Ungarn
Ungarn | |||||
Magyarország | |||||
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Amtssprache | Ungarisch | ||||
Hauptstadt | Budapest | ||||
Staats- und Regierungsform | parlamentarischeRepublik | ||||
Verfassung | Grundgesetz Ungarns | ||||
Staatsoberhaupt | Präsident Tamás Sulyok | ||||
Regierungschef | Ministerpräsident Viktor Orbán | ||||
Parlament(e) | Ungarisches Parlament | ||||
Fläche | 93.036 km² | ||||
Einwohnerzahl | 9.584.627(1. Januar 2024)[1] | ||||
Bevölkerungsdichte | 104 Einwohner pro km² | ||||
Bevölkerungsentwicklung | −0,2 %(2024)[2] | ||||
Bruttoinlandsprodukt
| 2023[3] | ||||
Index der menschlichen Entwicklung | 0,851(47.) (2022)[4] | ||||
Währung | Forint (HUF) | ||||
Unabhängigkeit | 31. Oktober 1918 (vonÖsterreich-Ungarn) | ||||
Nationalhymne | Himnusz | ||||
Nationalfeiertag | 15. März (Beginn derRevolution 1848/49) 20. August (Staatsgründung) 23. Oktober (Beginn desVolksaufstands 1956) | ||||
Zeitzone | UTC+1MEZ UTC+2MESZ (März bis Oktober) | ||||
Kfz-Kennzeichen | H | ||||
ISO 3166 | HU, HUN, 348 | ||||
Internet-TLD | .hu | ||||
Telefonvorwahl | +36 |
Ungarn (ungarischMagyarországⓘ/? [ˈmɒɟɒrorsaːɡ]) ist einBinnenstaat inMitteleuropa mit rund 9,6 Millionen Einwohnern. Das imPannonischen Becken gelegene und von derDonau durchflossene Land grenzt an dieSlowakei und dieUkraine im Norden,Rumänien im Osten,Serbien undKroatien im Süden sowieSlowenien undÖsterreich im Westen.Hauptstadt und größte Stadt istBudapest; zu den weiterenGroßstädten zählenDebrecen,Szeged,Miskolc,Pécs undGyőr.
Als einer der erstenOstblock-Staatenwurde Ungarn am 23. Oktober 1989 zur Demokratie und trat 1999 derNATO bei. Seit 2004 ist das Land Mitglied derEuropäischen Union und bildet darin zusammen mitPolen,Tschechien und der Slowakei dieVisegrád-Gruppe.
Seit Amtsantritt desrechtspopulistischen[5] MinisterpräsidentenViktor Orbán im Jahr 2010 wird das Land jedoch wieder zunehmendautoritär regiert. Daher leitete dieEuropäische Kommission im Jahre 2022 erstmals ein Rechtsstaatsverfahren gegen ein Mitgliedsland ein.[6] Ebenso sprach dasEuropäische Parlament erstmals einem Mitgliedsland ab, eineDemokratie zu sein.[7] Im selben Jahr blockierten die anderen EU-Staaten aus diesem Grund erstmals[8] die Auszahlung von mehreren Milliarden Euro an ein Mitgliedsland.[9]
Landesname
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Herkunft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Eigenbezeichnung der Ungarn weicht stark von den ausländischen Namen für Ungarn ab. Der Begriffmagyar (Aussprache /madjar/ vonung.magyar [ˈmɒɟɒr]; frühermagyeri) taucht schon im 9. und 10. Jahrhundert inislamischen Quellen auf und ist wahrscheinlich einKompositum ausmagy (<ugrisch*mańćε = „Mensch, Mann, Geschlecht“) under(i) (ebenfalls „Mensch, Mann, Geschlecht“). Der Name bezeichnete anfangs nureinen von sieben halbnomadischen Stämmen, die im 9. sowie im beginnenden 10. Jahrhundert räuberische Überfälle in Europa (bis über die Pyrenäen) unternahmen. Diese Stämme hießenMegyer (Magyar),Tarján,Jenő,Kér,Keszi,Kürt-Gyarmat undNyék; sie sind auch unter dem Stammesbundnamenhétmagyar bekannt. Gegen Ende des 10. Jahrhunderts ist es dem Stamm der Magyaren – das heißt den NachkommenÁrpáds – gelungen, die übrigen Stämme unter seiner Oberherrschaft zu vereinigen. Von da an kann von Magyaren gesprochen werden.
Der Name „Ungarn“ gelangte vermutlich aus demSlawischen in die anderen europäischen Sprachen. Das slawische Wort lässt sich auf die bolgarotürkische Stammesbezeichnungonogur (on = „zehn“ +ogur = „Stamm“)zurückführen, die dadurch entstand, dass die Vorfahren der Ungarn im 5. und 6. Jahrhundert in enger Verbindung mit denOnoguren lebten. Das „H-“ im lateinischenhungarus (und dadurch auch in manchen anderen Sprachen) entstand dadurch, dass der Name irrtümlicherweise mit denHunnen (Hunni) gleichgesetzt wurde.
Gebrauch des Namens
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DasKönigreich Ungarn, das in wechselndenGrenzen von 1001 bis 1946 bestand, heißt auf UngarischMagyar Királyság, damagyar im Ungarischen als Staatsbezeichnung und auch als Volksbezeichnung fungiert. Das heutige Ungarn heißt in der LandesspracheMagyarország (deutsch:Ungarland). Vonmagyar wird im Deutschen das Adjektiv „magyarisch“ abgeleitet. In den meisten Sprachen der Welt – so auch im Deutschen – werden für das Land und seine Bewohner ebenfalls gleichlautende Bezeichnungen verwendet; sie stammen von dem lateinischen Begriffhungarus her. In Form der Landesbezeichnungen „Hungary“ und „Hongrie“ gelangte dieser Name beispielsweise auch ins Englische und Französische. Auf Rumänisch heißen das Königreich und die heutige RepublikRegatul Ungariei beziehungsweiseRepublica Ungaria oder kurzUngaria (Ungarn) und auf UkrainischКоролівство Угорщина(Koroliwstwo Uhorschtschyna) oder kurzУгорщина(Uhorschtschyna).
Slowaken, Slowenen, Kroaten und Serben, diebis 1918 ganz oder teilweise im multiethnischen Ungarn lebten, unterscheiden dagegen bei der Staats- und Volksbezeichnung zwischen „ungarisch“ und „magyarisch“. Für den ungarischen Teil des einstigen VielvölkerstaatsÖsterreich-Ungarn werden Bezeichnungen verwendet, die aufhungarus beruhen:Uhorsko (slowakisch),Ogrska (slowenisch) undUgarska/Угарска (kroatisch/serbisch). Für den nach demVertrag von Trianon 1920 entstandenen Staat lauten die Bezeichnungen hingegen, abgeleitet von demethnischen BegriffMagyarenMaďarsko (slowakisch),Madžarska (slowenisch) undMađarska/Мађарска (kroatisch/serbisch).
Bis 2012 lautete die amtliche VollformRepublik Ungarn (ungarischMagyar Köztársaság).
Geographie
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Ungarn besteht aus 19Komitaten und der HauptstadtBudapest. Im Westen, an Österreich grenzend, liegen die KomitateGyőr-Moson-Sopron undVas, die landschaftlich besonders durch ihreVoralpenhügel gekennzeichnet sind. Etwas weiter im Osten, beimPlattensee, liegen die KomitateVeszprém,Somogy undFejér und nördlich davon dasKomitat Komárom-Esztergom. Diese Gegend ist vor allem wegen desBakonygebirges bekannt. Weiter östlich befinden sich die Hauptstadt Budapest, mit dem umliegendenKomitat Pest und demKomitat Bács-Kiskun im Süden. Dominiert wird diese Gegend vomPilisgebirge und von der Donau.
Noch weiter östlich befinden sich die KomitateHeves,Jász-Nagykun-Szolnok undCsongrád-Csanád. Diese Gegend ist der Zwischenraum zwischen der Donau und derTheiß (ungarisch:Tisza). Im Süden der Region finden sich kleine Steppen. Im Norden befindet sich dasMátra-Gebirge mit dem höchsten Berg Ungarns, demKékes.Am östlichen Rand des Landes befinden sich die KomitateBorsod-Abaúj-Zemplén,Szabolcs-Szatmár-Bereg,Hajdú-Bihar undBékés. Diese Gegend wird von derPuszta im Süden und demBükk in Borsod-Abaúj-Zemplén dominiert.
Die Außengrenze mit den sieben Nachbarstaaten ist 2246 Kilometer lang, davon 356 Kilometer mitÖsterreich, 679 Kilometer mit derSlowakei, 137 Kilometer mit derUkraine, 453 Kilometer mitRumänien, 164 Kilometermit Serbien, 355 Kilometermit Kroatien und 102 Kilometermit Slowenien.[10]
Tiefebenen
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DieDonau teilt Ungarn in das westlicheTransdanubien mit derKleinen Ungarischen Tiefebene (ungarischKisalföld) und in die von derTheiß durchflosseneGroße Ungarische Tiefebene (ungarischAlföld) im zentralen und östlichen Teil des Landes. Die fruchtbare Kleine Ungarische Tiefebene im Nordwesten Ungarns besteht hauptsächlich aus dem Becken vonGyőr (Raab). Die abwechslungsreiche Landschaft wird bestimmt durch leicht welliges Terrain, kleine Hügel und zerschnittene Platten. Auf den fruchtbarenLössböden kann dank des milden Klimas intensiv Landwirtschaft betrieben werden.
Die Große Ungarische Tiefebene nimmt nahezu die Hälfte des gesamten Staatsgebiets Ungarns ein. Sie ist eine ebene, weiträumige Fläche und ist mit in vorgeschichtlicher Zeit aufgeschütteten Geröllen und Sanden bedeckt. Sie ist entlang der Theiß vonAuenlandschaften durchzogen und mit einzelnen Waldinseln durchsetzt. Die Trockenlegung der Auen und die Rodung der Wälder haben zurVersalzung der Böden geführt. So entstand die typischePuszta mit Ziehbrunnen, Einzelgehöften und extensiver Weidewirtschaft. Aufgrund aufwändiger Bewässerungsmaßnahmen entstanden fruchtbare Böden, die den Anbau vonTabak,Mais undSonnenblumen ermöglichen. DerNationalpark Hortobágy wurde geschaffen, um die ursprüngliche Puszta-Landschaft zu schützen.
Gebirge
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die ungarischen Mittelgebirge verlaufen vomZemplén-Gebirge im Nordosten bis zumBakonywald im Westen. Fast alle Mittelgebirge in Ungarn tragen in höheren Lagen dichten Laubwald. Die Hänge und Becken sind mit fruchtbaren Böden bedeckt, die Acker-, Obst- und Weinbau ermöglichen.Thermalquellen, die an den Rändern der Mittelgebirge auftreten, sind Zeugnisse eines vergangenen und lebhaftenVulkanismus. Dies bestätigen auch die vulkanischen Gesteine des Bakonywaldes und desMátra-Gebirges im Norden. Bis auf diese Ausnahmen bestehen die sonstigen Mittelgebirge in Ungarn ausDolomit undKalkstein. Das bewaldeteMecsekgebirge im Südwesten nördlich vonPécs erhebt sich inselartig auf bis zu682 m. Im Mátra-Gebirge liegt die mit1014 m höchste Erhebung Ungarns, derKékes.
Höhenverhältnisse:
- Größte Höhe: Kékes im Mátra-Gebirge,Komitat Heves, bis1014 m.
- Niedrigster Landesteil: an derTheiß, imKomitat Csongrád-Csanád,78 m.
- Etwa die Hälfte des Landes liegt tiefer als 130 m (Große Ungarische Tiefebene).
Flüsse und Seen
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Der längste Fluss in Ungarn ist mit 597 Kilometer dieTheiß (Tisza), die das Land im Nordosten aus der Ukraine kommend erreicht und im weiteren Verlauf östlich parallel zur Donau nach Süden fließt, um schließlich in Serbien in die Donau zu münden. Größere Städte an ihrem Lauf sindTokaj,Tiszaújváros,Szolnok,Csongrád undSzeged. Der zweite Hauptfluss Ungarns ist mit 417 Kilometer dieDonau (Duna), zu derenEinzugsgebiet das gesamte ungarische Staatsgebiet gehört. An ihrem Flusslauf liegen unter anderem die wichtigen StädteKomárom,Esztergom, die HauptstadtBudapest,Dunaújváros,Baja undMohács. Die Donau erreicht Ungarn im Nordwesten und fließt zunächst als Grenzfluss zurSlowakei in Richtung Osten. Nach demDonauknie (Dunakanyar), einer 90°-Wendung des Flusses beiVisegrád, fließt sie von Norden nach Süden und verlässt Ungarn in RichtungBalkan, wo der Fluss zuerst als Grenze zwischenKroatien undSerbien fungiert, ehe er quer durch Serbien in RichtungRumänien weiterfließt. Weitere wichtige Flüsse in Ungarn sind dieKreisch (Körös), dieRaab (Rába), dieZagyva, dieDrau (Dráva; bildet über weite Strecken die Grenze zu Kroatien), derSajó, dieEipel (Ipoly), dieZala, derSzamos, derMaros und derBodrog.[11] Fast alle genannten Flüsse entspringen außerhalb Ungarns: die Donau imSchwarzwald (Süddeutschland), die Theiß in der Ukraine, die Drau inSüdtirol, Hernád und Sajó in der Slowakei, die Körös inSiebenbürgen (West-Rumänien), Mur und Raab inÖsterreich. Lediglich die Quellen von Zagyva und Zala befinden sich in Ungarn, wenn auch in unmittelbarer Grenznähe.
Der größte See in Ungarn ist derPlattensee (ungarischBalaton) im hügeligen Westungarn. Er ist zugleich der größte See in Mitteleuropa. Der Plattensee ist neben der Hauptstadt Budapest das wichtigste Tourismusgebiet Ungarns, vor allem wegen seiner Strände undThermalquellen. In seiner Nähe liegt derVelencer See (ungarischVelencei-tó), ebenfalls ein beliebter Badesee mit einem bedeutenden Vogelschutzgebiet, der aber touristisch stark im Schatten des „großen Bruders“ Plattensee liegt. Westlich des Balaton liegt inHévíz mit über vier Hektarn Fläche der größteThermalsee Europas.[12] DerNeusiedler See (ungarischFertő-tó) liegt zu 75 Prozent in Österreich, nur der südlichste Teil gehört zu Ungarn. DerNationalpark Fertő-Hanság umfasst den ungarischen Teil des Sees sowie die Sümpfe im Süden und denHanság und wurde 2001 zusammen mit dem österreichischenNationalpark Neusiedler See-Seewinkel zumUNESCO-Welterbes ernannt. Der größte künstlich geschaffene See Ungarns ist derTheiß-See (ungarisch:Tisza-tó) in der Tiefebene im östlichen Teil des Landes.
Klima
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Wegen derBinnenlage und der abschirmenden Wirkung derGebirge hat Ungarn ein relativ trockenesKontinentalklima mit kalten Wintern und warmen Sommern. DieJahresmitteltemperatur beträgt im Großteil des Landes 10 bis 11 °C. Auf den Anhöhen desBakonygebirges, an der westlichen Landesgrenze und imNördlichen Ungarischen Mittelgebirge beträgt sie unter 8 °C.[13] Die mittleren Temperaturen liegen im Januar zwischen −3 °C und −1 °C sowie im Juli zwischen +21 °C und +23 °C. Die tiefste offiziell in Ungarn gemessene Temperatur betrug −35 °C. Sie wurde am 16. Februar 1940 inMiskolc registriert. Die bisher höchste Temperatur wurde mit 41,9 °C am 20. Juli 2007 inKiskunhalas gemessen.[14]
Im Frühsommer sind zwischen Mai und Juli die ergiebigsten Niederschläge zu verzeichnen. Die mittlere Niederschlagsmenge beträgt im Westen auf Grund der vorherrschenden Regen bringenden Westwinde rund 800 Millimeter, während in den östlichen Landesteilen in trockenen Jahren 500 Millimeter unterschritten werden können.[15] Die Niederschlagsmenge nimmt generell von Westen nach Osten ab.
Flora und Fauna
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Ungarn sind etwa 45.000 Tierarten und 2.200 Pflanzenarten beheimatet. Vereinzelt gibt es nord-, ost- und südeuropäische Arten, die Mehrheit wird von mitteleuropäischen Arten gebildet. 855 Tierarten und 535 Pflanzenarten stehen unter Schutz. Seltene, geschützte Blumen sind beispielsweise die mediterraneNieswurz, die wildePfingstrose im Hügelland vomMecsek und die ungarischeWindblume in derNyírség-Gegend.Wildschweine,Hirsche,Rehe undFüchse sind ebenfalls in den ungarischen Wäldern beheimatet. Auf den landwirtschaftlichen Landflächen und im Tiefland leben vor allemHasen,Fasane,Rebhühner undWachteln. Im Frühling ziehen riesige Vogelschwärme von Süden nach Norden. Zu ihnen gehörenSchwalben undStörche, die in Afrika den Winter verbringen. Geschützte Vogelarten sind beispielsweise derStelzenläufer, dieTrappe, die vor allem in der südlichen Tiefebene verbreitet ist, und derSäbelschnäbler. Die ungarischen Flüsse und Seen sind sehr fischreich. Beheimatet sindBrassen,Karpfen undHechte.Aale undAmuren wurden aus fremden Seen und Flüssen übergesiedelt und leben mittlerweile zahlreich in ungarischen Gewässern. Auf einer Gesamtfläche von 816.008Hektar gibt es neun Nationalparks, 38 Landschaftsschutzgebiete und 142 Naturschutzgebiete.
Größte Städte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2023 lebten 73 Prozent der Einwohner Ungarns in Städten.[16] Die mit Abstand größte Stadt ist die HauptstadtBudapest, auf die etwa 18 % der Bevölkerung Ungarns entfällt. Folgende Tabelle zeigt die Einwohnerzahlen der zehn größten Städte mitsamt ihrerAgglomerationen (Stand: 1. Januar 2021).
Stadt | Einwohner | ||
---|---|---|---|
Stadt[17] | Agglomeration[18] | ||
1 | Budapest | 1.706.851 | 2.609.247 |
2 | Debrecen | 0199.725 | 0265.481 |
3 | Szeged | 0157.372 | 0202.101 |
4 | Miskolc | 0147.480 | 0237.180 |
5 | Pécs | 0138.420 | 0175.377 |
6 | Győr | 0132.111 | 0245.197 |
7 | Nyíregyháza | 0115.521 | 0145.618 |
8 | Kecskemét | 0108.817 | 0131.984 |
9 | Székesfehérvár | 0094.893 | 0165.450 |
10 | Szombathely | 0077.970 | 0118.683 |
Bevölkerung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Demografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ungarn hatte 2024 rund 9,6 Millionen Einwohner.[19] Die Einwohnerzahl sank 2023 um 0,6 %. Zum Bevölkerungsrückgang trug ein Sterbeüberschuss (Geburtenziffer: 9,3 pro 1000 Einwohner[20] vs. Sterbeziffer: 14,2 pro 1000 Einwohner[21]) bei. Die Anzahl der Geburten pro Frau lag 2022 statistisch bei 1,5 und entsprach damit dem Wert der Europäischen Union.[22] DieLebenserwartung der Einwohner Ungarns ab der Geburt lag 2022 bei 76 Jahren[23] (Frauen: 79,5[24], Männer: 72,7[25]). DerMedian des Alters der Bevölkerung lag im Jahr 2021 bei 42,7 Jahren.[26] Im Jahr 2023 waren 14,4 Prozent der Bevölkerung unter 15 Jahre,[27] während der Anteil der über 64-Jährigen 19,7 Prozent der Bevölkerung betrug.[28]
Bevölkerungsstruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die weitaus größte Volksgruppe sind dieMagyaren, die laut der Volkszählung von 2001 92,3 % der Bevölkerung ausmachen.[29]
Als größte der ethnischen Minderheiten in Ungarn gelten dieRoma (vgl.Roma in Ungarn). Laut einer Volkszählung sind es etwa 2 % der Gesamtbevölkerung; laut anderen Schätzungen sind es deutlich mehr.
Wichtige Volksgruppen sindUngarndeutsche (unter anderemDonauschwaben) (0,6 %[29]),Slowaken (0,2 %) undKroaten (0,15 %). Alle anderen Ethnien sind laut dieser Statistik mit weniger als 10.000 Personen vertreten. Zahlenmäßig folgen Rumänen, Ukrainer, Serben, Slowenen und Wenden, Polen, Griechen, Bulgaren,Russinen und Armenier. Weitere Auswahlmöglichkeiten waren nicht vorhanden. Über 27.000 Personen gaben „Unbekannt“ an. Über fünf Prozent der Befragten beantworteten die Frage nicht.
Außerhalb Ungarns leben imKarpatenbecken etwa 2,4 Millionen Magyaren. Ihre Siedlungsgebiete liegen auf Grund desVertrages von Trianon als Folge desErsten Weltkrieges jenseits der heutigen Staatsgrenzen. Dies führt noch heute gelegentlich zu politischen Verstimmungen zwischen den Nachbarländern und Ungarn.
Im Jahre 2017 waren 5,2 % der Bevölkerung im Ausland geboren. Häufigste Herkunftsländer waren Rumänien (210.000 Personen), die Ukraine (50.000) und Serbien (40.000).[30][31] In allen drei Ländern leben große ungarische Minderheiten.
Religionen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieGedanken-,Gewissens- undReligionsfreiheit in Ungarn wird durch Artikel VII desUngarischen Grundgesetzes garantiert. Gleichzeitig enthält dessenPräambel eine Erklärung, in der das Ungarische Volk die Rolle desChristentums bei der Erhaltung der Nation anerkennt. Durch dasSelbstbestimmungsrecht sind Staat und Kirche voneinander getrennt.[32] Es gibt in Ungarn keine Kirchenmitgliedschaft im eigentlichen Sinne, und auch keine Kirchensteuer. Allerdings besteht die Möglichkeit, ein Prozent der Einkommensteuer einer Religionsgemeinschaft zuzuweisen. Von dieser Möglichkeit hat 2008 zugunsten der katholischen Kirche eine halbe Million Steuerzahler Gebrauch gemacht. Danach folgen die Reformierten mit 160.000 und die Lutheraner mit 50.000 Steuerzahlern. Auf Platz vier liegt dieKrishna-Bewegung (11.000), auf Platz fünf folgen die jüdischen Gemeinden (5.000).[33]
Im Rahmen der Volkszählung 2011 bekannten sich 39 Prozent der Bevölkerung zurrömisch-katholischen und zurungarischen griechisch-katholischen Kirche. 11,6 Prozent der Bevölkerung warenCalvinisten, 2,2 ProzentLutheraner. Vor demHolocaust lebten rund 800.000Juden in Ungarn. Von den heute in Ungarn lebenden Juden bekannten sich bei der letzten Volkszählung knapp 11.000 zum jüdischen Glauben. 18,2 Prozent der Bevölkerung sagten, dass sie konfessionslos oder Atheisten seien. 27,2 Prozent machten keine Angaben.[34]
Eine repräsentative Umfrage im Auftrag der Europäischen Kommission im Rahmen desEurobarometers ergab 2020, dass für 30 Prozent der Menschen in Ungarn Religion wichtig ist, für 35 Prozent ist sie weder wichtig noch unwichtig und für 35 Prozent ist sie unwichtig.[35]
Sprachen
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Ungarisch istAmtssprache in Ungarn und wird von 99,58 % der Bevölkerung gesprochen.[36] Sie gehört nicht, wie die meisten im mitteleuropäischen Raum gesprochenen Sprachen, zurindogermanischen Sprachfamilie, sondern zumfinno-ugrischen Zweig deruralischen Sprachen, und ist entfernt verwandt mit derestnischen und derfinnischen Sprache. Das Ungarische ist eineagglutinierende Sprache, grammatikalische Beziehungen werden durchSuffixe ausgedrückt. Besonders komplex ist das Kasussystem des Ungarischen. In derLinguistik variiert die Zahl derKasus aufgrund der Endsuffixe zwischen 18 und 27. Das Alphabet besteht aus 40lateinischen Buchstaben, zu denen auch achtDigraphen (cs, dz, gy, ly, ny, sz, ty, zs) und einTrigraph (dzs) als eigene Buchstaben zählen.Q,W,X undY zählen zur erweiterten Variante des Alphabets. Sie finden sich in der ungarischen Sprache nur als Teil von Fremdwörtern oder Namen.[37] DieDialekte des Ungarischen unterscheiden sich weniger stark voneinander als etwa die deutschen Dialekte. Aus der Zeit der Herrschaft derHabsburger (1699 bis 1867 und 1918) in Ungarn stammt der Einfluss derdeutschen Sprache. Neben Ungarisch sind die Sprachen der Minderheiten verbreitet, siehe hierzu den ArtikelEthnische Gruppen in Ungarn.
Während 1910 der Anteil der ungarischsprachigen Bevölkerung 54,5 % betrug, ist Ungarn nach demVertrag von Trianon (1920) und der weitgehenden Vertreibung derUngarndeutschen nach dem Zweiten Weltkrieg heute sprachlich homogen. Jedoch leben seit 1920 große Ungarisch sprechende Minderheiten außerhalb des Staatsgebiets. 2012 gaben bei einerEurobarometer-Umfrage 35 % an, in mindestens einer Fremdsprache ein Gespräch führen zu können, als beherrschte Fremdsprache wurden am häufigsten Englisch (20 %), Deutsch (18 %), Französisch (3 %) und Russisch (3 %) genannt.[38][39]
Bildung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Schulsystem
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Es gibt nach der achtjährigen Grundschule das vierjährige Gymnasium, daneben auch sechs- und achtjährige Gymnasien. In der Berufsbildung wird eine duale Ausbildung angeboten. Daneben gibt es das Technikum, in dem zusätzlich eine spezielle Hochschulreife erworben wird. Die Anzahl der bilingualen Grundschulen und Gymnasien wächst ständig. Im sonst sehr auf Budapest zentrierten Ungarn wächst die Zahl der zweisprachigen Schulen auch auf dem Lande. Es gibt neue Schulen für Minderheiten, zum Beispiel dasGandhi-Gymnasium inPécs, das talentiertenRoma-Kindern die Möglichkeit bietet, die Reifeprüfung abzulegen.
Die Prüfungen zum Abitur werden im ganzen Land einheitlich und zentralisiert abgehalten. Seit 2005 gibt es die Möglichkeit, eine Art „Leistungsmatura“ in einigen Fächern abzulegen, die gleichzeitig als Aufnahmeprüfung für die Universität gilt. Der Erwerb der Hochschulreife ermöglicht ein Studium an Universitäten und Fachhochschulen. Für viele Studienzweige gelten Zugangsbeschränkungen, es gibt Aufnahmeprüfungen, und auch die Leistungen in der Mittelschule oder die Sprachkenntnisse können bei der Aufnahme entscheidend sein. Allerdings gibt es auch Studienrichtungen, die ohne Aufnahmeprüfung belegt werden können, wenn die beträchtlichen Kosten selber getragen werden.
Universität
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Die bekannteste Universität in Ungarn ist dieEötvös-Loránd-Universität in Budapest. Die medizinische Ausbildung in Ungarn genießt international einen sehr guten Ruf. DieSemmelweis-Universität ist hierbei als humanmedizinische Universität weltweit bekannt. Sie bietet, wie die Universitäten vonPécs undSzeged die medizinische Ausbildung in ungarischer, deutscher und englischer Sprache an. Weiterhin existiert seit 2001 dieAndrássy Universität in Budapest als einzige komplett deutschsprachige Universität außerhalb des deutschen Sprachraumes inMitteleuropa. Die Anzahl der privaten und konfessionellen Universitäten wächst ständig. Private Universitäten verlangen hohe Studiengebühren. Auch ein Zweitstudium oderPhD-Programm an einer öffentlichen Universität oder Hochschule muss teilweise von den Studierenden finanziert werden.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]9. bis 15. Jahrhundert
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Die Magyaren wanderten, angeführt von dem GroßfürstenÁrpád, Ende des 9. Jahrhunderts, angeblich im Jahr 896 in dasKarpatenbecken ein und führtenRaubzüge durch ganz Europa. Diese wurden von Árpáds Nachfolgern erfolgreich weitergeführt, bis 955Otto I. die Angriffe der Ungarn durch einen vernichtendenSieg auf dem Lechfeld zurückschlagen konnte. DasKönigreich Ungarn wurde am 20. August 1000 vonStephan I. gegründet, der das Land gegen den erbitterten Widerstand des alten Adels nachkarolingischem Vorbild gestaltete (Begründung des bis heute bestehendenKomitatswesens).
Im „Mongolensturm“, wie die Angriffe derGoldenen Horde derMongolen unter dem HeerführerBatu Khan in den Jahren 1241 und 1242 bezeichnet werden, wurde das Land verwüstet und in weiten Teilen entvölkert; 50 % der Bevölkerung Ungarns kam dabei ums Leben. KönigBéla IV. rief für die Neubesiedlung Siedler aus demHeiligen Römischen Reich (Schwaben) ins Land, die sich in der Folgezeit teilweise magyarisierten.
Im Jahr 1301 starbAndreas III., der letzte Herrscher des HausesÁrpád. 1370–1386 und 1440–1444 wurde Ungarn von denAnjou undJagiellonen in Personalunion mitPolen regiert.

In der Folgezeit hatte Ungarn nur noch einen ungarischen König,Matthias Corvinus, der das Land von 1458 bis 1490 regierte. Unter dem hochgebildeten Matthias stieg Ungarn zur politischen Großmacht und zu einem Zentrum derRenaissancekultur sowie desHumanismus auf. Als Renaissancefürst zog er Gelehrte und Künstler aus Italien an seinen Hof, gründete die Universität in Pressburg (Pozsony, heuteBratislava) und die BibliothekCorvina in Ofen (Budapest); sein Großreich zerfiel nach seinem Tod.
Zwischen 1490 und 1526 regierten diepolnisch-litauischenJagiellonen Ungarn und Böhmen in Personalunion.
16. bis 19. Jahrhundert
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Ende der Unabhängigkeit Ungarns kam um die Mitte des 16. Jahrhunderts mit den Eroberungen durch dasOsmanische Reich. Am 29. August 1526 besiegte SultanSüleyman I. beiMohács KönigLudwig II. von Böhmen und Ungarn, der auf der Flucht ertrank. Der größte Teil Ungarns geriet unter türkische Herrschaft, wobei die nicht eroberten Teile entweder in Kontinuität des ungarischen Königtums alsKönigliches Ungarn unterhabsburgische Herrschaft kamen (darunter der WestenOberungarns) oder von Ungarn getrennt und als FürstentumSiebenbürgen unter osmanische Oberhoheit gestellt wurden.

Nach 145 Jahren türkischer Besetzung Ungarns fielBuda nach derzweiten Belagerung im Jahr 1686 und die Habsburger eroberten nunmehr ganz Ungarn. Die Ungarn missbilligten aber deren harte Herrschaft, so dass es von 1703 bis 1711 zumKuruzenaufstand unter FürstFranz II. Rákóczi kam, einem Adeligen aus Siebenbürgen.Da die Spannungen zwischen dem ungarischen Adel und dem Wiener Hof nicht beseitigt werden konnten, entluden sie sich (nach scheinbar einvernehmlichen Verhandlungen und Zugeständnissen des Kaisers gegenüber den Ungarn) in derRevolution von 1848/49, die mit HilfeRusslands (mit Berufung auf die „Heilige Allianz“) blutig niedergeschlagen wurde, was das Klima in der Monarchie dauerhaft verschlechterte.

Nach anhaltenden Unruhen im Land wurdeUngarn durch denösterreichisch-ungarischen Ausgleich von 1867 gleichberechtigter Teil derDoppelmonarchie Österreich-Ungarn.Franz Joseph I. nannte sich nun gleichrangigApostolischer König von Ungarn (er ließ sich nun in Buda krönen) undKaiser von Österreich (bis dahin war der ungarische Königstitel dem Kaisertitel untergeordnet). Diese Personalunion,de jure begründet durch diePragmatische Sanktion, wurde durch gleichlautende österreichische und ungarische Grundgesetze, Außenpolitik und Armee sowie deren Finanzierung betreffend, zurRealunion. Eine freiwillige Zoll- und Handelsunion folgte, die Gulden-, späterKronenwährung blieb gemeinsam (Oesterreichisch-ungarische Bank). Führend am Erfolg des Ausgleichs für die ungarische Seite beteiligt warenFerenc Deák undGraf Gyula Andrássy. Zur ungarischen „Reichshälfte“ (wie man im kaiserlichen Österreich gern sagte; Ungarn wollte den Begriff Reich für die Doppelmonarchie nicht) gehörten die Länder desKönigreichs Kroatien und Slawonien (im Wesentlichen der heutige StaatKroatien ohneDalmatien), dieVojvodina, ein großer Teil Rumäniens (Siebenbürgen im weiteren Sinne und der heute rumänische Teil desBanats) sowie kleine Teile Polens und der Ukraine (Karpatenukraine). In der Folge kam es zu einem bedeutenden wirtschaftlichen Aufschwung des Landes und besonders seiner Hauptstadt, der nicht zuletzt in den Millenniumsfeiern der magyarischen Landnahme und derBudapester Millenniumsausstellung 1896 zum Ausdruck kam.
Allerdings war derVielvölkerstaatKönigreich Ungarn durch innere Spannungen (Selbstständigkeitsbestrebungen der nichtmagyarischen Völker, Nationalitätenkonflikte im Zuge derMagyarisierungspolitik) gekennzeichnet. Die führende Rolle bei der Industrialisierung hatten zwar vielfach Repräsentanten von Minderheiten (Deutschösterreicher und Juden) inne, die eher zur freiwilligen Magyarisierung neigten, für die slawische und rumänische Bevölkerung der ungarischen Reichshälfte galt dies aber nicht. Dies begünstigte die Zerschlagung des heterogenen Staatsgebildes nach dem verlorenenErsten Weltkrieg. Die Entscheidungen der Siegermächte führten dazu, dass in derTschechoslowakei (heute in der Slowakei), in Rumänien und imKönigreich der Serben, Kroaten und Slowenen (heute vor allem inSerbien) aufgrund desVertrages von Trianon ungarische Minderheiten leben. Allerdings verblieben auch slowakische, rumänische und deutsche Minderheiten in Ungarn.
Von 1918 bis 1945
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Ungarn erklärte am 31. Oktober 1918 den Austritt aus der Realunion mit Österreich und rief die magyarischen Truppen von der italienischen Front zurück. Damit war diek. u. k. Monarchie aufgelöst. Auf dringende Forderungen ungarischer Spitzenpolitiker erklärte KönigKarl IV. am 13. November 1918 aufSchloss Eckartsau (Niederösterreich) seinen Verzicht auf jeden Anteil an den ungarischen Staatsgeschäften, so wie er dies als Kaiser Karl I. zwei Tage zuvor für Österreich erklärt hatte. Eine formelle Abdankung erfolgte jedoch nicht.
MinisterpräsidentMihály Károlyi rief am 16. November 1918 die demokratische Republik Ungarn aus, im Januar 1919 wurde er zum ersten Präsidenten des Landes gewählt. Die sozialen Missstände infolge des verlorenen Krieges hielten jedoch an. Nach der friedlichen Bürgerrevolution von 1918 setzte die Regierung der neuen Republik dasVolksgesetz Nummer 1 in Kraft, das zum ersten Mal in der ungarischen Geschichte ein gleiches Wahlrecht für beide Geschlechter garantierte, das über Parteilisten ausgeübt wurde. Es wurden aber keine Wahlen auf dieser Basis abgehalten.[40] Der konservative Flügel der nationalistischen Bewegung stürzte den Ministerpräsidenten Mihály Károlyi in einer Gegenrevolution, und dasFrauenwahlrecht wurde wieder abgeschafft.[41]
Nach Károlyis Rücktritt am 21. März 1919 übernahmen die Kommunisten unter der FührungBéla Kuns die Macht und gründeten dieUngarische Räterepublik. Das nachrevolutionäre Wahlgesetz vom November 1919, das in der Regierungsverordnung 5985/1919/ME enthalten war, garantierte dann wieder ein stufenweise ausgeweitetes Wahlrecht. Dennoch waren die Wahlen von 1920 erschüttert von Einschüchterung und Korruption. Frauen und Männer über 24 hatten das Wahlrecht, wenn sie seit sechs Jahren die ungarische Staatsangehörigkeit hatten und schon mindestens sechs Monate in Ungarn wohnten. Das Wahlrecht der Frauen war auf die Frauen beschränkt, die lesen und schreiben konnten. Männer waren von der Altersbeschränkung ausgenommen, wenn sie mindestens zwölf Wochen Militärdienst an der Front geleistet hatten. 1922 folgte ein ernster Rückschlag: Eine Wahlrechtsreform erhöhte das Wahlalter für Frauen auf 30. Eine bestimmte Schulbildung wurde zur Voraussetzung: Vier Jahre Grundschule für Männer und sechs für Frauen (vier, wenn sie mindestens drei Kinder hatten oder ihr eigenes Einkommen und Haushaltsvorstände waren).[40]
Zur Rückerlangung der nach dem Ersten Weltkrieg verlorenen Gebiete (Siebenbürgen,Slowakei) ging Ungarn militärisch gegen seine Nachbarländer vor. ImUngarisch-Rumänischen Krieg geriet die ungarische „Rote Armee“ jedoch schnell in die Defensive. Mit der Besetzung weiter Teile des Landes durch rumänische Truppen brach die sozialistische Republik am 1. August 1919 zusammen, Béla Kun musste fliehen. Eine bedeutende Anzahl kommunistischer oder radikal linker Schriftsteller, bildender Künstler und weiterer Intellektueller emigrierte, u. a.Georg Lukács undErnö Kallai.
Nach dem Ende der Räterepublik scheiterte zunächst ErzherzogJoseph August von Österreich, vom 7. August bis 23. AugustReichsverweser, mit dem Versuch einer Regierungsbildung an der ablehnenden Haltung der Alliierten. Schließlich zog der ehemalige k. u. k.AdmiralMiklós Horthy, der zuvor inSzeged eine konservative Gegenregierung zu den Kommunisten gebildet hatte, am 16. November 1919 mit seinen Truppen in Budapest ein.

Von der Nationalversammlung zum Reichsverweser gewählt, führte Horthy am 1. März 1920 die Monarchie formal wieder ein, blieb in der Folge jedoch faktisches Staatsoberhaupt. Karl IV. versuchte von seinem Exil in der Schweiz aus zweimal, die Herrschaft in Ungarn wieder zu übernehmen; beide Male verweigerte Horthy jedoch die Übergabe der Macht. Die Restauration der habsburgischen Monarchie wurde Ungarn im Zuge der Friedensverhandlungen (Pariser Vorortverträge) verboten (Vertrag von Trianon). Am 6. November 1921 beschloss der Reichstag im sogenannten Dethronisationsgesetz die formelle Absetzung der DynastieHabsburg-Lothringen. Die Regierung erkannte daraufhin denFriedensvertrag von Trianon an, nach dessen Bedingungen Ungarn zwei Drittel seines Staatsgebiets an die Tschechoslowakei, Rumänien, den südslawischen Staat und Österreich abtreten musste. Die meisten nun abgetretenen Gebiete hatten sich schon 1918/1919 von Ungarn getrennt und waren den neuen Nachfolgestaaten der Donaumonarchie beigetreten oder von ihnen in Besitz genommen worden; das spätereBurgenland kam aber erst im Herbst 1921 zu Österreich.[42]
Ungarn näherte sich ab 1933 unter MinisterpräsidentGyula Gömbös aufgrund wirtschaftlicher Krisen undrevisionistischer Propaganda politisch immer mehr demNS-Staat an. In den von NS-Deutschland diktiertenWiener Schiedssprüchen erhielt Ungarn 1938 die ungarisch bewohnte Südslowakei (entlang der Donau) und 1940 einen beträchtlichen Teil Siebenbürgens (von Rumänien) zurück. Durch denBalkanfeldzug (1941) fiel zudem dasÜbermurgebiet an Ungarn. Jedes dieser Gebiete musste 1945 jedoch wieder aufgegeben werden. Als Gegenleistung trat Horthy am 27. Juni 1941 auf Seiten derAchsenmächte in denKrieg gegen die Sowjetunion ein, musste jedoch aufgrund unzureichender Ausrüstung schwere Verluste hinnehmen. Man nahm Verbindung mit den Westalliierten auf, die jedoch auf Moskau verwiesen. Als diese Kontakte den Deutschen bekannt wurden, besetzten sie ab Mitte März 1944 imUnternehmen Margarethe das Land und setzten eine Kollaborationsregierung unterDöme Sztójay ein, die sofort mit derDeportation der jüdischen Bevölkerung begann. Über 200.000 der auf dem Staatsgebiet von 1937 lebenden jüdischen Ungarn kamen in Konzentrations- und Vernichtungslagern ums Leben. Weitere über 200.000 Opfer stammten aus den Gebieten, die Ungarn nach den Wiener Schiedssprüchen besetzt hatte. Nach der Kapitulation Rumäniens entschloss sich Horthy am 28. September 1944, eine Abordnung mit einem Kapitulationsangebot an Moskau zu entsenden, die Verhandlungen führten am 15. Oktober zur Proklamation des Waffenstillstandes im Rundfunk. Nach der Festnahme Horthys im Herbst 1944 wurde die Kriegsbeteiligung unter der faschistischen Bewegung derPfeilkreuzler vonFerenc Szálasi fortgesetzt. Für Ungarn endeten die Kampfhandlungen desZweiten Weltkriegs mit demKampf um Ungarn und der Besetzung des Landes durch dieRote Armee, welche bis zum 4. April 1945 abgeschlossen war.
Ostblock, Ungarnaufstand und Wende
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ungarn kam auf Grund desVertrages von Jalta unter sowjetischen Einfluss. 1945 wurde das uneingeschränkte Wahlrecht wiederhergestellt.[41] Bei der freienParlamentswahl im November 1945 errang dieKleinlandwirtepartei 57 % der Stimmen, die Kommunisten lagen mit 17 % knapp hinter den Sozialdemokraten auf Platz 3. Auf sowjetischen Druck wurden die Kommunisten dennoch in die Regierung aufgenommen und rissen bis 1949 schrittweise die Macht an sich, das Land wurde dem Kommunismus nach sowjetischem Vorbild unterworfen.[43] 1948 wurde dieSozialdemokratische Partei Ungarns mit den Kommunisten zwangsvereinigt zurPartei der Ungarischen Werktätigen (MDP), die 1956 durch dieUngarische Sozialistische Arbeiterpartei (MSZMP) ersetzt wurde. Am 20. August 1949 wurde eine Verfassung nach sowjetischem Vorbild beschlossen. Bis 1953 verfolgte Ungarn unterMátyás Rákosi einenstalinistischen Kurs.

Am 23. Oktober 1956 kam es zu einemVolksaufstand, in dessen VerlaufImre Nagy, der bereits von 1953 bis 1955 Ministerpräsident gewesen war, erneut dieses Amt erlangte. Er bildete eine Mehrparteienregierung und forderte die parlamentarische Demokratie sowie dieNeutralität Ungarns. Der Aufstand wurde jedoch durch die sowjetische Armee blutig niedergeschlagen. Viele Ungarn verließen daraufhin das Land und emigrierten nach Westeuropa oderNordamerika. Nagy wurde hingerichtet (seine Asche wurde erst 1989 feierlich in Ungarn beigesetzt).János Kádár, bis dahin stellvertretender Ministerpräsident, wurde Generalsekretär derUngarischen Sozialistischen Arbeiterpartei sowie Ministerpräsident. Den anfänglichen Repressionen gegen die Beteiligten des Aufstandes folgten in den Jahren zwischen 1959 und 1963 Amnestien, die zu Freilassungen führten. 1968 beteiligte sich Ungarn amEinmarsch der Warschauer-Pakt-Staaten in die ČSSR, wodurch derPrager Frühling gewaltsam beendet wurde.

Seit den 1960er Jahren erlaubte Kádár, der bis 1988 Generalsekretär der Ungarischen Sozialistischen Arbeiterpartei und von 1956 bis 1958 sowie von 1961 bis 1968 auch Ministerpräsident war, gewisse Liberalisierungen im politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Bereich, die unter dem Begriff „Gulaschkommunismus“ bekannt wurden. 1987/1988 bildeten sich Oppositionsgruppen, die den friedlichen Systemwechsel vorantrieben und die Legitimität der sowjetischen (faktisch russischen) Vorherrschaft in Frage stellten (erwähnt seiImre Pozsgay, der im Amt eines Staatsministers öffentlich derDoktrin von der „Konterrevolution von 1956“, widersprach).
1988 trat der nun schon greise Kádár unter dem Druck der Verhältnisse auf einem Sonderparteitag der Staatspartei USAP zurück, Nachfolger wurdeKároly Grósz. Auch in derkommunistischenUSAP gab es oppositionelle Stimmen, die freie Wahlen und den Abzug der sowjetischen Truppen forderten. Dies leitete die Grenzöffnung nach Österreich, den Abbau der Grenzanlagen und damit die Zerschneidung desEisernen Vorhangs ein. Bereits am 2. Mai 1989 begannen ungarische Grenzsoldaten mit der Demontage des Grenzzaunes. Am 27. Juni 1989 durchtrennteGyula Horn, der ungarische Außenminister, zusammen mit seinem österreichischen AmtskollegenAlois Mock in einer symbolischen Aktion den Stacheldraht an der Grenze zwischen Österreich (Klingenbach) und Ungarn (Sopron).[44] Bis August 1989 lieferte Ungarn gefasste Fluchtwillige grundsätzlich an die DDR aus.[45] Ab dem 11. September 1989 erlaubte Ungarn auch DDR-Bürgern offiziell die Ausreise nach Österreich.[46]
Ungarn hatte entscheidenden Anteil an denRevolutionen im Jahr 1989 in den ehemaligenOstblockstaaten und damit auch an derfriedlichen Revolution in derDDR, die den Weg zurWiedervereinigung Deutschlands ebnete.
Geschichte seit 1989
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach 1989/90 wurde Ungarn (politisch gesehen) Teil des westlichen Staatensystems.Nach dem Fall desEisernen Vorhangs 1989/90 wurde auch das ungarische Staatswesen erneuert. Am 23. Oktober 1989, dem Jahrestag desUngarischen Volksaufstands von 1956, wurde die Republik Ungarn ausgerufen, und eine modifizierte Version der sozialistischenVerfassung von 1949 trat in Kraft. Vorbild dieser geänderten Fassung war unter anderem das deutscheGrundgesetz. DieRegierung ist demParlament verantwortlich, für die Regierungstätigkeit trägt derMinisterpräsidentVerantwortung. Um eine möglichst große Stabilität der Regierung zu gewährleisten, wurde die Institution deskonstruktiven Misstrauensvotums geschaffen. Im März 1990 fanden die ersten freien Parlamentswahlen Ungarns seit 1947 statt.
Dasungarische Parlament ist ein Einkammerparlament. Es wählt den Präsidenten derRepublik, den Ministerpräsidenten, die Mitglieder des Verfassungsgerichts, den Ombudsmann derMinderheiten, den Präsidenten des OberstenGerichts und den Generalstaatsanwalt. Die Macht des auf fünf Jahre gewählten Präsidenten ist gering.
Die ungarische Politik war seit der Einführung freier und geheimer Wahlen bis 2010 von häufigen Mehrheitswechseln geprägt.

Nach der Wahl 1990 regierte bis 1994 eine konservative Koalitionsregierung ausMDF,FKgP undKDNP. Ministerpräsident war zunächstJózsef Antall, nach dessen Tod im Dezember 1993Péter Boross. Die Regierungskoalition erlitt bei der Wahl im Mai 1994 eine schwere Niederlage, während die aus der ehemaligen kommunistischen Einheitspartei hervorgegangenen Sozialisten (MSZP) aufgrund des Wahlsystems mit 33 % der Stimmen die absolute Mehrheit der Mandate erzielten. Neuer Ministerpräsident wurdeGyula Horn, der trotz der absoluten Mehrheit seiner Partei mit den Linksliberalen (SzDSz) koalierte. Die Wahl 1998 brachte einen erneuten Machtwechsel.Fidesz, bis dahin eine kleine Partei, wurde stärkste Fraktion.Viktor Orbán wurde erstmals Ministerpräsident. Er stand bis zur überraschenden knappenWahlniederlage 2002 einer Koalition aus Fidesz, MDP und der während der Wahlperiode zerfallenden FKgP vor.
Im März 1999 wurde Ungarn Mitglied derNATO, nachdem das Parlament am 9. Februar mit überwältigender Mehrheit für einen Beitritt gestimmt hatte. Das Land gehörte damit zu den ersten Staaten des früheren Ostblocks, die der Allianz beitraten.[47]
Nach den Wahlen 2002 übernahm wieder dieMSZP zusammen mit demSzDSz die Regierungsverantwortung. Der neue MinisterpräsidentFerenc Gyurcsány, der seit dem 29. September 2004 amtierte, war Nachfolger vonPéter Medgyessy, der nach Versuchen der Regierungsumstrukturierung zurückgetreten war.
Am 1. Mai 2004 trat Ungarn der Europäischen Union bei, nachdem sich in einemReferendum eine Zustimmung vom 83,8 % ergab.
Die Regierung von MSZP und SzDSz wurde bei denParlamentswahlen vom 9. und 23. April 2006 wiedergewählt. Damit schaffte es eine Regierung erstmals, im Amt zu bleiben.
Im September 2006 wurden Details über eine Rede (Őszöder Rede) publik, die Gyurcsány nach der Parlamentswahl im Mai vor seiner Fraktion gehalten hatte. In dieser Rede sprach Gyurcsány davon, dass die Regierung in den vergangenen Jahren nur gelogen habe, um den wahren Zustand der Staatsfinanzen zu verschleiern. Mit dieser Rede wollte Gyurcsány seine Partei dazu bringen, die von ihm geplanten Konsolidierungsmaßnahmen mitzutragen (Mehrwertsteuererhöhung, Praxisgebühr, Entlassungen im öffentlichen Dienst). Im September und Oktober 2006 kam es vor allem in Budapest wiederholt zu gewalttätigen Ausschreitungen, die auch die Feierlichkeiten zum 50. Jahrestag desVolksaufstands von 1956 überschatteten. Gyurcsány bot am 21. März 2009 seinen Rücktritt an. Eine Minderheitsregierung aus Sozialisten und parteilosen Fachleuten wurde daraufhin im April 2009 unter dem parteilosen vormaligen WirtschaftsministerGordon Bajnai gebildet, die vomSzabad Demokraták Szövetsége toleriert wurde.[48]

Bei derParlamentswahl 2010 erhielt das Wahlbündnis ausFidesz undKDNP 263 der 386 Mandate und verfügte damit über eine für Verfassungsänderungen nötige Zweidrittelmehrheit. Am 29. Mai 2010 wählte das neue ParlamentViktor Orbán zum neuen Ministerpräsidenten. Am 18. April 2011 wurde mit den Stimmen der Regierungsparteien die zum 1. Januar 2012 in Kraft getretene neue Verfassung verabschiedet, dasGrundgesetz Ungarns. Als Grundlagen der Nation bekennt sich das Grundgesetz in seiner Präambel unter anderem zu Gott, Krone (Stephanskrone) und Vaterland, Christentum, Familie und Nationalstolz. Der offizielle Staatsname wurde vonRepublik Ungarn (Magyar Köztársaság) inUngarn (Magyarország) geändert. Die Staatsform Ungarns wird in Artikel B der Verfassung jedoch weiterhin als Republik bezeichnet, die Regierungsform ist parlamentarisch.
Bei den Parlamentswahlen2014,2018 und2022 gewann Fidesz im Bündnis mit der KDNP bei geändertem Wahlrecht jeweils knapp eine Zweidrittelmehrheit.
Das Land wurde während derFlüchtlingskrise in Europa 2015/2016 zur Zwischenstation einer großen Wanderbewegung von Flüchtlingen und Migranten. Diese versuchten, von Griechenland kommend, auf diversen alsBalkanroute bekannt gewordenen Strecken nach Westeuropa zu gelangen. Die Regierung ließeinen Grenzzaun an den südlichen Landesgrenzen errichten und verschärfteihre Migrations- und Flüchtlingspolitik. Seit 2018 ist Ungarn Beobachter in derOrganisation der Turkstaaten.
Politik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Politisches System
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Ungarn ist lautGrundgesetz eineparlamentarische Demokratie.Staatsoberhaupt ist derPräsident der Republik (ung.Köztársasági elnök), der hauptsächlich repräsentative Funktionen hat. Er wird vomParlament (ung.Országgyűlés) gewählt und hat eine Amtszeit von fünf Jahren.[49] DieExekutive im Land übt die Regierung Ungarns mit demMinisterpräsidenten (ung.Miniszterelnök) alsRegierungschef an der Spitze aus. Die Ungarische Regierung ist dem Parlament verantwortlich. Vorsitzender des Parlaments ist derParlamentspräsident (ung.Országgyűlés elnöke), der aus der Mitte der Parlamentsmitglieder gewählt wird.[50]
Am 1. Januar 2012 trat eineneue Verfassung in Kraft, die bereits 2013 reformiert wurde. Sie löste die 1989 reformierte Verfassung von 1949 ab. Der Staatsaufbau wurde nicht wesentlich verändert. Die neue Verfassung und die Reform 2013 stießen im In- und Ausland auf erhebliche Kritik, auch seitens der EU. Kritisiert wurden unter anderem die Präambel, eine Beschneidung der Befugnisse des Verfassungsgerichts und die Befugnisse des neu geschaffenen Haushaltsrates.[51][52][53]
Im Zuge derCOVID-19-Pandemie in Ungarn verabschiedete das ungarische Parlament am 30. März 2020 ein Gesetz, wonach die Regierung für die Dauer derGefahrenlage zum Erlass von Dekreten und zur Aussetzung von Grundrechten und Gesetzen befugt wurde, Wahlen und Volksabstimmungen sollten nicht stattfinden. Ein Enddatum war nicht vorgesehen.[54][55][56] Am 16. Juni 2020 beschloss das Parlament, den stark umstrittenen Notstand aufzuheben, der zum 18. Juni 2020 außer Kraft gesetzt wurde.[57] Gleichzeitig beschloss das Parlament ein Durchführungsgesetz, das es der Regierung erlaubt, wieder zu Verordnungen zurückzukehren, um auf eine eventuelle Verschlechterung der Situation reagieren zu können. Kritiker bemängeln daran, dass sichOrbán über die Hintertür weiterhin Vollmachten zu sichern trachtet.[58][59]
Nach einem Jahrzehnt der Fidesz-KDNP-Führung unter der Leitung von Viktor Orbán stufte der Bericht „Nations in Transit 2020“ des Freedom House Ungarn von einer Demokratie in ein Übergangs- oder Hybridregime ab. Dem Bericht zufolge „hat das rechte Bündnis … die Rechtsstaatlichkeit in Ungarn allmählich untergraben und eine strenge Kontrolle über die unabhängigen Institutionen des Landes eingeführt … [das rechte Bündnis] hat die ungarische Verfassung stetig umgeschrieben und demokratische Schutzmechanismen, die im Verfassungsgericht, der Staatsanwaltschaft, der Medienbehörde und dem staatlichen Rechnungshof gesetzlich verankert sind, abgeschafft …“. Es beschränkte auch die parlamentarische Kontrolle, unabhängige Medien, Nichtregierungsorganisationen und Wissenschaftler und festigte gleichzeitig die Macht um die Zentralregierung.[60]
Parlament und Parteien
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DasParlament hat eine Kammer und besteht seit 2014 aus 199 Mitgliedern, zuvor waren es 386. Die Abgeordneten werden für vier Jahre gewählt. Zu einer vorzeitigen Neuwahl kam es seit 1990 nicht. Das Wahlsystem ist eine Mischung ausMehrheits- undVerhältniswahl. Für die Verteilung der Listensitze gilt eineFünfprozenthürde. Das im Dezember 2011 verabschiedete neue Wahlgesetz verstärkte die Begünstigung großer Parteien.[61]
Bei derParlamentswahl vom April 2014 erreichten die RegierungsparteienFidesz von MinisterpräsidentViktor Orbán undKDNP zusammen 133 der 199 Sitze im Parlament und damit nach2010 erneut die für Verfassungsänderungen notwendige Zweidrittelmehrheit. Dieselbe Sitzzahl errangen sie bei derParlamentswahl am 8. April 2018 und konnten bei denWahlen 2022 mit insgesamt 135 Sitzen zum vierten Mal in Folge die Zweidrittelmehrheit erreichen.[62]Für die Bildung einer Fraktion sind fünf Abgeordnete erforderlich. Im Ungarischen Parlament sind 2022 folgende Parteien mit einer Fraktion vertreten:[63]
Außenpolitik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Mit dem Beitritt Ungarns 1999 zurNATO und im Zuge derEU-Osterweiterung 2004 auch zurEuropäischen Union wurden zwei grundlegende Ziele der ungarischen Außenpolitik erreicht. Ungarn ratifizierte am 17. Dezember 2007 als erstes Land denVertrag von Lissabon und bekundete damit öffentlich seine pro-europäische Haltung. MinisterpräsidentFerenc Gyurcsány sprach sich stark für ein integriertes Europa aus und befürwortete die Stärkung des gemeinschaftlichen Entscheidungsprozesses nach dem Motto Fortschritt durch Kompromiss. Die Europapolitik Ungarns ist seit etwa 2009 auch durch Parteien mitbestimmt, die die EU kritisch sehen oder ablehnen, was insgesamt zu einer teilweisen Distanzierung führte.
Ungarn ist an der wirtschaftlichen und politischen Stabilität seiner südlichen Nachbarn interessiert, es setzte sich schon vor dem SturzSlobodan Miloševićs für die demokratische Opposition in Jugoslawien ein. Die Infrastrukturverbindungen, insbesondere die Autobahnen zu den Nachbarn, sollen weiter ausgebaut und die wirtschaftlichen Beziehungen zu den zukünftigenEU-Mitgliedstaaten intensiviert werden. Zudem setzte sich Ungarn für denBeitritt Kroatiens zur EU ein. Innerhalb der Europäischen Union soll die Zusammenarbeit innerhalb derVisegrád-Gruppe (mitTschechien, der Slowakei undPolen) fortgesetzt werden. Ungarn hatte 2001 und 2002 den Vorsitz inne.
Seit 2016 hat das Land Beobachterstatus in derGemeinschaft der Portugiesischsprachigen Länder (siehe hierzu auchPortugiesisch-ungarische Beziehungen).[66]
Ungarn ist seit September 2018 Beobachter derOrganisation der Turkstaaten. Hierbei erklärteViktor Orbán, dass die Ungarn alsMagyaren stolz auf ihre Herkunft und Beziehung mit den Turkvölkern Zentralasiens seien. Mit dem Anliegen, die Verbindung zu Europa und zur Europäischen Union zu vertiefen, wurde im September 2019 in Budapest ein Vertretungsbüro der Organisation der Turkstaaten eingerichtet, und unter Teilnahme des türkischen Außenministers eingeweiht.
Ungarn ist seit 2012 Mitglied der "neuen Seidenstraße", eine Initiative von China.[67] Das ist Teil Ungarns strategisches Ziel, die Handelsbeziehungen sowohl nach Osten als auch nach den Westen offen zu halten.[68]
Magyarische Minderheiten
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Von den gut 12,5 Millionen autochthonen Magyaren im Gebiet desKarpatenbeckens leben als Folge desFriedensvertrags von Trianon und derPariser Friedenskonferenz 1946 etwa drei Millionen außerhalb der Landesgrenzen. Seit der Novellierung der ungarischen Verfassung von 1989 sind die ungarischen Regierungen verpflichtet, sich um die Belange und Interessen der magyarischen Minderheiten jenseits der Grenzen zu kümmern und die ungarisch-auslandsungarischen Beziehungen und den kulturellen sowie wirtschaftlichen Austausch zu fördern.[69]
Daraus ergeben sich zwischenstaatliche Konflikte mit den Nachbarn, die sich besonders nach 2000 artikulierten. 2001 wurde ein Gesetz mit Begünstigungen für Auslandsungarn verabschiedet. Zwar schloss Ungarn zugleich auch Minderheitenabkommen und Grundlagenverträge über freundschaftliche Beziehungen mit seinen Nachbarstaaten, um die Minderheitenfrage der im Ausland lebenden Ungarn zu lösen. Im Zuge der Zunahme nationalistischer und patriotischer Strömungen sowohl in Ungarn als auch in den Nachbarstaaten, die sich auch durch die parlamentarische Anwesenheit rechtsnationalistischer Parteien und deren Regierungsbeteiligung äußerte, verschlechterte sich jedoch das bilaterale Verhältnis insbesondere zurSlowakei, in der die Magyaren fast 10 % der Bevölkerung stellen.[70] Die bilateralen Verstimmungen zwischen der Slowakei und Ungarn zeigten sich am Konflikt um die verweigerte Einreise des ungarischen StaatspräsidentenLászló Sólyom am 21. August 2009 in das slowakischeKomárno,[71] an der Novellierung des slowakischen Sprachgesetzes,[72] mit dem die offizielle Benutzung der ungarischen Sprache in der Slowakei deutlich eingeschränkt wurde, und am Inkrafttreten des Patriotismusgesetzes in der Slowakei.[73]
In Einlösung eines zentralen Wahlversprechens des Gewinners der Parlamentswahl 2010,Fidesz, verabschiedete das neu konstituierte ungarische Parlament am 26. Mai 2010 ein Gesetz zur doppelten Staatsangehörigkeit, mit der Auslandsmagyaren unabhängig von einem ungarischen Wohnsitz die ungarische Staatsbürgerschaft beantragen können.[74] Die sofortige Reaktion des slowakischen Parlaments war die Verabschiedung eines Gesetzes, das slowakischen Staatsbürgern bei Erlangung der ungarischen Staatsbürgerschaft die Entziehung ihrer bisherigen und die Entfernung aus öffentlichen Ämtern und der Verwaltung androht.[75]
Mit dem Sieg eines Bündnisses aus konservativ-liberalen Parteien, zu denen die auf eine friedliche Koexistenz von Magyaren und Slowaken ausgerichtete slowakisch-magyarische ParteiMost–Híd gehörte, bei denNationalratswahl in der Slowakei 2010 ist eine Entspannung der slowakisch-ungarischen Beziehungen eingetreten.[76][77]
Europapolitik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zum 1. Mai 2004 folgte mit der Zustimmung einer deutlichen Mehrheit der Bevölkerung der Beitritt zurEuropäischen Union im Zuge derEU-Erweiterung 2004. BeimReferendum zum EU-Beitritt am 12. April 2003 stimmten 84 % für den Beitritt, 45,6 % der acht Millionen Wahlberechtigten gingen zur Abstimmung.
Bei den Europawahlen2004,2009,2014 und2019 wurde die Fidesz im Bündnis mit der KDNP jeweils deutlich stärkste Partei. Das derzeitige ungarische Mitglied der EU-Kommission istOlivér Várhelyi.
Bereits am 17. Dezember 2007 ratifizierte Ungarn als erstes Land denVertrag von Lissabon und bekundete damit seine pro-europäische Haltung.[78] Im ersten Halbjahr 2011 übernahm Ungarn erstmals denVorsitz im Rat der Europäischen Union; im Mittelpunkt dieserungarischen Ratspräsidentschaft stand unter anderem dieEU-Energiepolitik. Allerdings kam es, vor allem aufgrund des umstrittenen ungarischen Mediengesetzes, zu Beginn der Ratspräsidentschaft auch zu Kontroversen mit anderen EU-Partnern.
Am 12. September 2018 beschloss dasEuropäische Parlament die Einleitung eines Verfahrens nach Artikel 7 desEU-Vertrages wegen Verletzung europäischer Grundwerte. Für eine Feststellung der Gefahr einer schwerwiegenden Verletzung von europäischen Grundwerten müssten vier Fünftel der übrigen EU-Staaten stimmen, für Sanktionen bis hin zu einem Stimmrechtsentzug Ungarns imEuropäischen Rat wäre ein einstimmiger Beschluss erforderlich.[79]
Am 15. Juli 2021 leitete dieEuropäische Union aufgrund eines umstrittenen Gesetzes, welches Kinder und Jugendliche vor „homosexueller Propaganda“ „schützen“ soll, einVertragsverletzungsverfahren nach Art. 258 (Vertrag über die Arbeitsweise der Europäischen Union) gegen Ungarn ein.[80] DiePräsidentin der EU-KommissionUrsula von der Leyen bezeichnete das Gesetz als eine „Schande“.[81][82] Am 15. September 2022 sprach das EU-Parlament Ungarn den Demokratie-Status ab.[83] Seit Dezember 2022 blockiert die EU für Ungarn vorgesehenes Geld aus demKohäsionsfonds in Höhe von 22 Milliarden Euro für den Zeitraum 2021–2027 und weitere 5,8 Milliarden Euro desCovid-Wiederaufbaufonds,[84][85] also insgesamt knapp ein Fünftel der geschätzten Wirtschaftsleistung Ungarns in diesem Jahr.[86]
Im April 2023 machte StaatspräsidentinKatalin Novák als erster Staatspräsident seit Orbáns zweitem Amtsantritt 2010 bei einem für Orbánswertekonservative Ideologie wichtigen Gesetz von ihrem Recht Gebrauch, ein Gesetz einmalig zurück an das Parlament zu verweisen. Das Gesetz sollte die Rechte von homosexuellen und transsexuellen Menschen einschränken und sah unter anderem vor, dass Bürger gleichgeschlechtliche Paare, die gemeinsam Kinder aufziehen, anonym anzeigen können. Das Gesetz stehe nicht im Einklang mit EU-Rechtsnormen.[87]
Umwelt-, Naturschutz und Klimapolitik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ungarn hat im Verhältnis zu anderen Osteuropäischen Ländern eine vergleichsweise geringe Industrieproduktion. Im Jahr 2020 machten Kohle, Öl und Nuklearenergie zwei Drittel der ungarischen Energieerzeugung aus. DasKohlekraftwerk Mátra soll frühestens im Jahr 2030 abgeschaltet werden. Ungarn stand dem EU-Plan „Green Deal“ mit seiner angestrebten „Klimaneutralität“ im Jahr 2050 kritisch gegenüber, wie Polen und Tschechien.[88]
Die Einführung des europäischen SchutzgebietsnetzesNatura 2000 beeinflusste nachhaltig die Unterschutzstellung von Gebieten in Ungarn. Natura-2000-Gebiete machen 59 % der Gesamtfläche aller geschützten Gebiete in Ungarn aus. Für dieNaturschutzpolitik und Umweltbelange des Landes und die Implementierung europäischer Programme ist das Landwirtschaftsministerium zuständig.[89]
Politische Indizes
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Name des Index | Indexwert | Weltweiter Rang | Interpretationshilfe | Jahr |
---|---|---|---|---|
Fragile States Index | 48,8von 120 | 135von 179 | Stabilität des Landes: stabiler 0 = sehr nachhaltig / 120 = sehr alarmierend Rang: 1 = fragilstes Land / 179 = stabilstes Land | 2023[90] |
Demokratieindex | 6,72von 10 | 50von 167 | Unvollständige Demokratie 0 = autoritäres Regime / 10 = vollständige Demokratie | 2023[91] |
Freedom in the World Index | 65von 100 | — | Freiheitsstatus: teilweise frei 0 = unfrei / 100 = frei | 2024[92] |
Rangliste der Pressefreiheit | 62,9von 100 | 67von 180 | Erkennbare Probleme für die Pressefreiheit 100 = gute Lage / 0 = sehr ernste Lage | 2024[93] |
Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) | 42von 100 | 76von 180 | 0 = sehr korrupt / 100 = sehr sauber | 2023[94] |
Seit dem Amtsantritt Victor Orbáns sind die unabhängigen Medien im Land fast verschwunden. Bereits kurz nach der Machtübernahme verabschiedete das ungarische Parlament am 21. Dezember 2010 ein neues Mediengesetz, das am 1. Januar 2011 in Kraft trat. Die bereits kurz zuvor gegründete „Staatliche Behörde für Medien und Nachrichtenübermittlung“ (Nemzeti Média- és Hírközlési Hatóság, NMHH), deren Leitung nun allein von der Regierung eingesetzt wird, erhielt die Aufsicht über sämtliche Medien im Staat, nicht mehr nur die öffentlich-rechtlichen. Es beinhaltet zudem die Einschränkung desInformantenschutzes und desRedaktionsgeheimnisses und ermöglicht Geldbußen bei "nicht ausgewogener" Berichterstattung. Sowohl das Gesetz als auch die Medienbehörde wurden auf nationaler und internationaler Ebene von zahlreichen Experten, Wissenschaftlern, Journalisten und Politikern kontrovers diskutiert.[95][96] Die Zeit berichtete: "Ungarn führt die Zensur ein".[97]
In den folgenden Jahren wurden zahlreiche Medien von regierungsnahen Unternehmen wie z. B. "Brit Media" aufgekauft und auf Linie gebracht oder eingestellt. So z. B. die auflagenstärkste Zeitung "Népszabadság", die regelmäßig über Skandale der Orban-Regierung berichtete und 2016 zum letzten Mal erschien. Sämtliche regionale Zeitungen sind seit 2017 ebenfalls in der Hand regierungsnaher Geschäftsleute.[98] Der Großteil der regierungstreuen Medien wurde schließlich 2018 von den Unternehmern an eine Stiftung übertragen, die von regierungstreuen Politikern geleitet wird. Eine unabhängige Regionalpresse existiert nicht mehr. Auch der größte private Radiosender (Retro) und eine der größten Nachrichtenportale (Origo) kamen so unter die indirekte Kontrolle der Regierung.[99]
2020 verlor zudem das regierungskritische Nachrichtenportal "Index.hu" an Bedeutung, als auch dieses von einem regierungstreuen Medienunternehmer aufgekauft wurde, woraufhin fast sämtliche Angestellten kündigten.[100] Wenige Wochen später wurde der Chefredakteur der liberalen Wochenzeitung "168 óra" entlassen, nachdem ein regierungsnaher Investor Miteigentümer wurde. Die Deutsche Welle schreibt über die Vorgehensweise: "Diese oft eher im Stillen und über längere Zeiträume ablaufenden unternehmerischen Manöver sind ein Teil von Orbáns medialer Salamitaktik."[100]
Im selben Jahr wurde mitKlubrádio der letzte unabhängige Radiosender eingestellt, nachdem die Medienaufsichtsbehörde die Sendelizenz nicht verlängerte, da der Sender wiederholt gegen Mediengesetze verstoßen habe.[100] Zu den Verstößen zählt z. B., dass der Anteil ungarischer und ausländischer Musik nicht fristgerecht mitgeteilt worden sei. Der Sender galt als "letzte Bastion des anspruchsvollen unabhängigen Radiojournalismus in Ungarn, das einzige noch regierungskritische Radio".[100] Schon in den Jahren zuvor wurde der Sendebereich von der Regierung eingeschränkt. Ein Moderator des Radiosenders formuliertes gegenüber der Deutschen Welle so: "Es liegt in der skrupellosen Logik eines diktatorischen Einparteiensystems, alles, was stört, unter sich zu begraben oder sich einzuverleiben."[100]
Die Berichterstattung in den nunmehr staatlich kontrollierten oder regierungstreuen Medien beinhaltet laut Tagesspiegel mittlerweile "skrupellose Propaganda" und "Verunglimpfung der Opposition".[99] Ein neues NMHH-Gesetz verfügt, dass über bestimmte Themen nur noch nach Absprache mit der Regierung berichtet werden darf.[101]
Militär
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Die Ungarischen Streitkräfte (Magyar Honvédség) sind seit 2004 eineBerufsarmee von aktuell 23.000 Mann (2021) und gliedern sich inHeer (Szárazföldi Haderő) undLuftstreitkräfte (Légierő). Die Mannstärke soll sich bis 2026 auf 30.000 erhöhen, langfristiges Ziel sind über 37.000 Mann.[102][103] Hinzu kommt eineReserve von 11.000 Mann, die bis 2028 auf 20.000 Mann aufgestockt werden soll.[104]Oberbefehlshaber ist derPräsident von Ungarn.
Die Verteidigungsausgaben Ungarns beliefen sich 2021 auf 1,6 % desBruttoinlandsprodukts und sollen spätestens bis 2024 das Zwei-Prozent-Ziel derNATO erreichen.[102] Die Ausgaben würden dann mehr als das dreifache der von 2010 betragen.[104]
Da die Ausrüstung der Streitkräfte noch immer zu einem großen Teil aus Waffen der Zeit vor 1989 besteht, beschloss die Regierung 2017 ein umfassendes Programm (Zrínyi 2026) für die Modernisierung der Streitkräfte mit westlicher Technik. Als Ersatz für die sowjetischenT-72 undBTR-80A Panzer wurden 2018 44Leopard 2 A7 und 24 neuePanzerhaubitzen 2000 bestellt.[105] 2020 wurde Ungarn mit der Bestellung von 218 neuartigerLynx KF 41 Schützenpanzer erster NATO-Kunde dieses Panzerfahrzeugs.[106]
Die Luftwaffe soll mit modernsten Hubschraubern und Transportflugzeugen ergänzt werden.[107]
Ein kleines Detachement ungarischer Soldaten diente imIrak. Die Reservebasis der ungarischen Luftwaffe inKaposvár wurde vor demIrakkrieg von derUS-Luftwaffe gemietet. Es bleibt offen, ob dort auch US-Geheimdienstmitarbeiter auf den Krieg im Irak vorbereitet oder dafür ausgebildet wurden. Im NATO-Rahmen sind zudem auf dem Balkan ungarische Stabilisierungstruppen stationiert, außerdem engagierte sich Ungarn in Afghanistan mit eigenen Truppen.
Verwaltungsgliederung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ungarn ist in 19Komitate und die HauptstadtBudapest eingeteilt. Das Land wurde 1999 in siebenRegionen eingeteilt, auch um die Auflagen derEuropäischen Union zu erfüllen. Die Komitate wiederum waren bis 2013 inKleingebiete unterteilt, die imNUTS-System der EU der EbeneLAU 1 entsprachen. 2013 wurden die Kleingebiete durchKreise (járások) ersetzt.
Innerhalb der Komitate gibt es 25Städte mit Komitatsrecht. Diese gehören verwaltungsrechtlich zum Komitat, ihre Einwohner wählen jedoch die Komitatsvertretung (Megyei Közgyűlés) nicht mit. Neben den Komitatssitzen gelten die StädteBaja (Komitat Bács-Kiskun),Dunaújváros (Komitat Fejér),Érd (Komitat Pest),Esztergom (Komitat Komárom-Esztergom),Hódmezővásárhely (Komitat Csongrád-Csanád),Nagykanizsa (Komitat Zala) undSopron (Komitat Győr-Moson-Sopron) als Städte mit Komitatsrecht.

Wirtschaft
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Ungarn erwirtschaftete 2019 einBruttoinlandsprodukt (BIP) von 143,8 Mrd. Euro, was rund 14.720 Euro pro Kopf entsprach. Verglichen mit dem BIP derEU ausgedrückt inKaufkraftstandards erreicht Ungarn einen Index von 73 (EU-27 = 100; 2019).[109] Bei weitem größter Handelspartner ist Deutschland, worauf 2017 26 % der Importe und 28 % der Exporte entfielen.[110] Ein hoher Teil der Ausfuhren wird von Unternehmen in ausländischem Besitz getätigt. Wichtige Industriestandorte sind vor allem der Raum Budapest und die Grenzregion zu Österreich. Die größte ungarische Unternehmung ist der MineralölkonzernMOL, an zweiter Stelle folgt dieAudi Hungaria Motor Kft.
Ungarn hat sich zu einem bedeutenden Standort der Automobilindustrie entwickelt. Als ausländische Hersteller habenMercedes-Benz (inKecskemét),BMW (inDebrecen),Audi (inGyőr),Suzuki (Magyar Suzuki,Esztergom) undOpel (inSzentgotthárd) Werke in Ungarn errichtet.[111] Bedeutende einheimische Fahrzeughersteller waren lange Zeit die Nutzfahrzeug-MarkenGanz,Ikarus undRába, die vor allem zur Ostblock-Zeit auch im Export erfolgreich waren, heute aber nur noch geringe, vorwiegend nationale Bedeutung haben.
Eine wichtige Rolle als Einnahmequelle spielt derTourismus in Budapest, in derPuszta und amPlattensee (Balaton). Touristisch vermarktet Ungarn verstärkt seine über 350Thermalquellen.[112] Mit über 15,2 Millionen Touristen stand Ungarn 2016 auf Platz 23 der meistbesuchten Länder der Welt. Die Tourismuseinnahmen beliefen sich im selben Jahr auf 5,6 Mrd. US-Dollar.[113]
Wirtschaftsdaten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]ImGlobal Competitiveness Index, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Landes misst, belegt Ungarn Platz 60 von 137 Ländern (Stand 2017–2018).[114] ImIndex für wirtschaftliche Freiheit belegt das Land 2022 Platz 48 von 177 Ländern.[115]
- Bruttoinlandsprodukt (BIP)(2021): 153,5 Mrd. €[116]
- Bruttoinlandsprodukt pro Kopf(2021): 15.810 €[116]
- Wirtschaftswachstum(2021): 7,1 %[117]
- Monatliches Bruttoeinkommen(2018): 1.054 €
- Monatliches Nettoeinkommen(2018): 701 €
- Import(2021): 120,9 Mrd. €
- Export(2021): 119,9 Mrd. €
- Inflationsrate(2018): 3,7 %
- Arbeitslosenquote(September 2022): 3,7 %[118]
- Beschäftigungsverteilung(2016)[119]
- Industrie: 30 %
- Land-/Forstwirtschaft: 5 %
- Dienstleistungen: 65 %
Wirtschaftliche Entwicklung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Von 2010 bis 2018 war dieLeistungsbilanz positiv, während sie bis 2008 stark negativ war und seit 2019 wieder negativ ist.[120]
DieInflationsrate unterliegt größeren Schwankungen als in derEurozone. 2012 betrug sie 5,7 %, 2014 und 2015 herrschte geringfügigeDeflation, 2021 betrug die Inflationsrate 5,1 %.[121]
Nach dem Ende der kommunistischen Herrschaft stieg dieArbeitslosenquote nach der Definition des Ungarischen Statistikamtes bis 1993 auf 12,1 % und fiel bis 2001 auf 5,7 %. 2005 begann ein erneuter deutlicher Anstieg bis auf 11,2 % im Jahr 2010, worauf ab 2014 ein deutliches Absinken bis auf 3,7 % im Jahr 2018 folgte. 2020 betrug sie 4,3 %. Die Arbeitslosigkeit bei der Bevölkerung unter 25 Jahren hatte 2012 einen Höchststand erreicht mit 28,2 %, fiel bis 2018 auf 10,2 % und auf 12,8 % im Jahr 2020.[122] Ungarn hat eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in der EU.[123]
DieBeschäftigungsquote der Bevölkerung im Alter von 20 bis 64 Jahren lag im Jahr des EU-Beitritts 2004 bei 62,1 %, 2010 betrug sie 59,9 %. Sie stieg dann deutlich und lag 2020 bei 75 % (zum Vergleich: EU 72,4 %, Deutschland 80 %, Österreich 75,5 %).[124] 2015 arbeiteten 4,9 % aller Arbeitskräfte in der Landwirtschaft, 30,3 % in der Industrie und 64,5 % im Dienstleistungssektor. Die Gesamtzahl der Beschäftigten wird für 2017 auf 4,6 Millionen geschätzt; davon sind 45,8 % Frauen.[125]
Steuern
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei derEinkommensteuer gibt es nur einen einzigen Steuersatz (Flat Tax) von 15 Prozent. DerKörperschaftsteuersatz beträgt 9 Prozent, der Regelsatz bei derUmsatzsteuer 27 Prozent.[126]
Im Jahr 2025 werden Arbeitnehmer bis zum Alter von 25 Jahren von der Einkommenssteuer befreit sein, was einen jährlichen Höchstbetrag von 1.146.000 HUF an Steuererleichterungen bedeutet. Die gleiche Erleichterung gilt für Mütter unter 30 Jahren. Mütter, die mindestens vier Kinder erzogen haben oder erziehen und wegen dieser Kinder mindestens 12 Jahre Anspruch auf Familienbeihilfe hatten, kommen in den Genuss einer lebenslangen Steuerbefreiung.[127] Am 22. Februar 2025 gab die Regierung bekannt, dass Mütter von zwei und drei Kindern einen lebenslangen Einkommenssteuerfreibetrag erhalten werden.[128]
Wirtschaftskennzahlen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die wichtigen Wirtschaftskennzahlen Bruttoinlandsprodukt und Außenhandel entwickelten sich in den letzten Jahren folgendermaßen:
Jahr | 2008 | 2009 | 2010 | 2011 | 2012 | 2013 | 2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | 2022 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Veränderung in % gg. Vorjahr | 1,1 | −6,7 | 0,7 | 1,8 | −1,5 | 1,8 | 4,2 | 3,7 | 2,2 | 4,3 | 5,4 | 4,9 | −4,5 | 7,2 | 4,6 |
absolut (in Mrd. Euro) | je Einwohner (in Tsd. Euro) | ||||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Jahr | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | Jahr | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 |
BIP in Mrd. € | 112,8 | 116,3 | 127,0 | 136,1 | 146,1 | 136,6 | 153,5 | BIP je Einw. (in Tsd. €) | 11,5 | 11,9 | 13,0 | 13,9 | 15,0 | 14,0 | 15,8 |
in Mrd. Euro | ||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|
2014 | 2015 | 2016 | 2017 | 2018 | 2019 | 2020 | 2021 | |
Einfuhr | 79,0 | 82,9 | 84,8 | 95,2 | 102,6 | 107,7 | 101,4 | 120,9 |
Ausfuhr | 83,3 | 88,8 | 92,1 | 100,8 | 105,6 | 110,6 | 105,4 | 120,9 |
Saldo | +4,3 | +5,9 | +7,2 | +5,6 | +3,0 | +2,9 | +4,0 | −1,0 |
Staat | Importe Anteil in % | Exporte Anteil in % | Staat | Importe Anteil in % | Exporte Anteil in % |
---|---|---|---|---|---|
Deutschland![]() | 25,3 | 27,7 | Vereinigte Staaten![]() | 2,1 | 2,8 |
Osterreich![]() | 6,1 | 4,6 | Spanien![]() | 1,7 | 2,9 |
Slowakei![]() | 4,9 | 5,2 | Ukraine![]() | 1,5 | 2,0 |
Polen![]() | 5,8 | 4,2 | Korea Sud![]() | 2,6 | 0,3 |
Italien![]() | 4,3 | 5,1 | Turkei![]() | 1,1 | 1,6 |
Tschechien![]() | 5,0 | 4,3 | Slowenien![]() | 1,5 | 1,1 |
Niederlande![]() | 5,1 | 3,5 | Kroatien![]() | 0,8 | 1,7 |
Frankreich![]() | 3,6 | 4,3 | Serbien![]() | 0,9 | 1,5 |
Rumänien![]() | 2,7 | 5,1 | Schweden![]() | 0,7 | 1,4 |
China Volksrepublik![]() | 6,1 | 1,4 | Japan![]() | 1,4 | 0,6 |
Russland![]() | 3,8 | 1,7 | Schweiz![]() | 0,6 | 1,0 |
Vereinigtes Konigreich![]() | 1,7 | 3,3 | Bulgarien![]() | 0,4 | 1,1 |
Belgien![]() | 2,4 | 2,5 | Vereinte Nationen![]() | 8,1 | 9,2 |
Staatshaushalt
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DieStaatsverschuldung stieg zwischen 2001 und 2011 von 52,3 % auf 80,3 % desBruttoinlandsproduktes (BIP), danach sank sie bis 2019 auf 65,3 %. 2020 lag die Staatsverschuldung bei 79,3 % und 2021 bei 76,8 % des BIP.[132] Das Defizit der öffentlichen Haushalte erreichte 2006 einen Höhepunkt mit 9,3 % des BIP. In den Jahren 2012 bis 2019 schwankte das Defizit zwischen 1,8 % und 2,8 % des BIP, 2020 und 2021 lag es bei über 7 %.[133]
2021 betrugen die Staatsausgaben 48,4 % des BIP (Deutschland 51,3 %, Österreich 56,0 %, EU-Durchschnitt 51,5 %), darunter entfielen auf:[134]
- Soziale Sicherung 13,1 %
- Gesundheit: 5,6 %
- Bildung: 5,0 %
- Militär: 1,1 %
Von derWeltfinanzkrise 2007–2008 war Ungarn besonders stark betroffen. Wegen des hohen Doppeldefizits (Leistungsbilanz und Staatshaushalt) und der hohen Verschuldung der privaten Haushalte, die zu erheblichen Teilen in Fremdwährungen erfolgte, erlitt der Forint gegen den Euro im Oktober 2008 erhebliche Kursverluste. Die Zentralbank erhöhte daraufhin den Zins um drei Prozentpunkte. Außerdem musste die Europäische Zentralbank Ungarn einenSwap in Höhe von fünf Milliarden Euro zur Verfügung stellen, weil ungarische Banken die Vergabe von Devisenkrediten weitgehend eingestellt hatten.[135] Nachdem auch der Markt für ungarische Staatsanleihen wegbrach, bat Ungarn denInternationalen Währungsfonds um Hilfe. Am 27. Oktober 2008 gab der IWF bekannt, Ungarn mit einem Rettungspaket zu unterstützen, um den sonst unausweichlichenStaatsbankrott Ungarns zu verhindern.[136][137] Die Europäische Union und dieWeltbank beteiligen sich ebenfalls an dem Rettungspaket; insgesamt wurde Ungarn ein Kredit über 20 Milliarden Euro zugesagt.[138] Am 21. November 2011 bat die ungarische Regierung vorbeugend den Internationalen Währungsfonds und die EU erneut um finanzielle Unterstützung. Die Rendite auf ungarische Staatsanleihen war in den Monaten zuvor sukzessive angestiegen, wodurch sich auch die Refinanzierung der Schulden verteuerte.[139]
Am 23. Mai 2014 beendete der IWF die 'Article IV consultation'.[140][141] Ungarn zahlte Kredite des IWF vorzeitig zurück.
Tourismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ungarn wurde 2018 lautWeltorganisation für Tourismus (UNWTO) von 17,2 Millionen Touristen besucht. Im Jahr 2019 sank die Zahl derTouristen um 1,3 % auf 16,9 Millionen.[142] Wichtigstes Reiseziel war mit Abstand die Hauptstadt Budapest. Danach folgten die KurorteHévíz,Hajdúszoboszló undBük sowie die BadeorteBalatonfüred,Siófok undZalakaros amBalaton.[143] Die Wertschöpfung des Tourismus entsprach 6,8 % des ungarischenBruttoinlandsprodukts, etwa 428.000 Personen werden im Tourismussektor beschäftigt. Die meisten Touristen reisten 2018 aus Deutschland, dem Vereinigten Königreich, Tschechien und Österreich nach Ungarn ein.[144]
Infrastruktur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]ImLogistics Performance Index, der von derWeltbank erstellt wird und die Qualität der Infrastruktur misst, belegte Ungarn 2023 den 52. Platz unter 160 Ländern.[145]
Straßenverkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
2021 gab es 32.521 Kilometer Staatsstraßen (davon 96 % asphaltiert) und 183.987 Kilometer Gemeindestraßen (davon 27 % asphaltiert).[146]
Die Infrastruktur wird sukzessive ausgebaut. 2021 betrug die Länge der Autobahnen und Schnellstraßen 2.390 Kilometer gegenüber 505 km im Jahr 2001.[146] Es gibt fünfAutobahnen, die in Richtung Budapest verlaufen. Drei davon sind komplett fertiggestellt, dieM1, dieM5 und dieM7. Die M1 verläuft von derösterreichischen Staatsgrenze beiHegyeshalom zur Hauptstadt Budapest. Von ihr zweigt dieM15 in RichtungBratislava ab. Die M5 verläuft von derserbischen Grenze beiRöszke im Süden nach Budapest. Die M7 ist besonders aus touristischer Sicht wichtig, da sie Budapest mit dem Tourismusgebiet desBalaton und mitKroatien (oder über dieM70 mit Slowenien) verbindet. Schon 1964 wurde mit dem Bau dieser ersten ungarischen Autobahn begonnen, jedoch war sie bis 2005 kurz nachSiófok für mehrere Kilometer unterbrochen.
Andere bereits bestehende Autobahnen werden nach und nach bis an die Staatsgrenzen verlängert, wie dieM3. Die M3 ermöglicht die Durchquerung des Landes von West nach Ost, sie verläuft von Budapest nachNyíregyháza. Über dieM3 undM30 ist Budapest mitMiskolc und mit Nordostungarn verbunden. Der Bauauftrag zur Verlängerung bis zurukrainischen Grenze wurde 2020 erteilt. Über dieM35 ist Debrecen an die M3 angebunden. Die erste Teilstrecke derM6 RichtungPécs wurde im Sommer 2006 zwischen Budapest undDunaújváros eröffnet. Seit Frühjahr 2010 sind 193 der geplanten 212 Kilometer (Budapest–Grenze zu Kroatien) für den Verkehr frei gegeben.
Eine weitere wichtige Autobahn ist dieM0, die künftig zu einem kompletten Ring um Budapest ausgebaut werden und den Durchgangsverkehr aufnehmen soll. 2020 sind 79 Kilometer der geplanten 108 Kilometer befahrbar. Die M0 verbindet dann die Autobahnen (gegen den Uhrzeigersinn) M1, M7, M6, M5, M4, M31, M3 und M2 um Budapest. Am Ende der derzeitigen Ausbaustufe werden die M2 und dieLandstraße 11 (RichtungEsztergom) angeschlossen. Weitere Autobahnen von und nach Budapest wie dieM10 (Budapest–Esztergom) oder ein weitläufiger Ring um Budapest wie die M11 (Esztergom–Hatvan) sind derzeit in Planung.
In Ungarn lässt sich nahezu jede Gemeinde perBus erreichen. Zwischen größeren Städten verkehren Buslinien in einem Takt von 30 bis 60 Minuten, kleinere Städte und Dörfer werden meist im Takt von ein bis zwei Stunden angefahren. Die größte Busverkehrsgesellschaft in Ungarn istVolánbusz – sie befördert pro Tag etwa 1,6 Millionen Fahrgäste. Busse der Gesellschaft Volánbusz können von Personen bis zu 14 Jahren und ab 65 Jahren kostenlos benutzt werden.[147]
Schienenverkehr
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DieEisenbahnlinien laufen, wie dieAutobahnen auch, sternförmig auf die zentral gelegene Hauptstadt zu. Betreibergesellschaften sind die ungarischeMÁV(Magyar Államvasutak Rt.) und in Westungarn auch die österreichisch-ungarischeGySEV/Raaberbahn.
2021 hatte das Schienennetz mitNormalspur eine Länge von 7.558 Kilometern, davon 3.221 km elektrifiziert und 1.315 km mindestens zweigleisig.[146]
Im internationalen Schienenverkehr zwischen Ungarn und den Nachbarländern verkehren Züge der MÁV unter anderem alsEuroCity (zum Beispiel nach Wien, Prag, Berlin und Hamburg) oder alsInterCity (zum Beispiel nach Zagreb oder Bukarest). Sieben Mal täglich verbindet derRailjet derÖBB Budapest mit Wien und darüber hinaus mit Zielen in Süddeutschland und der Schweiz.
Während im Auslandsverkehr hauptsächlich klimatisierte Großraum- und Abteilwagen eingesetzt werden, überwiegen im Inlandsverkehr noch unklimatisierte Personenwagen aus der Zeit vor 1990. So sind unter anderemHalberstädter Mitteleinstiegswagen und aus solchen entstandene Steuerwagen zu finden, diese wurden nach 1993 von derDeutschen Bahn nach Ungarn verkauft.
Seit März 2024 fahren alle Personen ab 65 Jahren und unter 14 Jahren in der 2. Klasse kostenlos.[148]
Flugverkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Internationale Flughäfen sindBudapest Liszt Ferenc südöstlich von Budapest (Terminals 1, 2a, 2b),Debrecen südwestlich dergleichnamigen Stadt in Ostungarn und seit dem Frühjahr 2006 derFlughafen Hévíz-Balaton beiSármellék in Südwestungarn. Die größte Fluglinie Ungarns ist die BilligfluggesellschaftWizz Air, die ihren Sitz in Budapest hat.
Darüber hinaus gibt es in Ungarn noch eine Reihe weiterer Flughäfen, wieGyőr-Pér,Nyíregyháza undPécs-Pogány.[149]
Energieversorgung
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DerPrimärenergieverbrauch lag 2018 bei 2.700Öleinheiten pro Kopf (Deutschland 3.600, Österreich 3.700), der Stromverbrauch pro Kopf bei 4,4 Megawattstunden (Deutschland 6,9; Österreich 8,4 MWh).[150][151]
Mit Abstand den größten Anteil bei der Stromerzeugung hat dieKernenergie. Im Jahr 2020 betrug ihr Anteil 45,4 %. Im selben Jahr betrug die Anteile anderer Arten der Stromerzeugung: Gas 25,7 %, Kohle 10,9 %, Photovoltaik 6,9 %, Biomasse 5,6 %, Windkraft 1,9 %, Müllverbrennung 1,9 %, Wasserkraft 0,7 %, Öl 0,1 %, Sonstige 0,5 %.[150]
Im Gegensatz zu anderen Donau-Anrainerstaaten besitzt Ungarn keine größeren Wasserkraftwerke an der Donau. Dies liegt vor allem daran, dass der zusammen mit der Slowakei geplante Bau des DonauwasserkraftwerksGabčíkovo-Nagymaros auf großen Widerstand der ungarischen Bevölkerung stieß. Danach wurden Pläne für weitere Wasserkraftwerke verworfen.
DasKernkraftwerk Paks liegt 100 Kilometer südlich von Budapest direkt an der Donau; seine vier Kernreaktoren sind die einzigen in Ungarn. Das KKW ist der größte Arbeitgeber in der Region umPaks. Je ein Reaktor ging 1982, 1984, 1986 und 1987 ans Netz. Alle sind sowjetische Typen (WWER). Jährlich werden im Kernkraftwerk Paks zwischen 11.000 und 14.000GWh Strom erzeugt. Die radioaktiven Abfälle werden im LagerPüspökszilágy zwischengelagert. Im Januar 2014 wurde mit dem russischen Rosatom-Konzern vereinbart, zwei zusätzliche Reaktorblöcke mit einer Leistung von bis zu 2 Gigawatt zu errichten.[152]
Ungarn deckt einen erheblichen Teil des Strombedarfs durch Importe. 2020 standen bei einem Stromverbrauch von 46602 Gigawattstunden (GWh) Exporte von 7498 GWh Importen von 19176 GWh gegenüber.
2019 hatte Ungarn mit umgerechnet durchschnittlich 11,2 Cent je Kilowattstunde nach Bulgarien den zweitniedrigsten Strompreis für Privathaushalte in der EU. Die Strompreise für Geschäftskunden lagen knapp unter dem EU-Durchschnitt.[153]
Bei weitem wichtigster Energieträger zur Wärmegewinnung ist Gas, 2020 betrug der Anteil 67 % (Biomasse 7,4 %, Kohle 6,4 %, Geothermie 5,4 %, Müllverbrennung 7,4 %, Kernenergie 1 %, Öl 0,04 %, Sonstige 5,4 %).[150] Ungarn bezieht 80 bis 85 % seines Erdgases aus Russland. Dabei vereinbarte das Land 2021 mit Russland einen Vertrag über 4,5 Milliarden Kubikmeter Gas pro Jahr über 15 Jahre. Im April 2023 vereinbarte Ungarn mit dem russischen Konzern Gasprom, dass dieser über das vereinbarte Maß hinaus Gas an Ungarn liefern könne. Ungarn warnte die EU davor dieses Abkommen zu untersagen.[154]
Wasserwirtschaft
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Wasserversorgung

Aufgrund seiner beckenartigen Struktur verfügt Ungarn im Vergleich zu anderen Staaten Mitteleuropas über relativ große Wasserressourcen, die bei ungefähr 120 Milliarden Kubikmeter Süßwasser im Jahr liegen. Davon entfallen jedoch 90 Prozent auf Flüsse, die außerhalb der Staatsgrenzen entspringen (Donau,Drau,Theiß). Das bedeutet, dass die Wasserqualität dieser Flüsse nur in begrenztem Ausmaß durch nationale Maßnahmen zu beeinflussen ist. Darüber hinaus hat Ungarn nationale Probleme, die vor allem aus der langjährigen Vernachlässigung der Abwasserbehandlung resultieren.
In Ungarn stammen 90 Prozent desTrinkwassers ausGrundwasserressourcen. Insgesamt beträgt die jährliche Wasserentnahmemenge etwa 5.500 Mio. m³, wovon etwa 85 %Oberflächenwasser und 15 Prozent Grundwasser sind. Die durchschnittliche Gesamtwasserentnahme pro Kopf liegt in Ungarn bei etwa 550 Kubikmeter im Jahr oder 1500 Liter pro Tag, was ungefähr dem Doppelten der Werte von Polen, Rumänien oder Tschechien entspricht und leicht über dem deutschen Verbrauch (500 m³/Jahr/Person) liegt. Von dieser Menge entfallen auf die öffentliche Wasserversorgung etwa 13 Prozent (195 l/Tag/Person), auf die Industrie und Energieerzeugung etwa 78 Prozent und auf die Landwirtschaft ungefähr 9 Prozent. Vor der Systemwende war der Wasserverbrauch noch bedeutend höher. Der deutliche Rückgang ist bedingt durch die Stilllegung vonBauxit- und Kohlebergwerken, den rückläufigen Bedarf der Industrie und den stetigen Anstieg der Wasserpreise, die seit 1990 von den Gemeinden festgelegt werden und durch den Abbau von Subventionen erheblich gestiegen sind. In Budapest zum Beispiel betrugen im Jahr 2004 die Gebühren für Trinkwasser 0,56 €/m³ und die Abwassergebühren 0,73 €/m³ (Umrechnungskurs vom 12. Mai 2004). Viele Kommunen wenden inzwischen außerdem einen progressiven Wassertarif an, der hohen Wasserverbrauch bestraft.
- Abwasserentsorgung

Der Anteil der Haushalte, die an die öffentlicheKanalisation angeschlossen sind, liegt bei etwa 51 Prozent und betrifft etwa 60 Prozent der Bevölkerung. Die Quote der an das Kanalnetz angeschlossenen Haushalte schwankt jedoch je nach Größe der Stadt. In der Hauptstadt Budapest liegt sie bei etwa 90 Prozent, in anderen Großstädten Ungarns bei 75 Prozent. In mittelgroßen Städten erreicht die Anschlussquote 45 bis 50 Prozent, und in Dörfern liegt sie lediglich bei 35 Prozent. Der Anschluss ans Kanalnetz besagt allerdings noch wenig über die anschließende Aufbereitung des Wassers. Nur etwa ein Drittel der Bevölkerung ist bisher auch an Kläranlagen angeschlossen, von denen drei Viertel sowohl mit einer primären als auchsekundären Reinigungsstufe ausgestattet ist. Eine tertiäre Behandlungsstufe, in derPhosphor undStickstoff entfernt werden, findet man nur in den wenigsten Anlagen. Die Abwässer derjenigen Haushalte, die nicht an ein öffentliches Kanalnetz angeschlossen sind, werden etwa zu einem Drittel dezentral behandelt, überwiegend inKleinkläranlagen, meistens Mehrkammerabsetzgruben. Etwa 3200 Gemeinden in Ungarn haben überhaupt kein Abwassersystem und keine Kläranlage. Dagegen werden Industrieabwässer zu mehr als 90 Prozent ordnungsgemäß behandelt.
Jährlich fallen in Ungarn durch kommunale Abwässer über 100.000 TonnenKlärschlamm in Trockenmasse an, die zum Großteil auf Deponien verfüllt werden, aber auch in der Landwirtschaft als Dünger zum Einsatz kommen oder kompostiert werden.
Feuerwehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In derFeuerwehr in Ungarn waren im Jahr 2019 landesweit 10.913Berufs- und 19.965freiwillige Feuerwehrleute organisiert, die in 151 Feuerwachen undFeuerwehrhäusern, in denen 1.040Löschfahrzeuge und 108Drehleitern bzw.Teleskopmasten bereitstehen, tätig sind.[155] Der Frauenanteil beträgt zwei Prozent.[156] In denJugendfeuerwehren sind 2.412 Kinder und Jugendliche organisiert.[157] Die ungarischen Feuerwehren wurden im selben Jahr zu 79.922 Einsätzen alarmiert, dabei waren 20.913Brände zu löschen. Hierbei wurden 113 Tote von denFeuerwehren bei Bränden geborgen und 758 Verletzte gerettet.[158] Der nationale FeuerwehrverbandMagyar Tűzoltó Szövetség repräsentiert die ungarische Feuerwehr im WeltfeuerwehrverbandCTIF.[159]
Kultur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Feiertage
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ungarn hat drei Nationalfeiertage (15. März, 20. August und 23. Oktober), Staatsfeiertag ist der 20. August.[160] Die offiziellen Feiertage in Ungarn sind die folgenden Tage (an diesen Tagen sind die Geschäfte geschlossen, während sie sonst meistens auch sonntags geöffnet haben):
Datum | Bezeichnung | Ungarischer Name | Anmerkung |
---|---|---|---|
1. Januar | Neujahr | Újév | |
15. März | Nationalfeiertag | Nemzeti ünnep | Revolution undUnabhängigkeitskrieg 1848/49 |
– | Karfreitag | Nagypéntek | |
– | Ostersonntag | Húsvétvasárnap | |
– | Ostermontag | Húsvéthétfő | |
1. Mai | Tag der Arbeit | Munka ünnepe | Beitritt zurEuropäischen Union 2004 |
– | Pfingstsonntag | Pünkösdvasárnap | Sonntag, 50 Tage nachOstern |
– | Pfingstmontag | Pünkösdhétfő | |
20. August | Staatsfeiertag | Állami ünnep | Feier der Staatsgründung und des Staatsgründers KönigSt. Stephan |
23. Oktober | Nationalfeiertag | Nemzeti ünnep | Volksaufstand 1956;Gründung der dritten Republik Ungarn 1989 |
1. November | Allerheiligen | Mindenszentek | |
25. Dezember | Weihnachten | Karácsony | |
26. Dezember | 2. Weihnachtstag | 2. Karácsonynapja |
- Feiertage vor und nach der Wende
Zur Zeit derVolksrepublik gab es Feiertage, die mit dem kommunistischen Regime zusammenhingen: Der 21. März bezog sich auf die Ausrufung derUngarischen Räterepublik 1919. Der 4. April wurde als „Tag der Befreiung (vomFaschismus)“ begangen, da an diesem Tag 1944 vorgeblich der letzte deutsche Soldat, durch dasEindringen der Roten Armee, Ungarn verlassen musste. Der 7. November wurde als der „Tag der großen sozialistischenOktoberrevolution“, gefeiert.[161]
Am 15. März war nur in den Schulen frei, und man befürchtete immer wieder Unruhen in den Kreisen der Jugend. An diesem Tag ist es auch heute noch üblich, eineKokarde in den ungarischen Nationalfarben über dem Herzen zu tragen. Der 20. August wurde in den kommunistischen Jahren als „Tag der Verfassung“ bezeichnet und mit einer großen Militärparade begangen, ferner mussten die neuen Wehrpflichtigen ihren Eid ablegen. An diesem Tag findet heute immer noch eine Parade der Luftwaffe über der Donau in Budapest statt, heute legen aber an diesem Tag nur noch die jungenOffiziere ihren Eid ab, weil die allgemeine Wehrpflicht abgeschafft wurde. Die Feierlichkeiten am 20. August sind nun (wie vor 1948) eher historischer Natur, im Mittelpunkt stehen die Gedenkfeierlichkeiten um den ersten König Ungarns – überall in Ungarn gedenkt manStephans des Heiligen, zu dessen Ehren Gottesdienste und Prozessionen abgehalten werden. Der Tag endet traditionell mit einem großen Feuerwerk in Budapest, das auch vom Fernsehen live übertragen wird. Der 23. Oktober durfte bis zur Wende nicht gefeiert werden. Am 1. Mai fand ein großer Aufmarsch der Arbeiter statt, der an einer Tribüne vorbeiführte, auf der die wichtigsten kommunistischen Parteifunktionäre standen. Heute finden nur noch Maikundgebungen statt. Einige kirchliche Feiertage (Allerheiligen und Pfingsten) gelten erst seit 1998 wieder als offizielle Feiertage.
- Andere Feste und Feiertage
In Ungarn feiert man denMuttertag(Anyák napja) nicht wie in vielen anderen Ländern am zweiten, sondern bereits am ersten Sonntag im Mai. Am ersten Sonntag im Juni ist Pädagogentag, in der darauf folgenden Woche wird den Lehrern gratuliert.
Namenstage werden in Ungarn sowohl in der Familie als auch im Kreis der Freunde und Kollegen groß gefeiert, sie haben oft einen größeren Stellenwert als die Geburtstage. Inzwischen haben auch Feste aus den angelsächsischen Ländern (Halloween,Valentinstag) in Ungarn Einzug gehalten.
Die meisten Bräuche an den kirchlichen Feiertagen sind denen in anderen mitteleuropäischen Ländern ähnlich. Eine wichtige Tradition ist es, dass Männer am Ostermontag die Frauen mit Parfüm begießen(locsolkodás), was auf einen alten Brauch zurückzuführen ist.[162] Früher war es vor allem auf dem Lande üblich, junge Frauen mit einem Eimer kaltem Wasser zu übergießen, damit sie nicht „verwelken“. Dieses Motiv ist in den meisten kleinen Osterreimen(locsoló vers) zu finden, die aus diesem Anlass gerne aufgesagt werden:Zöld erdőben jártam, kék ibolyát láttam, el akart hervadni, szabad-e locsolni? („Ich ging im grünen Wald und fand ein blaues Veilchen, es wollte verwelken, darf ich es begießen?“ eine andere Übersetzung: „Im grünen Wald war ich/Blaue Blumen sah ich/Sie wollten verwelken/Darf ich Dich begießen?“). Die Frauen müssen den Männern für das Begießen ein rotes Ei oder ein kleines Geschenk (Schokolade) geben. Heutzutage gibt man Kindern Kleingeld, Männern einen Schnaps dafür.
Küche
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Die ungarischen Speisen gelten im Vergleich zu anderen europäischen Speisen als relativ „schwere Kost“. Ein beliebtes Gericht der Ungarn (häufig als Nationalgericht tituliert) istpörkölt (nicht zu verwechseln mit demgulyás).Pörkölt wird nicht nur im deutschsprachigen Raum fälschlicherweise auch alsGulasch bezeichnet. Weltberühmt ist neben demPaprika, der auch gemahlen alsGewürz besonders in der ungarischen und mittlerweile auch in ausländischen Küchen verwendet wird, derTokajer (ung.tokaji), ein Wein aus demTokajer Weingebiet (ung.tokaji borvidék).
Architektur
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Einige der wichtigsten erhaltenen Bauten Ungarns sind im spätromanischen Stil erbaut. Sie sind stark von westeuropäischen Einflüssen (Rheinland/Köln) geprägt, etwa die Kirchen inZsámbék undJák (St. Georg) aus dem 13. Jahrhundert. In der Gotik sind besonders zwei- und dreischiffigeHallenkirchen aus dem 15. Jahrhundert charakteristisch. Unter KönigSigismund (ung.Zsigmond) entstand in Buda ein Fürstensitz, den KönigMatthias Corvinus in florentinischem Stil ausbauen ließ. Eines der bedeutendsten Werke dieser Epoche ist dasSchloss des Fürsten Esterházy inFertőd, dessen VorbildSchloss Versailles war.Mihály Pollack, einer der Hauptbaumeister desKlassizismus in Ungarn, stammte aus Wien.Miklós Ybl, der vornehmlich im Renaissancestil baute, ließ diese Epoche in Ungarn noch einmal aufleben (etwa beimOpernhaus in Budapest).
Imre Steindl errichtete 1885–1902 dasParlamentsgebäude in Budapest im neugotischen Stil, wodurch dieser in Ungarn wieder kurzzeitig in Mode kam. Um die Jahrhundertwende wurden vor allem in der Hauptstadt viele Bauten imJugendstil errichtet, zum Beispiel das Blindeninstitut. InKecskemét ist ein schönes Beispiel für den Jugendstil derCifra Palota, 1902 nach den Plänen vonGéza Márkus mit Fassadenschmuck ausZsolnay-Keramik gebaut. Für den Baustil der Wohnhäuser in Budapest um die Jahrhundertwende sind Häuser mit Innenhof und offenen Gängen(gang) typisch; die Wohnungen in bürgerlichen Häusern ähneln sehr den heutigen „Altbauwohnungen“ in Wien. Sie sind vorwiegend in den linksufrigen Pester Bezirken am „Großen Ring“(nagykörút) zu finden. In den Jahren der kommunistischen Herrschaft wurden diese Häuser (besonders im 7. und im 8. Bezirk) sehr vernachlässigt und viele befinden sich bis heute in heruntergekommenem Zustand (die meisten Substandardwohnungen befinden sich in diesen Bezirken). In den 1930er Jahren erbaute man mehrere Mustersiedlungen imBauhausstil, vor allem auf demSvábhegy (Schwabenberg) (im 12. Bezirk) zu finden.
Die kurz vor der Jahrhundertwende und vor der Wiener Stadtbahn errichteteerste U-Bahn-Linie Österreich-Ungarns führt vomVörösmarty tér zurMexikói út. ImStadtwäldchen befinden sich dasSzéchenyi-Heilbad und derZoo.
Nach dem Zweiten Weltkrieg bauten ungarische Architekten vorwiegend im Stil derModerne. Dersozialistische Realismus kam nur während der stalinistischen Rákosi-Diktatur kurzzeitig zur Anwendung. Vor allem in den Außenbezirken der stark wachsenden Hauptstadt Budapest, aber auch in allen anderen Regionen, entstanden zur Minderung des Wohnungsproblems in der sozialistischen Zeit zahlreichePlattenbauten (ungarischpanelház). Zu den größten Einzelbauten zählten dasFaluház in Budapest und das 2016 abgerisseneMagasház inPécs. Daneben kamen auch Ziegel- und Betonbautechniken zum Einsatz.[163] In den 1970er und 1980er Jahren stand nur die ungarischeorganische Architektur, zu deren VertreterImre Makovecz undGyörgy Csete zählten, der Architektur der Moderne entgegen. Der Einfluss internationaler Strömungen nahm in den 1980er Jahren immer weiter zu, da es nun erlaubt war, private Architekturbüros zu eröffnen und sich das Land wirtschaftlich zunehmend öffnete. Der neueste Trend ist die Errichtung von „Wohnparks“, Wohnanlagen mit guter Infrastruktur, deren Stil dem in den westeuropäischen Ländern ähnlich ist. Ein interessantes Bauprojekt war der Bau des neuenNationaltheaters in Budapest nach den Plänen vonMária Siklós, das 2002 fertiggestellt wurde.
Die traditionelle Architektur auf dem Lande ist heute noch in einigen Ortschaften authentisch erlebbar, wie inHollókő, das als Museumsdorf Teil desWelterbes derUNESCO ist. Die strohgedeckten Häuser inTihany am Balaton sind ebenfalls denkmalgeschützt – im Ortskern dürfen Häuser nur in alter Bauweise errichtet werden. Die Vielfalt der ungarischen dörflichen Baukultur kann man imFreilichtmuseum inSzentendre sehen – hier wurden abgetragene Originalhäuser aus allen Gebieten Ungarns wieder aufgebaut und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Malerei
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Der bekannteste ungarische Maler des 15. Jahrhunderts warMichele Ongaro (auch Pannonio). Er arbeitete am Hof vonFerrara in Italien. Die ungarischen Maler des 17. und 18. Jahrhunderts arbeiteten ebenfalls hauptsächlich im Ausland. Im 19. Jahrhundert kam die nationale Historienmalerei auf (mit bekannten Malern wieGyula Benczúr,Bertalan Székely,Mór Than).Miklós Barabás, einem Porträtisten, gelang es als erstem ungarischem Maler, im eigenen Land Anerkennung zu finden. Die Bilder vonMihály Zichy und vonGéza Mészöly sind vor allem von derRomantik geprägt.Mihály Munkácsy verband in verschiedensten Kompositionen aus dem bäuerlichen Volksleben die denImpressionismus vorbereitendeFreilichtmalerei mit realistischen Elementen. Ähnlich gestaltet sind auch die Werke vonPál Szinyei Merse.
Um die Jahrhundertwende erlangten die KünstlerkolonieNagybánya, die vonKároly Ferenczy geführt wurde, sowie einige andere Gruppen Bedeutung, hauptsächlich als Künstler einer realistisch gefärbten oder romantisierenden „Naturmalerei“. Die sozialistisch-realistischen Genre- und Historienmalerei war in den 1950er und 1960er Jahren besonders beliebt. Danach kamen unterschiedliche internationale Strömungen ins Spiel, hauptsächlich aber die Medienkunst und die abstrakte und realistische Malerei (beispielsweiseImre Bak oderDóra Maurer). MitVictor Vasarely,Zsigmond Kemény undLászló Moholy-Nagy stammen einige der führenden, im Ausland arbeitenden Künstler des 20. Jahrhunderts aus Ungarn. Heutzutage bekannte Maler aus Ungarn sindIstván Szőnyi,Jenő Barcsay,László Lakner undAurél Bernáth.
Literatur
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Aus der Zeit, in der dieMagyaren noch nicht christianisiert waren (bis ca. 950–1000), sind lediglich einige Inschriften inungarischen Runen erhalten. Seit der Christianisierung durchStephan I.(Szent István) wurde nur das lateinische Alphabet verwendet. Die Literatursprache war ebenfalls das Lateinische. Der älteste vollständig erhaltene sakrale Text in ungarischer Sprache ist die „Grabrede“(Halotti beszéd) und ein angefügtes Gebet, das um 1200 entstand. Im 13. und 14. Jahrhundert dominierte die lateinische Geschichtsschreibung. Hier sind vor allem dieGesta Hungarorum eines anonymen Verfassers aus dem 13. Jahrhundert zu nennen. Nach der Blüte der Geschichtsschreibung gelangte die christliche Hymnendichtung in den Vordergrund. Das erste vollständig erhaltene Gedicht in ungarischer Sprache ist die „Altungarische Marienklage“(Ómagyar Máriasiralom), sie wurde erst 1922 entdeckt.
Mit dem RenaissancekönigMatthias Corvinus (1458–1490) setzte in Ungarn ein kultureller Aufschwung ein, und für dieBibliotheca Corviniana entstanden zahlreiche Prachtcodices mit ungarischen Passagen. Bedeutende lateinisch schreibende Ungarn warenJanus Pannonius (1434–1472) undBálint Balassi (1554–1594). Der wichtigste Vertreter derGegenreformation warPéter Pázmány (1570–1637), er hatte Vorbildwirkung für die ungarische Prosa. Sein Hauptwerk, der „Führer zur göttlichen Wahrheit“ (1613), war ein wichtiger Schritt bei der Entwicklung einer ungarischen Philosophiesprache. Erst in dieser Zeit setzte sich das Ungarische als Schriftsprache endgültig durch.Miklós Zrínyi (1620–1664) schrieb das Nationalepos „Die Belagerung von Sziget“ (Szigeti veszedelem, 1645/1646), das 1821 auf Deutsch erschien und das erste Epos überhaupt in ungarischer Sprache war.
NebenSándor Baróczi (1735–1809) undÁbrahám Barcsay (1742–1806) war es vor allemGyörgy Bessenyei (etwa 1747–1811), der im Zeitalter von Aufklärung und Romantik Anschluss an die allgemeine europäische Entwicklung fand. Während sich die StadtPest als literarisches Zentrum Ungarns etablierte, blieb der Wiener Hof nicht untätig und knüpfte ein dichtes Netzwerk von Zensoren. Große Bedeutung gewannMihály Csokonai Vitéz (1773–1805), der neue lyrische Gattungen in die ungarische Literatur einführte. So verfasste er das erste jambische Gedicht und – mit dem Versepos „Dorothea“ (Dorottya, 1795), das den Lebenswandel des Adels karikierte – das erste komische Epos Ungarns.
Die Zeit zwischen 1823 und 1848 war eine Glanzzeit der ungarischen Literatur. MitMihály Vörösmarty (1800–1855),János Arany (1817–1882) undSándor Petőfi (1823–1849) gab es eine Reihe bedeutender Dichter. Das GedichtSzózat (1838) von Mihály Vörösmarty, das während derMärzrevolution 1848 als ungarische Nationalhymne diente, war eines der bedeutendsten Werke dieser Zeit.Mór Jókai (1825–1904) war ebenfalls ein Vertreter der Romantik.Ferenc Kölcsey schrieb 1823 die NationalhymneHimnusz.
Endre Adys (1877–1919) wichtiges Werk sind die „Neuen Gedichte“ aus dem Jahr 1906. Er war die überragende Gestalt am Beginn des 20. Jahrhunderts in der ungarischen Literatur.Gyula Krúdy (1878–1933) war ein stilbildenderProsaist der ungarischen Moderne, dessen umfangreiches literarisches Werk etwa 100 Bände Romane und Erzählungen umfasst.Géza Csáth zählt zu den bedeutenden Vertretern der modernen Literatur in Ungarn im 20. Jahrhundert. In seinen Novellen, Erzählungen und Tagebüchern brach er mit den Tabus seiner Zeit und thematisierte psychologische Abgründe. Sein Werk hat zahlreiche ungarische Schriftsteller beeinflusst.[164]Mihály Babits (1883–1941) übersetzteDantesGöttliche Komödie und schrieb Romane, Lyrik und Essays.Dezső Kosztolányi (1885–1936) übersetzte zeitgenössische Werke derWeltliteratur in „Moderne Dichter“ (1913).Ferenc Molnár (1878–1952) ist der bedeutendste ungarische Dramatiker, am bekanntesten ist sein TheaterstückLiliom (1909). 1937 musste er ins Exil in die USA.Sándor Márai (1900–1989) war nach dem Zweiten Weltkrieg gezwungen im Exil zu leben.
Nach der kommunistischen Machtergreifung verstummten zahlreiche ungarische Schriftsteller, oder sie emigrierten. Dem Dogma des sozialistischen Realismus beugten sich aber nicht alle Schriftsteller. Mit dem Kommunismus setzten sich in ihren WerkenPéter Nádas,Tibor Déry undMagda Szabó kritisch auseinander.
Imre Kertész (1929–2016) verarbeitete seine Erfahrungen als Überlebender desHolocaust imKZ Auschwitz-Birkenau und inBuchenwald in seinemRoman eines Schicksallosen (Sorstalanság, 1975), für den er 2002 mit demNobelpreis für Literatur geehrt wurde.

Weitere zeitgenössische Autoren sindFerenc Juhász undGyörgy Konrád und Lyriker wieLászló Nagy,Sándor Weöres undJános Pilinszky.István Eörsi undLászló Krasznahorkai setzten sich nach dem Ende des kommunistischen Regimes in Ungarn mit der Machtausübung in totalitären Systemen auseinander. Der rechtsextreme PolitikerIstván Csurka war ein geachteter Schriftsteller. Besonders bekannt wurde der nach dem Krieg geborene AutorPéter Esterházy (1950–2016) mit seiner „Harmonia Caelestis“ und der „Verbesserten Ausgabe“ derselben.
Musik
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Aus Ungarn stammen wesentliche Beiträge zur europäischen Musikgeschichte. Zu erinnern ist an Komponisten wieFranz Liszt,Imre Kálmán,Franz Lehár,Leó Weiner,Ernst von Dohnányi,Béla Bartók,Zoltán Kodály undGyörgy Ligeti. Als bedeutende Dirigenten sindAntal Doráti,Ferenc Fricsay,Georg Solti undGyörgy Széll zu nennen, als bekannte PianistenGéza Anda,György Cziffra,Andor Foldes,Zoltán Kocsis, undAndrás Schiff und schließlich, als bedeutende Gesangssolisten, die SopranistinSylvia Geszty und der TenorSándor Kónya. In der Popmusik sind bekannte NamenKatalin Karády,Omega,Piramis,Kati Kovács,Locomotiv GT,Sarolta Zalatnay,Illés,Ákos Kovács undMagdolna Rúzsa. Moderne Volksmusik hat auch einige berühmte Interpreten wie:Márta Sebestyén,Muzsikás undBea Palya. Europaweit bekannteMusikfestivals sindSziget undBalaton Sound.
UngarischeStreichkapellen haben in der Musikkultur einen großen Stellenwert. Vom klassischenQuartett bis zu erweiterten Ensembles spielen sie bei Events und Festivitäten jeder Art auf und sind als Institution weithin bekannt. Diese Tradition wurde 2022 in dieUNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen.[165]
Film
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Ungarische Kinospielfilmproduktion[166] | |
Jahr | Anzahl |
---|---|
1975 | 19 |
1985 | 21 |
1995 | 19 |
2005 | 26 |
Die ungarische Filmgeschichte begann Anfang des 20. Jahrhunderts, als etwaMichael Curtiz undAlexander Korda ihre ersten Filme inszenierten. In den turbulenten Jahren nach dem Ersten Weltkrieg, mit der Errichtung der kurzlebigen Diktatur vonBéla Kun und auch nach der Abschaffung der Räterepublik im August 1919, flüchteten viele Ungarn ins Ausland – meist ins nahe Österreich. Auch zahlreiche Filmschaffende belebten in den 1920er-Jahren denösterreichischen Film: neben den bereits erwähnten Michael Curtiz und Alexander Korda, die es später in Hollywood und Großbritannien zu Berühmtheit brachten, auch Schauspielstars wieLucy Doraine,María Corda,Oskar Beregi,Vilma Bánky,Marika Rökk,Marta Eggerth oder auch der FilmtheoretikerBéla Balázs. Ebenfalls ungarischer Abstammung war der amerikanische WeltstarTony Curtis.
Medien
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Presse
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In Ungarn erscheinen 40Tageszeitungen mit einer Gesamtauflage von 1,6 Millionen, was einer Käuferschaft von 194 Zeitungsexemplaren pro 1000 Einwohnern entspricht.[167]
Die bekanntesten Tageszeitungen waren bzw. sind:
- Népszabadság (sozialdemokratisch, ehemals Presseorgan der Staatspartei, ca. 100.000 Exemplare, im Oktober 2016 eingestellt)
- Magyar Nemzet (rechtskonservativ, ca. 50.000 Exemplare, im April 2018 eingestellt)
- Magyar Hírlap (früher liberal, heute konservativ, ca. 25.000 Exemplare)
- Népszava (traditionell sozialdemokratisch, ca. 20.000 Exemplare)
Zu den bekanntesten Wochenzeitungen zählen das liberale Literatur- und PolitikblattÉlet és Irodalom, die WirtschaftszeitschriftHeti Világgazdaság (HVG), die bürgerlich-konservativen politischen ZeitschriftenHeti Válasz undDemokrata, die liberalen politischen Zeitschriften168 óra undBeszélő, die FrauenillustrierteNők Lapja, das RätselblattFüles, die ZeitungReformátusok Lapja der Reformierten Kirche, und die katholische ZeitschriftÚj Ember. Das BoulevardblattBlikk erfreut sich großer Popularität. Die satirische ZeitschriftLudas Matyi wurde vor einigen Jahren eingestellt. Die Obdachlosenzeitung von Budapest heißtFedél nélkül.
Rundfunk und Telekommunikation
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bis 2003 existierten in Ungarn Rundfunk- und Fernsehgebühren. DieDuna Médiaszolgáltató Zártkörűen Működő Nonprofit Részvénytársaság, kurz: Duna Média (etwaDonau Media Service Gesellschaft) ist seit 2015 die zentrale öffentlich-rechtliche Rundfunkgesellschaft Ungarns. Sie ist der einzige öffentliche Rundfunk-Dienstleister des Landes und entstand durch die Fusion derDuna Televízió (Regionales Fernsehen),Magyar Radio (Nationales Radio) undMagyar Televízió (Nationales Fernsehen).[168] Produziert werden 2 Hauptfernsehprogramme (M1, M2) und etliche Sparten- und Regionalprogramme. Sämtliche Kanäle von MTV und Duna Televízió AG werden auch noch analog terrestrisch verbreitet.
Daneben existieren private Fernsehsender, die unter der Regierung Orbán mehrheitlich in den Besitz von ungarischen Medienunternehmen geraten sind. Dazu zählen ProgrammeMagyar ATV,TV2,RTL Klub,Viasat 3,Hálózat Televízió und Spartenkanäle wieMinimax,Animax (Kinderkanäle),Hír TV (Nachrichtenkanal),TV Paprika (Gastronomie),Viasat History (Geschichtliche Dokumentationen),Spektrum Televízió (Technische Dokumentationen) und Ableger internationaler Fernsehkanäle (Viva,Music Television Hungary,National Geographic Channel,Nickelodeon,Eurosport,History Channel,Discovery Channel und viele andere). Duna TV, Duna II Autonómia,m2,TV Paprika undBudapest TV strahlen ihre Programme auch über Satellitenkanäle aus. Ein Ableger desBezahlfernsehprogramms HBO istHBO Hungary.
Viele Privat- und Regionalsender und Sender, die speziellen Zielgruppen oder Themen gewidmet sind, senden in Ungarn.
Die größte Telekommunikationsgesellschaft ist dieMagyar Telekom. Sie war außerdem als T-Mobile in Ungarn aktiv. Weitere Telekommunikationsanbieter sindVodafone Magyarország undPannon GSM.
Im Jahr 2023 nutzten 91,5 Prozent der Einwohner Ungarns das Internet.[169]
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Fußball
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Fußball ist in Ungarn die populärste Sportart. Zwischen den 1930er und den 1960er Jahren zählte dieungarische Fußballnationalmannschaft zur Weltspitze. Insgesamt nahm Ungarn neunmal anFußball-Weltmeisterschaften teil, bei Olympischen Spielen gewann Ungarn dreimal (1952, 1964, und 1968) die Goldmedaille. Bei derWM 1938 und derWM 1954 stand das Team (damals auchAranycsapat, „Goldene Mannschaft“, genannt) im Finale und wurde Vize-Weltmeister. DasFinale der WM 1954 wird seither als Nationaltragödie behandelt, in dem das hoch favorisierte Ungarn gegen Deutschland 2:3 verlor. 1953 hatte Ungarn als erste Mannschaft überhaupt in England gewonnen, und das mit 6:3. Dieser Sieg galt als Symbol, dem darüber hinaus eine politische Deutung zugeschrieben wurde: Ungarn hatte eine „imperialistische“ Großmacht besiegt. Eine Symbolfigur dieser Mannschaft warFerenc Puskás(Puskás Öcsi). Seit 1986 hat Ungarn allerdings nicht mehr an einer WM-Endrunde teilgenommen und in den letzten Jahren war die Nationalelf nicht mehr sehr erfolgreich. Erfolgreichster Verein istFerencváros Budapest, kurzFradi, der neben 28 Meistertiteln auch als bis heute einziger ungarischer Verein einen internationalen Titel erringen konnte (1965 Gewinn desMessepokals (Vorläufer desUEFA-Pokals) durch ein 1:0 gegenJuventus Turin). Die höchste Spielklasse im ungarischen Fußball ist dieNemzeti Bajnokság I., die aufgrund von Sponsorenvereinbarungen wechselnde kommerzielle Namensgeber aufweist.
Wasserball
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Als Nationalsport gilt in Ungarn auchWasserball. Mit neun olympischen Goldmedaillen gilt das Land als das erfolgreichste in dieser Disziplin.[170] Einer der Gründe für die Beliebtheit von Wasserball sind die zahlreichen Thermalquellen des Landes, aus denen sich später eine Wassersportkultur entwickelte. Nach dem ersten offiziellen Spiel am 30. Juli 1899 inSiófok amBalaton wurde Ungarn im Laufe der Jahre zu einer dominierenden Kraft im Wasserball. Für insgesamt 110 Spiele war die Wasserball-Nationalmannschaft in den Jahren 1928 bis 1932 unbesiegt und gewann 1932 bei denOlympischen Spielen in Los Angeles die erste Goldmedaille.[171] In der kommunistischen Volksrepublik wurde der Wasserball staatlich gefördert. Ungarn gelang es bis 1980 bei jeden Olympischen Spielen Medaillen zu gewinnen,[170] darunter auch1956 Gold in Melbourne als Ungarn in der Finalrunde während des antisowjetischenVolksaufstands im sogenanntenBlutspiel von Melbourne gegen die Sowjetunion gewann.[172] Mit den Goldmedaillen in den Jahren 2000, 2004 und 2008 gelang Ungarn als zweite Mannschaft überhaupt dasTriple.[173] Bekannte Spieler warenDezső Gyarmati,György Kárpáti undTibor Benedek.
Olympische Spiele und Special Olympics
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Bei denOlympischen Sommerspielen sind die ungarischen Sportler häufig erfolgreich, und Ungarn belegt nach Medaillen pro Einwohner in derWeltrangliste den dritten Platz.[174] Der erste Sportler, der für Ungarn olympische Medaillen gewonnen hat, war der SchwimmerAlfréd Hajós, nach dem das Sportschwimmbad auf der Margareteninsel benannt ist. Besonders erfolgreich sind die Schwimmer (Krisztina Egerszegi,Tamás Darnyi,László Cseh,Ágnes Kovács,Katinka Hosszú), dieWasserballmannschaft, dieHandballmannschaft der Frauen, die Fechter und die Fünfkämpfer. Ein legendärer Boxer warLászló Papp. Nach dem TurnerZoltán Magyar wurde eine Figur auf demPferd benannt:magyar vándor.
Special Olympics Ungarn wurde 1989 gegründet und nahm mehrmals anSpecial Olympics Weltspielen teil.
Weitere
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Auch der Handball spielt in Ungarn eine wichtige Rolle. So sind bei den Männern die VereineKC Veszprém undSC Szeged sowie bei den Frauen die VereineGyőri ETO KC undFTC Budapest regelmäßig in derEHF Champions League vertreten. Bekannte Spieler sindLászló Nagy,Nándor Fazekas,Tamás Mocsai undFerenc Ilyés sowieAnita Görbicz undKatalin Pálinger. Als Trainer sindLajos Mocsai undIldikó Barna zu nennen.
Ungarn hat eine ganze Reihe herausragenderSchachspieler hervorgebracht, darunterRudolf Charousek,Géza Maróczy,László Szabó,Lajos Portisch undAndrás Adorján. In jüngerer Zeit gehörenPéter Lékó,Zoltán Almási undJudit Polgár zu den weltweit besten Schachspielern. Bei offiziellenSchacholympiaden hat Ungarn dreimal Gold gewonnen.
Seit 1986 werden auf demHungaroringFormel-1-Rennen zumGroßen Preis von Ungarn ausgetragen. Eine zweite international bekannte Rennstrecke ist derPannonia-Ring, auf dem vor allem Motorradrennen stattfinden. An der Formel 1 nahm in der Saison 2004/05 auch der UngarZsolt Baumgartner teil. ImSpeedway sind die Rennbahnen inMiskolc,Debrecen undSzeged international bekannt.
Bekannt ist auch der ungarischeTischtennissport.Victor Barna konnte von den 1920er- bis zum Ende der 1930er-Jahre insgesamt 21 Weltmeistertitel gewinnen (fünf im TT-Einzel, sieben im TT-Doppel und neun WM-Titel mit der Mannschaft), was bis heute Weltrekord ist.
Dieungarische Eishockey-Nationalmannschaft qualifizierte sich für die Top-Division derEishockey-Weltmeisterschaften2009 und2016. Die wichtigsten Teams der obersten Liga sind der RekordmeisterFerencváros TC,Alba Volán Székesfehérvár,Dunaújvárosi Acélbikák (Dunaújváros),Győri ETO HC,DVTK Jegesmedvék undÚjpest Budapest.
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Thomas Bauer:Wo die Puszta den Himmel berührt. Auf Umwegen durch Ungarn. F. A. Herbig Verlag, München, 2007,ISBN 978-3-7766-2512-7.
- Matthias Eickhoff:Ungarn. DuMont Reise-Taschenbuch, Ostfildern 2005,ISBN 3-7701-3149-5.
- Holger Fischer:Eine kleine Geschichte Ungarns, edition suhrkamp, Frankfurt a. M. 1999,ISBN 978-3-518-12114-6.
- Janos Hauszmann:Ungarn. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart. Pustet, Regensburg 2004,ISBN 3-7917-1908-4.
- Janos Hauszmann:Kleine Geschichte Budapests, Pustet, Regensburg 2012,ISBN 978-3-7917-2454-6.
- Paul Lendvai:Die Ungarn. Eine tausendjährige Geschichte. ecoWing, 2. Aufl., 2022,ISBN 978-3-7110-0266-2.
- Werner J. Patzelt:Ungarn verstehen: Geschichte – Staat – Politik, Langen-Müller, 2023,ISBN 978-3-7844-3678-4.
- Andreas Schmidt-Schweizer:Politische Geschichte Ungarns von 1985 bis 2002. Von der liberalisierten Einparteienherrschaft zur Demokratie in der Konsolidierungsphase. München 2007,ISBN 978-3-486-57886-7.
- Reinhold Vetter:Ungarn. Ein Länderporträt, Links-Verlag, Berlin 2012,ISBN 978-3-8389-0278-4.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der ungarischen Regierung (ungarisch, englisch)
- Tourismusportal der ungarischen Regierung (deutsch)
- Ungarisches Statistikamt (ungarisch, englisch)
- Länderinformationen des deutschen Auswärtigen Amtes zu Ungarn
- CIA World Factbook: Ungarn (englisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Resident population by sex, county and region, 1 January. Hungarian Central Statistical Office, abgerufen am 28. Juni 2024 (englisch).
- ↑Resident population by sex, county and region, 1 January. Hungarian Central Statistical Office, abgerufen am 28. Juni 2024 (englisch).
- ↑World Economic Outlook Database October 2024. In: World Economic Outlook Database. Internationaler Währungsfonds, 2024, abgerufen am 27. Oktober 2024 (englisch).
- ↑Table: Human Development Index and its components. In:Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.):Human Development Report 2023/2024. United Nations Development Programme, New York 2024,ISBN 978-92-1358870-3,S. 274 (englisch,undp.org [PDF]).
- ↑Georg Paul Hefty: Ungarn: Warum Viktor Orbán ein strategischer Populist ist. faz.net, 5. August 2022, abgerufen am 8. Dezember 2024.
- ↑EU-Parlament spricht Ungarn Status einer echten Demokratie ab. In: spiegel.de. 15. September 2022, abgerufen am 22. Februar 2024.
- ↑EU-Parlament spricht Ungarn Demokratiestatus ab. In: zeit.de. 15. September 2022, abgerufen am 22. Februar 2024.
- ↑EU strikes deal to lift Hungary's block on Ukraine aid. In: Deutsche Welle. 13. Dezember 2022, abgerufen am 14. Dezember 2022.
- ↑EU blockiert Gelder für Ungarn. In: Zeit Online. 12. Dezember 2022, abgerufen am 14. Dezember 2022.
- ↑8.1.1.1. Basic geographical data. Zentrales Statistikbüro Ungarns, abgerufen am 17. März 2022.
- ↑8.1.1.2. Largest rivers in Hungary. Zentrales Statistikbüro Ungarns, abgerufen am 16. März 2022.
- ↑Carolyn Banfalvi: Ungarn: Land der Thermalbäder. In: National Geographic. 22. November 2018, abgerufen am 16. März 2022.
- ↑Temperature – General characteristics – met.hu. In: Hungarian Meteorological Service. Abgerufen am 17. März 2022 (englisch).
- ↑15.1.1.37. Extreme weather values. Zentrales Statistikbüro Ungarns, abgerufen am 17. März 2022.
- ↑Precipitation – General characteristics – met.hu. In: Hungarian Meteorological Service. Abgerufen am 17. März 2022 (englisch).
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Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen und Vatikanstadt: | Albanien |Andorra |Belarus |Belgien |Bosnien und Herzegowina |Bulgarien |Dänemark 2 |Deutschland |Estland |Finnland |Frankreich 2 |Griechenland |Irland |Island |Italien 2 |Kasachstan 1 |Kroatien |Lettland |Liechtenstein |Litauen |Luxemburg |Malta |Moldau |Monaco |Montenegro |Niederlande 2 |Nordmazedonien |Norwegen 2 |Österreich |Polen |Portugal 2 |Rumänien |Russland 1 |San Marino |Schweden |Schweiz |Serbien |Slowakei |Slowenien |Spanien 2 |Tschechien |Türkei 1 |Ukraine |Ungarn |Vatikanstadt |Vereinigtes Königreich 2 | |
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