Gott vergehen, Fehler machen’,mhd.versündigen ‘(sich) in Sünden stürzen, durch Sünden verderben’.Sündenbockm. ‘Mensch, dem unberechtigt alle Schuld zugeschoben wird, ohne daß er wirklich schuldig ist’ (Ende 18. Jh.), eigentlich ‘der Bock, der (nach 3. Mos. 16) die Sünde des Volkes stellvertretend in die Wüste trägt’ (seit dem 17. Jh. belegt), daher auch ‘schlimmer Sünder’ (17. Jh.).Sündenfallm. ‘(schwere) Versündigung’,mhd.sündenval, besonders (nach christlichem Glauben) ‘das Sündigwerden des Menschen’, eingeleitet (nach der Bibel 1. Mos. 3) durch den ‘Abfall von Gott’ des ersten Menschenpaares Adam und Eva (seit 17. Jh.).

Typische Verbindungen zu ›Sünde‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu›Sünde‹.

Verwendungsbeispiele für ›Sünde‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Also sei nett zu Dir und laß mal die schlimmstenSünden gegen Dich selber weg. [Brief von Christa Wolf an Brigitte Reimann vom 10. 7. 1969. In: Brigitte Reimann u. Christa Wolf, Sei gegrüßt und lebe, Berlin: Aufbau-Taschenbuch-Verl. 1999 [1969]]
Hat sie für dieseSünde nicht schon längst genug gebüßt? [Horster, Hans-Ulrich [d.i. Rhein, Eduard]: Ein Herz spielt falsch, Köln: Lingen 1991 [1950], S. 468]
Und er erlöst sie exemplarisch, nicht als stellvertretendes Opfer für ihreSünden. [Weber, Max: Die Wirtschaftsethik der Weltreligionen. In: Weber, Marianne (Hg.) Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. II, Tübingen: Mohr 1921 [1920-1921], S. 262]
Dadurch gewinnt der Ungehorsam gegen sie alsSünde ein besonderes Gewicht. [Soden, W. von: Semiten. In: Die Religion in Geschichte und Gegenwart, Berlin: Directmedia Publ. 2000 [1961], S. 34455]
DieSünde kam nicht durch die Frau in die Welt. [Die Zeit, 27.06.1997, Nr. 27]

Fehler in Verwendungsbeispielen zu „Sünde“

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Zitationshilfe
„Sünde“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/S%C3%BCnde>.

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