Wynohradiw
Wynohradiw | ||
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Виноградів | ||
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Basisdaten | ||
Staat: | Ukraine![]() | |
Oblast: | Oblast Transkarpatien | |
Rajon: | Rajon Berehowe | |
Höhe: | 136 m | |
Fläche: | 32,09km² | |
Einwohner: | 25.317(1. Januar 2022) | |
Bevölkerungsdichte: | 789 Einwohner je km² | |
Postleitzahlen: | 90300 | |
Vorwahl: | +380 3143 | |
Geographische Lage: | 48° 8′ N,23° 2′ O48.14027777777823.029722222222Koordinaten:48° 8′ 25″ N,23° 1′ 47″ O | |
KATOTTH: | UA21020110010043238 | |
KOATUU: | 2121210100 | |
Verwaltungsgliederung: | 1 Stadt, 13 Dörfer | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Stepan Botschkaj | |
Adresse: | площа Миру 5 90300 м. Виноградів | |
Statistische Informationen | ||
Wynohradiw (ukrainischВиноградів;ungarischNagyszőllős) ist eine Stadt in der westlichenUkraine,Oblast Transkarpatien, in der Ebene des FlussesTheiß.
Geografie
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Die Stadt liegt in derKarpatoukraine im Grenzgebiet zuRumänien undUngarn und war bis 2020 das Verwaltungszentrum desRajons Wynohradiw.
2004 hatte die Stadt 25.200 Einwohner, davon bekennen sich zirka 15 % zur ungarischen Nationalität.
Stadtname und Sprachen
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Aufgrund der Vielzahl von ethnischen Gruppen, die über die Jahrhunderte in Wynohradiw lebten und leben, gibt es verschiedensprachliche Bezeichnungen für den Stadtnamen:russinisch Севлюш/Sewljusch oder Сивлюш/Sywljusch,russisch Виноградов/Winogradow,ungarischNagyszőllős (nicht zu verwechseln mit dem rumänischenSeleuș, vormalsNagyszőllős),slowakisch(Veľký) Sevľuš/Vinohradov,tschechisch(Velká/Velký) Sevl(j)uš/Vinohradov,polnischWinogradów,lateinischSzeuleus,jiddischSejlesch oderSöjlesch,rumänischSeleușu Mare (nicht zu verwechseln mit dem rumänischenSeleuș, vormalsSeleușul Mare),deutschGroß Sillesch, auchGroß Weinstadt,Groß Seblisch.
Geschichte
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Wynohradiw teilt dieGeschichte der Karpato-Ukraine. Der Ort wurde 1262, als er seine Stadtrechte vom ungarischen König Béla IV. erhielt, zum ersten Mal alsZceuleus erwähnt. Er ist einer der ältesten desKomitats Ugocsa und ist auf einer königlichen Rechnung erwähnt.
1329 bekam die Stadt das Wirtschafts- und Handelsrecht durch KönigKarl I. verliehen und war von da an bis 1919 die Hauptstadt des ungarischenKomitatsUgocsa. Ihren ungarischen NamenNagyszőlős stammt von dem Wortszőlő ab fürWeintraube, da der Ort eine wichtige Weinlandschaft war.
1717 kam es zu einemTatareneinfall, bei dem fast die gesamte Bevölkerung getötet oder vertrieben wurde. 1880 hatte die Stadt, die Teil derungarischen Reichshälfte im KaiserreichÖsterreich-Ungarn war, schon 4400 Einwohner, 1881 wird eine öffentliche Bürgerschule eröffnet.
1910 hatte die Stadt 7811 Einwohner, davon bekannten sich 5943 oder 76 % zurungarischen, 1266 oder 16 % zurrussinischen und 540 oder 7 % zurdeutschen Nationalität. 3311 oder 42,5 % bekannten sich zur griechisch-katholischen Kirche, 2237 oder 28,6 % waren jüdischen Glaubens und 1124 oder 14,4 % waren Calvinisten.
Nach dem Ende desErsten Weltkriegs wurde sie 1919 Teil derTschechoslowakei, 1939 wurdeTranskarpatien von Ungarn annektiert. Nach der Besetzung durch die Deutschen 1944 wurde das jüdische Ghetto als Sammellager für alle Juden aus dem Norden Transkarpatiens eingerichtet, wobei von Mai bis Juni 1944 die meisten in dasKZ Auschwitz gebracht wurden, um dort kurz nach der Ankunft vergast zu werden. Die Juden verbrachten in der Regel zwei Wochen im jüdischen Sammellager, bevor sie nach Auschwitz kamen.
1944 im Zuge der Einnahme der Stadt durchsowjetische Truppen wurden ungefähr 4000 Personen aus der männlichen Zivilbevölkerung in dieSowjetunion verschleppt, wobei 70 % der Verschleppten in der Gefangenschaft umkamen. Der Ort wurde derUkrainischen SSR zugeschlagen und hieß zunächst Sewljusch (Севлюш), wurde aber 1946 in Anlehnung an den ungarischen Namen (Szőlős = „Weinberg“) inWinogradow (= „Weinstadt/Weinburg“) umbenannt.
Am 14. Juli 2020 wurde die Stadt zum Zentrum der neu gegründetenStadtgemeinde Wynohradiw (Виноградівська міська громада/Wynohradiwska miska hromada) imRajon Berehowe. Zu dieser zählen auch 13 Dörfer[1]; bis dahin bildete sie dieStadtratsgemeinde Wynohradiw (Виноградівська міська рада/Wynohradiwska miska rada).
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Die um 1900 imJugendstil gebauteSynagoge
Verwaltungsgliederung
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]Folgende Orte sind neben dem Hauptort Wynohradiw ein Teil der Gemeinde:
Name | |||||
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ukrainisch transkribiert | ukrainisch | russisch | slowakisch | ungarisch | deutsch |
Borschawske | Боржавське | Боржавское (Borschawskoje) | Čengava, Čingava | Nagycsongova | - |
Bukowe | Букове | Буковое (Bukowoje) | Fakobyky | Fakóbükk | - |
Drotynzi | Дротинці | Дротинцы (Drotinzy) | Sirma | Tiszaszirma | - |
Fantschykowo | Фанчиково | Фанчиково (Fantschikowo) | Fančikovo | Fancsika | - |
Mala Kopanja | Мала Копаня | Малая Копаня (Malaja Kopanja) | Malá Kopaňa | Alsóveresmart | - |
Oleschnyk | Олешник | Олешник (Oleschnik) | Olešník, Egreš | Szőllősegres | - |
Onok | Онок | Онок | Onok, Onyk | Ilonokújfalu | - |
Pidwynohradiw | Підвиноградів | Подвиноградов (Podwinogradow) | Ardovec | Szőllősvégardó | - |
Prytysjanske | Притисянське | Притисянское (Pritisjanskoje) | Conkáš | Czonkás | - |
Schyroke | Широке | Широкое (Schirokoje) | Vyšní Šard | Felsősárad | - |
Trosnyk | Тросник | Тростник (Trostnik) | Trstník, Šašvar | Tiszasásvár | - |
Welyka Kopanja | Велика Копаня | Великая Копаня (Welikaja Kopanja) | Veľká Kopaňa | Felsőveresmart | - |
Welyki Komjaty | Великі Ком'яти | Великиӣ Комяты (Weliki Komjaty) | Veľké Komňaty, Veľké Komjaty | Magyarkomját | - |
Persönlichkeiten
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Nachum Bandel (* 1928), israelischer Maler und Holocaustüberlebender, hier geboren
- Ábel Szocska (* 1972), Bischof derungarisch griechisch-katholischenEparchie Nyíregyháza, kam 1972 in Wynohradiw zur Welt.
Literatur
[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]- Nagyszőllős, in: Guy Miron (Hrsg.):The Yad Vashem encyclopedia of the ghettos during the Holocaust. Jerusalem : Yad Vashem, 2009,ISBN 978-965-308-345-5, S. 515f.