Zinn(II)-sulfat
Kristallstruktur | |||||||||||||||||||
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_Sn2+0_S6+0_O2− | |||||||||||||||||||
Kristallsystem | orthorhombisch | ||||||||||||||||||
Raumgruppe | Pnma (Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 | ||||||||||||||||||
Gitterparameter | a = 8,80 Å, b = 5,32 Å, c = 7,12 Å | ||||||||||||||||||
Allgemeines | |||||||||||||||||||
Name | Zinn(II)-sulfat | ||||||||||||||||||
Andere Namen |
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Verhältnisformel | SnSO4 | ||||||||||||||||||
Kurzbeschreibung | farb- und geruchloser Feststoff[1] | ||||||||||||||||||
Externe Identifikatoren/Datenbanken | |||||||||||||||||||
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Eigenschaften | |||||||||||||||||||
Molare Masse | 214,77 g·mol−1 | ||||||||||||||||||
Aggregatzustand | fest | ||||||||||||||||||
Dichte | 4,15 g·cm−3[2] | ||||||||||||||||||
Schmelzpunkt | |||||||||||||||||||
Löslichkeit | gut in Wasser (330 g·l−1 bei 25 °C)[2] | ||||||||||||||||||
Sicherheitshinweise | |||||||||||||||||||
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Toxikologische Daten | |||||||||||||||||||
Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten beiStandardbedingungen (0 °C, 1000 hPa). |
Zinn(II)-sulfat ist einechemische Verbindung ausZinn,Schwefel undSauerstoff mit derSummenformel SnSO4.
Gewinnung und Darstellung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zinn(II)-sulfat kann durch die Umsetzung vonKupfer(II)-sulfat mitamalgamiertem Zinn gewonnen werden.[3]
Es kann auch durch Reaktion von Zinn oderZinn(II)-oxid mitSchwefelsäure hergestellt werden.[4]
Eigenschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zinn(II)-sulfat ist ein farbloser, nicht brennbarer, leicht in Wasser löslicher Feststoff. Es ist stabil bis etwa 360 °C und zerfällt dann zuSchwefeldioxid undZinn(IV)-oxid. Seine wässrige Lösung reagiert stark sauer und zersetzt sich bald unter Ausfällung eines basischen Sulfats.[2] An Luft oxidiert es recht schnell.[5]Die Verbindung kristallisiert in der orthorhombischenRaumgruppePnma (Raumgruppen-Nr. 62)Vorlage:Raumgruppe/62 in einer stark verzerrtenBariumsulfat-Struktur. Dabei betragen die Gitterkonstanten a = 8,80 Å, b = 5,32 Å und c = 7,12 Å.[6]
Verwendung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]In der Baustoffindustrie wird Zinnsulfat als Hilfsstoff zur Verminderung desChromatgehalts imZement eingesetzt.[7][8]Weiterhin dient es alsElektrolyt bei derGalvanisierung und als Zusatzstoff für Elektrolyte inBleiakkumulatoren.[9]
Sicherheitshinweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zinn(II)-sulfat wurde 2013 von der EU gemäß derVerordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH) im Rahmen derStoffbewertung in den fortlaufenden Aktionsplan der Gemeinschaft (CoRAP) aufgenommen. Hierbei werden die Auswirkungen desStoffs auf die menschliche Gesundheit bzw. die Umwelt neu bewertet und ggf. Folgemaßnahmen eingeleitet. Ursächlich für die Aufnahme von Zinn(II)-sulfat waren die Besorgnisse bezüglichVerbraucherverwendung und hoher (aggregierter) Tonnage sowie der Gefahren ausgehend von einer möglichen Zuordnung zur Gruppe derCMR-Stoffe und der vermuteten Gefahren durch sensibilisierende Eigenschaften. Die Neubewertung fand ab 2016 statt und wurde vonFrankreich durchgeführt. Anschließend wurde ein Abschlussbericht veröffentlicht.[10][11]
Siehe auch
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Zinn(IV)-sulfat, Sn(SO4)2
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑abDatenblattZinn(II)-sulfat beiMerck, abgerufen am 19. Januar 2011.
- ↑abcdefEintrag zuZinn(II)-sulfat in derGESTIS-Stoffdatenbank desIFA, abgerufen am 10. Januar 2017. (JavaScript erforderlich)
- ↑A. F. Holleman,E. Wiberg,N. Wiberg:Lehrbuch der Anorganischen Chemie. 101. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin 1995,ISBN 3-11-012641-9, S. 966.
- ↑Patent DE102006035969B4: Herstellung von pulverförmigem Zinn(II)-sulfat. Angemeldet am 2. August 2006, veröffentlicht am 13. August 2009, Anmelder: TIB Chemicals AG, Erfinder: Dieter Guhl, Frank Honselmann.
- ↑Chemische Produkte. In: yuntinic.de. Abgerufen am 25. November 2020.
- ↑J. D. Donaldson, D. C. Puxley:The Crystal Structure of Tin(II) Sulphate. In:Acta Crystallographica Section B.Band 28,Nr. 3, März 1972,S. 864–867,doi:10.1107/S0567740872003322.
- ↑mig-mbh.de:ZINN – II – SULFAT als selektiver CHROMATRDUZIER und seine CHEMIE (Memento vom 7. Oktober 2007 imInternet Archive).
- ↑DGUV:Bestimmung des Chrom(VI)-Gehalts in Zementen (PDF; 123 kB).
- ↑TU-Clausthal:Script Aufbau von Batterien und Zellen (PDF; 504 kB).
- ↑Europäische Chemikalienagentur (ECHA):Substance Evaluation Conclusion and Evaluation Report.
- ↑Community Rolling Action Plan (CoRAP) derEuropäischen Chemikalienagentur (ECHA):Tin sulphate, abgerufen am 28. November 2023.