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Roda Roda, Alexander

Lebensdaten
1872 – 1945
Geburtsort
Drnowitz (Drnovice, Mähren)
Sterbeort
New York
Beruf/Funktion
Schriftsteller
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 11874562X|OGND|VIAF: 61674079
Namensvarianten

  • Aaba, Aaba (Pseudonym)
  • Rosenfeld, Alexander (eigentlich)
  • Rosenfeld, Sándor
  • Suchy, Nikolaus (Pseudonym)
  • Roda Roda, Alexander
  • Aaba, Aaba (Pseudonym)
  • aaba, aaba
  • Rosenfeld, Alexander (eigentlich)
  • rosenfeld, alexander
  • Rosenfeld, Sándor
  • rosenfeld, sandor
  • Suchy, Nikolaus (Pseudonym)
  • suchy, nikolaus
  • Aaba Aaba
  • Roda Roda
  • Roda Roda, Aleksander
  • Roda Roda, Alexander Fr. L.
  • Roda Roda, Alexander Friedrich
  • Roda Roda, Alexander Friedrich Ladislaus
  • Roda, Alexander
  • Roda, Alexander F.
  • Roda, Alexander Friedrich
  • Roda, Alexander R.
  • Roda, Alexander Roda
  • Roda, Roda
  • Roda-Roda, Alexander
  • Rosenfeld, Alexander F.
  • Rosenfeld, Alexander Friedrich
  • Rosenfeld, Friedrich S.
  • Rosenfeld, Sandor Friedrich
  • Rosenfeld, Sándor F.
  • Rosenfeld, Sándor Friedrich

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Zitierweise

Roda Roda, Alexander, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd11874562X.html [14.07.2025].

CC0

  • Roda Roda (bis 1899Rosenfeld, 1899-1906Roda), Alexander (Sándor) Friedrich (seit 1894 zusätzl. Ladislaus) (PseudonymAaba Aaba, Nikolaus Suchy)

    Schriftsteller,* 13.4.1872 Drnowitz (Drnovice, Mähren),† 20.8.1945 New York,⚰ 1948 Wien, Zentralfriedhof. (jüdisch, seit 1894 katholisch)

  • Genealogie

    VLeopold Rosenfeld (1829–1901), Soldat, Gendarm u. Landwirt, später Gutsverw. in Grad-Pusztab. Zdenci (Slawonien) beim späteren Benv. Kroatien, LadislausGf. Pejačević,S d.Alexander, Landwirt in Buchlov (Mähren), u. d.Johanna Reich;
    MRosalie (1842–1920),T d.Markus Stein (1810–92), Tuchhändler in Wischau (Vyškov, Mähren) u. d.Rebekka Lampl (1812–88);
    BJulius (Gyula) Roda (1867–1943), Apotheker in Naschitz (Našice, Slawonien), Bad Gleichenberg u. Budapest;
    3SchwGisela Januszewska (1867–1943KZ Theresienstadt,⚭ 1] Joachim Kuhn, 2)Ladislaus Januszewski,† 1916, Arzt.Reg.rat), studierte 1893Med. in Zürich, 1898Dr. med. also. d. ersten Frauen d.österr.-ungar. Monarchie, 1899 Amtsärztin in Banja Luka (Bosnien-Herzegowina), dann Leiterin d. Ambulatoriums f. mohammedan. Frauen, lebte seit 1912 in Graz, 1919-38prakt. Ärztinebd. (s.L),Maria (Mi) Liebermann (Ps. M. Roda-Roda, Marius Roda) (1875–1935,⚭ 1]Josef Balás-Kisòcz, Apotheker, 2]Emanuel Liebermann, Arzt in Budapest),Schriftst. (s.W,L),Olgav. Rètay (1877–1947);
    ⚭ München 1907Elsbeth Anna (1882–1960),T d.Emil Leuckfeldv. Weysen (1834–95), Kronforstmeister in Livland, u. d.Anna Louise Lippinger (1851–1918,⚭ 1]Ludwig Friedrich KarlFrhr.v. Zeppelin, 1874–1905,Gutsbes., Agraring.);
    1S (früh †), 1TDana Roda Becher (1909–92,Ulrich Becher, 1910–90,Schriftst., s.L), 1Stief-SHarroFrhr.v. Zeppelin (* 1901),Ing.;
    E
    Martin Roda Becher (* 1944), SchweizerSchriftst., Journalist, seit 1955 in Basel, erhielt 2002R.s Nachlaß, d. nach Beschlagnahmungv. d.Gestapo in d.Österr.Nat.-bibl. gelangt war (s.Kürschner, Lit.-Kal. 1998, S. 57;W).

  • Biographie

    Kurz nachR.s Geburt übersiedelte seine Familie nach Slawonien. Nach der Volksschule in Esseg (Osijek) besuchteR. seit 1882 das Gymnasium in Kremsier (Kromeříž, Mähren) und seit 1889 inUngar.-Hradisch (Uherské Hradiště, Mähren). Nach der Reifeprüfung 1890 begann er ein Jura-Studium an derUniv. Wien, das er nach dem Einjährig-Freiwilligen 1892 und der Entscheidung für die Offizierslaufbahn abbrach. Aus Karrieregründen konvertierteR. 1894 vomjüd. zumkath. Glauben. Als er 1900 seine Reitlehrerstellung bei der Offiziersequitation in Schloßhof unfallbedingt aufgeben mußte, übersiedelte er nach Esseg.

    Schriftstellerisch arbeiteteR. zunächst mit seiner Schwester Maria zusammen (Der wilde Milan, EineGesch. aus Slavonien, 1900, Neufassungu. d. T. „Milan reitet durch d. Nacht“, 1910,erw.Ausg. 1925). 1900 veröffentlichte er erstmals Humoresken im Münchener „Simplicissimus“, zu dessen beitragsstärksten Autoren er bald avancierte. Seine Affäre mit der SchauspielerinAdele Sandrock (1863–1937) 1901 verarbeiteteR. in dem Drama „Dana Petrowitsch“ (UA 1902). Kurz nach der Ernennung zum Oberleutnant ließ er sich 1901 in die Reserve versetzen und arbeitete in Wien als freier Schriftsteller und Journalist.R.s Beiträge erschienenu. a. in „Danzer's Armee-Zeitung“, deren Literaturwettbewerb er 1903 mit der Humoreske „Der Diplomat“ gewann, ferner in der „Jugend“ und in der 1905 gegründeten „Muskete“. Bald erschienen die ersten Sammlungen seiner Geschichten. 1904 übersiedelteR. nach Berlin, wo er sich einen Namen als Vortragender meist eigener Texte in Kabaretts machte (u. a. 1904 nebenErich Mühsam im „Poetenbänkel zum Siebenten Himmel“). Seine „freie Ehe“ mit Elsbeth Freifrauv. Zeppelin 1905 trug neben seinen Anekdoten über dask. u. k. Militär und seinen öffentlichen Auftritten 1907 zur Entlassung aus der Armee unter Aberkennung der Charge bei. 1906 übersiedelteR. nachMünchen. Seine Vortragstätigkeit setzte er 1907 – mit roter Weste und Monokel als Markenzeichen – in Wien fort (Cabaret Nachtlicht; Die Fledermaus). Mit seinen Militär-Humoresken und seinen Erzählungen, die einem exotischen Interesse ansüdosteurop. Stoffen entgegenkamen (Adelige Geschichten, 1906;erw.u. d. T. Ksl. Kämmerer, 1912), warR. einer der meistgelesenen Autoren vor dem 1. Weltkrieg. Seine häufige Wiederverwertung eigener Texte brachte ihm Kritikv. a. durchKarl Kraus ein.

    Einen Höhepunkt inR.s Karriere markierte Ende 1909 die skandalträchtige Uraufführung der gemeinsam mitCarl Rößler (1864–1948) verfaßten Komödie „Der Feldherrnhügel“ an der „Neuen Wiener Bühne“. In dieser|„Schnurre“, die auf „Der Diplomat“ basiert, werden Standesdünkel, blinder Gehorsam und Schlamperei imk. u. k. Heer karikiert, jedoch ohne Blick auf die tieferen Ursachen des Militarismus in der Gesellschaft. Das sofortige Verbot in Österreich-Ungarn steigerte die Publizität des Stücks, das später mehrfach verfilmt wurde (beim Stummfilm 1926 u. beim ersten Tonfilm 1932 wirkteR. als Darsteller mit). In kurzer Folge produzierteR. 1911-14 fünf Komödien in Zusammenarbeit mitGustav Meyrink (Der Albino; Bubi; Der Sanitätsrat; Die Sklavinv. Rhodus; Die Uhr), Gemeinschaftswerke entstanden auch mitTheodor Etzel (d. i.Theodor Schulze) undFelix Dörmann (Majestät Mimi, 1911). Im 1. Weltkrieg fungierteR. bis 1917 als Kriegsberichterstatterv. a. für die Wiener „Neue Freie Presse“, für die er schon während des Balkankriegs 1912 gearbeitet hatte (Russenjagd, 1917; Serb.Tageb., 1918).

    1917 reisteR. nach Bulgarien und stellte eine Anthologie dortiger Schriftsteller zusammen (Das Rosenland, 1918,Neuausg. 1996). Auch später betätigte er sich häufig als Vermittlersüdosteurop. Literatur und machte zahlreiche Autoren bekannt (Das letzte Kapitel, Dem Kroat. d. Sergjan Tucich nacherzählt, 1919), wobei er allerdings bei seinen Übersetzungen oft eigenmächtig verfuhr. Seit 1919 wohnteR. wieder inMünchen. 1923 führte ihn eine Vortragsreise in die USA (Ein Frühling in Amerika, 1924). „Roda Rodas Roman“ (1924,Neuausg. 1975), einer seiner größten Bucherfolge, ist weniger als autobiographische Quelle zu lesen, vielmehr als literarische Konstruktion eines geglückten Lebenslaufs in der untergegangenenk. u. k. Monarchie, an deren rückblickend-verklärender MythisierungR.s Texte Anteil hatten. 1926-28 lebteR. in Paris, anschließend in Berlin, wo eru. a. mitErich Kästner,Egon Erwin Kisch,Heinrich Mann undKurt Tucholsky verkehrte. 1930-32 war er an sechs Tonfilmproduktionen als Autorbzw. Darsteller beteiligt; so schrieb er 1931 mitFritz Grünbaum das Drehbuch für „Liebeskommando“ und spielte nebenGustaf Gründgens undWilli Forst in „Der Raub der Mona Lisa“.

    Wegen einer Anti-Hitler-Satire mußteR. 1933 Berlin verlassen und übersiedelte nach Graz. Im selben fahr wurde in Wien unter dem Pseudonym „Nikolaus Suchy“ seine Radetzky-Komödie „Die Majorische“ uraufgeführt. 1937/38 hielt sichR. in der Tschechoslowakei, in Ungarn und Belgien auf. Unmittelbar vor dem „Anschluß“ Österreichs 1938 flüchteteR. nach Zürich, 1939 lebte er in Genf. Er veröffentlichte in Exilzeitschriften und war nebenAlfred Polgar,Joseph Roth undFranz Werfel Mitunterzeichner der Proklamation der „Liga für das geistige Österreich“ in Paris. Nachdem er in der Schweiz keine Arbeitsbewilligung erhalten und sich erfolglos um diebulgar. Staatsbürgerschaft und dasschwed. Exil bemüht hatte, flüchtete er imNov. 1940 über Spanien und Portugal nach New York. In den USA publizierteR.v. a. in der Exilzeitschrift „Aufbau“, Kontakte bestandenu. a. zuAlbert Ehrenstein,Oskar Maria Graf,Franz Molnár,Soma Morgenstern undCarl Zuckmayer. Zuletzt arbeiteteR. am bisher unveröffentlichten philosophisch-pessimistischen Roman „Ein Mann von mittlerer Intelligenz“ (Ms. Wiener Stadt- u.Landesbibl.).

  • Werke

    WeitereWDie Sommerkönigin u. andere Novellen, 1904 (Neuaufl.u. d. T. „Von Bienen, Drohnen u. Baronen“, 1908);
    Soldatengeschichten, 2Bde., 1904;
    Eines Esels Kinnbacke, 1906 (erw.Neuaufl.u. d. T. „Schwefel über Gomorrha“, 1909);
    Der Pascha lacht, Morgenländ. Schwänke, 1909 (Neufassung 1922);
    Schummler, Bummler, Rossetummler, 1909 (Neufassung 1924,Neuausg. 1966);
    Junker Marius, 1911 (Neuausg.: „Die Streiche d. Junkers Marius, Ein Buch f. Backfische“, 1921 u. 1975);
    500 Schwänke, 1912 (Neuausg. 1989);
    Ausgew. Werke, 1920;
    Die Kummerziege u. andere Geschichten, 1920 (mit Maria R.R.);
    Slav. Seelen, Neuen Dichtern nacherzählt, 1924 (Neuaufl.u. d. T. Die vier Frl.v. Woloff, 1925);
    Der Ehegarten u. andere Geschichten, 1925 (mit Maria R.R.);
    Der Knabe mit d. dreizehn Vätern, Ein humorist. Roman nach B. G. Nušić, 1927 (Neuausg. 1976);
    Ausgew. Werke. 3Bde., 1932-34;
    Die Panduron, Roman e. Landschaft, 1934,Neuausg. 1990;
    Dasgr.R.-R.-Buch,hg.v. Elsbeth R.R., 1949 (Neuausg. 1988);
    Der Ritt auf d. Doppeladler,hg.v.R. Deutsch, 1993;
    Rote Weste u. Monokel, Das neueR.-R.-Buch,hg.v. H. Traxler, 1999;
    Geschichten aus Slavonien,hg.v. V. Obad. 1999. –Hg.: Welthumor, 5Bde., 1910/11 (mit T. Etzel;
    erw.u. d. T.: „Welthumor in sechsBdn.“, 1925);
    Die lustigen Bücher, 3Bde., 1912 (mit T. Etzel);
    Bibliogr.:
    Wilpert-Gühring²;
    Spalek IV/3;
    |

  • Nachlass

    Nachlaß:Österr.Nat.bibl., Wien (seit 1942;2002 erhieltE Martin Roda Becher e. Konvolutv. 313Mss. u. 493 Briefen zurück);Wiener Stadt- u.Landesbibl., Wien;Thomas Sessler Verlag, Wien (s.Hall-Renner²).

  • Literatur

    U. Becher, Im Gedenken an e. lächelnden Zentaur, in: NeuesÖsterr.v. 14.4.1962;
    ders., In d. Alpenkatakombe [1945/1972], in:ders., SIFF, Selektive Identifizierungv. Freund u. Feind, 1978, S. 36-44 (Neuausg.u. d. T.: Im Liliputanercafé, 1985);
    I. Stiaßny-Baumgartner, R.R.s Tätigkeit im Kriegspressequartier,Diss. Wien 1982;
    R. Hackermüller, Einen Handkuß der Gnädigsten, R.R.- Bildbiogr., 1986(P);
    G. Strejcek, Apokalypse d. Donaumonarchie, Zum 50. Todestag R.R.s. in: WienerZtg.v. 18.8.1995,Beil.;
    V. Obad, R.R. u. d. dt.sprachigeLit. aus Slawonien, 1996;
    ders. (Hg.), R.R., 1996;
    U. Prutsch, Die „Alpenkatakombe“, Die Exilstation Schweiz aus d. Sichtv. Dana Roda Becher, Ulrich Becher u. A.R., in: Ziehharmonika 14, 1997,Nr. 1,|S. 38-42;
    O. Pausch, Elende Bestie Roda!, Die Affäre mitAdele Sandrockv.Dez. 1900 bisDez. 1901, in: Maske u. Kothurn 42, 2000, H. 2-4, S. 249-57;
    ders., Rebellakatzenthier u. Artilleriehund, Die Affäre Adele Sandrocks mit A.R., 2001;
    B. Horn, Prosa im, Simplicissimus', 2000, S. 220-35 u. passim;
    M. Roda Becher, Dauergäste, MeineFam.gesch., 2000;
    Kosch,Lit.-Lex³;
    Kosch, Theater-Lex.;
    Killy;
    Hdb. d. dt.sprach. Exiltheaters;
    ÖBL;
    Metzler Kabarett Lex.;
    MetzlerLex. d.dt.-jüd.Lit.(P);
    BHdE II;
    Lex. d.österr. Exillit.;
    Spalek II, S. 1178-80;
    Hist. Lex. Wien;
    zu Gisela Januszewska:
    R. Aigner, Die Grazer Ärztinnen aus d. Zeit d. Monarchie, in:Zs. d. Hist. Ver. f. Steiermark 70, 1979, S. 59-62;
    zu Maria Liebermann (Ps. Maria
    R.-R.):Kosch, Lit.-Lex.³;
    Kosch, Theater-Lex.;
    zu Ulrich Becher:
    Kürschner, Lit.-Kal.Nekr. 1971-1998;
    Kosch, Lit.-Lex.³;
    Wilpert-Gühring²;
    Killy;
    Kunisch-Wiesner;
    Lex. Osten. Exillit.;
    Spalek II;
    Gorzny.

  • Autor/in

    Max Kaiser
  • Zitierweise

    Kaiser, Max, "Roda Roda, Alexander" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 687-689 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd11874562X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA


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