Zscheiplitz StadtFreyburg (Unstrut) | |
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Koordinaten: | 51° 13′ N,11° 44′ O51.21472222222211.736111111111Koordinaten:51° 12′ 53″ N,11° 44′ 10″ O |
Eingemeindung: | 1991 |
Eingemeindet nach: | Freyburg (Unstrut) |
Postleitzahl: | 06632 |
Vorwahl: | 034464 |
Zscheiplitz ist seit 1991 ein Ortsteil vonFreyburg (Unstrut) imBurgenlandkreis im südlichenSachsen-Anhalt.
Der Ort liegt am erhöhten linken Ufer derUnstrut in Sichtweite derNeuenburg etwa zwei Kilometer westlich von Freyburg.
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert auf das Jahr 1085. Der dort aufgeführte NameSciplice deutet auf eineslawische Ortsgründung. In einerBurg Weißenburg genannten Residenz lebte hier von 1041 bis 1085 PfalzgrafFriedrich III. von Sachsen. Nach dessen Ermordung wurde die Burg durch die Witwe Friedrichs, Adelheid († 1110), die inzwischenLudwig den Springer geheiratet hatte, 1089 in dasBenediktinerinnenkloster St. Bonifacius auf dem BergSt. Martini umgewandelt. Das Kloster wurde im Zuge derSäkularisation im Jahre 1540 aufgehoben und in ein Mannlehnrittergut umgewandelt, das 1945 im Zuge der Bodenreform enteignet wurde. Die Ländereien des Rittergutes (ca. 333 ha) waren Anfang des 20. Jh. an die Saatzuchtwirtschaft Fr. Strube inSchlanstedt verpachtet.
Der Ort gehörte bis 1815 zumwettinischen, späterkursächsischenAmt Freyburg.[1] 1813 ließNapoléon Bonaparte den Ort durch seine Truppen besetzen, um den Rückzug nach ihrer Niederlage in derVölkerschlacht bei Leipzig bei derQuerung der Unstrut zu sichern. Durch die Beschlüsse desWiener Kongresses kam Zscheiplitz zu Preußen und wurde 1816 demKreis Querfurt imRegierungsbezirk Merseburg derProvinz Sachsen zugeteilt, zu dem es bis 1944 gehörte.[2]
In der seit 1985 durch dieInteressengemeinschaft Klosterkirche Zscheiplitz (IGZ) (ab 1995:Kloster Zscheiplitz – Klosterbrüder e. V.) renovierten Klosterkirche St. Bonifatius des früheren mittelalterlichenBenediktinerinnenklosters Zscheiplitz finden regelmäßig Konzerte statt.[3] In der Nacht wird die Kirche von außen beleuchtet und ist bereits aus weiter Distanz zu sehen.
Ein Weingut auf dem Gelände des früheren Rittergutes bietet vier Monate im Jahr neben der Weinverkostung eineStraußwirtschaft an. Im Herrenhaus des Rittergutes werden von der Besitzerfamilie seit 2015 Ausstellungen präsentiert.
In unmittelbarer Nähe des Gutes befindet sich der 1866 als Aussichtsturm errichtete Wasserturm, der bestiegen werden kann. Er bietet einen weiten Ausblick auf dasUnstruttal, die Zeddenbachmühle, dieNeuenburg sowie dasSchloss Balgstädt.
Der Geopfad führt u. a. an einem ehemaligen Kalkbrennofen vorbei.