Mobile Kontroll- und Organisationseinheit Technisches Gebiet
[ o o o i ] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine mobile Kontroll- und Organisationseinheit zur Überwachung von Maschinen. Ferner bezieht sich die vorliegende Erfindung auf ein entsprechendes Kontroll- und Organisationsverfahren und ein zur Realisierung eines derartigen Verfahrens geeignetes Computerprogramm und ein entsprechendes Computerprogrammprodukt.
Stand der Technik [ 0002 ] In größeren Industrieanlagen, wie sie nahezu in allen
Industriebranchen bekannt und verbreitet sind, ist es oft von Vorteil mittels mobiler Funktionseinheiten in der Industrieanlage befindliche Maschinen dauerhaft und kontinuierlich überwachen zu können, so dass im Falle des Auftretens einer Störung möglichst schnell und effizient Maßnahmen zur Behebung der Störung ergriffen werden können oder zumindest die betroffene
Maschine ggf. abgeschaltet werden kann. Industrieanlagen zur Fertigung, Verarbeitung, Verpackung, Zerlegung, Reinigung usw. von Produkten und Gütern umfassen mindestens einen, häufig jedoch mehrere modulartig kombinierbare Maschinenabschnitte, welche hinsichtlich ihrer Funktionalität in ständiger Überwachung sein müssen. Derzeit sind hier in der Regel lokal an den jeweiligen Maschinenabschnitten angeordnete Kontrolleinheiten vorgesehen, die jeweils einem oder auch mehreren Maschinenabschnitten bzw. Maschinen zugeordnet sind. Über diese lokal angeordneten und derzeit in der Regel fix angebrachten Kontrolleinheiten kann sich Betriebspersonal ein Einblick und ggf. auch ein Zugriff auf ein oder mehrere Maschinenabschnitte beschaffen. Unter Betriebspersonal ist dabei jegliches Personal zu verstehen, das zur Aufrechterhaltung des Betriebs der Industrieanlage zuständig ist, neben Bedienpersonal insbesondere Wartungs- und Reperaturpersonal.  [ 0003 ] Die Maschinenabschnitte bzw. die einzelnen Maschinen verfügen in der Regel zur Kommunikation mit bspw. einer ihnen zugeordneten Kontrolleinheit über eine Benutzerschnittstelle, über welche eine Kommunikation bzw. ein Datentransfer möglich ist.
[ 0004 ] Aufgrund der oftmals weit verzweigten Zusammenarbeit verschiedener Maschinenabschnitte bzw. Maschinen innerhalb einer Industrieanlage wäre es wünschenswert, anstelle von lokal, in der Regel fest angeordneten Kontrolleinheiten für einzelne Maschinenabschnitte bzw. Maschinen eine mobile Kontroll- und Organisationseinheit zur Verfügung zu haben, mit welcher die Gesamtindustrieanlage flexibler und somit effizienter kontinuierlich überwacht werden kann. Zusammenfassung der Erfindung
[ 0005 ] Dazu schlägt die vorliegende Erfindung eine mobile Kontroll- und Organisationseinheit gemäß Patentanspruch 1 vor, die eine kontinuierliche und effiziente Kontrolle einer Maschine bzw. mehrerer Maschinen innerhalb einer Industrieanlage ermöglicht. Ferner werden ein entsprechendes Verfahren und ein Computerprogramm, mit welchem eine Realisierung eines derartigen Verfahrens an einer Maschine ermöglicht wird, vorgeschlagen.
[ 0006 ] Die abhängigen Ansprüche beschreiben jeweils weitere Details zu möglichen Ausführungsformen der vorgeschlagenen mobilen Kontroll- und
Organisationseinheit bzw. des vorgeschlagenen Verfahrens.
[ 0007 ] Gemäß Patentanspruch 1 wird eine mobile Kontroll- und Organisationseinheit zur Überwachung von Maschinen mit mindestens einer Schnittstelle zum Herstellen einer Verbindung zur Übertragung von Daten- und/oder Messignalen zwischen der Kontroll- und Organisationseinheit und mindestens einer Maschine bereitgestellt. Die Kontroll- und Organisationseinheit ist mit einem Datenspeicher gekoppelt und umfasst Mittel  zur Erzeugung und Wiedergabe von Information und mindestens ein Positionierungssystem zur ortsbezogenen Verfolgung und/oder Zustandserfassung von mit der Maschine assoziierten Objekten und/oder von in einem Umkreis der Maschine befindlichen Personen. Die erfindungsgemäße Kontroll- und Organisationseinheit ist ferner dazu konfiguriert, bei Auftreten einer mit der Maschine assoziierten Störung eine nach vordefinierten Auswahlkriterien zu bestimmende Person aus dem Umkreis darüber in geeigneter weise zu informieren. Der Datenspeicher kann integraler Bestandteil der Kontroll- und Organisationseinheit sein oder als externe Einheit in geeigneter Weise mit dieser verbunden sein.
[ 0008 ] Durch Einsatz der erfindungsgemäßen mobilen Kontroll- und Organisationseinheit zur Überwachung von Maschinen ist es möglich, schnell, effizient und sehr flexibel bei Auftreten einer Störung an einer Maschine entsprechende Maßnahmen zur Behebung der Störung bzw. zum Abschalten oder Leistungsminderung der Maschine einzuleiten. Dazu wird zunächst nach den vordefinierten Auswahlkriterien eine in dem Umkreis der Maschine sich befindende Person bestimmt und dieser Person dann notwendige Informationen bezüglich der aufgetretenen Störung übermittelt.
[ 0009 ] Gemäß einer möglichen Ausführungsform der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit umfassen die vordefinierten Auswahlkriterien eine aktuelle räumliche Nähe einer jeweiligen Person und deren Qualifikation im Hinblick auf die Maschine bzw. die Industrieanlage, wobei die Nähe der jeweiligen Person in der Regel eine höhere Priorität hat als die Qualifikation der entsprechenden Person. Als Umkreis der Maschine wird im Rahmen der vorliegenden Erfindung der gesamte zum Funktionsbereich der Maschine bzw. der Industrieanlage gehörende Raum verstanden, wobei es sich im Falle einer Industrieanlage in der Regel um eine Halle handelt.
[o oio] Gemäß einer weiteren möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäß vorgeschlagenen mobilen Kontroll- und Organisationseinheit informiert die mobile Kontroll- und Organisationseinheit bei Auftreten einer mit  der Maschine assoziierten Störung eine nach den vordefinierten Auswahlkriterien bestimmte Person aus dem Umkreis der Maschine über diese Störung durch Senden einer Nachricht, durch eine Sprach- und/oder Signalausgabe mittels einer in der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit implementierten Sprachausgabeeinheit und/oder durch Anzeige einer Nachricht auf einer in der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit implementierten Anzeigeeinheit. Es ist auch möglich, dass die erwähnte Sprachausgabeeinheit und/oder die Anzeigeeinheit keine Bestandteile der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit darstellen, sondern über geeignete Verbindungen an die mobile Kontroll- und Organisationseinheit über entsprechende Schnittstellen gekoppelt sind. Bei der Sprachausgabeeinheit kann es sich dabei um einen Lautsprecher handeln, über den sowohl Signale, wie Töne als auch Sprachinformation ausgegeben werden können. Es ist denkbar, dass bspw. in dem mit der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit gekoppelten Datenspeicher entsprechende Sprachnachrichten hinterlegt sind, die bei Auftreten einer Störung durch die mobile Kontroll- und Organisationseinheit automatisch hochgeladen und durch die Sprachausgabeeinheit als Nachricht ausgegeben werden. Die Lautstärke der Ausgabe kann dabei in Abhängigkeit der Größe des Umkreises, in welchem die Nachricht ausgegeben werden soll, eingestellt sein. Gleiches gilt für die Ausgabe eines entsprechenden Signals bzw. Alarms.
[ooii] Die Übertragung von Daten und/oder Messignalen zwischen der Kontroll- und Organisationseinheit und der mindestens einen zu kontrollierenden Maschine erfolgt in der Regel per Funk, wobei hierzu bspw. die Maschine mit RFID- und/oder Funk-Tags an geeigneten Stellen, insbesondere an defektanfälligen Stellen ausgestattet sein kann, welche weitere Information beinhalten, die dann bspw. beim Auftreten einer Störung an die Kontroll- und Organisationseinheit übertragen werden können.
[0012] Es ist denkbar, dass Positionsbestimmung und Kommunikation durch das Positionierungssystem der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit über ein vermaschtes Sensornetz erfolgt. In einem  vermaschten Netz ist jeder Netzwerkknoten mit einem oder mehreren anderen Netzwerkknoten verbunden. Informationen werden dabei von Netzwerkknoten zu Netzwerkknoten weitergereicht, bis ein entsprechendes Ziel erreicht wird. Ein Vorteil eines vermaschten Netzes ist die Tatsache, dass vermaschte Netze in der Regel "selbstheilend" sind, was bedeutet, dass bei Ausfall eines Netzwerkknotens sich das Netz um diesen Knoten herum neu "strickt", so dass Daten umgeleitet werden und das Netzwerk betriebsfähig bleibt.
[ 0013 ] Ein Ad-Hoc-Netz ist ein Funknetz, über welches zwei oder mehrere Einheiten zu einem vermaschten Netz verbunden sind. Ein mobiles Ad-Hoc-Netz ist darüberhinaus ein Netz, welches sich selbständig aufbaut und konfiguriert. Über derartige Ad-Hoc-Netze kann eine Mehrzahl zum Teil mobiler Geräte, wie die erfindungsgemäß vorgeschlagene mobile Kontroll- und Organisationseinheit, ohne feste Infrastruktur miteinander verbunden werden. Es ist denkbar, dass bei der Positionsbestimmung eine auf lEEE-Standard basierende RF-Positionierung verwendet wird.
[ 0014 ] In einer weiteren möglichen Ausführungsform der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kontroll- und Organisationseinheit ist das Positionierungssystem dazu konfiguriert, neben einer Position, insbesondere auch eine jeweilige Identifikation von in dem Umkreis der Maschine befindlichen Personen bereitzustellen, wobei mit der Identifikation ein Personenstatus bereitgestellt wird, auf dessen Grundlage eine Bereitstellung von definierten Informationen in Bezug auf die Maschine, insbesondere in Bezug auf eine aufgetretene Störung erfolgt. Der Personenstatus gibt bspw. Auskunft über
Qualifikation, Erfahrung, und Betriebszugehörigkeit der betreffenden Person. Das bedeutet, dass unterschiedliche Personen abhängig von ihrem Personenstatus unterschiedliche Informationen benötigen, um erforderliche Maßnahmen ergreifen zu können, so dass zur Effizienzsteigerung den jeweiligen Personen auch nur an den Personenstatus angepasste Information in Bezug auf die Maschine, insbesondere in Bezug auf eine aufgetretene Störung an der Maschine bereitgestellt wird.  [ 0015] Dabei ist es denkbar, dass die Kontroll- und Organisationseinheit ferner dazu konfiguriert ist, eine Zusammenarbeit von mehreren Personen auf Grundlage von deren jeweiliger Identifikation zu koordinieren. Das bedeutet, dass bspw. im Falle, dass mehrere Tätigkeiten vorgenommen werden müssen, die nicht von einer Person allein vorgenommen werden können, sondern mehrere Personen ggf. an unterschiedlichen Stellen der Maschine bzw. Industrieanlage angreifen müssen, die Tätigkeiten der einzelnen Personen synchronisiert werden müssen. Die Kontroll- und Organisationseinheit dient in diesem Falle dazu, die Zusammenarbeit zu koordinieren und zu managen, so dass automatisch ein effizientes und zielführendes Vorgehen einer Gruppe von Personen ohne Notwendigkeit einer unmittelbaren Kommunikation zwischen den Personen, erreicht werden kann. Die von einzelnen Personen, durchgeführten Tätigkeiten werden dabei in der Regel in Abhängigkeit vom Arbeitsfortschritt der gesamten Gruppe von Personen synchronisiert und aufeinander abgestimmt.
[ 0016 ] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Überwachung von Maschinen mittels einer mobilen Kontroll- und Organisationseinheit, wobei die eingesetzte mobile Kontroll- und Organisationseinheit mindestens eine Schnittstelle zum Herstellen einer Verbindung zum Übertragen von Daten und/oder Messignalen zwischen der Kontroll- und Organisationseinheit und mindestens einer Maschine umfasst. Ferner ist die zu verwendende Kontroll- und Organisationseinheit mit einem Datenspeicher gekoppelt und umfasst Mittel zur Erzeugung und Wiedergabe von Information und mindestens ein Positionierungssystem zur ortsbezogenen
Verfolgung und/oder Statuserfassung von mit der Maschine assoziierten Objekten und/oder von in einem Umkreis der Maschine sich befindenden Personen. Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bei Auftreten einer mit der Maschine assoziierten Störung eine nach vordefinierten Auswahlkriterien zu bestimmende Person aus dem Umkreis der Maschine identifiziert und bestimmt und die bestimmte Person wird dann über die aufgetretene Störung in geeigneter Weise informiert.  [0017] Als vordefinierte Auswahlkriterien können dabei eine aktuelle räumliche Nähe einer in dem Umkreis der Maschine sich befindenden Person und deren Qualifikation im Hinblick auf die Maschine gewählt werden, wobei in der Regel die Nähe eine höhere Priorität als die Qualifikation hat.
[0018] Ferner ist es denkbar, dass beim Auftreten einer mit der Maschine assoziierten Störung eine nach den vordefinierten Auswahlkriterien bestimmte Person aus dem Umkreis über die Störung durch Senden einer Nachricht, durch eine Sprach- und/oder Signalausgabe mittels einer Sprachausgabeeinheit und/oder durch Anzeigen einer Nachricht auf einer Anzeige informiert wird.
[0019] Es ist denkbar, dass Positionsbestimmung und Kommunikation über ein vermaschtes Sensornetzwerk, insbesondere über ein vermaschtes Ad- Hoc-Netzwerk erfolgt. Der Positionsbestimmung kann dabei eine auf IEEE- basierende RF-Positionierung zugrunde liegen.
[0020] Es ist denkbar, dass neben der Position insbesondere auch eine jeweilige Identifikation von in dem Umkreis der Maschine befindlichen Personen bereitgestellt wird, wobei mit der Identifikation ein Personenstatus, insbesondere eine Qualifikation, Erfahrung und/oder Betriebszugehörigkeit der jeweiligen Person bereitgestellt wird und auf Grundlage des Personenstatus eine Bereitstellung der definierten Information in Bezug auf die Maschine, insbesondere in Bezug auf eine aufgetretene Störung der Maschine erfolgen kann.
[0021] Ferner wird eine Zusammenarbeit mehrerer Personen auf Grundlage von deren jeweiliger Identifikation koordiniert, was insbesondere bedeutet, dass Tätigkeiten einzelner Personen bspw. bei Behebung einer Störung an der Maschine synchronisiert werden.
[0022] Es ist denkbar, dass eine Kommunikation bzw. ein Datenaustausch zwischen der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit und  der zu kontrollierenden Maschine bzw. der Mehrzahl zu kontrollierenden Maschinen dadurch ermöglicht wird, dass zumindest ein Teil der jeweiligen Maschine, d.h. Bauteile, Formatteile bzw. Elemente der Maschine mit einem sog. Smart Item bspw. in Form eines RFID-oder eines Funk-Tags versehen ist, so dass bspw. durch eine Funkverbindung ein unmittelbarer Datenaustausch zwischen einer Baugruppe und der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit ermöglicht wird. Mittels einer derartig vorgesehenen Verknüpfung zwischen einem Smart Item und einer durch die Kontroll- und Organisationseinheit bereitgestellten Anzeige können Daten, die auf dem Smart Item gespeichert sind, wie bspw. eine Baugruppennummer, eine Seriennummer oder weitere Informationen, ohne zusätzliche Komponenten, unmittelbar angezeigt werden. Eine Kombination aus den auf dem Smart Item gespeicherten Daten und eine Aktivierung dieser Daten bspw. per Funk und eine entsprechende Anzeige ermöglicht ein einfaches Zuordnen.
[ 0023 ] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein Computerprogramm mit Programmcodemitteln, um eine voranstehend beschriebene mobile Kontroll- und Organisationseinheit funktionsgemäß zu nutzen, wenn das Computerprogramm auf einer mit der Kontroll- und Organisationseinheit gekoppelten Recheneinheit ausgeführt wird. Dabei ist vorzugsweise vorgesehen, dass die mit der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit gekoppelte Recheneinheit in der Kontroll- und Organisationseinheit implementiert ist. [ 0024 ] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung ein entsprechendes
Computerprogramm, das auf einem computerlesbaren Datenträger gespeichert ist.
[ 0025 ] Es versteht sich, dass die voranstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.  [ 0026 ] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den nachfolgenden Beschreibungen von Ausführungsformen der Erfindung und der entsprechenden Zeichnung.
[ 0027 ] Die Erfindung ist anhand eines Ausführungsbeispiels und der Zeichnung schematisch dargestellt und wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnung ausführlich beschrieben. Kurzbeschreibung der Zeichnung
[ 0028 ] Figur 1 zeigt eine mögliche Ausführungsform einer erfindungsgemäß vorgeschlagenen mobilen Kontroll- und Organisationseinheit, [ 0029 ] Figur 2 zeigt ein mögliches Szenario zum Einsatz einer
Ausführungsform der erfindungsgemäß vorgeschlagenen mobilen Kontroll- und Organisationseinheit,
[ 0030 ] Figur 3 zeigt eine Frontansicht einer anderen Ausführungsform der erfindungsgemäß vorgestellten mobilen Kontroll- und Organisationseinheit;
[ 0031 ] Figur 4 zeigt eine Vorder- (4a) und eine Rück- (4b)-Ansicht einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäß vorgeschlagenen mobilen Kontroll- und Organisationseinheit.
Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen
[ 0032 ] Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer möglichen Ausführungsform einer erfindungsgemäßen mobilen Kontroll- und Organisationseinheit. Die hier dargestellte mobile Kontroll- und Organisationseinheit 1 weist einen Datenspeicher 10, in welchem lokal Daten abgespeichert werden können und eine Sendeeinheit 1 1 , um Daten und/oder Nachrichten an eine andere Funktionseinheit und/oder an eine Person senden  zu können, auf. Darüber hinaus verfügt die hier dargestellte mobile Kontroll- und Organisationseinheit 1 über eine Anzeige 12, die auch als Display bezeichnet wird, über welche Daten, die gemessen wurden, oder auch Darstellungen, die bereits durch die Kontroll- und Organisationseinheit vorgenommenen Auswertungen beinhalten, angezeigt werden können. So können bspw. Störungen aufgrund aktuell gemessener Betriebsparameter bestimmt und in geeigneter Weise angezeigt bzw. signalisiert werden. Mittels der Kontroll- und Organisationseinheit kann einer Person im Umkreis der zu kontrollierenden Maschine über das Vorliegen einer Störung Mitteilung gemacht werden. Darüber hinaus verfügt die hier dargestellte mobile Kontroll- und Organisationseinheit über eine Sprachausgabeeinheit 13, mit deren Hilfe ebenfalls einer Person im Umkreis der Maschine Mitteilung über das Vorliegen einer Störung gemacht werden kann. Ferner verfügt die hier dargestellte mobile Kontroll- und Organisationseinheit 1 über ein Positionierungssystem 14, welches dazu geeignet ist, mit der Maschine assoziierte Objekte und/oder in einen Umkreis der Maschine befindlichen Personen ortsbezogen zu verfolgen und/oder deren Zustand zu erfassen. Mittels des Positionierungssystems 14 ist die Kontroll- und Organisationseinheit 1 dazu in der Lage, bei Auftreten einer mit der Maschine assoziierten Störung eine Person im Umkreis der Maschine gemäß vordefinierten Auswahlkriterien zu identifizieren und zu bestimmen, so dass mittels der Kontroll- und Organisationseinheit diese so bestimmte Person bzw. die so bestimmten Personen über die Störung in geeigneter Weise informiert werden kann bzw. können. Das Positionierungssystem 14 nutzt zur Positionsbestimmung und Kommunikation bspw. ein vermaschtes Sensornetzwerk, insbesondere ein vermaschtes Ad-Hoc-Netz. Dabei kann die RF-Positionierung bspw. auf einem ΙΕΕΕ-Standard basieren. Ferner ist es denkbar, dass das Positionierungssystem 14 dazu konfiguriert ist, neben Positionen insbesondere auch eine jeweilige Identifikation von in dem Umkreis der Maschine sich befindenden Personen bereitzustellen, wobei mit der Identifikation ein Personenstatus, bspw. bezogen auf eine Qualifikation, eine
Erfahrung und/oder eine Betriebszugehörigkeit der betreffenden Person, bereitgestellt wird, auf dessen Grundlage ein Bereitstellen von definierten  Informationen in Bezug auf die Maschine, insbesondere in Bezug auf eine aufgetretene Störung erfolgt.
[ 0033 ] Mittels der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit 1 ist es möglich, bei Auftreten einer Störung an einer Maschine, die bspw. Bestandteil einer Industrieanlage sein kann, diese Störung zu erkennen und aufgrund dieser Störung eine Person in einen Umkreis der Maschine auf Grundlage von vordefinierten Auswahlkriterien zu identifizieren und zu bestimmen und dieser dann bestimmten Person in geeigneter Form Informationen bezüglich der Maschine bzw. bezüglich der aufgetretenen Störung zukommen zu lassen. Dabei kann die Auswahl der Person zum einen an deren Nähe zur Maschine zum anderen aber auch an deren Qualifikation bzw. an einer Kombination dieser beiden Kriterien orientiert sein. In der Regel hat die Nähe der Person zur Maschine Priorität vor der Qualifikation der betroffenen Person. Befindet sich eine Person mit geringer Qualifikation sehr nah an der Maschine und eine Person mit höherer Qualifikation relativ weit zu der Maschine, so wird in der Regel die sich nah bei der Maschine befindende Person zuerst informiert. Dabei können allerdings bei den vordefinierten und in der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit hinterlegten Auswahlkriterien auch sehr dezidierte Abstufungen hinsichtlich Prioritätensetzung bei Auswahl einer zu informierenden Person getroffen werden.
[ 0034 ] Ferner ist es denkbar, dass über die mobile Kontroll- und Organisationseinheit 1 eine Zusammenarbeit von einer Mehrzahl von Personen im Zusammenhang mit der Maschine, bspw. bei Behebung einer aufgetretenen Störung koordiniert wird. Das bedeutet, dass dabei insbesondere Tätigkeiten, die von verschiedenen Personen vorgenommen werden müssen, synchronisiert werden, so dass ein nahtloses Ineinandergreifen verschiedener Tätigkeiten zielführend gewährleistet werden kann.
[ 0035 ] Ferner ist es mit der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit möglich, kontinuierlich das Beheben einer Störung zu begleiten, zu dokumentieren und zu kontrollieren. Die Kommunikation der vorgeschlagenen  mobilen Kontroll- und Organisationseinheit mit anderen Einheiten und/oder Personen verläuft in der Regel schnurlos, bspw. über WLAN. Zur Positionierung kann wahlweise jedoch auch ein sog. WPAN genutzt werden. Bei dem WPAN (Wireless Personal Area Network) handelt es sich um einen Sonderfall des Personal Area Networks (PAN). Das WPAN bezeichnet eine Kurzstrecken- Funktechnik, wodurch Kabelverbindungen vermieden werden können. Durch eine Beschränkung auf einen kleineren Raum im Vergleich zu WLAN sind zum einen Störungen durch Senden Dritter unwahrscheinlich, zum anderen folgt aus der geringeren Sendeleistung auch eine Energieersparnis. Durch WPAN werden typischerweise Point-To-Point oder Point-To-Multipoint-Verbindungen realisiert. WPANs werden zur Ad-Hoc-Vernetzung von verschiedenen mobilen Einheiten genutzt, so dass sie auch im vorliegenden Fall eine geeignete Variante darstellen und die Kommunikation, die gemäß der Erfindung bereitzustellen ist, gewährleisten. Bluetooth ist bspw. eine Variante von WPAN, welches auf dem vorliegenden Bereich zum Einsatz kommen kann. Bluetooth bietet bspw. einen Audio-Modus, worüber ggf. bereitzustellende Freisprecheinrichtungen und Headsets angesteuert werden können.
[ 0036 ] Das Positionierungssystem kann eine sog. Indoor Tracking Unit (ITU), das lediglich mit RF-Technologie ausgestattet ist, umfassen. Dadurch wird die Positionierung sehr effizient. Durch Verwendung eines sog. Mashed Netzes wird der Energieverbrauch aller beteiligten mobilen Einheiten aufgrund verkürzter Entfernung stark reduziert. [ 003 7 ] Figur 2 zeigt ein mögliches Szenario zum Einsatz einer
 Ausführungsform der erfindungsgemäß vorgeschlagenen mobilen Kontroll- und Organisationseinheit. Dargestellt sind schematisch zwei Maschinen, Maschine 1 und Maschine X, die beide Bestandteil einer Industrieanlage sind und sowohl physikalisch miteinander verbunden sind, wie durch die durchgezogene Linie P angezeigt, sowie auch eine logische Verbindung untereinander aufweisen, wie durch die gestrichelte Linie L dargestellt.  [ 0038 ] Die Maschine 1 wird durch einen Servicemitarbeiter M hinsichtlich gegebenenfalls aufgetretener Störungen untersucht. Dazu steht dem Servicemitarbeiter M eine mögliche Ausführungsform 10 der erfindungsgemäß vorgeschlagenen mobilen Kontroll- und Organisationseinheit zu. Ein weiterer Mitarbeiter O, der sich nicht vor Ort, d.h. in unmittelbarer Nähe von Maschine 1 , sondern vielmehr in der Nähe von Maschine X befindet, verfügt ebenfalls über eine Ausführungsform 10' der erfindungsgemäß vorgeschlagenen mobilen Kontroll- und Organisationseinheit. [ 003 9 ] Ferner ist hier ein Supervisor S dargestellt, der ebenfalls eine
Form einer mobilen Kontroll- und Organisationseinheit 10" besitzt. Mittels der den verschiedenen Nutzern, nämlich dem Servicemitarbeiter M, dem Operator O sowie dem Supervisor S zur Verfügung stehenden jeweiligen Kontroll- und Organisationseinheiten 10, 10' und 10", ist es diesen jeweils möglich, untereinander Kontakt zu halten und ggf. Daten und Informationen auszutauschen. In dem hier dargestellten Szenario weist Maschine 1 eine Störung auf, wie durch einen„Blitzpfeil" kenntlich gemacht. Diese Störung kann nunmehr durch Servicemitarbeiter M mittels dessen Kontroll- und Organisationseinheit 10 erkannt und dem Servicemitarbeiter M durch diese Kontroll- und Organisationseinheit 10 kenntlich gemacht werden. Beispielsweise kann dieses Kenntlichmachen dadurch vonstatten gehen, dass auf einem auf der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit 10 vorgesehenen Display 1 1 ein entsprechendes Signal erscheint, welches Hinweise auf den vorliegenden Defekt gibt. Das ausgegebene Signal kann dabei verschiedene Formen annehmen, so beispielsweise kann es einem„Blitzpfeil" entsprechen, der den Defekt anzeigt. Der Servicemitarbeiter M hat nunmehr die Möglichkeit, diesen Defekt dem Operator O mittels der Kontroll- und Organisationseinheit 10 mitzuteilen. Der Operator O kann mittels seiner mobilen Kontroll- und Organisationseinheit 10' die Nachricht von M empfangen und die ihm übergebene Information entsprechend verarbeiten, d.h. beispielsweise die sich in seiner Nähe befindende Maschine X gegebenenfalls abschalten, so dass aufgrund der bestehenden Verbindungen zwischen Maschine 1 und Maschine X infolge des Defekts bei Maschine 1 kein Defekt an Maschine X entstehen  kann. Die mobile Kontroll- und Organisationseinheit 10' entspricht dabei vorzugsweise auch einer Ausführungsform der erfindungsgemäß vorgeschlagenen Kontroll- und Organisationeinheit. Ferner hat der Servicemitarbeiter M die Möglichkeit, mittels seiner mobilen Kontroll- und Organisationseinheit 10 den Defekt, den er mittels der Einheit 10 festgestellt hat, einem Supervisor S mitzuteilen, der diese Nachricht mittels einer geeigneten Kontroll- und Organisationseinheit 10" empfangen kann. Die Kontroll- und Organisationseinheit 10" des Supervisors S kann, muss dabei jedoch nicht der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit 10 des Servicemitarbeiters M entsprechen, da die Einheit 10" nicht dazu ausgelegt sein muss, Defekte an einer Maschine vor Ort feststellen zu können, sondern vielmehr dazu ausgelegt sein muss, Nachrichten von derartigen Kontroll- und Organisationseinheiten zu empfangen und gegebenenfalls Nachricht bzw. Rückmeldung an diese Einheiten auszugeben. Der Supervisor S kann nun nach Erhalt der Nachricht über den vorliegenden Defekt von extern, d.h. von Ferne, Anweisungen an alle vor Ort befindlichen Mitarbeiter ausgeben, was ebenfalls über seine Kontroll- und Organisationseinheit 10" erfolgen kann und steuern, was vor Ort, d.h. in der Nähe der jeweiligen Maschinen von den dort sich befindenden Mitarbeitern als weitere Maßnahmen vorgenommen werden muss. In dem hier dargestellten Szenario ist ferner ein Raumortungssystem 12 dargestellt, welches es ermöglicht, die einzelnen Maschinen nach ihrem jeweiligen Ort innerhalb der Industrieanlage zu orten, so dass es einem Mitarbeiter möglich ist, über das Raumortungssystem eine jeweilige Maschine genau innerhalb der Industrieanlage finden und identifizieren zu können.
[0040] Figur 3 zeigt eine Frontansicht einer anderen Ausführungsform einer mobilen Kontroll- und Organisationseinheit 100. Die hier dargestellte Kontroll- und Organisationseinheit 100 hat eine etwa quadratische Form mit einer Seitenlänge im Bereich von etwa 15 - 35 cm. Sie verfügt über ein Display 1 10, was bspw. als eine Berührungsanzeige „Touch Display" (Multitouch) ausgebildet sein kann. Im unteren Bereich der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit 100 ist links ein deutlich markierter, gegenüber den anderen Knöpfen vergrößerter Knopf 120 angeordnet, wobei ein Drücken  desselben bewirkt, dass ein Not-Stop („emergency stop") ausgelöst wird. Ferner sind im unteren Bereich unterhalb der Anzeige 1 10 ein Start-Knopf 130 und ein Stop-Knopf 140 für die mobile Einheit angeordnet. Darüber hinaus sind ein oder mehrere Knöpfe 150 vorgesehen, welche ein Nutzer der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit bzw. eine die Einheit konfigurierende Person selbst definieren kann bzw. über welche der Nutzer bzw. die entsprechende Person eigene Konfigurationen an der Kontroll- und Organisationseinheit 100 vornehmen kann. Ein im unteren rechten Bereich der Kontroll- und Organisationseinheit 100 vorgesehene Buchse 160 erlaubt einen Nutzerzugang zur mobilen Kontroll- und Organisationseinheit 100. Rechts oben in dem Display 1 10 ist in der hier exemplarisch dargestellten spezifischen Ausführungsform eine Identifikation 170 eines aktuellen Nutzers der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit 100 angegeben. In der oberen Mitte des Displays 1 10 ist ein aktuelles Datum und eine aktuelle Uhrzeit 175 angegeben. Links oben in dem Display 1 10 ist eine Identifikation 180 der zu kontrollierenden Maschine angegeben, was bspw. ein der zu kontrollierenden Maschine gegebener Name sein kann. Das Display 1 10 kann in verschiedene Tast- und Anzeigeelemente bzw. -felder aufgeteilt sein. Das Display 1 10 zeigt in der in Figur 3 dargestellten Ausführungsform 100 in seiner Mitte ein Anzeigfeld 1 1 1 , auf welchem Daten für den Nutzer angezeigt werden, wobei diese auch geeignet farblich gekennzeichnet oder farblich hinterlegt sein können. Anhand spezifischer Farben können die angezeigten Daten neben ihrem reinen Inhalt auch weitere damit verbundene Informationen geben, wobei eine Bedeutung einer spezifischen Farbgebung dem Nutzer bekannt sein muss. Ggf. verfügt die mobile Kontroll- und Organisationseinheit 100 auch über eine aufrufbare
„Hilfsfunktion", die u.a. auch Auskunft bzgl. dieser Bedeutung gibt. Das Display 1 10 verfügt auf der rechten Seite über einen Scrollbar 1 12. Im oberen und unteren Bereich des hier dargestellten Displays 1 10 ist je eine Symbolleiste 1 13 bzw.1 14 vorgesehen. Jede der Symbolleisten 1 13 bzw. 1 14 zeigt über geeignete, einem Nutzer bekannte Symbole verschiedene Funktionen der mobilen Kontroll- und Organisationseinheit 100, wobei die jeweiligen Funktionen durch entsprechende Berührung aktivierbar sind. In der  dargestellten Ausführungsform 100 ist zumindest die Symbolleiste 1 13 ferner erweiterbar, bspw. durch Berühren eines Pfeilsymbols 1 15.
[0041] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform 200 einer erfindungsgemäß vorgeschlagenen mobilen Kontroll- und Organisationseinheit. Die hier dargestellte Kontroll- und Organisationseinheit 200 hat eine rechteckige Form mit einer Längsseite von etwa 10 bis 20 cm und einer Breitseite von etwa 5 bis 15 cm. Figur 4a zeigt eine Frontansicht der Kontroll- und Organisationseinheit 200, während Figur 4b eine Rückansicht zeigt. Kontroll- und Organisationseinheit 200 verfügt über eine Berührungsanzeige 310 (Touch Screen), über welche durch geeignete Berührung direkt Befehle eingegeben werden können. Unterhalb der Anzeige 310 sind Navigationsknöpfe 31 1 vorgesehen, die zur Navigation dienen. Auf der Rückseite der Kontroll- und Organisationseinheit 300, wie in Figur 4b gezeigt, sind Schnittstellen 312 gezeigt. Bei einer der Schnittstellen 312 kann es sich bspw. um ein RFID- Interface handeln, welches einen Datenaustausch, insbesondere ein Auslesen eines RFID-Tags, wie er auf Bauteilen einer zu kontrollierenden Maschine vorgesehen sein können, ermöglicht. Bei einer anderen der Schnittstellen 312 kann es sich bspw. um ein Barcode Interface handeln, welches ein Einlesen eines Barcodes als Identifikation bspw. eines Bauteils ermöglicht. Ferner ist auf der Rückseite eine Versorgung 315 vorgesehen, mit deren Hilfe die Kontroll- und Organisationseinheit 300 betrieben werden kann.