"Ein jedes Dasein, dasgöttliche nicht ausgenommen, hat in sich lauter Gegensätze, als verneinende undbejahende, die sich einander stets also entgegenstehen wie Kälte und Wärme, Finsternis und Licht, hart und sanft, bitter und süß, schwer und leicht, eng und weit, breit und schmal, hoch und nieder,Haß und Liebe, böse und gut, falsch und wahr, undLüge und Wahrheit." -Jakob Lorber, Großes Evangelium Johannes, Band 2, Kapitel 228, Vers 4b-5
"Es hilft uns nichts,das Böse zu verneinen; gegen das Böse hilft uns nur, die Welt so mitGutem anzufüllen, daß schließlich das Böse keinen Platz mehr hat. Und so hilft es uns nichts, denKrieg zu beklagen; vor dem Krieg schützt uns nur ein Verhältnis derNationen, in dem sie sich zusammenwirkend alle wohler fühlen als auseinanderstrebend." -Hermann Bahr, Neue Freie Presse, Wien, 10. März 1912, S. 31, Sp. 6,ÖNB ANNO
"Ich bin der Geist, der stets verneint! // Und das mit Recht; denn alles, was entsteht, // Ist wert, daß es zugrunde geht; // Drum besser wär's, daß nichts entstünde. // So ist denn alles, was ihrSünde, // Zerstörung, kurzdas Böse nennt, // Mein eigentliches Element." -Johann Wolfgang von Goethe, Faust I, Vers 1338 ff. / Mephistopheles
"Ihr schmähet meineDichtung, // Was habt ihr denn getan? // Wahrhaftig, die Vernichtung, // Verneinend fängt sie an, // Doch ihrenscharfen Besen // Strengt sie vergebens an: // Ihr seid gar nicht gewesen! // Wo träfe sie euch an?" -Johann Wolfgang von Goethe, Zahme Xenien V
"Liebe ist die absolut positive Gesinnung als solche, die Bejahung, Gunst, Hingabe, aufbauende Tendenz - wie denn derHass Verneinung, Umsturz, Vernichtung ist. Persönliche Liebe ist dieselbeBejahung in bezug auf diePersönlichkeit." -Nicolai Hartmann, Ethik, Zweiter Teil. 7.Abschnitt S. 536, c) Kraft und Willenswerk der Liebe,ISBN 3-110-00141-1