Wynton Alan Whai „Kiwi“ Rufer,CNZM (*29. Dezember1962 inWellington) ist einneuseeländisch-schweizerischerFußballtrainer und ehemals aktiverFußballspieler. Den Spitznamen „Kiwi“ erhielt er aufgrund seiner Herkunft – derKiwi ist in Neuseeland ein nationales Symbol.
Wynton Rufer, Sohn einesSchweizers und einerMāori, wuchs in Neuseeland auf und begann, beiWellington Diamond United Fußball zu spielen. Bald wurde er in die Neuseeländische Nationalmannschaft berufen, wo Talentspäher vonNorwich City auf ihn aufmerksam wurden. Rufer wurde im Sommer 1981 nach England zu einem Trainingsspiel eingeladen und erhielt anschließend sofort einen Profivertrag.[1]Nach sechs Monaten in England kehrte Rufer nach Neuseeland zurück, er unterschrieb beiMiramar Rangers.[2]Im Juli 1982 erhielt er ein Angebot des Schweizer ErstligistenFC Zürich. Dort blieb er vier Jahre lang und erzielte in 100 Spielen 43 Tore. 1987 unterschrieb der Stürmer beimFC Aarau und ein Jahr später beiGrasshopper Club Zürich. Bei beiden Vereinen warOttmar Hitzfeld sein Trainer. In dieser Zeit erhielt Rufer den Schweizer Pass und wurde auch in das Militär einberufen.[1]
Von 1989 bis 1994 spielte Rufer beiWerder Bremen, wo er in 174Bundesligaspielen 59 Tore erzielte,[3] davon 10 durch Elfmeter. Dort gewann er unter TrainerOtto Rehhagel1991 und1994 zweimal denDFB-Pokal und1993 diedeutsche Meisterschaft. Am 6. Mai 1992 gewann er mit Werder denEuropapokal der Pokalsieger und schoss im Finale gegen denAS Monaco das Tor zum 2:0-Endstand.
Insgesamt erzielte der Angreifer für Werder 20 Tore in den europäischen Vereinswettbewerben und zwei im DFB-Pokal.1993/94 wurde Rufer mit 8 Treffern gemeinsam mit Ronald Koeman Torschützenkönig derUEFA Champions League.
Zu Jahresbeginn 1995 spielte er in Japan beiJEF United. Zur Winterpause 1996/1997 unterschrieb er beim in die 2. Bundesliga abgestiegenen1. FC Kaiserslautern. Dort wurde er wie in Bremen von Otto Rehhagel trainiert.Für dieRoten Teufel erzielte er in 14 Spielen vier Tore und trug damit zum Aufstieg des FCK bei. Rufer entschloss sich dann, nicht mehr in der Bundesliga zu spielen und ging nach Neuseeland zurück, um seine Karriere beiNorth Shore United und bei denAuckland Kingz ausklingen zu lassen.
Er bestritt zwischen 1980 und 1997 23 Länderspiele für dieAll Whites, das neuseeländische Nationalteam, und nahm an derWeltmeisterschaft 1982 in Spanien teil, wobei er in allen drei Spielen zum Einsatz kam, u. a. gegen Rekordweltmeister Brasilien.[4] Zudem kam er in 15 inoffiziellen Spielen der Nationalmannschaft zum Einsatz und erzielte dabei insgesamt fünf Tore.[5]
Marco Bode, der Rufer aus seiner gemeinsamen Zeit bei Werder kennt, sagte über ihn: "Wynton war ein kompletterNeuner. Er hat nicht nur im Strafraum gewartet, sondern war - ein bisschen wieHarry Kane auch - schon ein Mittelstürmer, der sich immer auch mal hat fallen lassen, dazu beidfüßig und kopfballstark. Vom Potenzial her war er einer der Besten, mit denen ich zusammengespielt habe."[6]
Bekannt war Rufer außerdem für seine Elfmeter. Meist holte er mit dem Schussbein weit aus und verzögerte den Schuss solange, bis die Sprungrichtung des Torwarts ersichtlich war. Dann schob er den Ball lässig in die jeweils andere Ecke. Zugleich war er auch in der Lage, falls ein Torwart sich abwartend verhielt, die Schusstechnik kurzfristig umzustellen und den Ball knallhart auf das Tor zu schießen.
1989, 1990 und 1992 wurde Wynton Rufer jeweils zuOzeaniens Fußballer des Jahres gewählt. Anfang dieses Jahrtausends wurde Wynton Rufer alsOzeaniens bester Fußballer des 20. Jahrhunderts ausgezeichnet.
Rufer besitzt dieA-Trainerlizenz, die er in Deutschland erwarb. Nach seiner Rückkehr nach Neuseeland gründete er im Juni 1997 eine Fußballschule für Kinder und Jugendliche. Er war zeitweilig Spielertrainer der Auckland Kingz.[7] Ab Mai 2014 bis 2015 war er Trainer derFußballnationalmannschaft von Papua-Neuguinea.[8]
Er hat einen älteren Bruder, Shane Rufer, der ebenfalls professioneller Fußballspieler war und ebenfalls – von 1982 bis 1991 – in der Schweiz spielte.
Wynton Rufer ist seit dem 7. Dezember 1986 mit einerAustralierin verheiratet und hat mit seiner Frau zwei Söhne.[9] Diese spielen ebenfalls aktiv Fußball, Caleb (* 1991) spielte eine Zeit lang inDeutschland, in der Jugend desSV Werder Bremen, sowie der Reserve desSV Wehen Wiesbaden.[10] Der jüngste Sohn Joshua (* 1995) spielt in seiner Fußballschule Wynton Rufer Soccer School of Excellence (WYRNS).[11] Sein NeffeAlex Rufer nahm an derU-20-Fußball-Weltmeisterschaft 2015 in Neuseeland teil und bestritt am 7. September sein erstes A-Länderspiel für Neuseeland.[12][13]
Im Januar 2019 überlebte Wynton Rufer in Auckland einenHerzinfarkt, auch dank einerReanimation durch Passanten.[14]
| Personendaten |
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| NAME | Rufer, Wynton |
| ALTERNATIVNAMEN | Rufer, Wynton Whai Alan (vollständiger Name); Kiwi (Spitzname) |
| KURZBESCHREIBUNG | neuseeländischer Fußballspieler |
| GEBURTSDATUM | 29. Dezember 1962 |
| GEBURTSORT | Wellington,Neuseeland |