Movatterモバイル変換


[0]ホーム

URL:


PhilPapersPhilPeoplePhilArchivePhilEventsPhilJobs
Order:

1 filter applied
  1.  557
    Newton in Grönland. Das umgestülpte experimentum crucis in der Streulichtkammer.Matthias Rang &Olaf L. Müller -2009 -Philosophia Naturalis 46 (1):61-114.
    Newtons experimentum crucis hat ein komplementares Gegenstück, d.h. ein Experiment, in dem die Rollen von Licht und Schatten genau ausgetauscht sind. Statt wie Newton in der Dunkelkammer zu experimentieren, müssen wir das Komplement des experimentum crucis in einer Streulichtkammer aufbauen (deren Wände sog. Lambertstrahler sind). Wenn es dieses umgestülpte Experiment wirklich gibt, dann liefert es für jeden newtonischen Beweis einen umgestülpten Gegenbeweis, dessen Konklusion die Heterogenitat der Schatten wäre (also die Behauptung, dass nicht weißes Licht, sondern schwarze Schatten eine heterogene (...) Mischung verschiedenfarbiger Strahlen mit unterschiedlichen Brechungseigenschaften seien). Dass Newtons experimentum crucis in diesem Sinne umgestülpt werden kann, wird von Newtons eigener Theorie impliziert. Mehr noch, inzwischen ist der empirische Nachweis der Umstülpung gelungen. (shrink)
    No categories
    Direct download(4 more)  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   6 citations  
  2.  334
    Goethes philosophisches Unbehagen beim Blick durchs Prisma.Olaf L. Müller -2007 - In Jakob Steinbrenner & Stefan Glasauer,Farben: Betrachtungen aus Philosophie und Naturwissenschaften. Frankfurt am Main: Suhrkamp. pp. 64-101.
    Goethes Protest gegen Newtons Theorie des Lichts und der Farben ist besser, als man gemeinhin denkt. Man kann diesem Protest in den wichtigsten Elementen folgen, ohne Newton in der physikalischen Sache unrecht zu geben. Laut meiner Interpretation hat Goethe in Newtons wissenschaftsphilosophischer Selbsteinschätzung eine entscheidende Schwäche aufgedeckt: Newton glaubte, mithilfe prismatischer Experimente beweisen zu können, dass das Licht der Sonne aus Lichtstrahlen verschiedener Farben zusammengesetzt sei. Goethe zeigt, dass dieser Übergang vom Beobachtbaren zur Theorie problematischer ist, als Newton wahrhaben wollte. (...) Wenn Goethe darauf beharrt, dass uns der Übergang zur Theorie nicht von den Phänomenen aufgezwungen wird, dann kommt dadurch unser eigener, freier und kreativer Beitrag zur Theorie-Bildung ans Tageslicht. Und diese Einsicht Goethes gewinnt eine überraschende Schärfe, weil Goethe plausibel machen kann, dass sich alle entscheidenden prismatischen Experimente Newtons ebenso gut mit einer alternativen Theorie vereinbaren lassen. Wenn ich recht sehe, war Goethe der erste Wissenschaftsphilosoph, der mindestens eine empirisch äquivalente Alternative zu einer wohletablierten physikalischen Theorie gesehen hat: Damit war Goethe seiner Zeit um ein gutes Jahrhundert voraus. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   5 citations  
  3.  728
    Goethe’s Polarity of Light and Darkness.Olaf L. Müller -2018 -Journal for General Philosophy of Science / Zeitschrift für Allgemeine Wissenschaftstheorie 49 (4):581-598.
    Rarely does research in the history and philosophy of science lead to new empirical results, but that is exactly what has happened in one of the essays of this special issue: Rang and Grebe-Ellis have developed new experimental techniques to perform measurements Goethe proposed 217 years ago. These measurements fit neatly with Goethe’s idea of polarity—his complementary spectrum is not only an optical, but also a thermodynamical counterpart of Newton’s spectrum. I use the new measurements, firstly, to argue against the (...) asymmetries between light and darkness posited by Lyre and Schreiber; and, secondly, to explicate the alternative theory that Goethe had introduced to urge scientific pluralism. In my replies to exegetical criticism by Böhler, Hampe and Zemplén, I show that the main goal of Goethe’s Farbenlehre was indeed to expose symmetries between light and darkness. Furthermore, I argue that it is worthwhile to focus on the experiments, arguments and hypotheses of the Farbenlehre, and not merely on rhetorical, narrative or stylistical aspects, as Böhler and Hampe would have it. Goethe’s criticism of Newton is often dismissed, but it is in fact surprisingly relevant today. (shrink)
    Direct download(4 more)  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   2 citations  
  4.  256
    Farbspektrale Kontrapunkte. Fallstudie zur ästhetischen Urteilskraft in den experimentellen Wissenschaften.Olaf L. Müller -2010 - InRücknahme und Eingriff: Malerei der Anordnungen. Nürnberg, Deutschland: pp. 150-169.
    Spätestens seit es in der Kunst außer Mode kam, das Wort Schönheit einzusetzen, begannen die Physiker, ihre Arbeitsergebnisse schön zu nennen. Sie sagen z.B.: Wenn eine Theorie schön ist, so spricht das für die Wahrheit der Theorie. Und sie streben nach schönen Experimenten. Was ist damit gemeint? Definieren lässt sich dieser Begriff genauso wenig wie für Kunstwerke. Daher erläutere ich ihn anhand optischer Experimente Newtons, Goethes und aus neuerer Zeit. Man kann z.B. zeigen, dass die Weißsynthese des Desaguliers schöner ist (...) als Newtons Weißsynthese und dass den vielfältigen Farbsynthesen des Wiener Malers und Farbexperimentators Ingo Nussbaumer noch höherer ästhetischer Wert zukommt. Aus alledem ergibt sich eine tentative Liste von Kriterien (die sich freilich nicht in einen idiotensicheren Bewertungs-Algorithmus einspeisen lassen, sondern Urteilskraft verlangen): Sauberkeit, Einfachheit, intellektuelle Klarheit und Symmetrie sind Merkmale schöner Experimente – und diese Merkmale sind z.B. auch bei der ästhetischen Beurteilung mancher (wenn auch nicht aller) Musikstücke relevant. Daher liegt es nahe zu vermuten, dass sich unsere ästhetische Urteilskraft – in so verschiedenen Bereichen wie Optik und Musik – verwandter begrifflicher Werkzeuge bedient. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   3 citations  
  5.  373
    Replik: Weltgemacht oder hausgemacht? Plädoyer für die Verschiedenheit zweier empirisch äquivalenter Theorien.Olaf L. Müller -2015 -Zeitschrift für Philosophische Forschung 69 (4):588-596.
    No categories
    Direct download(3 more)  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   2 citations  
  6.  483
    Goethe and Ritter.Olaf L. Müller -2018 - In Troy Vine,Experience colour. An exhibition by Nora Löbe & Matthias Rang. pp. 150-159.
    In der Literatur zur Wirkungsgeschichte der Farbenlehre Goethes aus dem Jahr 1810 grassieren zwei Vorurteile: (1) Nur ein einziger Physiker von Rang (Seebeck) habe sich auf Goethes Projekt wissenschaftlich eingelassen. (2) Schon zu Goethes Lebzeiten habe sich die Fachwissenschaft mit überwältigender Mehrheit gegen den Dichter ausgesprochen. Beide Behauptungen sind falsch. ad (1): Der bedeutende Physiker und Chemiker Johann Ritter hat zwischen 1800 und 1801 eng mit Goethe kooperiert, dieselbe Forschungsmethode eingesetzt wie Goethe und aufgrund dieser Kooperation das UV-Licht entdeckt. Bis (...) zu seinem Lebensende war er der Ansicht, dass die newtonische Theorie durch Fortführung der Experimente Goethes unterminiert werden könne. ad (2): Wie sich bei einer Kampfabstimmung unter den MINT-Forschern der Goethe-Zeit ergibt (bei der sämtliche veröffentlichte Voten von 1810 bis 1832 gezählt werden), stimmten gegen Goethe die Hälfte der Naturwissenschaftler, für ihn ein Drittel, bei 15 Prozent Stimmenthaltungen. Goethe hat die Abstimmung in der Tat verloren, doch eine verheerende Niederlage sähe anders aus. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   1 citation  
  7.  253
    Jenseits. Eine metaphysische Provokation für Naturalisten.Olaf L. Müller -2007 - In Thomas Sukopp & Gerhard Vollmer,Naturalismus: Positionen, Perspektiven, Probleme. Mohr Siebeck. pp. 137-154.
    Verstehen wir die Rede vom seelischen Leben außerhalb der Na­tur? Gewisse Fassungen des Naturalismus bestreiten das. Diese Formen von Natu­ralismus möchte ich widerlegen. Sie scheitern, weil sie mit dem mentalen Vokabular der Gehirne im Tank nicht zurandekommen. Denn anders als das semantisch insta­bile Vokabular der Naturwissenschaft muss das mentale Vokabular der Gehirne im Tank nicht uminterpretiert werden, wenn es von der Tanksprache in unsere Sprache übertragen werden soll. Eingetankte Ausdrücke wie „ich denke", ,,ich bin der Ansicht" usw. sind semantisch stabil. (...) Durch diesen Kontrast ergibt sich ein neues Verständnis der Rede von einem mentalen Leben im Jenseits. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   3 citations  
  8.  242
    Mikro-Zertifikate.Olaf L. Müller -2009 -Archiv für Rechts- und Sozialphilosophie 95 (2):167-198.
    Wie müsste eine faire Lösung des Klimaproblems aussehen? Wie sollten wir Pflichten und finanzielle Lasten der nötigen CO2-Reduktionen verteilen, wenn es dabei gerecht zugehen soll und keiner übervorteilt werden darf? In meiner Antwort auf diese ethischen Fragen stütze ich mich auf einen Grundsatz, den Angela Merkel formuliert hat: Jeder Mensch hat das Recht, genauso viel CO2-Emissionen zu verursachen wie jeder andere. Anders als die Bundeskanzlerin, die den Grundsatz nur langfristig in die Tat umsetzen will, plädiere ich dafür, dass die Gleichberechtigung (...) aller in Sachen CO2-Ausstoß schon unter dem Nachfolge-Regime des Kyoto-Vertrags gelten soll. In einem ersten Schritt soll die Steigerung der weltweiten CO2-Emissionen angehalten werden. Um das auf gerechte Weise zu bewerkstelligen, werden in feiner Stückelung Rechte zum CO2-Ausstoß (die sog. Mikro-Zertifikate) ausgegeben, und zwar zunächst für genau so viel CO2, wie die Menschheit zur Zeit insgesamt pro Jahr in die Luft bläst. Wer CO2 emittieren will, gleichgültig wo, wie und wozu, darf das nur gegen Entwertung einer entsprechenden Anzahl an Mikro-Zertifikaten, sonst macht er sich strafbar. Die Mikro-Zertifikate werden auf einer weltweiten Börse gehandelt; ihr Preis ergibt sich aus Angebot und Nachfrage. Mein Vorschlag unterscheidet sich in zweierlei Hinsicht von den Versteigerungen der CO2-Zertifikate, wie sie bislang konzipiert und organisiert worden sind. Einerseits sollen am Ende alle Emissionen klimaschädlicher Gase in den Handel mit Mikro-Zertifikaten einbezogen werden. Andererseits wird das Geld, das durch die Versteigerung der Mikro-Zertifikate zusammenkommt, in regelmäßigen Abständen und ohne Abzüge an jeden einzelnen Menschen ausgezahlt. Das ist einfach, fair und transparent. In einem zweiten Schritt sind die weltweiten CO2-Emissionen drastisch zu verringern: Nach einer siebenjährigen Verschnaufpause (in der sich Produzenten und Verbraucher auf die erforderlichen Anpassungen vorbereiten können) beginnen die sieben dürren Jahre der CO2-Politik: Jahr für Jahr werden 10% weniger Mikro-Zertifikate ausgegeben. Am Ende dieser Durststrecke haben sich die weltweiten CO2-Emissionen halbiert, und die Klima-Investitionen sind dahin geflossen, wo sie dem Klima am stärksten nutzen und wo das am wenigsten Kapital verschlingt. (shrink)
    No categories
    Direct download(3 more)  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   3 citations  
  9.  274
    Was wissen Sie über Kosovo? - Fallstudie über Pazifismus, Propaganda und die Verquickung von Fakten mit Werten.Olaf L. Müller -2004 - In Georg Meggle,Humanitäre Interventionsethik: Was lehrt uns der Kosovo-Krieg? Mentis. pp. 53-90.
    Was wissen Sie über Kosovo? Nicht genug. Nicht genug jedenfalls über objektive, wertfrei vorgegebene Fakten, mit deren Hilfe man verantwortungsethische Bewertungen des NATO-Angriffs begründen könnte. Trotzdem halte ich drei wertende Aussagen über den Kosovo-Konflikt für vernünftig. Sie lauten (in alphabetischer Reihenfolge): Der bewaffnete Kampf der Albaner im Kosovo war moralisch falsch. Die Militäreinsätze der Serben im Kosovo waren moralisch falsch (schon vor Beginn der NATO-Bombardements und erst recht danach). Und schliesslich: Die Luftschläge des Westens gegen Serbien waren moralisch falsch. Insbesondere (...) diese letzte Behauptung ist der Zielpunkt des Aufsatzes. Mein Plädoyer für diese Behauptung verläuft auf einem dritten Weg zwischen der gesinnungsethischen Position pazifistischer Rigoristen und der verantwortungsethischen Position ihrer Kontrahenten. Die grundlegende Richtlinie für meine Untersuchung besteht darin, keine Behauptungen als objektiv auszugeben, die in Wirklichkeit auf Wertungen beruhen. Schon beim Blick auf die Vorkriegs- und Kriegsgeschehnisse im Kosovo kommen wir nicht ohne die Hilfe von Werten aus; und ich plädiere dafür, diese Geschehnisse im Lichte einer verzweifelten Menschenliebe anzusehen: Daraus ergibt sich eine neue Form von Pazifismus. (shrink)
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   3 citations  
  10.  285
    Goethes größte wissenschaftliche Entdeckung. Über eine verblüffende Symmetrie bei den Spektralfarben.Olaf L. Müller -2017 - In Magnus Schlette, Thomas Fuchs & Anna Maria Kirchner,Anthropologie der Wahrnehmung. Universitatsverlag Winter. pp. 269-317.
    Goethes Protest gegen Newtons Theorie des Lichts und der Farben ist besser, als man gemeinhin denkt. Man kann diesem Protest in den wichtigsten Elementen folgen, ohne Newton in der physikalischen Sache unrecht zu geben. Laut meiner Interpretation hat Goethe in Newtons wissenschaftsphilosophischer Selbsteinschätzung eine entscheidende Schwäche aufgedeckt: Newton glaubte, mithilfe prismatischer Experimente beweisen zu können, dass das Licht der Sonne aus Lichtstrahlen verschiedener Farben zusammengesetzt sei. Goethe zeigt, dass dieser Übergang vom Beobachtbaren zur Theorie problematischer ist, als Newton wahrhaben wollte. (...) Wenn Goethe darauf beharrt, dass uns der Übergang zur Theorie nicht von den Phänomenen aufgezwungen wird, dann kommt dadurch unser eigener, freier und kreativer Beitrag zur Theorie-Bildung ans Tageslicht. Und diese Einsicht Goethes gewinnt eine überraschende Schärfe, weil Goethe plausibel machen kann, dass sich alle entscheidenden prismatischen Experimente Newtons aus der geometrischen Optik ebenso gut mit einer alternativen Theorie vereinbaren lassen. Wenn ich recht sehe, war Goethe der erste Wissenschaftsphilosoph, der mindestens eine empirisch äquivalente Alternative zu einer wohletablierten physikalischen Theorie gesehen und daraus weitreichende wissenschaftstheoretische Schlüsse gezogen hat: Damit war Goethe seiner Zeit um ein gutes Jahrhundert voraus. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   1 citation  
  11.  279
    Erkenntnistheorie mit sprachphilosophischen Mitteln. Wie können wir ausschließen, dass alles nur geträumt ist?Olaf L. Müller -2017 - In Eva Schürmann, Sebastian Spanknebel & Héctor Wittwer,Formen und Felder des Philosophierens. Konzepte, Methoden, Disziplinen. Freiburg: Alber. pp. 142-159.
    Die Skeptikerin fragt, wie wir ausschließen können, dass all unsere Erlebnisse auf einem umfassenden Traum beruhen. Träfe ihre Befürchtung zu, dann wären alle unsere Meinungen über die äußere Welt falsch, und da wir das nicht ausschließen können, haben wir (so folgert sie) keinerlei Wissen über die Welt. Um dem zu begegnen, könnte man der Skeptikerin vorwerfen, dass sie unsere gemeinsame Sprache missbraucht. Welche Wörter missbraucht sie? Welche Wörter gebraucht sie so anders, dass wir uns um ihre Überlegung nicht scheren müssen? (...) Ich spiele das sprachkritische Manöver gegen die Skeptikerin zunächst anhand des Wissensbegriffs durch (und komme zu dem Ergebnis, dass wir nicht klar genug sagen können, worin die unstrittige Bedeutung des Wortes "Wissen" besteht). Dann versuche ich es mit weniger tiefsinnigen Wörtern wie "Tiger". Wer stets träumt, gebraucht solche Wörter anders als wir, so die Überlegung. Dieser Gedanke funktioniert nur, wenn wir die Existenz von Außenwelt-Dingen voraussetzen dürfen; und diese Voraussetzung bestreitet die Skeptikerin. Daher spiele ich das sprachkritische Manöver zuguterletzt anhand des Traumbegriffs durch. Jemand kann das Wort "Traum" überhaupt nur dann gelernt haben, wenn er manchmal, aber nicht immer geträumt hat. Ergebnis: Entweder ich verstehe das Wort "Traum". Dann träume ich nicht seit jeher. Oder ich verstehe das Wort nicht. Dann brauche ich mich vom Traum-Argument auch nicht an meinen Wissens-Ansprüchen irre machen zu lassen. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   1 citation  
  12.  391
    Goethe und die Physik seiner Zeit. Wider einige Vorurteile zur zeitgenössischen Wirkungsgeschichte der Farbenlehre.Olaf L. Müller -2016 - In Manfred Leber & Sikander Singh,Goethe und... Saarbrücker literaturwissenschaftliche Ringvorlesungen Band 5. Universaar. pp. 143-169.
    In der Literatur zur Wirkungsgeschichte der Farbenlehre Goethes aus dem Jahr 1810 grassieren zwei Vorurteile: (1) Nur ein einziger Physiker von Rang (Seebeck) habe sich auf Goethes Projekt wissenschaftlich eingelassen. (2) Schon zu Goethes Lebzeiten habe sich die Fachwissenschaft mit überwältigender Mehrheit gegen den Dichter ausgesprochen. Beide Behauptungen sind falsch. ad (1): Der bedeutende Physiker und Chemiker Johann Ritter hat zwischen 1800 und 1801 eng mit Goethe kooperiert, dieselbe Forschungsmethode eingesetzt wie Goethe und aufgrund dieser Kooperation das UV-Licht entdeckt. Bis (...) zu seinem Lebensende war er der Ansicht, dass die newtonische Theorie durch Fortführung der Experimente Goethes unterminiert werden könne. ad (2): Wie sich bei einer Kampfabstimmung unter den MINT-Forschern der Goethe-Zeit ergibt (bei der sämtliche veröffentlichte Voten von 1810 bis 1832 gezählt werden), stimmten gegen Goethe die Hälfte der Naturwissenschaftler, für ihn ein Drittel, bei 15 Prozent Stimmenthaltungen. Goethe hat die Abstimmung in der Tat verloren, doch eine verheerende Niederlage sähe anders aus. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   1 citation  
  13.  318
    Die Diebe der Freiheit. Libet und die Neurophysiologen vor dem Tribunal der Metaphysik.Olaf L. Müller -2007 - In Jan-Christoph Heilinger,Naturgeschichte der Freiheit. de Gruyter. pp. 335-364.
    Ich möchte den Neurowissenschaftlern, die glauben, mit empirischen Mitteln etwas über menschliche Freiheit herausfinden zu können, eine philosophische Herausforderung entgegensetzen. Meine These lautet: Die Frage nach der menschlichen Freiheit ist ein metaphysisches Problem, das sich empirischer Naturforschung entzieht. Um das zu begründen, werde ich ein extremes Gedankenexperiment durchführen. Ich werde zuerst hypothetisch die Situation eines Subjektes beschreiben, dessen Naturwissenschaft berechtigterweise einen durchgängigen kausalen Determinismus im Gehirn postuliert und dessen Libet-Experimente für all seine Handlungen fatal ausgehen (nicht nur für unbedeutende Handbewegungen). (...) Dann werde ich zeigen, dass die deterministische Neurowissenschaft in dieser gedachten Situation gar nichts für oder gegen die Entscheidungsfreiheit des Subjekts austrägt, weil sich die Entscheidungen des hypothetischen Subjekts nicht dort abspielen, wo seine Naturwissenschaft hinzielt. – Wenn es mir gelingt, so eine Situation zu konstruieren, stellt sich die Frage, ob wir nicht in einer ähnlichen Situation stecken könnten. Meiner Ansicht nach lässt sich diese Frage zwar aufwerfen, aber nicht beantworten. Sie gehört ins Reich der metaphysischen Spekulation, genau wie die Frage, ob unser geistiges Leben nach dem biologischen Tod im Jenseits weitergehen könnte. Ziel der Überlegungen ist es, verwirrende Redeweisen wie die von meta-physischer oder transzendentaler Freiheit durch konkrete Modelle verständlicher zu machen. Die Position, die hierbei herauskommen wird, hat einige Gemeinsamkeiten mit Kants Position zur Freiheit. (shrink)
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   2 citations  
  14.  270
    »Mein Freund, warum bist Du kommen?« Zur Ehrenrettung einer Bach-Passion.Olaf L. Müller -2023 - In Konstantin Funk & Ulrike Peisker,Ich sehe was, was du nicht siehst. Fragen moralischer, ästhetischer und religiöser Phänomenologie. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt. pp. 175-200.
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  15.  329
    Lob des Schönheitssinns.Olaf L. Müller -2023 - In Marco Tamborini,Die Ästhetik der Technowissenschaften des 21. Jahrhunderts. wbg. pp. 47-78.
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  16.  219
    Vom Verdacht zur Verunstaltung. Moralpredigt gegen die moralische Übershreibung großer Kunstwerke am Beispiel von Botticelli, Bach und Tolstoi.Olaf L. Müller -2023 - In Konstantin Funk & Ulrike Peisker,Ich sehe was, was du nicht siehst. Fragen moralischer, ästhetischer und religiöser Phänomenologie. Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt. pp. 155-174.
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  17.  579
    Johann Ritter und Goethes Farbenkreis in den Wahlverwandtschaften.Olaf L. Müller -2020 -Neue Zeitung Für Einsiedler. Magazin der Internationalen Arnim-Gesellschaft 15:74-97.
    Kurz bevor Goethe in den Jahren 1808/9 die Wahlverwandtschaften schrieb, hatte sich sein ehemaliger naturwissenschaftlicher Kooperationspartner Johann Ritter in Untersuchungen zu Wünschelruten und Pendeln (1807/8) verloren, aus denen angeblich eine weitere tiefgreifende Analogie zwischen den Polaritäten in der Natur und denen beim Menschen hervorgehen sollte. Ritter arbeitete damals schon seit Jahren erfolgreich mit Goethes Polaritätsbegriff, und war dadurch sogar auf seinen größten Erfolg geleitet worden (die Entdeckung des UV-Lichts). So ist es nicht überraschend, dass sich Goethe für die Pendelexperimente interessierte (...) – und ihnen im Roman ein literarisches Denkmal setzte (während er sich wissenschaftlich dazu sicherheitshalber nicht äußerte). Die von beiden geteilte Polaritätsidee lief auf mehr hinaus als den vagen Gegensatz zwischen irgendwelchen antagonistischen Wirkfaktoren; vielmehr hatte sie handfeste strukturelle Implikationen im Sinne einer mathematischen Symmetrie: Bei Vertauschung der entgegengesetzten Pole in irgendeiner gegebenen Konfiguration kehren sich die ursprünglich beobachtbaren Wirkungen genau in ihr Gegenteil um. Diese Idee ist ein Kerngedanke der Farbenlehre (1810) und liegt z. B. Goethes Farbenkreis zugrunde; überraschenderweise lässt sie sich an einigen entscheidenden Wendepunkten der Wahlverwandtschaften präzise dingfest machen, und dadurch gewinnt ein beliebtes Spiel unter Goethelesern einen neuen Dreh: Die Farben des Farbenkreises haben eindeutig identifizierbare Gegenstücke im Personentableau des Romans. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  18.  236
    Pazifismus mit offenen Augen.Olaf L. Müller -2007 - In Jean-Daniel Strub & Stefan Grotefeld,Der gerechte Friede zwischen Pazifismus und gerechtem Krieg. Paradigmen der Friedensethik im Diskurs. Kohlhammer. pp. 23-59.
    Pazifisten und deren Gegner streiten sich meist nicht bloss über moralische, sondern auch über faktisch-deskriptive Fragen. Zum Beispiel sind beide Seiten bei der Kosovo-Krise (1998/9) zu völlig entgegengesetzten Beschreibungen gekommen. Laut meiner Rekonstruktion des Pazifismus ist das keine Überraschung, weil der Pazifist die Fakten legitimerweise im Lichte seines Systems von Werten betrachtet. Seine Gegnerin betrachtet die Fakten dagegen im Lichte eines alternativen Wertsystems, und der Streit zwischen den beiden Parteien, der sich angeblich auf wertfrei deskriptivem Boden bewegt, kommt zu keinem (...) Ende, weil es keine objektiven Tatsachen aus dem betreffenden Krieg gibt, die den Streit für die eine oder die andere Seite eindeutig entscheiden könnten. Wenn ich recht habe, lässt sich die wertbeladene Weltsicht des Pazifisten als eine Befolgung dreier epistemischer Imperative verstehen: Erstens befolgt er den epistemischen Imperativ zur Natur des Menschen ("Wehre Dich gegen Dämonisierungen der Gegenseite; versuche immer, den Fall aus der Sicht der Gegenseite zu verstehen"). Zweitens befolgt er den epistemischen Imperativ zugunsten friedfertiger Alternativen ("Suche immer nach friedfertigen Alternativen zum geplanten Militäreinsatz"). Und drittens befolgt er den epistemischen Imperativ bezüglich unkontrollierbarer Eskalation ("Schärfe deinen Blick für unkontrollierbare, irreversible Nebenfolgen des militärischen Einsatzes, und achte besonders auf die Gefahr, dass ein weiterer Weltkrieg ausbrechen könnte"). Nicht die objektive Realität entscheidet darüber, wie weit man bei der Befolgung dieser Imperative gehen sollte. Die Entscheidung hängt vielmehr von uns selbst ab – so ähnlich wie im Fall einer Naturwissenschaftlerin, die sich dafür entscheidet, hinter dem Chaos des Mannigfaltigen noch nach einer gemeinsamen Tiefenstruktur zu suchen. Diese Parallele hat eine überraschende Konsequenz. Die epistemischen Imperative des Pazifisten können mit Kants regulativen Prinzipien verglichen werden, die laut Kant notwendig sind, um unseren naturwissenschaftlichen Untersuchungen eine Orientierung zu geben. Und wenn sich also die Erkenntnismethode des Pazifisten in entscheidender Hinsicht nicht von der naturwissenschaftlichen Erkenntnismethode unterscheidet, dann verdienen die Pazifisten einen Vorwurf ganz sicher nicht: den Vorwurf, auf irrationale Weise blind zu sein für die harten Wirklichkeiten. Selbst wer den Pazifismus ablehnt, sollte ihm nicht den intellektuellen Respekt verweigern. Dass der Pazifismus in der Tat eine attraktive Position darstellt, werde ich am Ende meiner Überlegungen plausibel zu machen versuchen. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   2 citations  
  19.  296
    Lichte Nacht der Iris. Zur Installation des Wiener Künstlers Ingo Nussbaumer im neueröffneten Deutschen Romantik-Museum.Olaf L. Müller -2022 -Neue Zeitung Für Einsiedler. Magazin der Internationalen Arnim-Gesellschaft 16:260-269.
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  20.  627
    Innen und außen: zwei Perspektiven auf analytische Sätze.Olaf L. Müller -2008 -Philosophia Naturalis 45 (1):5-35.
    Man kann die Unterscheidung zwischen synthetischen und analytischen Sätzen aus zwei Perspektiven betrachten – von innen oder von außen: mit Blick auf die eigene Sprache oder mit Blick auf die Sprache anderer. Wer die Außenperspektive einnimmt, sucht eine Antwort auf die deskriptive Frage, welche Sätze einer fremden Sprache als analytisch zu klassifizieren sind. Wer die Innenperspektive einnimmt, sucht dagegen eine Antwort auf folgende normative Frage: Welche Sätze darf ich nicht preisgeben oder zurückweisen – wenn ich keinen Unfug reden will? Die (...) beiden Blickwinkel schließen einander nicht aus; sie ergänzen sich und unterstützen einander. In seinem Aufsatz „Two dogmas of empiricism“ kritisiert Quine die Unterscheidung zwischen synthetischen und analytischen Sätzen aus der Innenperspektive; in seinem Buch Word and object wiederholt er dieselbe Kritik aus der Außenperspektive. In beiden Fällen richtet sich seine Kritik gegen die Ziele des frühen Carnap (der sämtliche Ausdrücke der Wissenschaftssprache mithilfe analytisch wahrer Definitionen verständlich machen wollte). Ich trete beiden Fassungen dieser Kritik entgegen und schlage zwei Definitionen des Begriffs vom analytischen Satz vor, die Quines Kritik entgehen: eine Definition aus der Außen- und eine aus der Innenperspektive. Zum Abschluss führe ich in einer leicht spekulativen Betrachtung vor, wie man bloßen Begriffswandel vom Wandel der inhaltlichen Überzeugungen trennen könnte – und zwar sogar im Fall wissenschaftlicher Revolutionen. (shrink)
    No categories
    Direct download(4 more)  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   2 citations  
  21.  528
    Pragmatischer Pazifismus.Olaf L. Müller -2016 - In Ines-Jacqueline Werkner & Klaus Ebeling,Handbuch Friedensethik. Springer. pp. 451-466.
    Laut pragmatischem Pazifismus reicht unser rein objektives Wissen über das Vor- und Umfeld von Kriegen nicht sonderlich weit. Schon unsere besten informativen Darstel­lungen jeder beliebigen Vorkriegssituation sind wertbeladen. Im Lichte dieser Einsicht wird verständlich, warum sich Pazifisten und ihre Gegner nie über aufschlussreiche Kriegsdarstellungen einigen können. Pazifisten setzen schon bei der Beschreibung an­dere Werte ein als ihre Gegner. Obwohl das in beiden Fällen legitim ist, sind die Werte der Pazifisten attraktiver als die der Kriegsbefürworter. Pazifismus ist auch ohne Ge­sinnungsethik möglich.
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  22.  265
    Schopenhauers Pech mit dem Farbenlehrer Goethe.Olaf L. Müller -2023 - In Thomas Regehly,Schopenhauer in Goethes Weimar. "Ob nicht Natur zuletzt sich doch ergründe ...?". Edition Faust. pp. 246-291.
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  23.  460
    Newton, Goethe und die Entdeckung neuer Farbspektren am Ende des Zwanzigsten Jahrhunderts.Olaf L. Müller -2013 - In André Karliczek & Margrit Vogt, Erkenntniswert Farbe. pp. 45-82.
    Als Goethe in seiner monumentalen Farbenlehre einen Angriff auf Newtons Theorie des Lichts und der Farben lancierte, setzte er eine Methode ein, die er als Vermannigfachung der Erfahrungen bezeichnete: Er variierte verschiedene Parameter der newtonischen Experimente, um neuen Spielraum für Alternativen zur Theorie Newtons zu gewinnen. Dabei erzielte er durchaus Erfolge. U.a. entdeckte er das Komplement zum newtonischen Spektrum (das aussieht wie dessen Farbnegativ und durch Vertauschung der Rollen von Licht und Finsternis entsteht). Kürzlich hat der Wiener Maler Ingo Nussbaumer (...) Goethes Methode kongenial fortgeführt. Dabei hat er sechs weitere Farbspektren entdeckt. Sie entstehen, wenn man anstelle des Hell/Dunkel-Kontrasts (in Newtons und Goethes Experimenten) mit Paaren bunter Komplementärfarben arbeitet. Die neuen Farbspektren sehen genauso differenziert aus wie Newtons und Goethes Spektrum; doch anders als diese enthalten sie die unbunten "Farben" Schwarz und Weiß. Die vielfältigen Ordnungsbeziehungen und Symmetrien, die Ingo Nussbaumer in der Farbenwelt der insgesamt acht Spektren ausgemacht hat, verhelfen uns vielleicht zu einem tieferen Verständnis der Prinzipien menschlicher Farbwahrnehmung. Und sie tauchen die überkommenen Prinzipien der additiven und der subtraktiven Farbmischung in neues Licht. (shrink)
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   1 citation  
  24.  458
    Die immaterielle Seele. Ein ehrwürdiger Beweis in neuen Kleidern.Olaf L. Müller -2020 - In Aaron Langenfeld, Sarah Rosenhauer & Stephan Steiner,Menschlicher Geist - Göttlicher Geist. Beiträge zur Philosophie und Theologie des Geistes. Münster: Aschendorff. pp. 65-112.
    Selbst wenn die traditionellen Beweise der immateriellen Seele (von Platon bis Descartes) zu wünschen übrig lassen, muss uns das nicht davon abhalten, sie mit den Mitteln der modernen analytischen Philosophie neu zu fassen und wasserdicht zu machen. Ich werde (ohne eigene Diskussion der bereits vorliegenden Beweise) eine neue Version vorschlagen, die von Swinburne angeregt wurde, sich an wesentlichen Stellen von seinem Ansatz unterscheidet und auf zwei verblüffend schwachen Prämissen beruht: Einerseits auf der konsistenten Vorstellbarkeit von Gedankenspielen, in die irgend eine (...) beliebige Wahrheit über meine augenblickliche Situation integriert ist und denen zufolge ich meinen Tod seelisch, aber ohne Körper überlebe; diese Prämisse ergibt sich der virtuosen Macht unseres Möglichkeitssinns. Andererseits beruht der Beweis auf einer Voraussetzung, die sich (ohne exegetische Garantie) als Echo aristotelischer Substanz-Konzeptionen verstehen, aber ohne großen ontologischen Überbau begründen lässt – dem zufolge folgt aus der materialistischen Analyse meiner augenblicklichen Situation, dass diese Analyse während meiner gesamten Existenz gilt (einmal Körper, immer Körper). Die Logik des Beweises ist bodenständig und setzt keine strittigen modallogischen Prinzipien voraus. Und die Konklusion des Beweises besagt, dass ich jetzt eine immaterielle Seele habe, aber nichts über deren Unsterblichkeit. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  25.  266
    Trivialisiert die Annahme analytischer Sätze den wissenschaftlichen Fortschritt?Olaf L. Müller -1997 - InCognitio Humana - Dynamik des Wissens und der Werte. XVII. Deutscher Kongress für Philosophie. Workshop-Beiträge Band 1. Berlin, Deutschland: pp. 603-610.
    Analytische Sätze, die kraft Definition wahr sein sollen, schaden der Naturwissenschaft oder trivialisieren ihren Fortschritt: So lautet einer der Kritikpunkte, die Quine in seinem Feldzug gegen die Unterscheidung zwischen synthetischen und analytischen Sätzen vorgebracht hat. Sie schaden, so Quine, weil sie nicht revidiert werden dürfen und damit die Wahlfreiheit beim Theorienwandel über Gebühr einschränken. (Hätte sich z.B. Einstein vom analytischen Status der newtonischen Impulsdefinition beeindrucken lassen, so hätte er die Relativitätstheorie nicht formulieren können). Oder sie trivialisieren den Fortschritt, weil sich (...) durch Preisgabe analytischer Sätze bloß die Sprache ändert – und wie soll uns eine Änderung der Begriffe vorwärtsbringen? Um dieser Herausforderung zu begegnen, müssen wir Sprach- und Theorienwandel auseinanderdividieren. Im Falle einer wissenschaftlichen Revolution findet beides gleichzeitig statt. Trotzdem kann man die Beobachtungskonsequenzen der neuen Theorie (mithilfe des Ramsey-Satzes) mit denen der alten vergleichen; und mithilfe des Carnap-Satzes kann man den jeweiligen analytischen Anteil der beiden Theorien extrahieren. Es war Carnaps Fehler, diesen Schachzug zur Definition des Begriffs vom analytischen Satz heranzuziehen. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Mithilfe einer holismustauglichen Definition von "analytisch" lässt sich zeigen, dass die Carnap-Sätze analytisch sind. Hier die Grundidee der fraglichen Definition: Ein Satz ist analytisch, wenn sich der empirische Gehalt keiner Gesamttheorie dadurch ändert, dass man ihr den Satz einpflanzt. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   2 citations  
  26.  405
    In vier Schritten gegen die cartesische Skepsis. Mit Putnam, Wright, Davidson und Moore gegen die Hypothese vom Gehirn im Tank.Olaf L. Müller -2002 - In Ansgar Beckermann & Christian Nimtz,Argument und Analyse - Sektionsvorträge: Ausgewählte Sektionsvorträge des 4. internationalen Kongresses der Gesellschaft für analytische Philosophie. pp. 222-234.
    Ich möchte philosophische Ideen von Hilary Putnam, Crispin Wright, Donald Davidson und George Eduard Moore zusammenbringen, um hieb- und stichfest zu beweisen, dass die beste skeptische Hypothese (gegen unser Wissen um die Beschaffenheit der Aussenwelt) nicht zutreffen kann. Putnams Externalismus, Wrights zusätzlicher Appell an Disquotationsprinzipien, Davidsons wahrheitskonditionale Semantik und Moores Verweis auf seine eigenen Hände lassen sich zu einem vierzeiligen Beweis verschmelzen, dessen Konklusion besagt, dass wir nicht von Anbeginn Gehirne im Tank sein können.
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  27.  683
    Reconstructing Pacifism. Different Ways of Looking at Reality.Olaf L. Müller -2004 - In Georg Meggle,Ethics of humanitarian interventions. Ontos. pp. 57-80.
    Pacifists and their opponents disagree not only about moral questions, but rather often about factual questions as well—as seen when looking at the controversy surrounding the crisis in Kosovo. According to my reconstruction of pacifism, this is not surprising since the pacifist,legitimately, looks at the facts in the light of her system of value. Her opponent, in turn, looks at the facts in the light of an alternative value system, and the quarrel between the two parties about supposedly descriptive matters (...) never ceases, as there is no objective reality about the war in question that could settle the issue.In my view, the pacifist's value-laden way of looking at reality implicitly obeys three epistemic imperatives. First, the Epistemic Imperative concerning Human Nature ("Resist demonizing the other side; always try to understand the case from the other point of view"). Second, the Epistemic Imperative concerning Non-Violent Alternatives ("Always search for non-violent alternatives to military action"). Third, the Epistemic Imperative concerning Uncontrolled Escalation ("Hone your senses to the uncontrolled, irreversible side effects of military action, particularly to the danger of military escalation leading to another world war"). Objective reality has no way of telling us how far we should go in following these imperatives. Rather, we have to make the decision about how far we are going to take them ourselves. In this way, the pacifist's epistemic imperatives are comparable to Kant's regulative principles. (shrink)
    Direct download(2 more)  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   2 citations  
  28.  210
    Friedliebende Blicke auf eine friedlose Welt. Haben pazifistische Sichtweisen noch einen Platz in der Friedensforschung?Olaf L. Müller -2023 -W and F. Wissenschaft Und Frieden 96 (1):10-13.
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  29.  378
    Sage mir, welche Blaus Du siehst, und ich sage Dir, wes Landes Kind Du bist. Protestnote gegen Eurozentrismus in der Farblinguistik.Olaf L. Müller -2021 - In Matthias Claudius Hofmann, Grüner Himmel, blaues Gras. Farben ordnen Welten. pp. 40-51.
    Um die menschliche Farbwahrnehmung zu durchleuchten und nach transkulturellen Invarianten oder Variationen zu fahnden, pflegen anglophone Forscher seit Gladstones Pionierstudie aus dem Jahr 1858 zu untersuchen, wie die Farbwörter in den Sprachen anderer Zeiten und Länder funktionieren. Während die beachtlichen Ergebnisse dieser Forschung aus neuerer Zeit sehr wohl ins Schwarze treffen könnten, ist ihre Methode kritisch zu sehen: Bei der Untersuchung fremder Sprachen und Wahrnehmungsweisen erscheint es unstatthaft, eine bestimmte Ordnung des Farbenraumes vorauszusetzen, die auf Newton zurückgeht und selbst in (...) der europäischen Wissenschaft nicht ohne Alternativen ist. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  30.  377
    Hasserfüllte Pazifisten. Eine verstörte Nestbeschmutzung.Olaf L. Müller -2011 - In Truls Wyller, Siri Granum Carson, Jonathan Knowles & Bjørn K. Myskja,Kant, here, now, and how: essays in honour of Truls Wyller. Paderborn: Mentis. pp. 273-296.
    Wenn ausgerechnet Pazifisten bei der Verfechtung ihrer Position aggressiv werden, so finden wir das besonders verstörend – jedenfalls verstörender als bei anderen Spannungen zwischen Theorie und Praxis. Woran liegt das? Meiner Ansicht nach kommen in diesem Fall drei Elemente zusammen, deren Mischung die pazifistische Position von innen bedroht: Während sich der hasserfüllte Pazifist schon beim Diskutieren schnell von negativen Emotionen fortreißen lässt, also alles andere als Willensstärke dokumentiert, verlangt er in seiner Theorie ein Höchstmaß an Willensstärke, und zwar gerade im (...) Umgang mit Emotionen. Dass er das nicht schafft, wirft nicht nur ein negatives Licht auf seine Person, sondern liefert Gründe gegen seine Theorie. Lektion: Der Pazifist ist gut beraten, vorbildlich mit seinen Emotionen umzugehen. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   1 citation  
  31.  400
    Border Spectra in the Skies of Hokusai and Hiroshige: Japanese Traces of Newton or Goethe? A Colour Mystery.Olaf L. Müller -2015 - In Magdalena Bushart & Friedrich Steinle, Colour Histories. Science, Art, and Technology in the 17th and 18th Centuries. De Gruyter. pp. 129-144.
    In the seventeenth century, Newton used bis famous prism to found the physics of spectral light, thus revolutionising our thinking about colours; more than a hundred years later, Goethe protested against Newton's theory and discovered a number of new prismatic colour phenomena. Did these episodes in the history of science have any influence on the visual arts? For a decade now my visits to art museums have had an agenda: I have been looking for nineteenth-century paintings with certain spectral colour (...) (which will be described in the first half of this paper). While my search has been unsuccessful in traditional Western art, I found what I was looking for in Japa­nese art: in woodblock prints by Hokusai and Hiroshige. This is surprising; little Western science had reached Japan in their time. The second half of the paper pre­sents this riddle, which I am nowhere near solving. Even without a solution, however, a riddle can be instructive. In this case, it may help to bring into focus the fascinating exchange between two distant cultures. Much has been written on the cultural relativ­ity of colour perception, colour systematisation and colour aesthetics; I want to intro­duce a new and so far unknown case that might contribute to this debate - though the debate itself remains beyond the scope of this paper. (shrink)
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  32.  361
    John Stuart Mills Argument für den Utilitarismus. Ein plausibler Weg zwischen Metaphysik und Nihilismus?Olaf L. Müller -2003 -Geschichte der Ethik 6 (1):167-191.
    Worin besteht Mills Argument für den Utilitarismus? Im psychologischen Teil des Arguments plädiert Mill für eine aggregierte Beschreibung unserer hedonistischen Werte ("Das allgemeine Glück ist ein Gut für die Gesamtheit aller Personen"). Von hier aus steuert er im normativen Teil des Arguments auf eine aggregierte Bewertung zu ("Das allgemeine Glück ist ein Gut"). Mills Übergang von Beschreibung zu Wertung beruht auf zwei versteckten Annahmen: Die erste sagt (gegen den Nihilisten), dass es Werte gibt; die zweite sagt (gegen Wert-Metaphysiker), dass die (...) Antwort auf die Frage nach Werten nicht völlig unabhängig von dem sein kann, was wir alle de facto für wert erachten. Diese beiden Voraussetzungen scheinen keine inhaltlichen Aussagen zur Moral zu enthalten. Doch wer sie teilt, wird von Mills Argument überraschend weit in die Gefilde der Moral getrieben. Sein Argument ist besser, als die meisten Interpreten glauben. (shrink)
    No categories
    Direct download(4 more)  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   1 citation  
  33.  356
    Wenn Briefwechsel versanden. Goethes Pech mit Lichtenberg.Olaf L. Müller -2019 - In Karsten Engel,Wissenschaft in Korrespondenzen. Göttinger Wissensgeschichte in Briefen. pp. 139-156.
    Nur weil Goethes letzter Brief an den Aufklärer und versierten Experimentalphysiker Lichtenberg nicht mehr beantwortet worden ist, sind viele Interpreten zu dem Ergebnis gelangt, dass Lichtenberg den Briefwechsel aus Unwillen über Goethes unbelehrbare Newton-Kritik abgebrochen hätte; Goethe selbst hat diese Interpretation nahegelegt. Doch bei gründlicher Neulektüre ergibt sich ein optimistischeres Bild. Goethe stand damals am Anfang seiner Farbenforschung, äußerte sich zu Newton weit weniger polemisch als später, gegenüber Lichtenberg aber voller Respekt – und zeigte sich offen für Kritik. In einem (...) seiner fünf Briefe reagierte Lichtenberg mit der erwünschten Kritik, und zwar so, wie sie unter Fachwissenschaftlern idealerweise aussehen sollte: voller Schwung, hinreichend skeptisch und doch konstruktiv. Goethe hat Lichtenbergs Kritik beherzigt, aufgegriffen, weitergedacht. Umgekehrt ließ sich Lichtenberg vom Briefpartner wissenschaftlich anregen; in der Tat bot Goethe ihm mit großer Sorgfalt eine Reihe von Anregungen, die gut zu Lichtenbergs Arbeit passten. Ja, Goethe ist möglicherweise zu anregend für ihn gewesen. Jedenfalls hat Lichtenberg es trotz gut dokumentierter Anzeichen von Begeisterung für Goethes gewagtes Projekt nicht vermocht, den Gedankenaustausch auf dem hohen Niveau fortzusetzen, das er zunächst geboten hatte. Ob der Briefwechsel am Ende aus gesundheitlichen Gründen, aus Willensschwäche oder einfach nur wegen Überarbeitung versandet ist, lässt sich den Dokumenten nicht entnehmen. Selbst die Hypothese einer wissenschaftlichen Entfremdung bleibt im Reich des Denkbaren. Unwahrscheinlich erscheint sie u.a. deshalb, weil an mindestens zwei Stellen eine Geistesverwandtschaft zwischen den beiden Protagonisten bestanden hat, die Goethe wohl ahnte und die heute angesichts damals unzugänglicher Texte deutlich in den Blick genommen werden kann: Erstens waren beide gleichermaßen von naturwissenschaftlichen Anwendungen des Polaritätsgedankens fasziniert, der seinerzeit viele neue Entdeckungen geliefert hatte und weitere verhieß; zweitens haben sie wichtige Einsichten der Wissenschaftsphilosophie des 20. Jahrhunderts vorweggenommen, etwa die Skepsis gegenüber eindeutig aus der Empirie abzulesenden Theorien und die These von der Theoriebeladenheit der Beobachtung. Goethe hatte Pech, dass diese Gemeinsamkeiten nicht vor Lichtenbergs Tod (und bis heute nicht) ans Tageslicht gekommen sind. Seine Kooperation mit Lichtenberg hätte zum Erfolg führen können; und der fatale Eindruck seiner Unbelehrsamkeit hätte sich vermeiden lassen. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  34.  344
    Spaziergang aus dem Blauen ins Purpur. Kleine Betrachtung über Goethe und Lichtkunst im Nebel.Olaf L. Müller -2019 - In Thomas Schmitz, Uwe Schröder, Franziska Kramer & Anja Neuefeind,Orte der Farbe. Zur chromatischen Stimmung von Räumen der Architektur. pp. 177-183.
    Wie sich das Licht blauer und roter Leuchtdioden additiv mischt und Purpur liefert, demonstrierte die Lichtinstallation "Farb-Licht-Nebel" von Bachmann und Pericin auf der Tagung Farbe als Experiment des Deutschen Farbenzentrums (Wuppertal, 25.-26.9.2014). Die Künstler nutzten eine Technik der Farbdarstellung, die Goethe in seiner Farbenlehre (1810) für seinen Angriff auf Newtons Opticks (1704) publik gemacht hatte. Während die Künstler sich mit ihrem Blick auf grünes Licht stark von Goethe absetzten und stattdessen der von Newton geprägten Orthodoxie folgten, passt ihre Purpur-Darstellung gut (...) zu Goethes Farbenlehre. Sie ist bis heute ernstzunehmen. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  35.  329
    Chaos, Krieg und Kontrafakten. Ein erkenntnistheoretischer Versuch gegen die humanitären Kriege.Olaf L. Müller -2006 - In Barbara Bleisch & Jean-Daniel Strub,Pazifismus: Ideengeschichte, Theorie und Praxis. Bern: Haupt. pp. 223-263.
    Wer humanitäre Kriege moralisch beurteilen will, muss sich in einem chaotischen Meer der Möglichkeiten auskennen; er muss (z.B. in der Rückschau) wissen, was geschehen wäre, hätten sich die Akteure anders entschieden. Solche Fragen betreffen keine Fakten, sondern Kontrafakten; mit kühlem Realitätssinn alleine ist diesen Fragen nicht beizukommen. Im Herzstück dieses Aufsatzes steht eine erkenntnistheoretische Analyse kontrafaktischer Sätze (VI-XIII). Wenn ich recht liege, müssen wir uns bei der Beurteilung solcher Sätze nicht nur an die harten Fakten halten; zusätzlich brauchen wir weichere (...) Beurteilungskriterien wie Einfühlungsvermögen, narrative Intelligenz, Phantasie – und Werthaltungen. Dass eine bestimmte Form von Pazifismus im Lichte dieser erkenntnistheoretischen These an Plausibilität gewinnt, versuche ich in den Schlussabschnitten anhand des Kosovo-Kriegs plausibel zu machen. Der Aufsatz beginnt mit ausserrationalen Betrachtungen zugunsten des Pazifismus und versucht insgesamt, allerlei angeblich vernünftigen Gegenargumenten den Wind aus den Segeln zu nehmen. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   1 citation  
  36.  305
    Précis zu: Zu schön, um falsch zu sein. Über die Ästhetik in der Naturwissenschaft.Olaf L. Müller -2022 -Zeitschrift für Philosophische Forschung 76 (3):437-441.
    No categories
    Direct download(3 more)  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  37.  315
    Schiffe Versenken. Thatcher als Exempel.Olaf L. Müller -2022 -Frankfurter Allgemeine 97:N3.
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  38.  297
    Die Neuvermessung der Farbenwelt durch Ingo Nussbaumer. Eine kleine Sensation.Olaf L. Müller -2008 - InZur Farbenlehre: Entdeckung der unordentlichen Spektren. Wien, Österreich: pp. 11-20.
    Als Goethe in seiner monumentalen Farbenlehre (1810) versuchte, Newtons Theorie des Lichts und der Farben anzugreifen, setzte er eine Methode ein, die er als Vermannigfachung der Erfahrungen bezeichnete: Er variierte verschiedene Parameter der newtonischen Experimente, um neuen Spielraum für Alternativen zur Theorie Newtons zu gewinnen. Dabei erzielte er durchaus Erfolge. U.a. entdeckte er das Komplement zum newtonischen Spektrum (das aussieht wie dessen Farbnegativ und durch Vertauschung der Rollen von Licht und Finsternis entsteht). Ingo Nussbaumer hat Goethes Methode kongenial fortgeführt. Dabei (...) hat er sechs weitere Farbspektren entdeckt. Sie entstehen, wenn man anstelle des Hell/Dunkel-Kontrasts (in Newtons und Goethes Experimenten) mit Paaren von Komplementärfarben arbeitet. Die neuen Farbspektren sehen genauso differenziert aus wie Newtons und Goethes Spektrum; doch anders als diese enthalten sie die unbunten "Farben" Schwarz und Weiss. Die vielfältigen Ordnungsbeziehungen und Symmetrien, die Ingo Nussbaumer in der Farbenwelt der insgesamt acht Spektren ausgemacht hat, verhelfen uns vielleicht zu einem tieferen Verständnis der Prinzipien menschlicher Farbwahrnehmung. Abgesehen davon haben sie einen hohen ästhetischen Reiz. Und sie regen dazu an, über kontrafaktische Verläufe der Wissenschaftsgeschichte zu spekulieren: Wie gut hätte sich Newtons Theorie des Lichts und der Farben in den Jahren nach ihrer Veröffentlichung (1672) durchsetzen können, wenn damals das newtonische Spektrum zusammen mit seinen sieben Gegenstücken bekannt geworden und daher nicht das einzige Spektrum gewesen wäre, mit dem die Theorie hätte fertigwerden müssen? (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  39.  292
    A Brief History of Polarity in Physics.Olaf L. Müller -2020 - In Wilhelm Lindemann & Theo Smeets, Thinking Jewellery 11 Two. pp. 41-71.
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  40.  293
    Goethes fünfte Tafel.Der Dichter als gewiefter Experimentator auf idealisierenden Pfaden.Olaf L. Müller -2017 - InJahrbuch des Freien Deutschen Hochstifts. Göttingen, Deutschland: pp. 46-92.
    Anders als oft behauptet wird, hat Goethe in seinen optischen Experimenten sehr präzise nachgemessen. So stellt seine fünfte Tafel eine ganze experimentelle Serie geometrisch akkurat dar, und zwar in einem cartesischen Koordinaten-System, dessen Maßstab sich recht genau rekontruieren lässt. Indem Goethe seine Versuchsergebnisse idealisierte und von störenden Nebeneffekten bereinigte, folgte er einer gängigen Praxis damaliger und heutiger Naturwissenschaft. Er idealisierte anders als Newton, verstieß dadurch aber nicht gegen die Regeln der Experimentierkunst.
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  41.  151
    Das Schöne, Wahre und Schmutzige.Olaf L. Müller -2019 -Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung 17: 17/8.
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  42.  297
    Wann Streit sich lohnt. Versuch über Bertrand Russell (1872–1970).Olaf L. Müller -2022 -Frankfurter Allgemeine Zeitung 115:N3.
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  43.  493
    Précis zuMehr Licht. Goethe und Newton im Streit um die Farben.Olaf L. Müller -2015 -Zeitschrift für Philosophische Forschung 69 (4):569-573.
    Als Goethe in seiner monumentalen Farbenlehre (1810) versuchte, Newtons Theorie des Lichts und der Farben anzugreifen, setzte er eine Methode ein, die er als Vermannigfachung der Erfahrungen bezeichnete: Er variierte verschiedene Parameter der newtonischen Experimente, um neuen Spielraum für Alternativen zur Theorie Newtons zu gewinnen. Dabei erzielte er durchaus Erfolge. U.a. entdeckte er das Komplement zum newtonischen Spektrum (das aussieht wie dessen Farbnegativ und durch Vertauschung der Rollen von Licht und Finsternis entsteht). Und diese Entdeckung ist nur die Spitze des (...) Eisberges. Wie sich aus Newtons eigener Theorie ableiten lässt, hat jedes Experiment, das Newton zugunsten seiner Theorie anführen kann, ein umgedrehtes Gegenstück, worin die Rollen von Licht und Dunkel genau vertauscht sind und jede bunte Farbe durch ihre Komplementärfarbe ersetzt ist. Daraus ergeben sich weitreichende wissenschaftsphilosophische Konsequenzen: Mit Newtons eigener Logik kann man aus den umgekehrten Experimenten auch eine umgekehrte Theorie beweisen: die Theorie von der Heterogenität der Finsternis. Laut dieser Theorie besteht Finsternis aus verschiedenfarbigen Schattenstrahlen, während das Helle als Abwesenheit optischer Kausalfaktoren gedeutet wird (so wie bei Newton die Dunkelheit). Diese neue Theorie bietet ein hervorragendes neues Beispiel für Quines These von der Unterbestimmtheit der Theorie durch Daten und Theorietugenden. Und in der Tat war Goethe wohl der erste Verfechte einer Unterbestimmtheitsthese. (shrink)
    No categories
    Direct download(3 more)  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   1 citation  
  44.  288
    Der erkenntnistheoretische Pazifismus. Programmschrift für ein philosophisches Plädoyer gegen unsere Kriege.Olaf L. Müller -2013 -S+F Sicherheit Und Frieden 31 (3):126-132.
    I wish to propose a new doctrine called epistemological pacifism. According to the doctrine, our objective knowledge concerning hard facts about a given war and its context is far too poor to justify entering that war. Our best and most informative accounts of any pre-war situation are value-laden; the same is true of counterfactual claims about any event during, or after, war. Here we have three new types of what has been discussed under the label of fact/value entanglement. Realizing this (...) helps us understand why pacifists and their opponents never agree about so-called facts. Both parties bring to bear different values in their descriptions. Although this is legitimate for both sides, the values of the pacifist are more attractive than those of the bellicist. The recent war in Mali is a case in point, as I’ll sketch at the end of the paper. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   1 citation  
  45.  509
    Neopragmatist epistemology for ethics and the sciences: An optimistic sketch.Olaf L. Müller -2020 -Philosophy and Social Criticism 46 (2):173-182.
    Neopragmatist epistemology rejects any significant distinction between ethics and the sciences. The idea is that in ethics, we acquire knowledge in similar ways as in the natural sciences. Quine/duhem holism applies to both fields, which explains why the aim of reaching reflective equilibrium is prominent in many meta-ethical accounts: As in the sciences, our ethical system of belief is constrained by logic, observation, coherence, simplicity and parsimony. Whereas considerations of beauty (an important ingredient of scientific methodology) are irrelevant in ethical (...) epistemology, emotions play an essential role; these, in turn, do not matter in the sciences. (shrink)
    No categories
    Direct download(3 more)  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  46.  259
    Fuchs, Du hast das Gelb gestohlen. Versuch über Goethes diebische Variation eines Experiments von Newton.Olaf L. Müller -2010 - InKatalog zur Ausstellung experiment farbe. Dornach: pp. 38-53.
    Newton fächert einen weißen Lichtstrahl durch prismatische Brechung (Refraktion) auf und entdeckt dadurch sein Vollspektrum, das die größte Farbenvielfalt zeigt und aus Lichtstrahlen unterschiedlicher Refrangibilität besteht (1672). Laut Newtons Theorie müsste sich die Farbvielfalt seines Vollspektrums steigern lassen, wenn man den Auffangschirm immer weiter vom brechenden Prisma entfernt; denn dadurch müssten zuvor noch vermischte Lichtbündel ähnlicher Farbe schließlich doch auseinanderstreben. Diese Prognose ist empirisch falsch, wie Goethe in seiner Farbenlehre (1810) herausstreicht: Das Endspektrum enthält weniger Farben, insbesondere fehlt dort das (...) Gelb. Das ist eine Anomalie (à la Kuhn) der newtonischen Theorie. Wie lässt sich diese Anomalie erklären? Der Gelbverlust im Endspektrum muss irgendetwas mit der Licht- und Farbempfindlichkeit des menschlichen Auges zu tun haben. Aber was? Der Bezold/Brücke-Effekt bietet offenbar keine befriedigende Erklärung des Phänomens, wie ich mit Matthias Rangs experimenteller Hilfe empirisch zeige. Ein zweiter Erklärungsansatz beruft sich auf die rot/grüne spektrale Umgebung, die das Gelb offenbar in den Hintergrund treten lässt. Die Farbwahrnehmung einer farbigen Figur hat ja immer auch mit der Umgebungsfarbe zu tun, wie zum Beispiel beim Simultankontrast. Das zeigt sich im Experiment: Man kann das Gelb im Endspektrum zurückgewinnen, wenn man die anderen Farben des Spektrums abdeckt. Woran das wiederum liegt, ist bis heute ungeklärt. Es lässt sich jedenfalls nicht als Spezialfall des Simultankontrasts verstehen. (shrink)
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  47.  270
    Goethes Pech mit Schelling. Optimistische Blicke auf ein ideengeschichtliches Fiasko.Olaf L. Müller -2013 -Nature and Realism in Schelling's Philosophy 2:131-185.
    Goethe und Schelling begannen ihre Zusammenarbeit mit intensiven optischen Experimenten. Schelling lernte von Goethe, dass sich viele Farbphänomene bipolar anordnen lassen und dass eine optische Symmetrie bzw. Dualität zwischen weißem Licht und schwarzem Schatten besteht. Goethe lernte von Schelling, dass man das Prinzip der Bipolarität als forschungsleitende Idee verstehen kann (als eine regulative Idee in Kants Sinn). In der optischen Forschung kommt man mit dieser Idee wesentlich weiter, als gemeinhin angenommen wird; ihr Potential ist bis heute nicht ausgeschöpft. Sie ist (...) u.a. deshalb in der Versenkung verschwunden, weil ihre Verfechter mit ihr unseriös über die Stränge schlugen – außerhalb der Optik. Wenn sich das hätte vermeiden lassen, wäre Goethes Farbenlehre von Physikern möglicherweise weniger feindselig aufgenommen worden. Pech für Goethe. (shrink)
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark   1 citation  
  48.  247
    Krieg hilft nicht gegen den Islamischen Staat. Der Westen muss aus der Region abziehen.Olaf L. Müller -2015 -S+F Sicherheit Und Frieden 33 (1):50/1.
    Militärtechnisch könnte der Westen (und sogar Deutschland alleine) einen Krieg gegen den Islamischen Staat (IS) gewinnen; aber es wäre ein weiterer Pyrrhussieg über radikale Kräfte unter islamischer Flagge. Wenn wir uns für die Folgen unseres Nichtstuns verantwortlich fühlen sollen, dann sind wir erst recht verantwortlich für die fatalen Neben-, Spät- und Langzeitfolgen unserer Interventionen im Nahen Osten : Die Region ist voller Waffen (die zum erheblichen Teil von uns stammen) und voller Fanatiker, die auch wegen unserer Anwesenheit immer neu radikalen (...) Zulauf finden. Nach all diesen entmutigenden Erfahrungen sollten wir uns eingestehen, dass wir uns überschätzt haben und gescheitert sind. Um der Konfrontation auf lange Sicht ein Ende zu bereiten, sollten wir aus der Region vollständig abziehen, keine Waffen liefern – und in der muslimischen Welt um Entschuldigung für unsere vormalige Hybris bitten. Der Frieden im Nahen Osten muss von den dort Wohnenden selber gefunden werden. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  49.  261
    Optische Experimente in Goethes Arbeitszimmer. Mutmaßungen über die apparative Ausstattung und deren räumliche Anordnung.Olaf L. Müller -2017 -Goethe-Jahrbuch 2016 (133):112-125.
    Nachdem Ritter am 22.2.1801 die UV-Strahlen entdeckt hatte, besuchte er Goethe und machte mit ihm am Vormittag des 25.2.1801 optische Versuche; vermutlich hat er ihm sein bahnbrechendes Experiment zum UV-Licht gezeigt. Die räumlichen Gegebenheiten in Goethes Arbeitszimmer legen einen Versuchsaufbau nahe, der sich gut rekonstruieren lässt: Das Sonnenlicht wurde zwischen 12 und 13 Uhr durch ein Loch im linken Fensterladen seines Arbeitszimmers und durch eine durchlöcherte Pappschablone auf Goethes großes Wasserprisma geleitet und anderthalb Meter weiter hinten in Form eines newtonischen (...) Spektrums aufgefangen. Wie dieses Spektrum ausgesehen haben dürfte, zeigt eine Computersimulation. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
  50.  260
    Grenzen für den Utilitarismus. Ein transzendentales Gegenargument.Olaf L. Müller -2002 - In Wolfram Hogrebe,Grenzen und Grenzüberschreitungen: XIX. Deutscher Kongress für Philosophie, Bonn, 23.-27. September 2002 : Vorträge und Kolloquien. Sinclair Press. pp. 107-115.
    Let us imagine an ideal ethical agent, i.e., an agent who (i) holds a certain ethical theory, (ii) has all factual knowledge needed for determining which action among those open to her is right and which is wrong, according to her theory, and who (iii) is ideally motivated to really do whatever her ethical theory demands her to do (even when she speaks). If we grant that the notions of omniscience and ideal motivation both make sense, we may ask: Could (...) there possibly be an ideal utilitarian, that is, an ideal ethical agent whose ethical theory says that our only moral obligation consists in maximizing utility? I claim that an ideal agent cannot be utilitarian. An ideal utilitarian cannot entertain or communicate the beliefs necessary to being a utilitarian. For if every speech act from her mouth maximizes utility, she cannot be interpreted to utter assertions at all. Her very moral theory undermines the conditions necessary for entertaining it. (shrink)
    No categories
    Direct download  
     
    Export citation  
     
    Bookmark  
1 — 50 / 87
Export
Limit to items.
Filters





Configure languageshere.Sign in to use this feature.

Viewing options


Open Category Editor
Off-campus access
Using PhilPapers from home?

Create an account to enable off-campus access through your institution's proxy server or OpenAthens.


[8]ページ先頭

©2009-2025 Movatter.jp