Philosophie & Geschichte
Eine Bühne voller Geschichte. Ein Saal exzellenter Akustik. Ein Repertoire internationaler Dimension. Eine Architektur, die von Mut und Stilsicherheit zeugt. Das Brucknerhaus ist, was Musik sein soll: eine eindringliche Sinfonie, die der Leidenschaft ein emotionales Denkmal setzt.
UNSERE PHILOSOPHIE
„Ein Erlebnis von berauschender Schönheit“
KünstlerInnen, die hier ihre erste Chance nutzen, stehen damit mit beiden Beinen fest auf der Karriereleiter. Wenn erstklassige Orchester im größten Konzerthaus außerhalb Wiens aufgeigen, wird Musik zu einem „Erlebnis von berauschender Schönheit“ – so überkommt es Herbert von Karajan beim Eröffnungskonzert am 23. März 1974 mit den Wiener Philharmonikern. Die zeitlos schöne und für damalige Verhältnisse mutige Architektur in harmonischer Kombination mit hervorragender Akustik, lässt selbst den kühlen und sachlichen Dirigenten in Überschwang geraten. Das Brucknerhaus ist heute ein Linzer Landmark von internationalem Rang. Was hier gespielt wird, muss Qualität haben.
Tradition – Identität – Innovation – Internationalität
Das musikalische Repertoire wird entlang von vier Säulen ausgewählt: Tradition, Identität, Innovation und Internationalität. Darunter verstehen wir: die Pflege der oberösterreichischen Musik und Kulturtradition, identitätsstiftende Angebote durch das Fördern österreichischer KünstlerInnen, Präsentieren innovativer Ansätze und neuer Interpretationen genauso wie das Präsentieren internationaler Spitzenensembles und das Beleuchten weißer Flecken der musikalischen Landkarte. Trotz seines vergleichbaren jungen Alters, zählt das Brucknerhaus mit dieser Komposition bereits zu den etablierten und international anerkannten Institutionen klassischer Musik.

UNSERE GESCHICHTE
Das Brucknerhaus Linz: ein Bau vorwärtsgewandt, offen, zeitlos elegant und doch seinen Traditionen und Werten verpflichtet. 2024 feierte dieses Haus seinen 50. Geburtstag.

1969: Grundstein und Zeitkapsel
Linz, die Kulturmetropole – die Ideen reichten zurück bis in die 1930er Jahre, der Zweite Weltkrieg bedeutete jedoch auch in dieser Beziehung einen folgenschweren Einschnitt. Doch nach dessen Ende wurde ein neuer Anlauf genommen, die Grundsteinlegung erfolgte bereits am 16. Mai 1969 unter Beisein von Bundespräsident Franz Jonas (1899–1974) wurde eine Kapsel mit tagesaktuellen Gegenständen eingemauert, die sich bis heute in einem Pfeiler des Brucknerhauses befindet.

Ab 1971: Die LIVA zieht ins Brucknerhaus ein
Die Bauzeit des Brucknerhauses dauerte von 1969 bis 1973.
Im Herbst 1973 wurde der Probebetrieb aufgenommen, der Vorstand und die Bediensteten der 1971 gegründeten LIVA (Linzer Veranstaltungsgesellschaft mbH) zogen ein.

1974: Los geht's
Am 23. März 1974 wurde das Haus, das von dem finnischen Architektenehepaar Kaija und Heikki Sirén entworfen wurde, als Symbol der Moderne endlich eröffnet.
Die Stadt Linz setzte damit ein weithin sichtbares Zeichen und positionierte sich vorwärtsgewandt und offen, trotzdem aber der Tradition verbunden und mit dem Anspruch, internationale Stars und junge aufstrebende Talente gleichermaßen dem Publikum zu präsentieren. (Foto honorarpflichtig)

23. März 1974: Eröffnungsakt
Der "Paukenschlag" erfolgte am 23. März 1974, als Herbert von Karajan mit den Wiener Philharmonikern Bruckners 7. Sinfonie erklingen ließ. Die Pforten des langersehnten Brucknerhauses hatten sich endlich geöffnet!
Horst Stadlmayr, seit Mai 1970 Generalmanager der LIVA, holte Dirigenten-Legende Karajan selbst vom Flughafen Linz ab.

1978: Eela Craig – Missa Universalis
Die legendäre Rockmesse der Linzer Rockgruppe „Eela Craig“ erlebte im Rahmen des Brucknerfestes 1978 ihre international beachtete Welturaufführung. Gleich an zwei ausverkauften Abenden wurde das Brucknerhaus „berockt“.
Die Messe, die sich musikalisch unter anderen auch an Motiven Anton Bruckners orientierte, lockte sogar Musikjournalisten aus den USA nach Linz und wurde zum fulminanten Erfolg.

1979: Die erste Klangwolke erklingt
ORF-Intendant Hannes Leopoldseder suchte für das neu zugründende Festival Ars Electronica eine populäre Verbindung zum Internationalen Brucknerfest. Mit der Linzer Klangwolke wurde sie gefunden.
1979 war es Bruckners 8. Sinfonie mit dem Concertgebouw Amsterdam unter Bernard Haitink die erschallte und 100.000 Zuhörer bestaunten dieses erste Experiment der Linzer Klangwolke.

1980: Die erste Klangwolke mit Live-Orchester
Das Bruckner Orchester Linz unter Theodor Guschlbauer bespielte das Brucknerhaus mit Bruckners 4. Symphonie.
Mehrere Millionen Zuhörer besuchten inzwischen die Linzer Klangwolken im Donaupark, die mittlerweile zu einem Markenzeichen der Stadt Linz geworden sind.

1986 und 2012: Getrennt und verbunden
1986 erfolgte eine Loslösung des Ars Electronica Festivals vom Brucknerfest aber die Kooperation der beiden Häuser durch Projekte, nicht zuletzt durch die erneut gemeinsam gestaltete Visualisierte Klangwolke im Jahr 2012 "DIE WOLKE IM NETZ", verbinden die Institutionen bis heute.

2018: Aufbau der neuen Orgel
2018 wurde die knapp 45 Jahre alte Orgel aufgrund des Zustands komplett ausgetauscht, wobei die Fassade erhalten wurde. Die offizielle Weihung der neuen Orgel fand am 9. September 2018 im Rahmen der Eröffnung des Internationalen Brucknerfestes Linz 2018 statt. Die musikalische Weihung erfolgte am 10. September 2018 durch Iveta Apkalna.

2019: Neugestaltung des Service-Centers
Im April 2019 eröffnet das neue Service-Center, nun am Haupteingang positioniert, in neuem Gewand. Die Stahlverkleidung wurde, in Unterstützung der voestalpine, von dem österreichischen Künstler Ludwig Haas entworfen. Mit seinen Wellenmotiven spielt diese künstlerische Verkleidung mit den Wellen der Donau, aber auch mit den Schallwellen der Musik, für die dieses Haus gebaut wurde.

2023: Premiere beim Internationalen Brucknerfest Linz
Erstmals in seiner 49-jährigen Geschichte erklang beim Internationalen Brucknerfest Linz kein einziges Werk Anton Bruckners. Stattdessen rückte es das kompositorische Schaffen von Frauen aus dem 19. und 20. Jahrhundert in den Mittelpunkt.

2024: Doppeltes Jubiläum
Gleich zwei Jubiläen beging das Brucknerhaus im Jahr 2024. Zum einen den 200. Geburtstag seines Namensgebers, zum anderen sein eigenes 50-Jahr-Jubiläum. Dieses begingen wir mit einemFestkonzert der Wiener Philharmoniker, die unter Zubin Mehta Bruckners 7. Sinfonie aufführten – so wie vor exakt 50 Jahren, damals allerdings mit Herbert von Karajan am Pult.
Hard-Facts rund um das Brucknerhaus Linz
- 7 Stockwerke
- 130 Meter Glasfront
- 1.120 m2 Glasfläche
- 2.800m2 Teppich
- 3.600 m2 Grundfläche
- 88.000 m3 Volumen

