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  3. Bürgertum – Schreibung, Definition, Bedeutung, Etymologie, Synonyme, Beispiele

Bürgertum, das

GrammatikSubstantiv (Neutrum) · Genitiv Singular:Bürgertums · wird nur im Singular verwendet
Aussprache Fehler
Wortbildung  mit ›Bürgertum‹ als Letztglied:Ackerbürgertum ·Besitzbürgertum ·Bildungsbürgertum ·Großbürgertum ·Handelsbürgertum ·Kleinbürgertum ·Stadtbürgertum ·Weltbürgertum ·Wirtschaftsbürgertum

Bedeutung

Beispiele:
das aufstrebende, besitzende, gebildeteBürgertum
Sie schrecken das fortschrittlicheBürgertum doch einfach ab, Revolution zu machen[BrechtMutter6]
Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)

Etymologie

Etymologisches Wörterbuch (Wolfgang Pfeifer)
Bürger · bürgerlich · Bürgerschaft · Bürgertum · Bürgermeister · Großbürger
Bürgerm. ‘Bewohner einer Stadt, Angehöriger eines Staates’,ahd.burgāri,burgeri (9. Jh.),mhd.burgære,burger ‘Bewohner einer Burg, einer Stadt’.Mnl.borgher,burgher,nl.burger und vielleicht auchmnd.börger(e) sind Entlehnungen aus demHd. Gleichbed.aengl.burgwaran,-ware,-waras (Plur.) legt nahe, daß es sich auch bei derdt. Bildung ursprünglich um ein Kompositum handelt.Aengl.-waran,-ware,-waras (auch inceasterwaran,-ware, einem Synonym vonburgwaran),anord.-veri, Plur.-verjar (inskipverjar ‘Schiffsleute, Schiffsbesatzung’) gehören als Nomina agentis zu der unterwehren (s. d.) dargestellten Wortgruppe. Die Kompositionsglieder erscheinen auch in Eigennamen, vgl.aengl.Rōmware,-waran,anord.Rōmverjar ‘Römer’ und die in latinisierter Form bei antiken Schriftstellern überliefertengerm. Volksnamen wieAmpsivāriī (eigentlich ‘Emsanwohner’),Baiovāriī (Plur.). Inahd. Zusammensetzungen fällt ein w im Anlaut des zweiten Teils oft aus, dadurch ist Übergang zu den häufigen Suffixbildungen aufahd.-āri,-eri (nhd.-er) möglich. Die Ausgangsbedeutung vonBürger wäre danach ‘Burgverteidiger’, daraus entwickelt sich ‘Bewohner einer Burg, einer Stadt, eines Staates’. Im Zusammenhang mit der Herausbildung der deutschen Städteverfassungen im 11./12. Jh. bezeichnetBürger das freie, vollberechtigte Mitglied einer Stadtgemeinde. Mit der Entwicklung des Bürgertums als einer durch Besitz ausgezeichneten Gesellschaftsschicht wirdBürger (im Sinne vonlat.cīvis) zumStaatsbürger (s. d.). SofernBürger (oderGroßbürger, s. unten) ausdrücklich Bezeichnung des ‘Besitzbürgers’, zumal des Besitzers an Produktionsmitteln ist, wird es seit dem 19. Jh. vielfach durchBourgeois (s. d.) verdrängt. –bürgerlich Adj. ‘den Staatsbürger betreffend, dem Bürgertum zugehörig, verpflichtet, seiner Weltanschauung verhaftet’,spätmhd.burgerlich,mnd.börgerlīk, Suffixbildung zum Substantiv, dem es in zahlreichen Verwendungen folgt, vgl. im rechtssprachlichen Bereichbürgerliches Recht fürlat.iūs cīvīle.Bürgerschaftf. ‘Gesamtheit der Bürger’,mhd.burgerschaft, auch ‘Bürgerrecht’,mnd.börgerschop, auch ‘Abgabe für die Erlangung des Bürgerrechts’. Auf dasNd. bzw.Nordd. beschränkt ist die Verwendung ‘Bürgerausschuß, Stadtparlament’.Bürgertumn. ‘Bourgeoisie, Gesamtheit der Bürger, Mittelstand, Mittelschicht’ (Ende 18. Jh.), s. auchBourgeoisie.Bürgermeisterm. ‘Vorsitzender einer Gemeinde-, Stadtverwaltung’,mhd.burgermeister nebenburgemeister, Zusammensetzung ausburger undmeister.Burgemeister,Bürgemeister (noch mundartlich) ist wohl dissimilierte Form, kaum Kompositum mit dem alten Genitiv Sing. vonBurg (mhd.burge) als Bestimmungswort. MitBürgermeister setzt sich imNhd. die vonLuther bevorzugte Form durch.Großbürgerm. ‘mit besonderen Privilegien, mit bestimmtem Besitz ausgestatteter Stadtbewohner’ (17. Jh.; in Preußen, d. h. im Ordensgebiet, älter), dann allgemein ‘Besitzbürger, Bourgeois’; s. auchKleinbürger.

Bedeutungsverwandte Ausdrücke

Typische Verbindungen zu ›Bürgertum‹ (berechnet)

Detailliertere Informationen bietet das DWDS-Wortprofil zu›Bürgertum‹.

Verwendungsbeispiele für ›Bürgertum‹

maschinell ausgesucht aus den DWDS-Korpora

Freilich war er ein Kind seiner Zeit, der Zeit des emporstrebendenBürgertums. [Ichenhäuser, Ernst Z.: Erziehung zum guten Benehmen, Berlin: Volk u. Wissen 1983, S. 376]
War sie ewig durch sich selbst dazu verurteilt, als degradiertesBürgertum dahin zu vegetieren? [Reger, Erik [d.i. Dannenberger, Hermann]: Union der festen Hand, Kronberg/Ts.: Scriptor 1976 [1931], S. 265]
Ein Jahrhundert lang schwelgt das neueBürgertum in moralisierender Literatur. [Sloterdijk, Peter: Kritik der zynischen Vernunft Bd. 1, Frankfurt: Suhrkamp 1983, S. 128]
Unglückliche Ehen gab es – verhältnismäßig – gewiß nicht mehr als imBürgertum. [Berliner Tageblatt (Morgen-Ausgabe), 03.04.1919]
Sie organisiert sich nicht demBürgertum gegenüber als besondere Klasse. [Vossische Zeitung (Abend-Ausgabe), 03.03.1905]

Fehler in Verwendungsbeispielen zu „Bürgertum“

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Zitationshilfe
„Bürgertum“, bereitgestellt durch das Digitale Wörterbuch der deutschen Sprache, <https://www.dwds.de/wb/B%C3%BCrgertum>.

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