Zadar
Zadar | |||
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Basisdaten | |||
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Staat: | Kroatien![]() | ||
Koordinaten: | 44° 7′ N,15° 14′ O44.12025277777815.2306555555560Koordinaten:44° 7′ 13″ N,15° 13′ 50″ O | ||
Gespanschaft: | ![]() | ||
Höhe: | 0 m. i. J. | ||
Fläche: | 194 km² | ||
Einwohner: | 70.131(31. Dezember 2021) | ||
Bevölkerungsdichte: | 362 Einwohner je km² | ||
Telefonvorwahl: | (+385) 023 | ||
Postleitzahl: | 23 000 | ||
Kfz-Kennzeichen: | ZD | ||
Bootskennzeichen: | ZD | ||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2019) | |||
Gemeindeart: | Stadt | ||
Gliederung: | 15 Stadtteile | ||
Bürgermeister: | Branko Dukić(HDZ) | ||
Koalitionspartner: | HSP AS, HSU, HRAST, REFORMISTI | ||
Postanschrift: | Narodni trg 1 23 000 Zadar | ||
Website: | |||
Sonstiges | |||
Schutzpatron: | Hl. Simeon (Sv. Šimun), Hl. Chrysogonus (Sv. Krševan), Hl. Anastasia (Sv. Stošija), Hl. Zoilus (Sv. Zoilo) | ||
Stadtfest: | 24. November (Chrysogonus), 15. Januar (Anastasia) | ||
Ansicht von Zadar |
Die StadtZadar [ˈzadar] (italienischZara) liegt an der kroatischen Adriaküste inNorddalmatien. Die Stadt ist mit rund 70.000 Einwohnern Verwaltungssitz derGespanschaft Zadar (kroatischZadarska županija) und Sitz deskatholischenErzbistums Zadar.
Stadtgliederung und Einwohner
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zum Stadtgebiet von Zadar zählen 14 Dörfer, die zum Teil auf den umliegenden Inseln liegen,Babindub,Brgulje,Crno,Ist,Kožino,Mali Iž,Molat,Olib,Petrčane,Premuda,Rava,Silba,Veli Iž undZapuntel.

Bevölkerungsentwicklung

Klima
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]DasKlima ist mediterran. Zadar hat 881 mmNiederschlag im Jahresdurchschnitt. Selbst im trockensten Monat Juli kommt es zu Niederschlägen. Der Unterschied zwischen dem trockensten und dem feuchtesten Monat liegt bei 77 mm. Mit 7Sonnenstunden im Tagesdurchschnitt hat die Stadt ein sonniges Klima. Der Juli ist mit 23,9 °C der heißeste und sonnigste Monat des Jahres. Der Januar ist mit 7,3 °C der kälteste. Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 14,9 °C. Das Klima wird nach derKöppen und Geiger Klimaklassifikation als Csa eingestuft.
Zadar (1971–2000) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Klimadiagramm | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Zadar (1971–2000)
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Verkehr
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zadar ist sehr gut an das kroatischeStraßennetz angebunden. DieEuropastraße 65 (zugleich kroatischeNationalstraße 8,Državna cesta D8) führt durch den östlichen Teil der Stadt und sichert eine Verbindung mit Küstenstädten wieRijeka,Šibenik oderSplit. Zadar ist auch an dieNationalstraße 424 angeschlossen, die den Hafen Zadar-Gaženica mit derAutobahn A1 verbindet. Darüber hinaus ist Zadar auch über die AusfahrtenPosedarije,Zadar centar undZadar istok an die Autobahn A1 angeschlossen.
Die Stadt verfügt außerdem über einen Fährhafen, von dem aus Verbindungen auf die vorgelagerten Inseln oder auch nach Italien angeboten werden. DerFlughafen Zadar ist der internationale Flughafen der Stadt. Neben regionalen Zielen werden von dort auch andere europäische Städte angeflogen.
Zadar ist seit 1967 Endpunkt derBahnstrecke Knin–Zadar. Aufgrund von Sanierungsmaßnahmen wird kein Reisezugsverkehr angeboten.[1]
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Antike
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Zadar war schon inillyrischer Zeit eine Siedlung und HaupthandelsortLiburniens. In römischen Quellen wird es alsIader oderIadera (im Deutschen auchJadera), beiKonstantinos Porphyrogennetos im 10. Jahrhundert alsDiadora bezeichnet.

Im 2. Jahrhundert v. Chr. nutzten dieRömer das Gebiet der Liburner. Nach 59 v. Chr. warIadera römischesMunicipium, ab 48 v. Chr. eine Kolonie römischer Bürger. Diese bauten einKapitol, Befestigungsanlagen,Thermen und einenAquädukt.
Nach dem Niedergang desWeströmischen Reiches wurdeIadera Hauptstadt desbyzantinischenThemasDalmatien.
Die Stadt wurde weder vonAwaren noch während derLandnahme der Südslawen ab dem 7. Jahrhundert zerstört. Allerdings sorgten Erdbeben und auch der Verfall urbanen Lebens für das Ansteigen der Siedlungsschicht seit römischer Zeit um etwa einen Meter. Die Grundstruktur der Stadt blieb weitgehend erhalten.
Spätestens im 4. Jahrhundert bestand eine Kirchenorganisation. An der Südostseite des römischen Forums entstand eine Kathedrale, dazu der Bischofspalast und einBaptisterium. Aus dem 9. Jahrhundert stammt die vorromanischeRotunde der Trinitatiskirche, aus dem 10. Jahrhundert dieKirche Sv. Donat.
Frankenreich, Byzanz
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Bis 925 war die Stadt das kirchliche Zentrum des byzantinischen Dalmatien. Dessen Herrschaft wurde durch diefränkische Herrschaft unterbrochen. 805 erschienen derdux Paulus und der BischofDonatus von Zara, wie die Stadt nun genannt wurde, am HofKarls des Großen inDiedenhofen. Von 872/873 bis 971 war Zara die Residenzstadt des byzantinischen Oberbefehlshabers desThemas Dalmatien. Noch im 11. Jahrhundert trugen die Prioren der Stadt byzantinische Titel.
Infolge der Plünderungen durch Seeräuber begab sich Zara um 1000 kurzfristig unter den Schutz derRepublik Venedig. 1018 stellte sich die Stadt erneut unter deren Schutz.
Kroatien (1069), Venedig, Ungarn (bis 1409)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Zara, in der Sprache der inzwischen dort gleichfalls siedelnden Kroaten Zadar genannt, war im Mittelalter die bedeutendste Stadt an der Ostküste der Adria. Sie bewahrte den urbanen Raum des antiken Iader, aber auch eine wechselnde Dominanz über das Umland sowie die Inseln. Vor allem aufPag wurdeMeersalz gewonnen und Land- und Viehwirtschaft betrieben. Auf dieser wirtschaftlichen Grundlage gelang schon in byzantinischer Zeit der Aufstieg einiger Familien, wie der Madier.
In der Zeit der Kommune (13.–15. Jahrhundert) war die Stadtgesellschaft innobiles undpopulus geteilt; auch hier wurde der Rat das Entscheidungsorgan des Patriziats, eben jenernobiles. Zugleich gelangten auch Familien des besagtenpopulus zu Vermögen und Einfluss. Spätestens seit dem frühen 13. Jahrhundert behinderte Venedig im eigenen Interesse den ökonomischen Aufstieg und die kommunale Entwicklung. Nachdem 1358 die venezianische Herrschaft für ein halbes Jahrhundert unterbrochen worden war, wurde Zara zum Zentrum des Handels mit dem Binnenland, etwa mit Blei und Silber ausBosnien, aber auch dem Adriaraum, letzteres auf Grundlage der zahlreichenSalinen an der Küste. Auch nach der Wiedererrichtung der venezianischen Herrschaft ab 1409 setzte sich dieser Aufschwung fort, jedoch unter Zurücksetzung bei staatlichen Monopolen Venedigs, wie etwa demSalzhandel. Ab 1468 setzte mit den osmanischen Einfällen ein Niedergang des Handels mit dem Hinterland ein, der nach 1573 zum Erliegen kam.
Im Jahr 1069 kam Zara-Zadar erstmals (?) unter KönigPetar Krešimir IV. zu Kroatien. 1102 kamen Kroatien und damit auch die Küstenstadt durch ein Abkommen (Pacta conventa) inPersonalunion zu Ungarn. 1116 kam die Stadt erneut unter die Herrschaft derRepublik Venedig. Hier siegten 1118 die Scharen des ungarisch-kroatischen KönigsStephan II. über die Venezianer.Ordelaffo Falier, derDoge Venedigs, fand bei dieser Gelegenheit seinen Tod vor der Stadt.
1154 wurde Zara zumErzbistum erhoben, und damit Zentrum einer ausgedehnten Kirchenprovinz, das die ehemals venezianischen Bistümer an der Ostküste der Adria umfasste. Doch wurde der Erzbischof schon 1155 demPatriarchen von Grado unterstellt.
1177 begrüßten die Einwohner den durchreisenden PapstAlexander III. „mit slawischen Gesängen“, was wohl den Gebrauch der kroatisch-kirchenslawischenLiturgie einschließt. 1181 unterstellte sich die Stadt gegen Gewährung von Autonomierechten dem König von Ungarn.

1202 wurde sie von den Venezianern mit Hilfe eines vorrangigfranzösischen Kreuzfahrerheerserobert. Entsprechend dem Unterwerfungsvertrag von 1205 musstenComes und Erzbischof zukünftig aus Venedig kommen.
Im Frühjahr 1242 wurde der venezianischeComes Giovanni Michiel mit seinen Leuten aus Zara vertrieben. Die Stadt wandte sich vergeblich an KaiserFriedrich II. um Hilfe. Daraufhin suchte sie Unterstützung beiBela IV. von Ungarn. Am 5. Juli 1242 gelang den Venezianern nach zweimonatiger Belagerung die Eroberung der Stadt, die die Ungarn schon aufgegeben hatten. 1243 wurde ein Kastell für die Besatzung errichtet (ein weiteres entstand nach der Rückgewinnung Dalmatiens im Jahr 1409). Am 6. Oktober 1247 ließ Venedig einen Vertrag von der Bevölkerung beeiden.
1310 rebellierte Zara-Zadar erneut, doch die Gesandten der Stadt mussten im September 1313 einen neuen Unterwerfungsvertrag anerkennen, nachdem dort der MagnatMladen II. Šubić geherrscht hatte. Im August 1345 begann ein neuer Aufstand, der nun die Herrschaft Venedigs über Dalmatien ins Wanken brachte. Zwar unterlagen die Ungarn am 1. Juli 1346 unter den Mauern von Zara und die Stadt musste sich ergeben. Die entsprechende Urkunde wurde am 15. Dezember 1346 ausgefertigt. In diesem Zusammenhang entstand dieCronica Iadretina, ein Propagandawerk, das die angeblich guten Beziehungen zwischen Zara und Venedig aufzeigen sollte – in lateinischen Texten erschien im Übrigen immer noch der römische Name. Die Gegenseite verfasste die knappeObsidio Iadrensis, so dass die Perspektiven der Sieger, aber auch der Besiegten in einer Edition einander gegenübergestellt werden konnten. Zugleich relativiert diese Quelle die durchweg positive Darstellung der venezianischen Herrschaft, die aber schon allein deshalb in Zweifel gezogen worden ist, weil die Stadt 1358 bis 1409 schon wieder verloren war.[3]
Infolge derBelagerung von 1345–1346 gelangte die Stadt in den Besitz des ungarisch-kroatischen KönigsLudwig I. ImFrieden von Zadar von 1358 trat Venedig ganz Dalmatien ab. Nach Ludwigs Tod herrschte KönigSigismund, danachLadislaus von Neapel,Prätendent der ungarischen Krone, über Dalmatien. Dieser verkaufte im Jahre 1409 seine Rechte auf Dalmatien für 100.000Dukaten an Venedig, wodurch Zara-Zadar wieder in dessen Hoheitsbereich kam.

Venedig (1409–1797)
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Es begann nun die Sicherung der Stadt, da die Venezianer ihren politischen und wirtschaftlichen Schutz übernahmen. Als dieOsmanen zu Beginn des 16. Jahrhunderts das Hinterland eroberten, wurde die Stadt von den Venezianern zu einer starken Festung ausgebaut, die den venezianischen Handel an der Adria sicherte und als Verwaltungszentrum für die venezianischen Besitztümer in Dalmatien diente. Die venezianische Festung wurde 2017 als Teil des Eintrags „Venezianisches Verteidigungssystem des 16. bis 17. Jahrhunderts“ in die Liste desUNESCO-Welterbes aufgenommen. Die Stadt war bis 1797 die Hauptstadt der venezianischen DoppelprovinzDalmazia e Albania.
Die mittelalterliche Befestigung, die den frühneuzeitlichen Anforderungen nicht mehr genügte, wurde im 16. Jahrhundert ersetzt.
Österreich (1797–1805), Frankreich (1805–1813)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach dem Fall Venedigs 1797 kam Zadar, das die ortsansässigen Italiener weiterhin Zara nannten, anÖsterreich. Letzteres musste die Stadt 1805 an dasFranzösische Kaiserreich abtreten, das sie zu denillyrischen Provinzen schlug. Zur Zeit der französischen Herrschaft erschien in der Stadt die erste Zeitung inkroatischer Sprache, derKraljski Dalmatin (1806–1810).
Österreich (1813–1918)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im Dezember 1813 kam Zadar nach einer sechstägigen Beschießung durch Kapitulation wieder an Österreich, in dessen Besitz es bis 1918 blieb. Es war Hauptstadt desKönigreichs Dalmatien, das eines der österreichischenKronländer war. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts war Zadar ein Zentrum der kroatischen kulturellen und nationalen Wiedergeburtsbewegung in Dalmatien, die eigentlich eine erstmaligeNationenbildung darstellte, bei der sich bestimmte Begrifflichkeiten erst herausgebildet haben. Hier erschienen ab 1838 dasSrpsko-dalmatinski Magazin und ab 1844 die LiteraturzeitschriftZora dalmatinska. Ab 1862 wurde zweimal wöchentlich die ZeitungIl Nazionale herausgegeben, einmal in der Woche mit der BeilagePrilog k Narodnom listu in kroatischer Sprache. Es handelte sich dabei um die Zeitung derNarodnjaci (deutsch etwa „die Nationalen“), die für einen Zusammenschluss Dalmatiens mit demKönigreich Kroatien und Slawonien plädierten. Im selben Jahr wurde in Zadar dieMatica dalmatinska, ein slawischer Kulturverein nach dem Vorbild derMatica srpska undMatica hrvatska, gegründet. 1863 wurde in der Stadt dieSlavjanska čitaonica eröffnet, einLesesaal, der auch Tagungsort der Narodnjaci imdalmatinischen Landtag(sabor) war.[4]

Bis zumErsten Weltkrieg war ZadarGarnisonsstadt derk.u.k. Armee. Stationiert waren dort 1914 der Stab sowie das I. und III.Bataillon desLandwehr-Infanterie-Regiments Nr. 23.

Italien (1920–1945/47)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Nach dem Ersten Weltkrieg fiel Zadar, nun in offiziellen Dokumenten wieder Zara genannt, durch denGrenzvertrag von Rapallo (1920) anItalien. Während des Zweiten Weltkriegs war die Küstenstadt Ziel alliierter Luftangriffe, die schwere Schäden an den historischen Stätten verursachten.
Jugoslawien, Bürgerkrieg, Kroatien (1947–)
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]1945/47 wurde die Stadt Teil der Teilrepublik Kroatien innerhalbJugoslawiens.[5] Die großteils italienischsprachige Bevölkerung verließ daraufhin, meist unfreiwillig, fast vollständig die Stadt Richtung Italien (sieheFoibe-Massaker).
Seit 1991 ist Zadar Teil der Republik Kroatien und entwickelt sich immer mehr zu einem der wichtigsten Adria-Seehäfen. Neben vielen anderen Ordensgemeinschaften ist in Zadar auch der Orden derKarmelitinnen vertreten.
1991 griff dieJugoslawische Volksarmee im Zuge desKroatienkrieges Zadar aus derLuft und mitArtillerie an und verursachte auch an Kulturgütern umfangreiche Schäden. Die Stadt konnte anschließend nur mit großen Anstrengungen gegen die überwiegend serbischen Truppen verteidigt werden. Der Verkehr mitZagreb konnte ausschließlich über die InselPag aufrechterhalten werden. Die Belagerung der Stadt dauerte bis zum 22. Januar 1993, als die kroatische Armee die Verbindung von Zadar und der UmgebungMaslenicas mit Zagreb wiederherstellte. 1995 wurde schließlich durch dieOperation Oluja im gesamten Hinterland die staatliche Gebietshoheit wiederhergestellt.
Kulturerbe
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Zadar, auf einer schmalen Landzunge am Adriatischen Meer und amKanal von Zadar gelegen, wird vom Festland durch einen Wassergraben getrennt. Die Stadt war bis 1873 eine Festung. Sie hat einen großenHafen, vier Tore (darunter das Marinetor mit einem eingesetzten Stück eines römischen Triumphbogens und die nach dem Entwurf vonSanmicheli erbaute Porta di Terraferma). Der überwiegende Teil der Altstadt ist venezianischen Baustils. Unter den Plätzen sind der Herrenplatz mit Hauptwachtgebäude und die Gradska Straža (mit der Stadtbibliothek) sowie der Brunnenplatz mit antiker korinthischer Säule nennenswert. Eine solche ziert auch denSimeonsplatz. Von zentraler Bedeutung für die Geschichte der Stadt ist dasStaatsarchiv Zadar mit seinen Archivalien, die bis ins frühe 10. Jahrhundert zurückreichen.

Kulturhistorisch bedeutende Kirchen sind:
- DieDomkirche der heiligen Anastasia (kroat.Sveti Stošija) wurde vom 12. bis zum 13. Jahrhundert erbaut, wobei dieApsis einer Vorgängerkirche des 9. Jahrhunderts erhalten blieb. Die mitBlendarkaden und zweiRosetten geschmückte Fassade bietet dreispätromanische Portale. ImTympanon des Hauptportals ist dasRelief „Muttergottes mit Kind und Heiligen“ von 1324 zu sehen. Neben derdreischiffigenBasilika wurde im 14. Jahrhundert der freistehende Glockenturm errichtet. Das Innere beherbergt den Marmorsarkophag der Heiligen Anastasia aus dem 9. Jahrhundert,Freskenfragmente des 13. Jahrhunderts, ein frühgotischesZiborium von 1332, romanische Steintafeln und Marmorbänke, einen Flügelaltar und geschnitztes Chorgestühl aus dem 15. Jahrhundert, ein rundesBaptisterium und wertvolle Gemälde. Unter dem Altarraum wurde im 12. Jahrhundert dieKrypta errichtet.
- DieKirche Sankt Donatus (Crkva svetoga Donata) wurde im 9. Jahrhundert erbaut.
- SanktChrysogonus (Sveti Krševan) wurde 1175 anstelle einer Kirche aus dem 6. Jahrhundert als dreischiffige Basilika mit drei durch Blendarkaden und Ziergalerien gegliederten Apsiden errichtet. Hier wurde 1403 Ladislaus von Neapel zum ungarisch-kroatischen König gekrönt. Die Säulen im Inneren tragenantikeKapitelle. In den Seitenapsiden haben sich teilweise Fresken aus dem 13.–14. Jahrhundert erhalten.
- Die erste Marienkirche(Sveti Marije) wurde schon 1091 als Teil desBenediktinerinnenklosters geweiht. Der heutige Bau geht auf das 16. Jahrhundert zurück und ist durch Stilelemente der Gotik und derRenaissance gekennzeichnet. Die Innenausstattung istbarock mit reichenStuckaturen und einer Madonnenstatue aus dem 15. Jahrhundert. Im ersten Geschoss des romanischen Glockenturms befindet sich eine Kapelle mit Freskenresten des 12. Jahrhunderts.
- Die ehemalige Kirche zur heiligen Dreifaltigkeit soll als älteste der Stadt der Sage nach aus den Trümmern eines Junotempels im9. Jahrhundert erbaut worden sein. Sie ist jetzt Antikenmuseum.
- Die Franziskanerkirche wurde 1283 im gotischen Stil errichtet, aber vor allem im 18. Jahrhundert umgebaut. Die einschiffige Kirche enthält wertvolle Gemälde. In der Schatzkammer befindet sich ein bemaltes romanischesKruzifix des 12. Jahrhunderts. Der Renaissance-Kreuzgang wurde 1556 gebaut.
- Die Simeonskirche(Sv. Šimun) aus dem 16. und 17. Jahrhundert birgt den kunstvollen Reliquienschrein des heiligenSimeon.
- Dieorthodoxe Eliaskirche wurde 1773 im Spätbarockstil errichtet. im Inneren werdenIkonen aus dem 16.–18. Jahrhundert aufbewahrt.



Sonstige bemerkenswerte Bauwerke sind:
- das römische Forum,
- der ehemalige Palast der Prioren,
- der erzbischöfliche Palast,
- das Arsenal sowie
- die „fünf Brunnen“ und der angrenzende „Turm des Stadtkommandanten“: Der Platz entstand 1574 über einer Zisterne. Die Brunnen versorgten bis Mitte des 19. Jahrhunderts die Stadt mit Wasser.
Tourismus
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Im März 1902 eröffnete das erste Hotel der Stadt, dasHotel Bristol (heuteHotel Zagreb).In der Umgebung von Zadar befinden sich fünf Nationalparks: derNationalpark Krka, derNationalpark Paklenica, derNationalpark Nördlicher Velebit,Nationalpark Kornaten und derNationalpark Plitvicer Seen.
Städtepartnerschaften
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Stadt | Land | seit |
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Dundee | Vereinigtes Konigreich![]() | 2014 |
Fürstenfeldbruck | Deutschland![]() | 1989 |
Banská Bystrica | Slowakei![]() | 1995 |
Iquique | Chile![]() | 2003 |
Padua | Italien![]() | 2003 |
Reggio nell’Emilia | Italien![]() | 1972 |
Romans-sur-Isère | Frankreich![]() | 1985 |
Székesfehérvár | Ungarn![]() | 1997 |
Sport
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Der lokale Sport ist besonders durchBasketball geprägt: DerKK Zadar nahm in der Vergangenheit auch an europäischen Turnieren teil. Neben dem KK Zadar spielt auch der kleinere VereinKK Borik in der ersten kroatischen Liga. Die MehrzweckhalleDvorana Krešimira Ćosića, die anlässlich derHandball-Weltmeisterschaft der Herren 2009 errichtet wurde, dient dem KK Zadar als Heimspielstätte.
Weiterhin gibt es zwei Radsportvereine, nämlich den BK Zadar und den BK Donat. Beide haben sich demStraßenrennen verschrieben und kümmern sich aktiv um jüngere Radsportler. Traditionell veranstalten der BK Zadar das „1. Mai Straßenrennen“ und der BK Donat die z. T. touristischen Radtouren Plitvice-Zadar (Frühsommer) und Knin-Zadar (5. August).
Der städtische Fußballverein HNK Zadar spielte in der Saison 2022/23 in der 4. Kroatischen Liga (3. NL – Jug).
Kunstinstallationen im öffentlichen Raum
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Seit Juli 2005 gibt es am Hafen eine vom Architekten Nikola Bašić geschaffeneMeeresorgel, die durch die Wellenbewegung Musik erzeugt. Durch die Meereswellen wird Luft in die Orgelpfeifen gepresst, wodurch je nach Wellengeschwindigkeit und Pfeifengröße verschiedene Töne erzeugt werden.[7]
In unmittelbarer Nähe hierzu installierte derselbe Architekt 2008 einen 22 Meter großen Kreis aus 300 mehrschichtigen, begehbaren Glasplatten. Darunterliegende Solarzellen fangen das Sonnenlicht ein, womit zum Sonnenuntergang bunte Lichtspiele erzeugt werden.
Wappen und Stadtheilige
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Das Wappen zeigtSt. Chrysogonus(sveti Krševan); als Stadtheilige gilt jedoch heute diehl. Anastasia(sveta Stošija). Der Text des LiedesZadar Grad u moru nennt außerdem denhl. Bischof Donat, denhl. Šimeon, den hl.Franz von Assisi(sveti Frane) sowie dieMuttergottes.
Persönlichkeiten
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Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Stephan Karl Sander:Urban Elites in the Venetian Commonwealth. Social and Economic Mobility in early modern Dalmatia (Zadar / Zara, 1540 to 1570), Diss., Graz 2011. (academia.edu)
- Stjepan Krasić:Liber almi studii S. Dominici Iadrae (1684-1790). Material for the history of higher education in Croatia. Universität Zadar, Zadar 2008,ISBN 978-953-7237-44-8.
- Stephan Sander-Faes:Urban Elites of Zadar. Dalmatia and the Venetian Commonwealth, 1540–1569. Viella, Rom 2013 (academia.edu).
- Tea Mayhew:Dalmatia between Ottoman and Venetian Rule. Contado di Zara 1645–1718. Viella, Rom 2008.
- Tomislav Raukar:Zadar II: Sozial- und Wirtschaftsgeschichte. In:Lexikon des Mittelalters(LexMA).Band 9. LexMA-Verlag, München 1998,ISBN 3-89659-909-7,Sp. 438–440.
- Željko Rapanić, Ludwig Steinhoff:Zadar I: Stadtgeschichte. In:Lexikon des Mittelalters(LexMA).Band 9. LexMA-Verlag, München 1998,ISBN 3-89659-909-7,Sp. 438–440.
Kultur- und Reiseführer
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Ciril M. Iveković:Zara (= Dalmatiens Bau- und Kunstdenkmale.Band 6).Verlag von Anton Schroll & Co., Wien 1927,OBV:AC03450302.
- Franz N. Mehling (Hrsg.):Knaurs Kulturführer: Jugoslawien.Droemer Knaur, München/Zürich 1984,ISBN 3-426-26135-9,S. 420–24.
Weblinks
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Offizielle Website der Stadt Zadar (kroatisch)
Einzelnachweise
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- ↑Timetable
- ↑Marietta Horster:Bauinschriften römischer Kaiser: Untersuchungen zu Inschriftenpraxis und Bautätigkeit in Städten des westlichen Imperium Romanum in der Zeit des Prinzipats, Franz Steiner, Stuttgart 2001, S. 395.
- ↑Gherardo Ortalli, Ornella Pittarello (Hrsg.):Cronica Jadretina. Venezia – Zara, 1345–1346,Istituto Veneto di scienze, lettere ed arti, Venedig 2014.
- ↑Antoni Cetnarowicz:Die Nationalbewegung in Dalmatien im 19. Jahrhundert. Vom „Slawentum“ zur modernen kroatischen und serbischen Nationalidee. Peter Lang, Frankfurt am Main 2008,ISBN 978-3-631-57418-8, S. 23 u. 73.
- ↑Friedensvertrag mit Italien, Artikel 11.
- ↑Povelje o prijateljstvu – Medunarodna suradnja ǀ Grad Zadar – Gradska uprava. Abgerufen am 28. September 2015.
- ↑ZADAR Meeresorgel, aufwww.lotos-croatia.com, abgerufen am 24. Dezember 2010.