Zahumlje

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen

Zachumlien auchZachlumien (serbokroatischZahumljeЗахумље,lateinischZachulmia,Zachlumia) oderHum (lateinischChulmia,Chelmania) ist einehistorische Landschaft an der Ostküste derAdria. Sie erstreckte sich zwischen der StadtDubrovnik und dem FlussNeretva einschließlich der HalbinselPelješac sowie landeinwärts etwa bis zum heutigenMostar.

ImMittelalter war es ein südslawischesFürstentum.[1][2]

Zachumlien (rosa) im 9. Jahrhundert neben den adriatischen FürstentümernDalmatinien,Paganien,Travunien undDioklitien. Kroatische (links) und serbische (rechts) historische Sichtweise.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zur Zeit vonKonstantin VII. Porphyrogennetos im 10. Jahrhundert herrschte in Zachumlien ein Fürst Michael, der von den nichtchristlichen Litziki abstammte, die an dem Fluss Visla (Weichsel) siedelten.[3] Dieser Bericht, der sich wie ein roter Faden durch die Literatur zieht, wird in der Forschung aber inzwischen abgelehnt.[4]Mittelalterliche Schriftsteller setzten „Serben“ nämlich oft mit den Slawen als Ganzes gleich, als slawischen Urstamm bzw. Überbegriff für alle Slawen.[5]

Im 10. Jahrhundert unterKnjasMihajlo Višević selbstständig, wurde Zachumlien im 11. Jahrhundert vom StaatZeta abhängig. Nach 1183 wurde es zusammen mit Zeta demNemanjiden-Reich angegliedert. Um 1323 machte sich der lokale Feudaladel unter denBranojević selbständig. Die Branojević plünderten die GrenzgebieteDubrovniks, das zuerst eine Intervention der Nemanjiden beschwor, und als diese nicht reagierten, sich anBosnien wandte. Der bosnische FürstStjepan II. Kotromanić eroberte Zachumlien 1326. Die BemühungenStefan Dušans, Zachumlien seinem Staat wieder anzugliedern, hatten keinen dauernden Erfolg, und Zachumlien verblieb bei Bosnien.[6] 1333 wurde der südliche Teil von Zachumlien mit dem ZentrumSton und der Halbinsel Pelješac gegenTribut denRagusanern überlassen. Der Rest verblieb bei Bosnien und kam 1435 unter die HerrschaftStjepan Vukčić Kosačas, der 1448 den Herzogstitel annahm. Zachumlien ging danach in derHerzegowina auf.

Siehe auch

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Zahumlje – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. [1]
  2. [2]
  3. De Administrando Imperio (Kapitel 30-36) auf Serbisch.
  4. Heinrich Kunstmann:Die Slaven, Ihr Name, ihre Wanderung nach Europa und die Anfänge der russischen Geschichte in historisch-onomastischer Sicht. Steiner, Stuttgart 1996,ISBN 3-515-06816-3, S. 58.
  5. Heinrich Kunstmann:Die Slaven, Ihr Name, ihre Wanderung nach Europa und die Anfänge der russischen Geschichte in historisch-onomastischer Sicht. Steiner, Stuttgart 1996,ISBN 3-515-06816-3, S. 125.
  6. Marc Löwener (Hrsg.):Die „Blüte“ der Staaten des östlichen Europa im 14. Jahrhundert. Harrassowitz, Wiesbaden 2004,ISBN 3-447-04797-6, Wiesbaden, S. 199.
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Zahumlje&oldid=232768061
Kategorien: