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Yanluo

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Tibetische Darstellung von Yánluó (Field Museum of Natural History,Chicago).
EinkopfloserGeist eines kürzlich Verstorbenen erwartet Yánluós Urteil beim „Erdgericht“. Auf der Tafel, die vomGerichtsdiener gehalten wird, steht:„Qin Huis zehn hinterhältige Verbrechen“ (chinesische Unterweltrolle, 19. Jahrhundert).

Yánluó (anhören/?) (chinesisch 閻羅王 [vereinfacht: 阎罗王][1],Pinyin:Yánluówáng, aufDeutsch auchKönig Yan bzw.Yan Wang [anhören/?] oderenglischromanisiertYin Low [anhören/?]) ist der Todesgott und als „König der Hölle“ der Herrscher über das Jenseits (Diyu) sowie Aufseher über die „Zehn Könige der Hölle“. Ihm zu Ehren wirdHöllengeld alsBrandopfer dargebracht. Er ist eine zentrale Gottheit imDaoismus und in derchinesischen Mythologie sowie unter dem Namen„(Großer) König Enma“ (japanisch閻魔大王,Enma Dai-Ō [anhören/?]) Teil derJapanischen Mythologie.

Aussehen und Funktion

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Yánluó wird im Daoismus traditionell als großer Mann dargestellt, der oft ein rotes Gesicht mit hervorquellenden Augen oder einenbösen Blick hat. Er trägt einen langen schwarzen Bart. Gekleidet ist er in traditionelle chinesische rote Gewänder. Auf dem Kopf trägt er entweder einen chinesischen Richterhut oder eine Krone mit dem Schriftzeichen für „König“ (chinesisch ,PinyinWáng). Er besitzt ein Buch (je nach Darstellung auch eineSchreibtafel,Schriftrolle oder nichts dergleichen) mit den Todesdaten für jedeSeele. Je nach Region können die Darstellungen von Yánluó variieren; inTibet wird er darum mit allen genannten Attributen versehen, nicht jedoch in chinesischer Kleidung. Gelegentlich wird er auf einemBüffel reitend dargestellt.[2]

Yánluó herrscht über das Diyu, dasJenseits. Dort hält er das „Erdgericht“ für alle Verstorbenen ab. Nach seinem Urteil werden sie entweder in denHimmel oder in einLabyrinth von Ebenen und Kammern derUnterwelt geleitet („buddhistischeHölle“), um dort für ihreSünden zubüßen.[3][4] Je nach Glaubensauslegung existieren acht, zehn oder achtzehn Untergerichtshöfe, deren letzter für Diebe und Mörder vorgesehen ist unter dem RichterChujiang. Gute Taten im Leben werden mit derWiedergeburt in einer höheren Lebensform belohnt, während Verfehlungen durchFolter und Qualen oder eine niedere Form der Wiedergeburt gebüßt werden.[3][4]

Nach manchen daoistischen Auffassungen schickt Yánluó Boten aus dem Diyu zu den Lebenden, um sie von einer ausschweifenden,hedonistischen Lebensweise abzubringen und vor den dramatischen Konsequenzen zu warnen, die ihnen andernfalls beim Erdgericht drohen.[2]

Zudem gibt es im Daoismus vereinzelt die Ansicht, dass ein Verstorbener eine bestimmte Summe Höllengeldes beim „Erdgericht“ im Jenseits zur Bezahlung eines (teilweisen)Ablasses für seine Verfehlungen in seinem irdischen Leben benötige.[3][5] Die Vorderseite von Höllengeldscheinen zeigen darum meist ein Bildnis des Jade-KaisersYu Di, der nach daoistischem Verständnis der „Herrscher des Himmels“ ist, seine Unterschrift (romanisiert als „Yu Wong“ oder „Yuk Wong“) und die Signatur von Yánluó als dem „König der Hölle“ (romanisiert als „Yin Low“).

Yánluó in anderen buddhistischen Strömungen und im Hinduismus

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Der Todesgott Yánluó ist in anderen Strömungen des Buddhismus unter anderen Namen bekannt, da sich der Daoismus von China nachKorea undJapan ausbreitete und dabei mit regionalen Eigenheiten vermischte.[3] In Japan wird er „Enma“ (閻魔, auchYenma), „König Enma“ (閻魔王,Enma-ō) und „Großer König Enma“ (閻魔大王,Enma Dai-Ō) genannt. EinemSprichwort nach reißt EnmaLügnern noch im irdischen Leben dieZunge heraus (嘘をつけばと閻魔様に舌を抜かれる).[3] In Korea kennt man Yánluó als „Yeomna“ (염라) und „Großen König Yeomna“ (염라대왕, Yŏmna Daewang). InVietnam existiert die buddhistische Gottheit als „Diêm La“ oder „Diêm Vương“.[3]

ImHinduismus ist seine Entsprechung der Todesgott„Yama“ (anhören/?).

Literatur

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Weblinks

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Commons: Yánluó – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Eintrag imPONS-Wörterbuch zu „Yánluó“, abgerufen am 10. Januar 2018.
  2. abOxford Illustrated Encyclopedia:Index and Ready Reference. Band 9, Kapitel 9.38: „Yánluó“ (Harry Judge).Oxford University Press, 1993.ISBN 978-0-19-869223-2.
  3. abcdefWolfgang Münke:Die klassische chinesische Mythologie. Stuttgart (Klett): 1976.ISBN 978-3-12-906010-0.
  4. abWilliam H. Nienhauser:Tang Dynasty Tales. A Guided Reader. Seite 68.University of Wisconsin–Madison,World Scientific, Singapur 2010.ISBN 978-981-4287-28-9.
  5. Anna Saradha, Lee Mandy, Ong Shikai und Jeremy Yeow: Projekt:The Burning Question about a Dying Practice. Module HH4014: A Global History of Death (Instructor: Dr. Song-Chuan Chen). Nanyang Technological University,Singapur 2015.
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