| Kirchhain (Bz Kassel)–Gemünden (Wohra) | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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| Streckennummer (DB): | 3951 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Kursbuchstrecke (DB): | 193p(1950–1972) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Kursbuchstrecke: | 173b(1934) 198k(1946) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckenlänge: | 19,2 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Spurweite: | 1435 mm(Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
| Streckengeschwindigkeit: | 50 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die eingleisigeBahnstrecke Kirchhain–Gemünden, auchWohratalbahn war eineNebenbahn inHessen. Sie zweigte inKirchhain von derBahnstrecke Kassel–Frankfurt ab und verlief entlang derWohra nachGemünden, wo sich dieKellerwaldbahn nachZimmersrode, das ebenfalls an derMain-Weser-Bahn liegt, anschloss. Dadurch war zwischen Zimmersrode und Kirchhain eine Umleitungsstrecke zur Main-Weser-Bahn gegeben.
Die Strecke wurde am 1. Mai 1914 eröffnet. Es war geplant, eine Streckenerweiterung bisFrankenberg (Eder) zu führen. Dieses Vorhaben scheiterte am Ausbruch desErsten Weltkrieges. Dadurch wurde die ursprünglich zugedachte Bedeutung der Strecke nie Wirklichkeit. In Kombination mit der Kellerwaldbahn wurden jedoch durchgehende Verbindungen von Zimmersrode bis Kirchhain und umgekehrt betrieben.
In den 1930er Jahren wurde eine Anschlussbahn zumMilitärflugplatz Bracht eröffnet, welche vomBahnhof Halsdorf abzweigte.[3] Während des Krieges ereigneten sich deshalb wiederholte Beschießungen der Strecke durch alliierte Flugzeuge. Da die nahe gelegene Hauptstrecke der von Kassel über Gießen nach Frankfurt verlaufendenMain-Weser-Bahn noch intensiver durch Kriegshandlungen beeinträchtigt war, wurden Kellerwaldbahn und Wohratalbahn zeitweilig zu wichtigen Ausweichstrecken. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Flugplatz Bracht samt Bahnanschluss geschlossen.
Zu Zeiten des Wirtschaftswunders nahm die Bedeutung der Strecke im Personenverkehr kontinuierlich ab. Am 1. Mai 1962 wurde der Sonn- und Feiertagsverkehr auf die Straße verlegt; Linienbusse der DB beförderten die Reisenden. Der restliche Personenverkehr wurde am 28. Mai 1972 eingestellt, nachdem die Fahrgastzahlen stark gesunken waren. Güterverkehr fand zunächst noch bis zum 19. Dezember 1981 statt. Zum 31. Dezember des Jahres wurde die Strecke stillgelegt und ein Jahr darauf abgebaut. Einige Bahnhofsgebäude, die sich in Privateigentum befinden, erinnern heute noch, ebenso wie wenige Brücken, an die einstige Existenz dieser Strecke. Am ehemaligen Bahnhof von Gemünden befindet sich heute ein Schlafwagenhotel mit Gastronomie im Hauptgebäude.[4]
Von Gemünden aus lief das Streckengleis unterhalb des Galgenbergs parallel zur Wohra in Richtung der gleichnamigen Ortschaft. Südlich von Halsdorf kreuzte die Bahnlinie die Bundesstraße 3. Weiterhin der Wohra folgend, wurde danach nahe Rauschenberg die Straße nach Burgholz durch eine Brücke überquert. Unterhalb der Haartmühle führte die Trasse dann über eine Brücke über die Bundesstraße 62, um in einem Bogen zum Schluss den Endpunkt Kirchhain zu erreichen.