Zeche Carl

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Dieser Artikel befasst sich mit der Zeche Carl in Essen-Altenessen. Zum Eisenstein- und Galmeibergwerk im Wuppertaler Stadtteil Langerfeld sieheZeche Karl.
Zeche Carl
Allgemeine Informationen zum Bergwerk
Malakowturm der Zeche Carl nach Instandsetzung
Förderung/Jahrca. 300.000 t
Informationen zum Bergwerksunternehmen
Betriebsbeginn1861
Betriebsende1929
NachfolgenutzungKulturzentrum
Geförderte Rohstoffe
Abbau vonSteinkohle
Geographische Lage
Koordinaten51° 29′ 43″ N,7° 0′ 43″ O51.4952777777787.0119444444444Koordinaten:51° 29′ 43″ N,7° 0′ 43″ O
Zeche Carl (Regionalverband Ruhr)
Zeche Carl (Regionalverband Ruhr)
Lage Zeche Carl
StandortAltenessen
GemeindeEssen
Kreisfreie Stadt (NUTS3)Essen
LandLand Nordrhein-Westfalen
StaatDeutschland
RevierRuhrrevier

DieZeche Carl war einSteinkohlen-Bergwerk imEssener StadtteilAltenessen.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

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Im Jahre 1855 gründete sich eineGewerkschaft Hercules inAltenessen, die mit demTeufen einesSchachtes begann (nicht zu verwechseln mit derZeche Hercules im Essener Zentrum). Der Schacht wurde mit einem großdimensioniertenMalakowturm mit zwei Maschinenhausflügeln ausgestattet und ging 1861 in Betrieb. Die Gewerkschaft Hercules wurde im selben Jahr vomKölner Bergwerks-Verein unterFriedrich Grillo übernommen und inZeche Carl umbenannt.

Die Zeche entwickelte sich gut, da die geförderte Gaskohle als sehr hochwertig und für dieKokserzeugung als gut einsetzbar anzusehen war. Ab 1883 wurde neben Schacht Carl eineKokerei betrieben. Ein zusätzlicherWetterschacht wurde 1885 bis 1887 neben Schacht Carlniedergebracht.

1899 wurde auf den Malakowturm ein großesSeilscheibengerüst mit Doppelförderung aufgesetzt. Die Förderung konnte auf 300.000 t jährlich gesteigert werden.

Nach dem Ersten Weltkrieg ging der Besitz des Kölner Bergwerks-Vereins an dieHoesch AG über. Diese beschloss die Zusammenfassung der Förderanlagen im Altenessener Raum.

Die Kohleförderung der Zeche Carl wurde bereits 1929 eingestellt. 1931 wurde auch die Kokerei außer Betrieb genommen. DasFördergerüst Schacht Carl wurde demontiert. Der Schacht wurde als Wetterschacht derZeche Emil-Emscher zugeteilt.

Der Wetterschacht wurde 1955 aufgegeben und 1970 wurden die gesamte Schachtanlage außer Betrieb genommen.

Heutige Nutzung

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Schließlich kaufte die Stadt Essen das ca. elf Hektar große Zechengelände. Durch eine Initiative von Bürgern, Jugendlichen und der örtlichen evangelischen Kirchengemeinde wurde 1977 dieInitiative Zentrum Zeche Carl e. V. gegründet und die Zeche Carl zumKulturzentrum umgebaut. Die gesamte Gebäudegruppe von Zeche Carl steht heute unterDenkmalschutz.[1] Vor dem westlichen Eingang wurde ein in Wiesen gebetteter Parkplatz angelegt, das größere östliche Gelände zu einem offenen Landschaftspark gestaltet.

Das umgebaute Gebäude der Zeche Carl bietet seit knapp 40 Jahren ein abwechslungsreiches Kulturprogramm und ist damit ein überregionales Highlight der Essener Kulturszene. Zahlreiche Kabarettveranstaltungen und Konzerte, Partys, Kurse und Workshops, Lesungen und Ausstellungen und vieles mehr finden in der Zeche Carl statt. Daneben sind in der Zeche Carl auch politische Institutionen und Selbsthilfegruppen angesiedelt. Ebenso befand sich auf dem Gelände der Zeche Carl derOffene Kanal Essen.

Mitte 2009, nach der Insolvenz des Vereins, wurde die „Auf Carl gemeinnützige GmbH“ gegründet. Geschäftsführerin wurdeKornelia Vossebein;[2] auf sie folgte 2020 Marcus Kalbitzer.[3]

Sonstiges

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Rund um die angeschlossene Parkanlage des Zechengeländes stehen zahlreiche, ungefähr 50 cm große Betonfiguren, die ausgewachseneLandschildkröten darstellen.Als das Gelände der Zeche Carl Anfang der 1990er Jahre aufbereitet worden ist, entstanden zahlreiche Trümmerhaufen aus zusammengetragenem Schutt. Ein älteres Essener Ehepaar verglich die Steinhaufen mit Schildkröten-Eiern. Deswegen ließen sie in einem Betonwerk die Schildkröten-Figuren herstellen und schenkten sie der Zeche Carl.Bis heute werden die Figuren vom zugehörigen Parkmanagement gepflegt und in Altenessen als Maskottchen der Zeche angesehen.[4]

In dem SpielfilmVerlierer von RegisseurBernd Schadewald von 1986, der von der oftmals gewaltsam ausgetragenen Rivalität zwischen zwei Straßengangs im Ruhrgebiet handelt und in demRalf Richter undCampino mitwirken, ist das Kulturzentrum Zeche Carl während einesThrash-Metal-Konzerts ein Schauplatz der Handlung.

Siehe auch

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Literatur

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  • Wilhelm Hermann, Gertrude Hermann:Die alten Zechen an der Ruhr. In:Die Blauen Bücher. 6., um einen Exkurs nach S. 216 erweiterte und in energiepolitischen Teilen aktualisierte Auflage 2008 der 5., völlig neu bearb. u. erweiterten.Verlag Langewiesche, Königstein im Taunus 2008,ISBN 978-3-7845-6994-9. 
  • Joachim Huske:Die Steinkohlenzechen im Ruhrrevier. 3. Auflage. Selbstverlag des Deutschen Bergbau-Museums, Bochum 2006,ISBN 3-937203-24-9.

Einzelnachweise

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  1. Auszug aus der Denkmalliste der Stadt Essen; abgerufen am 5. Januar 2017
  2. "Zeche Carl" konzentriert sich aufs Kerngeschäft (Memento vom 20. März 2013 imInternet Archive),Der Westen 12. August 2009
  3. Dietmar Schwenger: Wechsel in der Geschäftsführung bei Zeche Carl. In: musikwoche.de. mediabiz.de, 3. November 2020, abgerufen am 23. Juli 2022 (deutsch). 
  4. Was bedeuten die Beton-Schildkröten auf der Zeche Carl in Essen? Abgerufen am 7. Oktober 2022. 

Weblinks

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Commons: Zeche Carl – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Route der Industriekultur – Besucherzentren, Ankerpunkte, Themenrouten ! ! !

Besucherzentrum und Ankerpunkte (von West nach Ost): |Zechenpark Friedrich Heinrich |Museum der Deutschen Binnenschifffahrt |Innenhafen Duisburg |LVR-Industriemuseum Oberhausen |Landschaftspark Duisburg-Nord |Gasometer Oberhausen |Aquarius-Wassermuseum |St.-Antony-Hütte |Villa Hügel |Nordsternpark |WelterbeZeche Zollverein undKokerei Zollverein |Zeche Ewald |Chemiepark Marl |Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen |Henrichshütte |Jahrhunderthalle Bochum |Umspannwerk Recklinghausen |Deutsches Bergbau-Museum |Zeche Nachtigall |Schiffshebewerk Henrichenburg |DASA |Kokerei Hansa |Zeche Zollern II/IV |Hohenhof |Freilichtmuseum Hagen |Lindenbrauerei Unna |Maximilianpark Hamm

Themenrouten (aufsteigend nach Nummern):1.Duisburg: Stadt und Hafen |2.Industrielle Kulturlandschaft Zollverein |3.Duisburg: Industriekultur am Rhein |4.Oberhausen: Industrie macht Stadt |5.Krupp und die Stadt Essen |6.Dortmund: Dreiklang Kohle, Stahl und Bier |7.Industriekultur an der Lippe |8.Erzbahn-Emscherbruch |9.Industriekultur an Volme und Ennepe |10.Sole, Dampf und Kohle |11.Frühe Industrialisierung |12.Geschichte und Gegenwart der Ruhr |13.Auf dem Weg zur blauen Emscher |14.Kanäle und Schifffahrt |15.Bahnen im Revier |16.Westfälische Bergbauroute |17.Rheinische Bergbauroute |18.Chemie, Glas und Energie |19.Arbeitersiedlungen |20.Unternehmervillen |21.Brot, Korn und Bier |22.Mythos Ruhrgebiet |23.Parks und Gärten |24.Industrienatur |25.Panoramen und Landmarken |26.Sakralbauten |27.Eisen & Stahl |28.Wasser: Werke, Türme und Turbinen |29.Bochum – Industriekultur im Herzen des Reviers |30.Gelsenkirchen |31.Route Industriekultur und Bauhaus |per Rad

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