Zwetschge

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Zwetschge

Reife Zwetschgen

Systematik
Familie:Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie:Spiraeoideae
Tribus:Steinobstgewächse (Amygdaleae)
Gattung:Prunus
Art:Pflaume (Prunus domestica)
Unterart:Zwetschge
Wissenschaftlicher Name
Prunus domesticasubsp. domestica
L.

DieEchte Zwetschge (Prunus domestica subsp.domestica) ist eineUnterart derPflaume (Prunus domestica). Sie wird in Europa, Westasien, Nordamerika sowie Nord- und Südafrika alsObstbaum angebaut.[1]

InÖsterreich wird der NameZwetschke geschrieben. InNorddeutschland heißt die FruchtZwetsche oder aberPflaume, imWestmitteldeutschen auchQuetsche. Die weitere Bezeichnung als "Damaskus-Pflaume" (franz. "prune de Damas") weist auf ihre orientalische Herkunft hin.[2][3][4]

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

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Fünfzählige radiärsymmetrische Blüten

Vegetative Merkmale

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Der Zwetschgenbaum erreicht Wuchshöhen von bis zu 6 Metern, selten bis zu 10 Metern. Einjährige Zweige sind mehr oder weniger kahl. Ältere Äste sind bei den meisten Sorten mit bis zu etwa 5 Zentimeter langen, starken Dornen besetzt. Die einfachenLaubblätter sind gekerbt bis gesägt, auf Ober- wie Unterseite meist kahl und nur selten zerstreut behaart; sie sind zur Blütezeit erst wenig entwickelt.[1]

Generative Merkmale

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Die zwittrigenBlüten sind bei einem Durchmesser von 1,5 bis 2 Zentimeternradiärsymmetrisch und fünfzählig mit doppelterBlütenhülle. Die fünfKelchblätter sind länglich und auf beiden Seiten zerstreut behaart. Die fünf grünlich-weißen bis gelblich-grünenKronblätter sind länglich.[1]

Pollen derPrunus domestica subsp. domestica, 400fach vergrößert

DieSteinfrucht ist bei Reife blau bis blauschwarz, bereift, 4 bis 8 Zentimeter lang, länglich-eiförmig und verjüngt sich zu den beiden Enden hin deutlich. Der Steinkern ist ei- bis halbmondförmig, abgeflacht, an beiden Enden zugespitzt und beinahe stechend. Er ist 0,47- bis 0,58-mal so dick wie lang. Seine Oberfläche ist höckerig-netzig. An der Bauchseite ist er besonders stark gegen das Stielende vorgezogen. Die Rückenfurche ist schmal und weist schräge Kammstriche auf. DasFruchtfleisch ist mäßig saftig, fest und löst sich leicht vom Kern und bei Ofenhitze behält es seine Form.[5][1]

DieChromosomenzahl beträgt 2n = 6x = 48, bei einer Chromosomengrundzahl von x = 8. Es handelt sich folglich um einehexaploide Art.[6]

Nutzung

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Zwetschgen werden neben dem Frischverzehr auch zur Herstellung vonPflaumenmus (Powidl), Kuchen (Zwetschgenkuchen),Speiseeis, Trockenobst (Dörrzwetschgen; daraus, mit anderen Früchten und Nüssen und Eisendraht wird traditionell derZwetschkenkrampus hergestellt),Essigzwetschgen oder Obstbrand (Zwetschgenwasser) verwendet.

ImTiroler Oberland wird die Zwetschge seit Jahrhunderten in Höhenlagen um etwa 1000 Meter kultiviert (die erstenReiser sollen der Legende nach im 16. Jahrhundert vonPetrus Canisius dorthin gebracht worden sein). DieStanzer Zwetschke ist imRegister der Traditionellen Lebensmittel desösterreichischenLebensministeriums eingetragen und ist das Leitprodukt für die Region in derGenussregion Österreich.[7]

Im Gegensatz zu anderen Pflaumen löst sich bei reifen Zwetschgen der Stein leicht vom Fruchtfleisch und sie sind nicht sauerkochend.

DasHolz des Zwetschgenbaumes hat eineRohdichte von 0,75 bis 0,85 g/cm³ und ist wegen seiner rötlichbraunen Farbe und Härte beiTischlern für hochwertige Möbel begehrt.

Sorten

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Auswahl[1] aus den über hundert[8] in Mitteleuropa angebauten Zwetschgensorten:

  • Bühler Frühzwetschge, eine früher stark verbreitete Frühsorte[9][10]
  • Čačaks Beste, eine in den 1960er Jahren in Jugoslawien gezüchtete scharkatolerante Sorte, die weite Verbreitung gefunden hat[11]
  • Dattelzwetschge, alte Sorte (mit mehreren Untersorten), inzwischen noch vereinzelt in Baden-Württemberg, Neuzüchtung in Bayern
  • Ersinger, eine großfrüchtige Sorte
  • Elena
  • Fellenberg oder Italienische Zwetschge, eine wärmeliebende, aromatische Tafelfrucht, weit verbreitet in der Schweiz
  • Hauszwetschge, eine alte und auch weitverbreitete ertragreiche Sorte mit gutem Aroma, aber kleinen Früchten, die auch in Höhenlagen gedeiht
  • Jojo, einescharkaresistente Pflaumensorte
  • Kirkes Pflaume, eine besonders großfrüchtige und aromatische Sorte
  • Lützelsachser, eine großfrüchtige Sorte
  • Ortenauer, wird in Weinbaugebieten angebaut, in Norddeutschland ist die ursprüngliche BezeichnungBorssumer gebräuchlich nach dem Fundort.
  • Schwäbischer Hengst, eine großfruchtige und süße Sorte eher dunkelroter Farbe
  • Stanley, mit einzeln hängenden Früchten
  • Topper, neue Zwetschgensorte, auch für den Hausgarten geeignet
  • Zimmers

Filme

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  • Die blaue Königin – Von Bühler und anderen Zwetschgen. Dokumentarfilm, Deutschland 2011, 30 Min. Buch und Regie: Nicola Haenchen, Produktion:SWR, Reihe:Essgeschichte(n), Sendung: 19. August 2011,Filminformationen derARD.
  • Garten Eden – Blaue Königin aus Baden: die Bühler Zwetschge. Dokumentarfilm, Deutschland, 2016, 26:14 Min., Buch und Regie: Emanuela Casentini, Produktion:doc.station,arte,ZDF, Reihe:Garten Eden, Erstsendung: 17. Juni 2017 bei arte,Inhaltsangabe der ARD.

Siehe auch

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Weblinks

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Wiktionary: Zwetschge – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Zwetschge – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. abcdeHildemar Scholz, Ilse Scholz:Prunus. In: Hildemar Scholz (Hrsg.):Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Begründet vonGustav Hegi. 2., völlig neubearbeitete und erweiterte Auflage. Band IV Teil 2B:Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2 (3) (Rosaceae, 2. Teil), Blackwell, Berlin/Wien u. a. 1995,ISBN 3-8263-2533-8.
  2. Ulrich Ammon, Hans Bickel, Alexandra N. Lenz (Hrsg.):Variantenwörterbuch des Deutschen. 2. Auflage. De Gruyter, Berlin/Boston 2016, unter den verschiedenen Wörtern.
  3. Duden. Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 3. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/WienZürich1999, unter den verschiedenen Wörtern.
  4. Atlas zur deutschen Alltagssprache >Zwetschge/Pflaume.
  5. Stiftung Warentest:Leserfrage: Pflaume oder Zwetschge? In:test, 2010, Nr. 9 (abgerufen am 1. Februar 2013).
  6. Erich Oberdorfer:Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. 8. Auflage. Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart 2001,ISBN 3-8001-3131-5. Seite 573.
  7. Stanzer Zwetschke. Eintrag Nr. 54 imRegister der Traditionellen Lebensmittel des österreichischenBundesministeriums für Landwirtschaft, Regionen und Tourismus.
  8. Obstbaumschule, Großhändler, kein Einzelhändler schreiber-baum.at, Beitrag am 29. April nicht vorgefunden.
  9. DieBühler Frühzwetschge in der "Arche des Geschmacks" aufwww.slowfood.de
  10. Wie die „Blaue Königin“ ums Überleben kämpft. In:insidebw.de, 06. Januar 2022. Abgerufen am 8. August 2023.
  11. Manfred Fischer:Farbatlas Obstsorten. Stuttgart 2003,ISBN 3-8001-5547-8.
Normdaten (Sachbegriff):GND:4191320-6(lobid,OGND,AKS)
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