Wympel R-3

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springenZur Suche springen
Wympel K-13 (R-3S und R-3R bzw. AA-2A/D „Atoll“)
Allgemeine Angaben
Typtaktischer Luft-Luft-Lenkflugkörper
HerstellerGMKB Wympel (Konstruktionsbüro (OKB) Bisnowat)
Entwicklung1958
Indienststellung1960
Technische Daten
Länge2,84 m
Durchmesser127 mm
Gefechtsgewicht75 kg
Spannweite450 (K-13A) / 530 mm (K-13R)
AntriebFeststoffrakete
GeschwindigkeitMach 2,5
Reichweite6,5 km
Ausstattung
ZielortungInfrarot (K-13A), halbaktives Radar (K-13R)
Gefechtskopf11 kg
WaffenplattformenJagdflugzeuge
Listen zum Thema

R-3 ist eine sowjetischeLuft-Luft-Rakete mit derNATO-BezeichnungAA-2 „Atoll“. Der auch alsWympel K-13 bekannte Lenkflugkörper entstand als eine Kopie derAIM-9 Sidewinder.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Darüber, wie dieSowjetunion an eine Sidewinder-Rakete gelangen konnte, gibt es nur Vermutungen. Am 24. September 1958 feuerte einetaiwanischeNorth American F-86 eine Sidewinder auf einechinesischeMikojan-Gurewitsch MiG-17 ab. Die Rakete explodierte nicht, sondern blieb in der MiG-17 stecken. Eine weitere besagt, dass 1958 ein Jagdflugzeug der U.S. Navy über Festland-China mit Sidewinder an Bord abgeschossen wurde. Nach beiden Varianten lieferten die Chinesen der Sowjetunion die Überreste einer AIM-9, welche dem OKB-4 zur Auswertung und für den Nachbau übergeben wurde.[1] Spätestens ab 1967 stand den sowjetischen Truppen eine Sidewinder zur Verfügung, die der Krefelder ArchitektManfred Ramminger mit Hilfe seines Fahrers und des Starfighter-Piloten Wolf-Diethard Knoppe am 22. Oktober 1967 auf dem westdeutschen Fliegerhorst Neuburg entwendet hatte. Die Rakete wurde später – in unverdächtige Teile zerlegt – über den Flughafen Düsseldorf nach Moskau geschafft. Das Trio wurde ein Jahr später verhaftet.

Technik

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Elektronik des Infrarotsuchkopfs
Luft-Luft-Lenkflugkörper R-3S (NATO-Code AA-2 Atoll)

DieInfrarot-Zielsucheinrichtung und die Steuerungseinrichtung der Sidewinder haben die sowjetische Lenkflugkörperentwicklung stark beeinflusst.

Varianten

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Zuerst wurde eine Version entwickelt, die ebenfalls mit Infrarotsuchkopf arbeitete und ab 1960 an dieLuftstreitkräfte geliefert wurde. 1961 begann auf dieser alsK-13A bezeichneten Version aufbauend die Entwicklung einer Variante mit halbaktivem Radarsuchkopf. Der neue – von der NATO alsAA-2-2 „Advanced Atoll“ bezeichneten – LenkflugkörperK-13R wurde ab 1966 an die Streitkräfte geliefert. Die R-3 wurde in China unter der BezeichnungPL-2 in Lizenz produziert und darauf aufbauend die chinesischen LenkflugkörperPL-3 undPL-5 entwickelt.

  • K-13A: Basisvariante zur Erprobung
  • K-13S (AA-2A „Atoll“): R-3S erste Serienversion
    • PL-2: chinesische Lizenzversion der K-13S
  • K-13M (AA-2C „Atoll“): R-13M verbesserte Serienversion
  • K-13M1 (AA-2D „Atoll“): R-13M1 verbesserte Serienversion
  • K-13R (AA-2-2 „Advanced Atoll“): R-3R Variante mit halbaktivem Radar

Trägerflugzeuge (Auswahl)

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]

Weblinks

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
Commons: Wympel R-3 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten |Quelltext bearbeiten]
  1. Thomas Newbick:Postwar Air Weapons 1945-present. Amber Books Ltd, 2011.
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Wympel_R-3&oldid=251027078
Kategorien: