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Zsa Zsa Gabor

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Zsa Zsa Gabor (um 1954)

Zsa Zsa Gabor (anhören/?) [ˈʒɒ ʒɒ ˈgaːbor] (*6. Februar1917 inBudapest,Österreich-Ungarn alsSári Gábor[1]; †18. Dezember2016 inLos Angeles,Kalifornien,USA; auchZsuzsanna Sári Gábor (Anm.)) war eine US-amerikanisch-ungarischeSchauspielerin. Ab den 1950er-Jahren wirkte sie an über 30 Kinofilmen mit, darunterJohn HustonsMoulin Rouge. Noch berühmter wurde sie aber mit ihrem turbulenten und medienwirksamen Privatleben, durch das sie zu einem Inbegriff der glamourösen Hollywood-Diva wurde.[2]

Leben

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Frühes Leben in Europa

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Zsa Zsa Gabor wurde als zweite Tochter des ungarischenGardeoffiziers Vilmos Gábor (1881–1962)[3] und seiner Frau, der Schauspielerin Janka Tilleman[1][4] (auch als Jólie Gábor bekannt,[5] 1896–1997), geboren. Ihre Eltern warenJuden.[6]

Zsa Zsa Gabor und ihre Schwestern Magda (1915–1997) undEva (1919–1995)[7] waren jedoch von Kindheit anKatholikinnen.[8][9][10][11] Zsa Zsa besuchte die katholische Mädchenschule Notre-Dame De Sion inBuda (heute das Arany János Gimnázium).[12] 1933 war die damals 16-Jährige Zweitplatzierte im Schönheitswettbewerb zurMiss Ungarn.[12] Nach einer Ausbildung an derWiener Musikakademie gabRichard Tauber ihr eine Rolle in derOperetteDer singende Traum.[13] Mit 20 Jahren heiratete sie einen muslimischen Mann, den 38-jährigenBurhan Belge, der damals Pressesekretär der türkischen Botschaft in Budapest war. Das Paar zog nachAnkara, wo Zsa Zsa dem 57-jährigenKemal Atatürk begegnete.[12]

Die meisten Mitglieder ihrer Familie entkamen nur knapp demHolocaust.[14]

Karriere in Hollywood

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Nach dem Ende ihrer Ehe mit Burhan Belge folgte Gabor 1941 ihrer Schwester Eva nachHollywood. Während Eva bereits in den 1940er-Jahren erste Filmrollen hatte, widmete sich Zsa Zsa Gabor erst einige Jahre später der Filmschauspielerei. Ab 1952 wirkte sie in rund 30 zumeist kleineren Filmen und in zahlreichen Fernsehproduktionen mit, wofür sie 2004 mit der Mitgliedschaft in der B-Movie Hall Of Fame geehrt wurde.

Gabor bei einem karitativen Fernsehmarathon inDenver (1954)

Als ein Höhepunkt ihrer Filmkarriere gilt der SpielfilmMoulin Rouge (1952), der das Leben des MalersHenri de Toulouse-Lautrec nacherzählt und in dem sie die weibliche Hauptfigur der TänzerinJane Avril verkörpert.[15]John Huston, der Regisseur vonMoulin Rouge, beschrieb sie später als handwerklich solide Schauspielerin („creditable actress“).[16] Sie hatte in dieser Zeit ihrer Karriere ebenfalls Rollen in der KomödieWir sind gar nicht verheiratet (1952), die aus einem Ensemble berühmter Schauspieler bestand, und in dem FilmmusicalLili (1953). Im Verlauf der 1950er-Jahre verlor sich ihre Karriere zusehends in B-Filmen und Rollen, bei denen das Aussehen wichtiger als schauspielerisches Talent war.[17] 1954 unternahm sie einen Ausflug in das westdeutsche Kino mit der Hauptrolle inBall der Nationen. 1958 spielte sie die Titelrolle in dem heute vor allem für seinenTrashfaktor bekannten Science-Fiction-FilmQueen of Outer Space. Im selben Jahr hatte sie zudem einen prägnanten Kurzauftritt als Nachtclubinhaberin inOrson Welles’ FilmklassikerIm Zeichen des Bösen.

Ab den 1950er-Jahren begann sie, auch im Fernsehen zu arbeiten, und kam so zu Gastauftritten in berühmten Serien wieBonanza,Mr. Ed,Love Boat oderDer Prinz von Bel-Air. Ebenfalls war sie zwischen den 1950er- und 1990er-Jahren ein regelmäßiger Gast in US-amerikanischen Talkshows, Spielshows und Fernsehspecials.[18] Ihre späten Filmauftritte, etwa inNightmare III – Freddy Krueger lebt oderDie nackte Kanone 2½, waren oftmals selbstironischeCameos.

Zsa Zsa Gabor in den Niederlanden (1972)

Zwar war Gabor innerhalb ihrer Schauspielkarriere insgesamt nur mäßig erfolgreich, doch bildete diese den Grundstein für ihre Berühmtheit und ihr Image. Mit ihren acht Ehen und öffentlichen Auftritten mit Pelzmänteln und Diamanten beschäftigte sie die Boulevardmedien ihrer Zeit. Als Autorin publizierte sie mithilfe von Ghostwritern vier Bücher:Zsa Zsa Gabor: My Story (1960),Zsa Zsa’s Complete Guide to Men (1969),How to Catch a Man, How to Keep a Man, How to Get Rid of a Man (1970) andOne Lifetime Is Not Enough (1991). Ebenfalls führte sie zeitweise eine Kosmetikfirma.[18]

Privatleben, Ehen und Tod

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Zsa Zsa Gabor galt wegen ihrer Ehen, Affären und Klatschgeschichten als Inbegriff der Hollywood-Diva.[19][20] Bekannt wurde sie auch durch zahlreiche Skandale und Beleidigungsprozesse. 1989 bescherte ihr eine Handgreiflichkeit mit einem Polizisten einen dreitägigen Gefängnisaufenthalt, nachdem dieser den Ablauf ihres Führerscheins festgestellt und eine geöffnete Flasche Wodka in ihrem Auto entdeckt hatte.[18] Gabor erwarb in meist kurzen Ehen mit Millionären ein Vermögen, das insbesondere aus Immobilien und Schmuck bestand. Von einem US-Kongressmitglied wurde sie als teuersteKurtisane seitMadame de Pompadour bezeichnet.[2] Am 27. November 2002 war Gabor in einen Verkehrsunfall auf demSunset Boulevard in Los Angeles verwickelt. Danach saß sie im Rollstuhl. Für die erlittenen Verletzungen wurden ihr zwei Millionen US-Dollar Schadenersatz zugesprochen. Durch den AnlagebetrügerBernie Madoff wurde sie um einen großen Teil ihres Vermögens gebracht.[13]

Im August 2010 wurde Gabor in ernster gesundheitlicher Verfassung in das Ronald Reagan UCLA Medical Center aufgenommen und empfing dort dieSterbesakramente.[21] Am 18. Dezember 2016, 50 Tage vor ihrem 100. Geburtstag, starb Zsa Zsa Gabor in ihrer Villa in Los Angeles nach langer Krankheit an den Folgen einesHerzinfarkts.[22][23] DasRequiem fand am 30. Dezember in der römisch-katholischen Church of the Good Shepherd (dt. Kirche zum Guten Hirten) inBeverly Hills statt.[24] Ihre Asche wurde am 13. Juli 2021 auf demKerepescher Friedhof in Budapest beigesetzt. Zuvor hatte Frederic von Anhalt die Urne bei sich aufbewahrt. Ein kleiner Anteil der Asche wurde am Grab ihrer Schwester Eva Gabor auf demWestwood Village Memorial Park Cemetery in Los Angeles verstreut.[25]

Ehen

Zsa Zsa Gabor war achtmal verheiratet:

  1. 1938–1941 mitBurhan Asaf Belge (1899–1967), Pressechef des türkischen Außenministeriums, wurde später als Schriftsteller und Diplomat bekannt
  2. 1942–1947 mitConrad Hilton (1887–1979),Hilton-Hotels-Gründer, mit dem sie die einzige TochterFrancesca Hilton (1947–2015) hatte
  3. 1949–1954 mit dem SchauspielerGeorge Sanders (1906–1972), der später Zsa Zsas Schwester Magda heiratete; Gabor hatte während dieser Ehe eine Beziehung mitPorfirio Rubirosa (1909–1965), einemdominikanischen Diplomaten und internationalenPlayboy
  4. 1964–1966 mit Herbert Hunter (1908–2008), Finanzberater und Industrieller
  5. 1966–1967 mit Joshua S. Cosden Jr., texanischer Ölmagnat
  6. 1975–1976 mit Jack W. Ryan (1926–1991), Designer und Miterfinder derBarbie-Puppe
  7. 1977–1982 mit Michael O’Hara, Anwalt
  8. 1986 bis zu ihrem Tod mitFrédéric Prinz von Anhalt (* 1943).

Weiterhin hielt Zsa Zsa Gabor 1982 eine Heiratszeremonie mit dem mexikanischen Schauspieler[26] Felipe de Alba (1924–2005) ab. Die Ehe, die im Übrigen nur einen Tag gedauert hätte, war aus mehreren Gründen ungültig und musste daher auch nicht annulliert werden. Unter anderem war Gabor noch mit Michael O’Hara verheiratet, was eineBigamie bedeutet hätte, außerdem wurde die Zeremonie von einem Schiffskapitän abgehalten.

Filmografie (Auswahl)

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Auszeichnungen und Ehrungen

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Zsa Zsa Gabors Stern auf demHollywood Walk of Fame

Veröffentlichungen

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  • Mit Gerold Frank:Zsa Zsa Gábor: My story. Cleveland 1960.[27] – Dt. Ausgabe:Zsa Zsa Gabor. Die Geschichte meines Lebens. Deutsch von Werner Kerbs, Non-Stop-Bücherei, Berlin 1961
  • How to Catch a Man, How to Keep a Man, How to Get Rid of a Man. Doubleday, Garden City, N.Y. 1970,OCLC92114.
  • MitWendy Leigh:One Lifetime Is Not Enough. Delacorte Press, New York 1991,ISBN 0-385-29882-X.

Literatur

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Anmerkungen

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  • (Anm.) 
    Sári ist die ungarische Koseform des Vornamens Sarah.[5]

Weblinks

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Commons: Zsa Zsa Gabor – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. abTom Teichholz:Zsa Zsa Gabor: Last of the Hungarian Mohicans. (Memento vom 22. August 2010 imInternet Archive) JewishJournal.com, 23. August 2007.
  2. abRonald Bergan: Zsa Zsa Gabor obituary. In: The Guardian. 19. Dezember 2016, abgerufen am 9. Juli 2023 (englisch). 
  3. Vilmos Farkas “Willie” Gábor in der DatenbankFind a Grave, abgerufen am 13. Januar 2023.
  4. Birth Record for Jolie Gabor
  5. abZsa Zsa Gabor beiWho’s Who Germany, The People-Lexicon, abgerufen am11. Februar 2024.
  6. Reflecting on the life of Zsa Zsa Gabor. In:New York Social Diary. 17. August 2010 (newyorksocialdiary.com [abgerufen am 19. Dezember 2016]). 
  7. Ray Gurganus:Family Gabor Genealogy. ourfamtree.org (abgerufen am 6. Dezember 2012)
  8. Hollywood hat eine Diva verloren: Zsa Zsa Gabor ist tot. 19. Dezember 2016, abgerufen am 28. Dezember 2018. 
  9. Ausland – Aktuelle Nachrichten. tagesschau.de, abgerufen am 28. Dezember 2018. 
  10. Zsa Zsa Gabor soll in Budapest beigesetzt werden. (Memento vom 6. Januar 2017 imInternet Archive) In:Thüringer Allgemeine, 29. Dezember 2016.
  11. Obituary: Zsa Zsa Gabor. BBC News, 19. Dezember 2016, abgerufen am 28. Dezember 2018. 
  12. abcGyörgy Lázár:Zsa Zsa. Hungarian Free Press, 21. Dezember 2016.
  13. abIngo Way:Königin der Schlagzeilen. In:Jüdische Allgemeine, 19. Dezember 2016.
  14. Jan Feddersen:Nachruf auf Zsa Zsa Gabor: Zur Not mit Ohrfeige. In:Taz, 19. Dezember 2016.
  15. Ted Sennet:Ted Sennett’s on-screen/off-screen movie guide. Simon & Schuster, New York u. a. 1993,ISBN 0-671-76818-2, S. 359: „Zsa Zsa Gabor plays Jane Avril, the beautiful, giddy chanteuse, whom Toulouse-Lautrec immortalized in his paintings“.
  16. John Huston:Interviews. University Press of Mississippi, 2001, S. 11.
  17. Hal EricksonZsa Zsa Gabor (Memento vom 9. Mai 2017 imInternet Archive) beiAllMovie (englisch).
  18. abcRobert D. McFadden: Zsa Zsa Gabor, Actress Famous for Her Glamour (and Her Marriages), Dies at 99. In: The New York Times. 18. Dezember 2016, abgerufen am 9. Juli 2023 (englisch). 
  19. Wolfgang Stuflesser:Die perfekte Diva.tagesschau.de, 19. Dezember 2016.
  20. Suzanne Moore:Zsa Zsa Gabor knew femininity was a performance. She played it perfectly. In:The Guardian, 19. Dezember 2016.
  21. Alan Duke: Zsa Zsa Gabor asks for ‘last rites’ from priest. CNN, abgerufen am 16. Februar 2025 (englisch). 
  22. Zsa Zsa Gabor ist tot. In:Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Dezember 2016.
  23. Zsa Zsa Gabor ist tot. In:Die Zeit, 19. Dezember 2016.
  24. Zsa Zsa Gabor auf vip.de, abgerufen am 4. September 2019.
  25. Zsa Zsa Gabor erhält Ehrengrab in Budapest. In: Der Spiegel. Abgerufen am 12. Juli 2021. index.hu
  26. Dirk Hautkapp:Zsa Zsa Gabor ist im Alter von 99 Jahren gestorben. In:Hamburger Abendblatt, 19. Dezember 2016, abgerufen am 16. Februar 2025.
  27. Gabor und ihrGhostwriter waren Titelthema des MagazinsLive, 29. Juni 1959, Titel und S. 129–139;Digitalisathttp://vorlage_digitalisat.test/1%3D%7B%7B%7B1%7D%7D%7D~GB%3DlkgEAAAAMBAJ~IA%3D~MDZ%3D%0A~SZ%3D~doppelseitig%3D~LT%3D~PUR%3D.
  28. Benjamin Ivry:Zsa Zsa Gabor, the Hollywood Starlet Who Pointedly Forgot Her Jewish Roots. In:The Forward, 18. Dezember 2016.
Personendaten
NAMEGabor, Zsa Zsa
ALTERNATIVNAMENGábor, Zsa Zsa; Gábor, Sari (Geburtsname, unsicher); Gábor Sari, Zsuzsanna (Geburtsname, unsicher)
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanisch-ungarische Schauspielerin
GEBURTSDATUM6. Februar 1917
GEBURTSORTBudapest,Österreich-Ungarn
STERBEDATUM18. Dezember 2016
STERBEORTLos Angeles,Kalifornien,USA
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