Peierls, Sir Rudolf
- Lebensdaten
- 1907 – 1995
- Geburtsort
- Berlin
- Sterbeort
- Oxford (England)
- Beruf/Funktion
- Physiker
- Konfession
- konfessionslos
- Normdaten
- GND: 118592408|OGND|VIAF: 51718146
- Namensvarianten
- Peierls, Sir Rudolph
- Peierls, Sir Rudolf Ernst
- Peierls, Rudolf (bis 1968)
- Peierls, Sir Rudolf
- Peierls, Sir Rudolph
- Peierls, Sir Rudolf Ernst
- Peierls, Rudolf (bis 1968)
- peierls, rudolf
- Peierls, Rudolf Ernst
- Peierls, R. E.
- Peierls, Rudolf E.
- peierls, rudolph
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Peierls, Sir (1968)Rudolf Ernst
Physiker,* 5.6.1907 Berlin,† 19.9.1995 Oxford (England). (evangelisch, seit 1928 konfessionslos)
Genealogie
Ausjüd.Fam.;
V→Heinrich (1867–1945), aus Breslau, seit 1888 bei der AEG, 1901Dir. d. Kabelwerk Oberspree/Berlin, späteru. a.Mitgl. d. Aufsichtsrats, emigrierte 1938 nach Großbritannien, 1939 in die USA;
MElisabeth Weigert (1878–1921), aus Breslau, Lehrerin;
⚭ 1931Eugenia Kannegiesser (1908–86), ausSt. Petersburg;
1S, 3T.Biographie
Nach dem Abitur an der Humboldt-Schule in Berlin-Köpenick begannP. 1925 ein Physikstudium an derUniv. Berlin, das er 1926 in München bei→Arnold Sommerfeld, 1928 in Leipzig bei→Werner Heisenberg und 1929 an derETH Zürich bei→Wolfgang Pauli (1900–58) fortsetzte. Nach seiner in Leipzig 1929 bei→Friedrich Hund (1896–1997) erfolgten Promotion (Zur kinet. Theorie d. Wärmeleitung in Kristallen) war er bis 1932 Assistent bei Pauli. 1932/33 als Rockefeller-Stipendiat in Rom und Cambridge, bliebP. infolge der nationalsozialistischen Machtübernahme als Emigrant in England, wo er mit Hilfe eines Stipendiums aus einem Privatfonds an derUniv. Manchester arbeiten konnte. 1935-37 Assistent am Mond-Laboratory in Cambridge, lehrteP. 1937-63 als Professor für Mathematische Physik an derUniv. Birmingham und wurde 1940brit. Staatsbürger. 1963-74 bekleidete er einen Lehrstuhl für Theoretische Physik an derUniv. Oxford, 1974-77 an der Washington University in Seattle (USA).
P. begann seine physikalisch-theoretischen Studien zu einer Zeit, als die neue Quantenmechanik auf ihre Anwendungsmöglichkeiten getestet wurde, und wandte sie zunächst auf Festkörperprobleme an. So befaßten sich seine ersten Arbeiten mit der Elektronenleitung in Festkörpern, darunter zum „Löcher-Konzept“, zur Wärmeleitung in nichtmetallischen Kristallen (mit d. Erkenntnis d. „Umklapp-Prozesses“), zur „Peierls-Instabilität“ linearer Ketten, zur Bewegung von Störungen im Kristall, zum Phasenübergang im Ising-Modell. MitLev Landau (1908–68) arbeitete er zur Quantenelektrodynamik, mit→Hans Bethe (* 1906) über das Neutrino. Es folgten Arbeiten über Kernkräfte und Kernreaktionen (u. a. mitNiels Bohr,Fred Hoyle,Georg Placzek [1905-55] ). MitOtto Robert Frisch|(1904-79) gabP. Anfang 1940 eine erste, sehr zutreffende Abschätzung der für eine Atombombe nötigen Menge von spaltbarem U235, womit zugleich der wissenschaftliche Nachweis für die mögliche Realisierung einer Kernwaffe erbracht wurde; das Frisch-Peierls-Memorandum wurde eine wichtige Voraussetzung für den Einstieg in dasbrit. undamerik. Atombombenprojekt. 1943-46 warP. im Auftrag derbrit. Regierung in führender Position beimamerik. Atombombenprojekt in Los Alamos beteiligt, war danach Berater beim Aufbau desbrit. Atomforschungszentrums in Harwell und nahm zahlreiche Gastprofessuren wahr. Tief beunruhigt über die Atomwaffenentwicklung im Kalten Krieg, engagierte er sichu. a. in derbrit. „ Atomic Scientists' Association“ (zeitweilig als ihr Präsident) und in der Pugwash-Bewegung (seit 1963Mitgl. d. Ständigen Komitees, 1969-74Vors.).P. war stets bemüht, sich in der theoretischen Physik nicht zu stark zu spezialisieren und legte besonders nach dem Kriege Wert darauf, mit seinen Studenten eine breite Problempalette zu bearbeiten, wobei die Kernphysik einen Schwerpunkt bildete.|
Auszeichnungen
Fellow of the RoyalSoc. London (1945);
Mitgl. d.Leopoldina (1981);
Lorentz-Medaille d.Niederländ.Ak. d. Wiss. (1962);
Max-Planck-Medaille d.Dt. Physikal.Ges. (1963);
Fermi-Preis d. US-Atomenergie-Behörde (1980);
Copley-Medaille d. RoyalSoc. (1986);
zahlr. weitere Ehrungen u. Mitgliedschaften.Werke
u. a.Elektronentheorie d. Metalle, in: Ergebnisse d. exaktenNaturwiss. 11, 1932, S. 264-322;
Nuclear Reactions in the Continuous Energy Region, in: Nature 144, 1939, S. 200 f. (mit N. Bohr u. G. Placzek);
The Theory of Nuclear Forces,ebd. 145, 1940, S. 687-90;
The Laws of Nature, 1955 (dt.u. d. T.: Die Naturgesetze, Der Bau d. Materie u. seine Gesetzmäßigkeit, 1959);
Quantum Theory of Solids, 1955;
Surprises in Theoretical Physics, 1979;
Bird of Passage, Recollections of a Physicist, 1985;
Atomic Histories, A walk through the beginnings of the atomic age with one of its true pioneers, 1997;
Selected scientific papers of Sir R.P.,hg.v.R. H. Dalitzu. a., 1997(W-Verz.,P).Literatur
S. Edwards, in: Physics Today 49, 1996, H. 2, S. 74 f.(P);
N. Mott, in: Nature 377, 1995, S. 577(P);
BHdE II;
TheBiogr. Dict. of Scientists – Physicists, 1984, S. 127 f.;
Pogg. VI-VII a.Autor/in
Horst KantZitierweise
Kant, Horst, "Peierls, Sir Rudolf" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 160-161 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd118592408.html#ndbcontent