Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung mit Ballonen für Krankheitsbehandlungen sowie Operationszwecke, diagnostische und prophylaktische Maßnahmen.
Der Einsatz von Ballonen ist besonders mit dem Ballonkatheter von Grüntzig bekannt geworden, der percutan transluminal zur angioplastischen Dilatation von durch Arteriosklerose eingeengten Herzkranzschlagadern eingesetzt wird (Transluminale Coronardilatation, A.R. Grüntzig u. a., Deutsches Ärzteblatt, Jahrgang 80, Heft 38, 23.September 1983). Es hat auch auf Nebengebieten der Angioplastie zahlreiche Weiterentwicklungen und Formgebungen von Ballonen gegeben. Ein neues Beispiel besteht darin, einen vorgeformten variabel aufdehnbaren Ballon an umschriebener Stelle in den Brustfellspalt einzubringen, um künstlich über einem Lungentumor Lungengewebe druckatelektatisch zu machen, so daß extracorporale Stoßwellen den Lungentumor treffen (DE P 40 07 295.9). Erste Hinweise über die Stabilisierung innerer Organe ist in DE P 40 05 743.7 von W. Schubert bei dem intraluminalen Einsatz eines mit Wasser gefüllten Ballons im Darm/Zwölffingerdarm beschrieben worden, um für die extra-sowie intracorporale Stoßwellenlithotripsie von Gallensteinen die im rechten Oberbauch zwischen Gasräumen befindliche Gallenblase zugleich in Abdrängung dieses Hohlorgans nach vorn zur Bauchdecke zu stabilisieren.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Vorrichtungen mit vorgeformten Ballonen in Anpassung an die verschiedenen anatomischen Verhältnisse der Körperregionen mit auch von außen eingebrachten verschiedenen Funktionen für Krankheitsbehandlungen wie für operative, diagnostische und gegebenenfalls sogar prophylaktische Maßnahmen zu beschreiben.
Diese Aufgabe wird bei einer gattungsgemäßen Einrichtung durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
Die weitere Ausgestaltung der Erfindung ist den Unteransprüchen, der  Zeichnung und deren Beschreibung zu entnehmen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß Ballone über derzeitige Krankheitsbehandlungen hinaus für weitere verschiedene ärztliche Aufgaben entsprechend vorgeformt und mit zusätzlichen Vorrichtungen verbunden, angepaßt an anatomische Gegebenheiten möglichst nichtinvasiv im Körper des Patienten eingesetzt werden. Der im medizinischen Bereich bereits bewährte Ballon kann noch für zahlreiche weitere Behandlungsziele schonend eingesetzt werden in Nutzung natürlicher Wege wie den Verdauungstrakt; in anderen Fällen wird ein minimal invasiv chirurgischer Eingriff für den zunächst nur ein kleines Volumen einnehmenden Ballon erforderlich sein mit schmalem Einschnitt der Bauch-Brusthöhle/der Schädelkapsel. Über die Erzeugung von Lungenatelektasen mit einem vorgeformten, in den Pleuraraum eingebrachten Ballon ist bereits in DE P 40 07 295.9 berichtet worden. Der obere Teil des Zwölffingerdarms grenzt unmittelbar an das Corpus der Gallenblase, und somit kann von hier aus desgleichen nichtinvasiv mit einem Ballon eine Steine enthaltende Gallenblase nach vorn zur Bauchwand abgedrängt werden für die Stoßwellenlithotripsie, zugleich zur Stabilisierung dieses im Bereich von Gasräumen befindlichen Hohlorgans. Die Austreibung von Steinzertrümmerungen nach der Stoßwellenlithotripsie kann durch rhythmische Aufdehnung/Impulsgebungen des gleichen Ballons gefördert werden (DE P 40 05 743.7). Es ist unmöglich die sicher noch sehr zahlreichen nicht bekannten Einsatzmöglichkeiten des Ballons für verschiedene ärztliche Aufgaben darzutun, daher werden einzelne weitere Beispiele gegeben (siehe hierzu auch die Zeichnung).
Die Entstehung des Magengeschwürs ist bekanntlich ein komplexer Vorgang. Geschwürskranke Tiere gibt es nicht (Nieberle und Cohrs, Lehrbuch der Speziellen Pathologischen Anatomie der Haustiere, VEB, Gustav-Fischer-Verlag, Jena, 1954, S. 250). Die besonderen statischen Verhältnisse beim Menschen machen mechanische Einflüsse bei der Magenulcusentstehung sehr wahrscheinlich. Hiergegen kann zur Stabilisierung des Magenbereiches, ohne nennenswerte Behinderung des Durchtrittes des Speisebreis, eine Vorrichtung mit Ballonen über Tage, sozusagen auch in mehreren Sitzungen eingesetzt werden. An der kleinen Krümmung wurden die meisten zum Teil durchbrochenen Magengeschwüre festgestellt. In diesem Bereich verlaufen Blutgefäße in zarten plattenförmigen Bändern mit Blutgefäßen für die Ernährung der Magenschleimhaut, die bei den anatomischen Gegebenheiten im Oberbauch des Menschen in stärkeren Maße Zugspannungen ausgesetzt sind mit sekundärer örtlicher Minderdurchblutung, was das Ergebnis des inFig. 13 und 14 dargelegten Versuches erhellt. Durch den Einsatz einer Vorrichtung mit Ballonen der inFig. 5 dargestellten Art zur Stabilisierung des Magens müßte demnach eine Minderung von Zugspannungen von Magenbändern zugleich in Verbesserung der Magenschleimhautdurchblutung erreichbar sein; schon die rezidivierende Gastritis könnte ein  Hinweis darauf sein, eine solche vor allem mechanisch wirkende Vorrichtung zur Entlastung über einige Zeit nichtinvasiv über die Speiseröhre vorsorglich einzubringen. Der Erfinder verfügte mit P 31 11 497 zugleich US-Patent 44 75 902 über einen Schlauch vorn mit einem stumpfen Kopf, der nach hinten gestellte Düsen besitzt. Mit diesem Schlauch konnte er ohne Schmerz mit Wasser als Fluid in wenigen Sekunden den unteren Magenausgang erreichen.
Ein weiteres Beispiel für den Einsatz des vorgeformten Ballons: Seit Jahrhunderten werden Drogen/Medikamente für Herzbehandlungen wie auch für die Herzdilatation eingesetzt, wobei fortgeschrittene Herzdilatationen die Herzkraft wesentlich mindern. Abstützungsmaßnahmen mit Vorrichtungen, die außen am Herz angreifen, werden nicht eingesetzt, sind nicht bekannt. Es gibt nun aber die Möglichkeit in dieser Weise von außen in Minderung der Dilatation auf das mit seinen Kammern erweiterte Herz mit einem vorgeformten Ballon einzuwirken, bevorzugt vom unteren linken Brustraum. Es ist dann nicht erforderlich, einen schalenförmigen Ballon in den zarten Gleitspalt des Herzbeutels direkt einzubringen. Das kleine Herz mit einem Gewicht von ca. 350 g erbringt die normale Leistung und Leistungssteigerungen. Das vergrößerte, manchmal 1000 g schwere Herz, ist erfahrungsgemäß das leistungsschwache. Bei einem etwa 1000 g schweren Herzen wie im Röntgenbild derFig. 8 erkennbar, sind nicht mehr der Norm entsprechende rhythmische Kontraktionen für den Kreislauf bzw. Schwingungen im Brustkorb zu erwarten. Durch einen im linken unteren Brustraum vorhandenen Ballon können durch die Krankheit entstandenen, sonst praktisch nicht beeinflußbaren unphysiologischen Schwingungen dieses stark vergrößerten Herzens gemindert werden, gegebenenfalls in Vorbereitung für eine Herzklappenoperation. Der fast immer tolerierte Pneumothorax beweist, daß Lungewebe verdrängt werden kann.
In der Schädelkapsel/am Schädel seien schon Ballone vor allem für Druckmessungen eingesetzt worden. Eine weitere Indikation für den Balloneinsatz kann als regulativ von Drucken im Schädelraum ein vorgeformter mit Wasser gefüllter Ballon sein, der in die Trepanationsöffnung eingesetzt wird:.
- a) Im Bereich des Kopfverbandes kann mit einem plattenförmigen Ballon ein Raum ohne Verbandswechsel vorgehalten werden, für den Fall, daß sich noch eine Nachschwellung des Gehirns postoperativ ergibt.
- b) Der gleiche Ballon wäre aber auch nützlich zur Einbringung schwacher Schwingungen in das zentrale Nervensystem zur Förderung beispielsweise seiner Durchblutung, und dabei kann zur Ankopplung dieser Schwingungen von außen eine Volumenzunahme des Ballons stufenlos und kontrolliert durch ein Manometer bewirkt werden, ohne Abnahme des Kopfverbandes.
Es zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt durch eine Vorrichtung mit Ballon1 an einer Sonde2 mit ihrem Lumen3, vorn an der Sonde2 eine Metallolive4, ein Ventil5 am hinteren Ende der Sonde2, Fluid6 bzw. Luft9 in der Sonde2, die Wanddurchbrechungen7 der Sonde2 zum Lumen3 der variabel oder stufenförmig aufdehnbaren Ballone1.
Fig. 2 den Querschnitt durch eine Vorrichtung mit Ballon1, wie inFig. 1 dargestellt, mit den etwa segmentförmig angeordneten bereits mit Luft9 aufgedehnten Ballonen1, die Wandung der Sonde2 und die Durchbrechungen7 der Wandung der Sonde2 für die Beaufschlagung der Ballone1, die in diesem Fall als Dreiergruppe segmental um die Sonde2 angeordnet sind, so daß der Speisebrei des Magens11 den oberen Darm12 erreicht.
Fig. 3 desgleichen wie inFig. 2 den Querschnitt durch eine Sonde2 mit den aufgesetzten drei Ballonen, die jetzt aber ohne Fluid bei elastischer Wandung kollabiert sind und das Lumen6 der Sonde2.
Fig. 4 den Frontalschnitt durch den Magen11 des Menschen mit einem Ulcus am Übergang vom Corpus zum Magenausgang; eine abnorme Mobilität ist in der Originalzeichnung von Pschyorembel, Klinisches Wörterbuch, 254. Auflage, S. 1241, vermerkt.
Fig. 5 eine eigene Zeichnung des stabilisierten Magens11 durch über den Mund und die Speiseröhre eingebrachte Sonde2 mit dem Lumen3, den Ballonen1, das Magengeschwür13 desgleichen an der kleinen Krümmung des Magens11, Luft in den Ballonen1 wie auch im Lumen3 der Sonde2, das Ventil5 proximal, den Speisebreifluß zum Darm (Pfeile) und eine Metallolive4 vorn an der Sonde3.
Fig. 6 die senkrechte Belastung des Magens11 durch Speise-/Bariumbrei bei einer Röntgenaufnahme zur Ulcusfeststellung (desgleichen aus Pschyorembel, Klinisches Wörterbuch, 254. Auflage, S. 1241).
Fig. 7 den Frontalschnitt durch den Brustkorb eines Menschen mit dem Herzbeutel23, dem Herzen24 (nicht eingezeichnet), den Pleuraraum22 beiderseits, das Zwerchfell21, die Brustwand20, einen in den unteren Pleuraraum22 links eingebrachten vorgeformten, mit Luft aufblasbaren Ballon1, die vergleichsweise kleine Thorakotomie, den dort durchgeführten Schlauch25 für den Ballon1, ein Manometer26 sowie ein Ventil5 an dem Schlauch25 und eine Pumpe P zur Beaufschlagung des Ballons1 zur Krankheitsbehandlung/Einflußnahme auf das Herz24 über den Herzbeutel23 durch den Ballon1.
Fig. 8 das Röntgenbild aus Schweizer Rundschau mit einem aortenkonfigurierten Herz24, welches weit nach links und sozusagen exzentrisch schlagend zur linken Brustwand in Verdrängung von Lungengewebe dilatiert ist. Ursache war ein schwerer Aortenklappenfehler; zur Verbesserung des Status des Patienten ist der Ballon1 in den unteren Brustraum links wie inFig. 7 eingesetzt worden (operative Beseitigung des Grundleidens durch neue Aortenklappe wäre anzustreben).
Fig. 9 den sagittalen Schnitt (Kalottenschnitt) eines Schädels30 bei einer apoplektischen Blutung32 in der rechten Hirnhalbkugel33, das perifokale Ödem mit deutlicher Schwellung, den Zustand nach Trepanation, somit Abtragung einer Knochenplatte des Schädeldaches, in die Trepanation eingelegt einen Ballon1 mit dem Medium9 wie Wasser, den Schlauch zur Beaufschlagung25 mit einem Manometer26, ein Ventil5, die zugehörige Pumpe P und einen circulären Verband35.
Fig. 10 die "Vernetzung" einer Gruppe von beaufschlagten Ballonen1, Luft9 als Inhalt, den Verbindungsschlauch25, das Ventil5 und einen Verbindungsfaden60.
Fig. 11 die Wirkung eines Ballons1 im Körper bei Ankopplung auf Bewegungsabläufe eines schwingenden Organes24′ in einem lufterfüllten Raum9 mit dem abgebremsten Impuls des Organs24′ und den rückläufigen Impuls, sozusagen Rückprall des Organs24′, zugleich in Begrenzung der Schwingung des Organs24′/Minderung beipielsweise der Dilatation des Herzens24.
Fig. 12 gleichartige Verhältnisse wie inFig. 11 mit einem ebenfalls lufterfüllten Ballon1, der an einen schwingenden Körper24′ nun aber in Wasser und schwimmend angekoppelt ist.
Fig. 13 und 14 die Verhaltensweisen eines gleichen kleinern Blutgefäßes15 und15′ bei Dehnung in der Längsrichtung auf etwa die doppelte Länge, dabei verjüngt sich nicht nur die Gefäßwand16,16′, auch der Durchmesser des  Lumens17,17′ des elongierten/überstreckten Gefäßes ist sekundär deutlich verringert: Ein solches Gefäß kann nur wenig, meist nicht ausreichend Blut zum Organ wie beispielsweise Magenschleimhaut transportieren. Über längere Zeit überdehnte Gefäße sind somit ein Krankheitsfaktor. Bei chronischen Überdehnungen von Blutgefäßen werden auch zugehörige kleine Ernährungsgefäße (Vaso vasorum)18, 18′ im gleichen Sinne beeinträchtigt; die gröbere Gefäßwandung15,15′ erleidet Ernährungsschäden in Begünstigung beispielsweise der häufigen Arteriosklerose.