Orang-Utans
Orang-Utans sind eineGattung derMenschenaffen wie dieGorillas und dieSchimpansen. Sie gehören somit zu denSäugetieren und sind die nächstenVerwandten derMenschen. In derNatur leben sie nur auf zwei großenInseln inAsien: auf Sumatra und Borneo. Es gibt dreiArten von Orang-Utans: den Borneo-Orang-Utan, den Sumatra-Orang-Utan und den Tapanuli-Orang-Utan. DasWort „Orang“ bedeutet „Mensch“, das Wort „Utan“ bedeutet „Wald“. Zusammen ergibt das etwa „Waldmensch“.
Orang-Utans sind vomKopf bis zum Po bis zu eineinhalbMeter lang. Die Weibchen erreichen 30 bis 50Kilogramm, die Männchen etwa 50 bis 90 Kilogramm. IhreArme sind sehr lang und deutlich länger als dieBeine. DerKörper der Orang-Utans ist besser für das Klettern aufBäumen geeignet als bei denGorillas und denSchimpansen. DasFell der Orang-Utans ist dunkelrot bis rot-braun mit langenHaaren. Vor allem ältere Männchen bekommen dicke Wülste an den Wangen.
Orang-Utans sind stark bedroht. Der Hauptgrund: Die Menschen nehmen ihnen immer mehr Lebensräume weg, indem sie denUrwald roden, weil sich dasHolz teuer verkaufen lässt. Die Menschen wollen aber auchPlantagen anpflanzen. Vor allem fürPalmöl wird viel Urwald abgeholzt. Andere Menschen wollen dasFleisch der Orang-Utans essen oder sich einen jungen Orang-Utan alsHaustier halten.Forscher,Wilderer undTouristen stecken immer mehr Orang-Utans mitKrankheiten an. Das kann den Orang-Utans dasLeben kosten. Ihr natürlicher Feind ist vor allem der Sumatra-Tiger.
Wie leben Orang-Utans?
Orang-Utans suchen ihreNahrung immer aufBäume. Über die Hälfte ihrerNahrung sindFrüchte. Sie fressen aber auchNüsse, Blätter,Blüten undSamen. Weil sie so stark und schwer sind, können sie mit ihren kräftigen Armen sehr gut Äste zu sich herunterbiegen und so davon essen. Auf ihren Speiseplan gehören auchInsekten,Vogel-Eier und kleineWirbeltiere.
Orang-Utans können sehr gut in Bäumen herumklettern. Auf den Boden gehen sie fast nie. Dort ist es für sie wegen der Tiger zu gefährlich. Wenn sie doch mal auf den Boden gehen müssen, geschieht dies meist, weil die Bäume zu weit auseinander stehen. Orang-Utans stützen sich beim Gehen aber nicht auf zweiFinger ab wie die Gorillas und die Schimpansen. Sie stützen sich auf den Fäusten ab oder auf den Innenkanten derHände.
Orang-Utans sind am Tag wach und schlafen in der Nacht, ganz ähnlich wie wir Menschen. Für jede Nacht bauen sie sich auf einem Baum ein neues Nest aus Blättern. Nur selten schlafen sie zweimal hintereinander im selben Nest.
Orang-Utans leben meist für sich allein. Eine Ausnahme bildet eine Mutter mit ihren Jungtieren. Es kommt auch vor, dass zwei Weibchen gemeinsam auf Nahrungssuche gehen. Wenn sich zwei Männchen begegnen, geraten sie oft in Streit und auch mal eine Balgerei.
Wie vermehren sich Orang-Utans?
DieFortpflanzung ist das ganzeJahr über möglich. Sie geschieht aber nur, wenn die Tiere genügend zu fressen finden. ZurPaarung kommt es auf zwei Arten: Umherziehende Männchen erzwingen denSex mit einem Weibchen, das würde man bei den Menschen eineVergewaltigung nennen. Es gibt aber auch die freiwillige Paarung, wenn das Männchen in einem eigenen Revier sesshaft ist. Auf beide Arten gibt es etwa gleich viele Jungtiere.
DieSchwangerschaft dauert etwa achtMonate. So lange trägt eine Mutter also ihr Jungtier imBauch. Meist bringt sie immer nur ein einziges Jungtier zur Welt. Es gibt sehr seltenZwillinge.
Ein Orang-Utan-Baby ist etwa ein bis zweiKilogramm schwer. Es trinkt dannMilch an denBrüsten seiner Mutter, etwa drei bis vierJahre lang. Am Anfang klammert sich das Jungtier am Bauch seiner Mutter fest, später reitet es auf ihremRücken. Zwischen zwei und fünf Jahren beginnt das Jungtier herumzuklettern. Es geht aber nur so weit weg, dass es seine Mutter noch sehen kann. In dieser Zeit lernt es auch, ein Nest zu bauen und schläft dann nicht mehr mit der Mutter zusammen. Mit fünf bis acht Jahren entfernt es sich immer mehr von seiner Mutter. In dieser Zeit kann die Mutter wiederschwanger werden.
Bis Orang-Utans selberJunge machen können, müssen Weibchen etwa sieben Jahre alt sein. Bis es aber tatsächlich zu einer Schwangerschaft kommt, dauert es meist etwa 12 Jahre. Männchen sind bei der ersten Paarung meist etwa 15 Jahre alt. So lange dauert es bei keinen anderen Menschenaffen. Dies ist auch ein Grund, weshalb Orang-Utans so gefährdet sind. Viele Orang-Utan-Weibchen haben in ihrem Leben nur zwei bis drei Jungtiere.
Orang-Utans werden in derNatur etwa 50 Jahre alt. In einemZoo können es auch 60 Jahre werden. In Zoos werden die meisten Tiere auch viel schwerer als in der Freiheit.
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