Zengi

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Imad ad-Din Zengi (auchZangi oderZengui;arabisch عماد الدين زنكي,DMGʿImād ad-Dīn Zankī; *1087; †14. September1146 beiQalʿat Dschaʿbar/Nordsyrien) war seit1127 derAtabeg-Emir vonMossul, der Gründer derZengiden-Dynastie und ein namhafter Gegenspieler derKreuzfahrer (EinnahmeEdessas 1144).

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Zengi war der Sohn vonAq Sunqur al-Hadschib, einem türkischen[1]Ghulam-Befehlshaber desSeldschukensultansMalik-Schah I. (reg. 1072–1092).

Er stand ursprünglich in den Diensten vonQasim ad-Daula Aq-Sunqur al-Bursuqi (ermordet 1126), dem Statthalter von Mossul und Atabeg des SeldschukenprinzenMasud. Nachdem er eine Zeitlang Gouverneur vonWasit undBasra gewesen war, machte ihn der SeldschukensultanMahmud II. (reg. 1118–1131) nach dem Tod von Izz ad-Din Masud al-Bursuqi (dem Sohn des vorherigen Dienstherren) 1127 zum Statthalter von Mossul und gleichzeitig zum Atabeg. Zengi ordnete sich schnell die diversen lokalen Machthaber derDschazira unter.

Zengis Regierung war von ständigen Kleinkriegen geprägt. Schon im Juni 1128 übernahm erAleppo, als sich die Bevölkerung der Stadt gerade auf Seiten eines NeffenIlghazis gegen den regierenden Emir Qutlugh-Aba erhob. Zengis erfolgreiches Vordringen nach Syrien erlaubte es ihm, der gefährliche Gegenspieler der Kreuzfahrer zu werden, als der er von dersunnitischen Geschichtsschreibung gefeiert wird.

Trotzdem war er bisweilen auch ein Gegenspieler derAbbasiden-Kalifen, die damals versuchten, ihre Macht im Irak zu restaurieren und sich von der seldschukischen Herrschaft zu lösen. So attackierte er 1132 den Kalifenal-Mustarschid und dessen Verbündeten, den Seldschukenprinzen Seldschuk ibn Muhammad, wurde besiegt, entkam aber, weil ihmNadschm ad-Din Ayyub (der VaterSaladins) beiTikrit das Leben rettete. Im Juni 1132 griff er im Bunde mit demMazyadidenherrscher Dubais II. erneutBagdad an und wurde abermals besiegt. Im Folgejahr 1133 erschien dann al-Mustarschid mit einer Armee (darunter kurdische Emire) vor Mossul, aber Zengi entkam und zwang ihn nach drei Monaten mit einem Kleinkrieg zum Rückzug.

In seiner Eigenschaft als Atabeg hatte Zengi zwei Söhne Sultan Mahmuds II. namens Alp-Arslan (auch alsal-Chafadschi bekannt) und Farruch-Schah unter seiner Kontrolle. Er amtierte in deren Namen und konnte damit auch eine Bedrohung für den neuen SultanMasud (reg. 1134–1152) darstellen. Der Sultan war sich der Situation wohl bewusst und rüstete (ebenso wie Zengi selbst) 1143/44 für einen Krieg, zu dem es jedoch nie kam. Zengi zahlte geringe Ablösesummen, stellte seinen eigenen Sohn als Geisel und wartete auf den Tod des Sultans, während sich Masud um gefährlichere Emire kümmerte.

Nach der grundlegenden Klärung der politischen Situation seiner beiden Oberherren im Osten, d. h. des Kalifen und des Seldschukensultans, hatte Zengi seit ca. 1135 die Möglichkeit, sich gegen rivalisierende muslimische und christliche Machthaber im Südwesten zu wenden. Zengi stand dort hauptsächlich im Konflikt mit denBuriden vonDamaskus, zog Nutzen aus deren internen Streitigkeiten und konnte ihnen im Juni 1138 mit militärischen Druck die Fürstenwitwe Zumurrud sowie die StadtHoms alsMitgift abnehmen. Im gleichen Jahr belagerte derbyzantinische KaiserJohannes II. (reg. 1118–1143) Aleppo, nachdem er zuvor bereits dasFürstentum Antiochia unter seine Kontrolle gebracht hatte. Die Belagerung blieb jedoch erfolglos. 1139 wandte Zengi seine Aufmerksamkeit (wieder) Damaskus zu, das mit demKönigreich Jerusalem gegen ihn verbündet war. Seine Belagerung schlug allerdings fehl, da der alte Mamlukenführer Unur (gest. 1149), der vormalige Statthalter von Homs, nicht zur Aufgabe bereit war.

AlsJoscelin II., der Herrscher derGrafschaft Edessa, 1144 auf einem Feldzug abwesend war, belagerte Zengi Edessa, den schwächsten derKreuzfahrerstaaten, und eroberte es am 24. Dezember 1144 (die Zitadelle fiel am 26. Dezember). Es kam zu einem Massaker an der Zivilbevölkerung, bei dem weder alte Menschen noch Kinder verschont wurden.[2] Dieses Ereignis führte zum erfolglosenZweiten Kreuzzug und wird in späteren islamischen Chroniken als Beginn desDschihad gegen die Kreuzritter gewertet.

Während Zengi seine Versuche, Damaskus zu erobern, fortsetzte, wurde er in der Nacht des 14. Septembers 1146 während der Belagerung vonQalʿat Dschaʿbar von einem fränkischenEunuchen ermordet, den er zuvor wegen des Genusses von Wein zurechtgewiesen hatte. In Mossul folgte ihm sein ältester SohnSaif ad-Din Ghazi I., in Aleppo sein zweiter SohnNur ad-Din auf den Thron.

Nach einer Kreuzfahrerlegende war Zengis MutterIda von Österreich, die auch die Mutter vonLeopold III. vonÖsterreich war. Ida soll während desKreuzzugs von 1101 entführt und in einenHarem gebracht worden sein.

Anmerkungen

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  1. Cambridge History of Iran, S. 126
  2. Thomas S. Asbridge:Die Kreuzzüge. 7. Auflage. Klett-Cotta, Stuttgart 2016,ISBN 978-3-608-94921-6,S. 215. 

Literatur

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  • Steven Runciman:A History of the Crusades. Volume 2:The Kingdom of Jerusalem. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 1952.

Weblinks

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VorgängerAmtNachfolger
Atabeg von Aleppo
1128–1146
Nur ad-Din
Atabeg von Mossul
1127–1146
Saif ad-Din Ghazi I.
Personendaten
NAMEZengi
ALTERNATIVNAMENZengi, Imad ad-Din
KURZBESCHREIBUNGAtabeg von Aleppo und Mosul
GEBURTSDATUM1087
STERBEDATUM14. September 1146
STERBEORTbei der Belagerung des Qalʿat Dschaʿbar im nördlichen Syrien
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