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Band XXX (2009) Spalten 266-275 Autor: Tanja Thanner

DRACONTIUS, Blossius Aemilius: Lateinischer Dichter und Advokat aus Karthago im späten 5. Jhd. - Über das Leben des D. gibt es nur wenige gesicherte Kenntnisse. Das, was von D. bekannt ist, ist ausschließlich aus seinen eigenen Werken zu erschließen, da es von ihm keine Lebensbeschreibung oder Angaben bei anderen Schriftstellern gibt. Aus einer Subskription im Codex Neapolitanus zu D.s "Romulea" (5) geht hervor, daß seine Familie vermutlich dem Senatorenstand angehörte; aus dem Begriff "togatus" läßt sich ersehen, daß D. Anwalt am Gericht des Prokonsuls von Karthago war. D. war in Karthago ein Schüler des Grammatiklehrers Felicianus (vgl. Rom. 1,13 f.; 3,17). Seinem Lehrer sind auch zwei "Romulea" (2 und 4) gewidmet, profane Gelegenheitsgedichte, die auch "carmina minora" genannt werden (Abfassungszeit vor oder nach der Gefangenschaft), darunter zwei Epithalamien (Hochzeitsgedichte; Rom. 6 und 7) und Gedichte mythologischen Inhalts (über Hylas, Helena, Achill und Medea). Vermutlich hat er bei Felicianus auch seine rhetorische Ausbildung erhalten, für die sein dichterisches Werk Zeugnis ablegt (z.B. eine "controversia" in Rom. 5 und eine "suasoria" in Rom. 9). Viele Gedichte des D. haben die Form von Schuldichtung (z.B. Hylas (2); vgl. Vergil, Georgica 3,6 und Properz 1,20). Die bunt gemischte Auswahl der Themen der "Romulea" ist wohl an den "Silvae" des Statius orientiert. Von D. ist eine Tragödie in Hexametern mit dem Titel "Orestes" überliefert. "De mensibus" haben zwei hexametrische Verse über jeden Monat des Jahres zum Inhalt. Außerdem sind von D. "De laudibus Dei libri tres" (Lob Gottes in drei Büchern) bekannt. In diesem Werk polemisiert D. heftig gegen die Lehre der Arianer (laud. Dei 2,98 ff.). Weil er den arianischen Vandalenkönig Gunthamund (Regierungszeit 484-496) beleidigt hatte, wurde er und seine Familie eine zeitlang in Haft genommen. Aus der "Satisfactio" des D. geht das Motiv für den Zorn des Königs hervor: D. hatte in einem seiner Werke eine andere Person als den König gepriesen (Sat. 93-94). Die Forschung ist sich uneins, ob es sich dabei um den katholischen oströmischen Kaiser Zenon oder um den Ostgotenkönig Theoderich gehandelt haben mag. Ein Denunziant hatte das Vergehen noch schlimmer gemacht (Rom. 7,127-129). Die "Satisfactio", die D. im Gefängnis schrieb und an Gunthamund adressiert hatte, hatte den Zweck, seine Freilassung zu erwirken. Vermutlich wurden "De laudibus Dei" und die "Satisfactio" zwischen 493-496 verfaßt. D. wurde wohl erst nach dem Tod des Gunthamund 496, unter dessen Nachfolger Thrasamund (496-523), aus der Gefangenschaft entlassen. D. hat einen Panegyricus auf Thrasamund verfaßt, der allerdings verloren gegangen ist. Das Todesjahr des D. ist nicht bekannt. - D. hat die "Satisfactio" vmtl. in Anlehnung an Ovids 2. Buch der "Tristien" in elegischen Distichen verfaßt. Es handelt sich dabei um ein Reuegedicht. Das Gedicht weist zwei Teile auf. Im ersten (1-116), der mit einem Gebet zu Gott beginnt, dessen Macht unendlich ist, der zeitlos ist im Gegensatz zu seinen der Zeit unterworfenen Geschöpfen (1-10). Mit seinen grundlegenden Eigenschaften Zorn und Güte ist er auch absoluter Herr über die Handlungen der Menschen (11-16). Hierfür wird ein Schriftbeweis erbracht: Nach Ex 4,21 hat Gott das Herz des Pharao verhärtet und ihn ins Unglück gestürzt. Warum sollte Gott in seinem Zorn wie mit dem Pharao nicht auch mit anderen Menschen, so zum Beispiel dem Dichter selbst, verfahren (17-18)? Der Dichter gesteht seine schwere Verfehlung (19-28) und beruft sich auf mildernde Umstände: Gott handelt erstens unwiderstehlich im Herzen der Menschen; zweitens sind einige Sünden Strafen für frühere Sünden. In diesem ersten Beweisgang versucht D. den Nachweis zu führen, daß sein Vergehen das Werk des zornigen Gottes war. Der strafende Gott ist aber auch ein gnädiger Gott, der eine Strafe wieder aufheben kann. Als Schriftbeweise verwendet D. den mit Wahnsinn geschlagenen Nebukadnezar aus dem Buch Daniel (29-38) und den für seinen Unglauben mit Stummheit bestraften Zacharias aus dem Lukasevangelium (39-40). Beider Ergehen bezieht im folgenden D. auf sich selbst: Er wurde wie Nebukadnezar und Zacharias von Gott bestraft, hofft aber unter Bezug auf die beiden Gestalten - dem einen hat Gott seine Menschlichkeit wiedergegeben, dem anderen seine Sprache - auf eine Begnadigung durch Gott (41-50). Hier erinnert der Dichter an die Allmacht Gottes, der auch über Könige herrscht. D. hofft, der gnädige Gott wird König Gunthamund befehlen, ihn freizulassen und zu rehabilitieren. Im Anschluß daran wendet sich der Dichter mit seiner Berufung auf mildernde Umstände an den Schöpfergott, der die ambivalenten Bedingungen des menschlichen Lebens geschaffen hat. Er argumentiert mit einer Reihe von Gegensätzen, die in der Natur vorkommen: So kann z.B. die Sonne Blumen erblühen, aber auch verdorren lassen (53-90). Die Sünde des D. ist daher auch Bestandteil seiner menschlichen Natur (91-92). Ab Vers 93 kommt der Dichter auf seine persönliche Schuld zu sprechen, die er in ihrem Ausmaß mit der Geschichte vom Goldenen Kalb in Ex 32 veranschaulicht. Er setzt sein Vergehen gegen den Vandalenherrscher mit einer Apostasie von Gott gleich. Dieser Vergleich hat aber auch überleitende Funktion: D. erinnert nämlich an die Verzeihung, die Gott den abtrünnigen Israeliten gewährt hat (93-98). Der erste Teil schließt dann mit einem Buß- und Bittgebet ab (101-116). Die zweite Hälfte des Werks (117-316) besteht aus zwei Paränesen an Gunthamund, die durch einen Exkurs über die Zeit (219-264) voneinander getrennt sind. In Vers 119 f. verbindet D. die Bitte an den Herrscher mit einem Vorwurf. Der Zorn des Vandalenherrschers, der sonst für die Schonung besiegter Feinde bekannt sei, habe die Begnadigung des D. behindert. Daran schließt der Dichter einen Panegyrus auf die "pietas" Gunthamunds gegenüber den besiegten Feinden an (121-136). Er beendet ihn mit dem Gleichnis vom großmütigen Löwen (137-146). Im weiteren Verlauf stellt D. Gunthamund Herrscher aus Bibel und Geschichte als Vorbild vor Augen: Allen voran die Herrschaft Gottes, an der sich jeder irdische Herrscher zu orientieren hat (149-156), außerdem die "clementia" Davids, Salomons, Caesars, Augustus´, Titus´ und Commodus´ (157-192). Darauf folgt die Mahnung, das öffentliche Ansehen und der Weltruhm des Vandalenkönigs könnten Schaden nehmen (193-196). Der durch Milde erworbene Ruhm gehört dem Herrscher allein, während er den Kriegsruhm mit seinen Soldaten teilen muß; die Sanftmut des Herrscher ist auch moralisch viel höher zu bewerten als offen gezeigte Aggressionen im Kampfgetümmel des Krieges (197-214). Nach dem Exkurs über die Zeit beginnt D. die zweite Paränese an Gunthamund mit einer Anklage, daß der Zorn des Herrschers maßlos sei (265-286). Während Zorn Sünde nach sich zieht, hat Verzeihung Ruhm zur Folge (287-298). D. argumentiert in diesen Versen mit Jesus-Worten aus dem Neuen Testament; so gelte z.B. das Gebot, seinem Bruder zu verzeihen (Lk 17,4), besonders für einen Herrscher gegenüber seinen Untertanen. Die Verse 299-302 wenden sich an Gunthamund als einen gebildeten Menschen. Am Ende des Gedichtes paraphrasiert D. Bibelstellen, die den Menschen zur Vergebung gegenüber einem Sünder verpflichten (303-308). In Vers 309 f. wendet sich D. nochmals vertrauensvoll an den Vandalenkönig und warnt zum Abschluß nochmals nachdrücklich vor unmenschlicher Grausamkeit (311-316). - Das drei Bücher umfassende Werk trägt seinen Titel zu Recht: Es enthält sehr unterschiedliche Gedichtpartien, die durch Hymnen auf den treuen und barmherzigen Gott zu einer Einheit verbunden werden. Der Lobpreis Gottes gliedert das gesamte Werk. Herzog bezeichnet "De laudibus Dei" sogar als "bibelpoetische Didaktik" (Herzog LVIII). Den Großteil des 1. Buches bildet die dichterische Bearbeitung des Sechstagewerkes von Gen 1. Aber bereits hier flicht D. Ausblicke auf weitere Textpartien des Alten und des Neuen Testaments ein. D. beginnt sein Werk mit einem Lobpreis Gottes (1,1-117). Der Hymnus fungiert gleichzeitig als Proömium, in dem D. eine erste Inhaltsübersicht seines Werkes gibt. Es geht im Werk um den Lobpreis des Schöpfers, seine allmächtige Vorsehung, die Erschaffung und Bewahrung der Schöpfung durch Gott. Der Schöpfer will die Erhaltung der Schöpfung und nicht den Tod des Sünders erwirken; Gott ist in der Welt durch Wunder zu erfahren. Seine Wahrnehmbarkeit durch Vorzeichen auch in der sündigen Welt läßt D. darauf schließen, daß Gott das Heil der Menschen will. In den Versen 115-117 entfaltet D. das Programm seines Werkes: Der christliche Gott ist ein Gott der Gnade, der unter allen Umständen das Heil der Schöpfung und der Menschen will. In den darauf folgenden Versen 118-417 schildert D. zunächst die ersten sechs Schöpfungstage anhand der Reihenfolge von Gen 1 und bereichert den biblischen Schöpfungsbericht durch eigene Gestaltung. Er verfaßt für den 1. Schöpfungstag, die Erschaffung des Lichts, einen Hymnus auf das Licht (118-128). Bei der Gestaltung des 2. Schöpfungstags, der Erschaffung von Himmel und Erde, widmet er sich eigens den konträren Elementen, die in Gottes Schöpfung harmonisch zusammengefügt sind (144-148). Am 3. Schöpfungstag, der Scheidung des Meeres und der Erde, fügt D. bereits den Bericht von der Erschaffung des Paradieses aus Gen 2 ein (180-205). Am 4. Schöpfungstag stellt D. die Erschaffung der Gestirne dar mit dem Verweis auf den Primat der Sonne, die sich dem Schöpfer zu unterwerfen hat (206-233). Für den 5. Schöpfungstag widmet sich D. der Erschaffung der Meerestiere und der Vögel (234-254). Die längste Bearbeitung erfährt der 6. Schöpfungstag. D. schildert zunächst die Erschaffung der Landtiere (270-291), dann erläutert er die Rangordnung der Lebewesen in der Schöpfung (292-328). Hierauf wendet sich D. der Erschaffung Adams zu (329-359). Gott plant die Ehegemeinschaft für Adam und erschafft daher die Frau (360-401). Nach der Zusammenführung der Menschen prophezeit ihnen Gott ihre Bestimmung: Sie erhalten den Vermehrungs- und Herrschaftsauftrag nach Gen 1,28 (402-417). D. geht anschließend zur Schilderung des Sündenfalls und seiner Bestrafung durch Gott über. Zunächst berichtet D. vom glückseligen Leben der Menschen im Paradies (417-458), an das sich unmittelbar die Versuchung und der Sündenfall anschließen (459-490). Die Menschen versuchen sich vergeblich vor Gott zu verstecken (491-501). Darauf schildert D. als Beweise dafür, daß den Menschen die Augen aufgegangen sind, Phänomene der Wahrsagerei (502-533). Daran schließt sich die Verurteilung und die Vertreibung aus dem Paradies an. D. beschreibt die Mühsal der Menschen und ihren Tod (533-561). Darauf preist der Dichter den ewigen und barmherzigen Gott, der seinen Zorn zu mäßigen versteht; als Beweis für Gottes Barmherzigkeit gilt für D., daß der sündig gewordene Mensch noch immer die Herrschaft über die Erde ausüben darf (562-599). Dann wendet sich der Dichter der Bedeutung des Heiligen Geistes für die Schöpfung zu (600-605); anschließend versucht D. in einem längeren Beweisgang die Treue des Schöpfers zu seiner Schöpfung zu beweisen (606-682): Zumindest die Gattungen der Kreaturen, die er hervorgebracht hat, haben ewigen Bestand, und der Mensch darf darüber hinaus nach seinem persönlichen Tod auf ein ewiges Leben hoffen. Auf diese Ausführungen hin läßt D. wieder einen Lobpreis von Gottes Treue und Barmherzigkeit gegenüber seiner Schöpfung folgen (683-695). Im Epilog des 1. Buches bietet D. zunächst einen Hymnus auf den furchtbaren Gott, die barmherzige Vorsehung und den Freund der Schwachen und Bedrängten (696-742). Der Epilog schließt mit einem Gebet des Sünders D. zu Gott, in dem er den Erlöser um seine Rettung bittet (743-754). - Auch das 2. Buch beginnt D. mit einem Hymnus (1-59). Er lobt den Schöpfer, dessen Willen selbst die Sonne Gehorsam schenkt. Er bekundet, daß die gesamte Schöpfung von Gottes Geist erfüllt ist. Nach dieser lobpreisenden Einleitung wendet sich D. zunächst der Inkarnation des Gottessohnes zu und verteidigt dabei das Trinitätsdogma gegen die Ansichten der Arianer (60-110). Dann wendet sich D. dem Lobpreis der Allmacht Gottes zu (111-244). Diese zeigt sich in den Wundern Jesu im Neuen Testament und an bestimmten Vorzeichen im Alten Testament. Dieser Passus wird durch Hymnen untergliedert, die den allmächtigen Schöpfer und seine Vorsehung für die Schöpfung preisen. Im Kontrast dazu schildert D. dann die Freveltaten, zu denen die Menschen fähig sind (245-338): zunächst Adams Sünde gegen Gott und dann sämtliche Freveltaten und Grausamkeiten, zu denen die Menschen fähig sind. Daran schließt D. die verschiedenen Strafen an, mit denen Gott die Verbrechen der Menschen ahndet (339-508): darunter fallen die Sintflut, die Zerstörung von Sodom und Gomorrha und die Vertreibung aus dem Paradies. Da D. daran gelegen ist, die Treue und Barmherzigkeit Gottes zu preisen, fährt er mit der Darstellung der Erlösung der Menschheit durch Christus fort (509-576). Er berichtet von Jesu Leiden und Tod, seiner Höllenfahrt und Auferstehung. Hierauf stimmt D. wiederum einen Lobpreis auf den barmherzigen Gott an (577-624), der es vermochte, daß aus dem Sünder Saulus ein Apostel der Heidenchristen wurde. Der Dichter fährt dann mit der Darstellung seiner Überzeugung fort, daß Gott die Gebete der Glaubenden erhört (625-692): Als Beispiele führt er u.a. Abraham und Sara, Tobit, David und Anna an. D. beschließt das 2. Buch der "De laudibus Dei" mit einem Hymnus auf den langmütigen und gütigen Gott (693-818). Innerhalb dieses Lobpreises kommt er auf die Auferweckung der Tabitha, den brennenden Dornbusch und den Durchzug der Israeliten durch das Rote Meer zu sprechen. - Das 3. Buch der "De laudibus Dei" beginnt D. mit einem Lobpreis auf den allwissenden, allmächtigen, gütigen und freigebigen Gott (1-31). Diesem stellt der Autor den habgierigen Menschen gegenüber (32-75). Die Freigebigkeit, Allwissenheit und Güte Gottes beweist D. zunächst an einer Reihe von Beispielen aus dem Alten und dem Neuen Testament (76-250): darunter führt der Dichter beispielsweise die Opferung Isaaks, Daniel in der Löwengrube und den Apostel Petrus an. Um auch die ungläubigen Heiden zu überzeugen, gibt D. noch Beispiele aus der Geschichte und der Legendentradition an: u.a. Leonidas, Brutus, Manlius Torquatus, Scaevola, Judith, Semiramis und Dido (251-530). D. fährt dann fort mit einem Lobpreis auf den unveränderlichen und ewigen Gott und seiner fürsorglichen Güte, dem die Schöpfung gehorcht, aber der Mensch den Gehorsam verweigert (531-566). Der Autor gesteht daraufhin Gott seine eigene Schuld ein (567-719). Den Abschluß des 3. Buches bildet das inständige Gebet des D. zum barmherzigen Gott, er möge ihm, der in Gefangenschaft ist, helfen, seine körperliche Unversehrtheit wiederzuerlangen und beim Jüngsten Gericht zu den Gerechten gezählt zu werden (720-755). - Schon früh wurde das geschlossener wirkende 1. Buch über das Sechstagewerk von den beiden folgenden Büchern abgetrennt und als "Hexaemeron" selbständig überliefert. Auf Veranlassung des Chindaswinth, des westgotischen Königs von Spanien (641-652), hat Eugenius, der von 646-657 Bischof von Toledo war, das 1. Buch von "De laudibus Dei" überliefert und in eigener Gestaltung den 7. Schöpfungstag dazugesetzt. Die "Satisfactio" erfuhr ebenfalls eine Bearbeitung durch Eugenius. Die erste große Bibeldichtung des Mittelalters, die "Occupatio" des Odo von Cluny (um 900), lehnt sich an die literarische Form der Dichtung des Dracontius an.

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Tanja Thanner

Letzte Änderung: 09.04.2011


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