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Name der Zeitschrift: Deutsche Zeitschrift für Philosophie Jahrgang: 64 Heft: 5 Seiten: 740-756. No categories | |
Thomas Pogge absolvierte ein Ph.D.-Programm in Philosophie an der Harvard University und wurde dort von John Rawls betreut. Seine Dissertation argumentierte für die Extension Rawls’ Gerechtigkeitstheorie auf globale Verhältnisse. Pogges globale Gerechtigkeitstheorie betrachtet weltweite sozioökonomische Armut als strukturelles Problem für das insbesondere reiche Länder und deren Regierungen verantwortlich sind. In der Ausarbeitung seiner eigenen, politisch-liberalen Theorie internationaler Gerechtigkeit kritisierte Rawls Pogges Auffassung globaler Gerechtigkeit. Pogge wiederum hat in methodologischen Debatten Rawls’ politische Philosophie für deren Fokus auf die Grundstruktur und Grundgüter (...) verteidigt. (shrink) | |
Der Beitrag verfolgt das Ziel, die Entwicklung der Idee der Gerechtigkeit in der Neuzeit im Kontext des sozialen Wandels zu erhellen. Zu diesem Zweck wird nach einer einleitenden Erörterung des dieser Idee zugrundeliegenden Gerechtigkeitsbegriffs zuerst das Projekt einer vertragstheoretischen Begründung einer gerechten staatlichen Ordnung in der frühen Neuzeit vor dem Hintergrund des Herausbildung des modernen Staates behandelt. Im Anschluss werden die theoretischen Leitideen und gesellschaftlichen Triebkräfte des Kampfes um bürgerliche Freiheit und demokratische Teilhabe beleuchtet, wovon ausgehend dann die Entstehung der (...) heute vorherrschenden Vorstellung von sozialer Gerechtigkeit einer näheren Betrachtung unterzogen wird. Der Beitrag endet mit einigen Bemerkungen über die Gerechtigkeitsprobleme der Gegenwart und die künftigen Herausforderungen im Kampf um Gerechtigkeit. (shrink) | |
Wer Politikwissenschaft studiert, lernt, was gute empirische Arbeiten ausmacht. Wie sieht es aber in der Politischen Theorie aus? Wie kann man systematisch ergründen, was gerecht ist oder welche Entscheidungen Politiker:innen treffen sollten? Wie erweitert die Positive Politische Theorie den Horizont empirischer Erklärungen? Was macht eine überzeugende Interpretation historischer Texte aus – und was können Studierende in einer Hausarbeit zu den großen Klassikern noch sagen? Dieses Lehrbuch vermittelt das Handwerkszeug, um Probleme in der Positiven wie Normativen Politischen Theorie und Ideengeschichte eigenständig (...) anzugehen – anwendungsorientiert und leicht verständlich, verknüpft mit Argumentationstheorie und Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens. (shrink) | |
The paper discusses the adequate role of ideal theory for the discussion of practical problems. Therefore, I will reconstruct the Rawlsian understanding of the ideal-theoretical method and confront it with the critiques of Raymond Geuss and Amartya Sen. While Geuss is sceptical, whether ideal theory provides an appropriately critical perspective, Sen doubts the practical usefulness of ideal-theoretical models. It will be shown, that Rawlsian ideal theory can deal with these criticisms and that it is a useful tool for solving practical (...) problems. (shrink) | |
Ethik und Seelsorge sind Bereiche, in denen menschliches Sein und Handeln reflektierend begleitet wird, um Orientierung, Unterstützung oder Trost zu geben. Bei Berufen, in denen Menschen auf eine gewaltverstrickte Lebenswelt treffen, ihrerseits staatlich legitimiert Gewalt ausüben und selbst von Gewalt betroffen sind, tauchen dabei besondere Widersprüche und Sinnfragen auf. Diese Herausforderungen in den Blick zu nehmen und an der Schnittstelle von Philosophie und praktischer Theologie zu erörtern, so wie es der Münsteraner Theologe Werner Schiewek richtungsweisend vorgezeichnet hat, ist das Ziel (...) des vorliegenden Bandes. (shrink) No categories | |
Die Friedensethik steht gegenwärtig unter Spannung. Der völkerrechtswidrige Krieg der Russischen Föderation gegen die Ukraine hat die Realität kriegerischer Konflikte auch in Europa wieder neu zu Bewusstsein gebracht und gemeinsam mit der geopolitischen Multipolarität auch eine neue sicherheitspolitische Polarität im deutschen Protestantismus erzeugt, die sich an der Differenz von Polizei- und Militärparadigma ablesen lässt. Gerade im Verhältnis von Polizei und Militär aber vermag die Erinnerung an die Regel der Priorisierung der Konfliktursachenreflexion, wie sie die EKD Friedensdenkschrift von 2007 plausibilisiert, den (...) Blick auf die Konfliktkonstellationen auszurichten und damit Notwendigkeit, Überschneidungen und Grenzen beider Organisationen und Paradigmata aufzuzeigen. (shrink) No categories |