Zizit

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DieZizit oderSchaufaden (in deraschkenasischen AusspracheZizis;hebräischצִיצִיתZīzīt, PluralצִיצִיּוֹתZīzījjōt in sephardischer Aussprache bzw. aschkenasischZiziaus, Zizes) ist die Bezeichnung für die an den vier Ecken eines Schals oder rechteckigen Kleidungsstücksjüdischer Männer befestigten Fäden. Sie werden am rituellen jüdischen GebetsmantelTallit angebracht, der beim Gebet getragen wird, ebenso wie an einemLeibchen namensTallit Katan, das ganztags als Unterbekleidung getragen wird. Die Zizijot sind Bündel von langen weißen Fäden ausWolle oderKunstfaser, die mehrfach geknotet sind.[1]

Zizit aus acht Einzelfäden, fünfmal geknotet
Schaufäden: oben askenasisch, unten sephardisch
Karäischer Schaufaden (unvollendet geknüpft)

An jeder der vier Ecken des Tallit (Katan) befindet sich eine solcheQuaste. Dies ist eine wörtliche Erfüllung des Gebotes aus4. Mose (Numeri) 15, 37–41. Dort heißt es, man solle Quasten an den vier Ecken des Gewandes anbringen und sich jedes Mal, wenn man diese sieht, an die Gebote Gottes erinnern, so dass man sie auch einhält. ReligiöseJuden werden im Tallit bestattet. Dazu wird eine der Zizijot entfernt als Zeichen dafür, dass ein Toter keine Gebote mehr zu erfüllen braucht.

Die Zahlenwerte der fünf Buchstaben des hebräischen Wortes für die Zizit (ציצית) ergeben addiert dennumerischen Wert 600. Daher tragen religiöse Juden an jeder Ecke ihres Tallit oder Tallit Katan eine Quaste aus acht Fäden mit fünf Verknotungen. Die Summe der drei Zahlen (600+8+5) entspricht der Anzahl derMitzwot imTalmud, nämlich 613.

Der Tallit Katan, der unter der Kleidung getragen wird, erinnert an ein T-Shirt, ist aber an den Seiten offen und nur durch ein Stück Stoff oder Faden zusammengehalten. So bleibt es ein rechteckiges Kleidungsstück und kann mit Zizijot versehen werden. Die Schaufäden werden von manchen Personen an der Seite aus der Hose sichtbar heraushängend gelassen. Bei religiösenaschkenasischen Juden reichen sie teilweise fast bis auf den Boden. Jüdische Frauen tragen in der Regel weder Tallit noch Tallit Katan und damit auch keine Zizijot.

Ursprünglich war jeweils ein Strang des Bündels oder das ganze Bündel mit der sehr kostbaren FarbeTekhelet blau gefärbt. Gemäß der rabbinischen Tradition ist das eine Farbe, die zuletzt im antiken Israel aus dem TierChilazon gewonnen wurde. Eine prägende Auslegungsrichtung aus derDiaspora besagt seit dem Mittelalter, zur Zeit könne das Gebot der Torah in diesem Teil nicht mehr erfüllt werden, weil das Wissen darum, was genau ein Chilazon ist, verlorengegangen sei. Daher sind die Zitzijot meist rein weiß. Andere tragen seit dem Ende des zwanzigsten Jahrhunderts wieder ganz oder teilweiseTechelet gefärbte Zizijot, weil dieStumpfe Stachelschnecke als korrekte Quelle des Farbstoffes erkannt wurde. DieKaräer sehen inTechelet die Benennung eines Farbtons und tragen ihre eigenen blau-weiß gefärbten Schaufäden.

Weblinks

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Commons: Zizit – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gebetsschal auf Reisen. Fünf Fragen an Rabbiner Bea Wyler. Abgerufen am 2. Februar 2023. 
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zizit&oldid=248097123
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