Leben Totgesagte langer? Manche sicher, aber immer nur selektiv - Friedrich Carl von Savigny, dieser unser deutscher Starjurist vom Ursprung unserer juristischen Moderne, so global geworden wie kaum ein anderer, war gewiss so ein Fall von immer neuen Selektionen. Nur, so ist die Frage, wie selektiv, wann und wo? In diesem Band wird untersucht, welche seiner Denk-Stucke man verstand und wie oder ob doch gar nicht, in Frankreich, Italien, Spanien, Brasilien, England, U.S.A., Danemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Russland, Japan und China. (...) 'Nicht- verstehen' konnte leicht geschehen an so ungleichen Zeiten, Orten, Politiken und Denkkontexten und geschah durchaus. Man kennt bisher nur diese und jene "Einflusse". Nun kommen ganze Denkweisen und Rezeptions-Bilder zur Sprache. Beide Aspekte werden in profunder Quellenbeherrschung erschlossen und analysiert. Und dies geschieht konsequent an bestimmten Schlusseltexten und Savigny-Bildern. So fliessen die Studien einmal nicht auseinander, sondern zeigen zum einen die Denk-Stucke selbst, dann ihre vielfaltigen Verwendungen in anderen Kontexten und schliesslich die Metamorphosen der Savigny-Bilder. Die Differenzierungen losen sich nicht irgendwohin auf, sondern sie werden zu sprechenden Gemeinsamkeiten und Unterschieden, Tendenzen und Strukturen. Eine summierende Schlussbetrachtung und eine erstmals umfassende Bibliographie der Ubersetzungen, systematisch nach Sprachen und chronologisch nach Werken geordnet, schliesst den Band ab. Nun kann man also sehen, wie man selektierte und selektiert. (shrink)