Über den Nutzen transzendentaler, v. a. Fichteanischer, Argumente für die Psychiatrie - historische und aktuelle Aspekte.Paul Hoff -2003 -Fichte-Studien 22:237-250.detailsPsychiatrisches Handeln sieht sich in besonderem Maße dem Risiko dogmatischer Einengung ausgesetzt. Schon dies stellt eine Parallele zu Fichte dar, dessen Wissenschaftslehre es ja auch wesentlich um die Kritik an unbegründeten erkenntnistheoretischen Vorurteilen, also an dogmatischen Fassungen von Theorien, ging. Seine - und auch schon vor ihm Kants - Transzendentalphilosophie wandte sich gegen das idealistische Dogma, nur der Geist als absolut freies Wirken sei von Bedeutung, und gegen das realistische Dogma, die Welt bestehe aus »real« außer uns und unabhängig von (...) uns existierenden Dingen, die wir zwar erkennend abbilden können und sollen, die wir aber dadurch nicht beeinflussen und schon gar nicht wesentlich mit konstituieren. Dieser Zusammenhang ist an anderer Stelle näher ausgeführt worden. (shrink)
Fichte und die psychiatrische Forschung.Paul Hoff -1997 -Fichte-Studien 13:241-255.detailsZum einen ist nämlich der Bezug der Psychiatrie zur Philosophie wesentlich enger, als es einem bloß oberflächlich zwischen Natur- und Geisteswissenschaft dichotomisierenden Blick zunächst erscheinen mag. Und, was das Entscheidende ist, diese Beziehung ist nicht ein beliebiges, bei Bedarf auszuklammerndes Thema, sondern sie ist notwendiger, wenn auch oft nicht explizit genannter Bestandteil jeder psychiatrischen Debatte. Wird diese Notwendigkeit verkannt, so entstehen erkenntnistheoretische Vorurteile, auf die ich gleich eingehen werde.