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Aie Klocken.
Von der Wächterstube gelangt man auf einer höl-
zernen Stiege zu den Glocken. Der frei gestellte,
durch mehrere Stockwerke hindurch gehende Glocken-
stuhl hat eine Höhe von wenigstens 19 in. und be-
steht aus gewaltigen Föhrenstämmen, die mit hölzer-
nen Bolzen zufammengefügt sind. Da dieselben auf
den Mauerfeiten eingetrieben sind und der Raum
zwischen den Balken und der Mauerwand so eng ist,
daß man sie nach Aufführung der Mauer nicht hätte
eintreiben können, so geht daraus hervor, daß der
Glockenstuhl vorher aufgestellt worden ist.
Das gegenwärtige Geläute besteht aus drei alten
und zehn neuen Glocken, wie folgt:
1. Hosanna (falsch Susanna), deren Gewicht
100 Zentner und das ihres Schwängels 400 Psd.
beträgt, hat die Umschrift:
Xnno Doinini N60UVIII. XV. Xla.8. Xna-U8ti
strnota 68t eninpann. 0 rox Florink, V6ni onni
PN66. No r68ona.nt6, pin po^ulo 8N6urr6 Nariu.
(Ton 68.) D. h.: Jm Jahre 1258 den 18. Juli
ist die Glocke gegossen worden. O König der Herr-
lichkeit, bringe den Frieden. Wenn ich ertöne, komme
Zu Hilfe dem Volke, hl. Maria.
2. Das Achtuhrglöcklein (Silberglöcklein ge-
nannt), 65 Pfd. wiegend (Ton 1), hat keine Jn-