Die Stadt Zamora liegt auf derMeseta gut 250 km (Fahrtstrecke) nordwestlich vonMadrid in ca.635 m Höhe auf einem Felshügel über dem FlussDuero. Die Grenze zuPortugal beiMiranda do Douro ist nur ca. 55 km entfernt. Die winterlichen Temperaturen sind durchaus kühl, im Sommer dagegen ist es warm bis heiß; die spärlichen Regenfälle (ca. 360 mm/Jahr) fallen übers ganze Jahr verteilt.[4]
Der starke Bevölkerungsanstieg im 20. Jahrhundert war im Wesentlichen auf die Zuwanderung aus dem ländlichen Umland zurückzuführen (Landflucht). Zu Beginn des 21. Jahrhunderts wanderten zahlreiche Familien aus Kostengründen oder wegen der höheren Lebensqualität in die ländlichen Gemeinden des Umlands (z. B.Roales,Arcenillas oderMorales del Vino) ab. Zur Gemeinde gehört auch der gut 100 Einwohner zählendeWeiler(pedanía)Carrascal.
DieLandwirtschaft war seit jeher die Lebensgrundlage für die Bevölkerung der Region; die Stadt war ein bedeutenderMarktort und ist heute ein regionales Zentrum für Handwerk, Handel und Dienstleistungen aller Art. Zamora ist für die Herstellung vonLederwaren undTextilien bekannt. Auch der innerspanischeTourismus ist von einer gewissen Bedeutung.
Im Rahmen derislamischen Eroberung wurde die Stadt vor allem vonBerbern besiedelt. Sie mussten um 900 das Land wieder räumen. Die in einem aus strategischen Gründen verwüsteten Gebiet im Niemandsland zwischenal-Andalus und dem christlichen Herrschaftsbereich gelegene Stadt wechselte im 9. Jahrhundert mehrfach Herrn und Einwohnerschaft. VonAlfons II. (reg. 791–842) mit einer Stadtmauer versehen, erhielt die Stadt nach der Eroberung durchAlfons III. (reg. 866–910) im Jahre 893 Festungscharakter und wurde um das Jahr 900 Bischofssitz desBistums Zamora; erster Bischof warAttila von Zamora. Der Versuch desumayyadischen Prinzen und selbsterklärtenMahdis Ibn al-Qitt, die Stadt im Jahre 901 für die Muslime zurückzuerobern, scheiterte.
Die Stadt wurde im Jahre 981 von denMauren unter der FührungAlmansors zerstört. Im 11. Jahrhundert wurde sie vonFerdinand I. (reg. 1035–1065) wieder aufgebaut; eine Wiederbesiedlung(repoblación) wurde eingeleitet. Nach seinem Tod wurde die Stadt Residenz für seine TochterUrraca. Im 12. und frühen 13. Jahrhundert erlebte die Stadt ihre Blütezeit, die jedoch durch die Verlagerung des politischen, kulturellen und wirtschaftlichen Interesses in RichtungAndalusien ein Ende fand – sie sank auf den Rang einer Provinzstadt zurück, wodurch aber andererseits viele mittelalterliche Kirchen (allen voran die Kathedrale) erhalten blieben.[6]