Willi Massa

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Willi Massa (*2. Oktober1931 inLudwigshafen am Rhein; †25. Februar2001 inTünsdorf) war ein deutscher römisch- katholischer, später orthodoxerTheologe,Homiletiker undMeditationslehrer der christlichenZen-Bewegung. Er war Mitgründer und Leiter desMeditationszentrums Exercitium Humanum inTholey, das von 1975 bis 1983 bestand, und derNeumühle, Europäisches Zentrum für Meditation und Begegnung in Tünsdorf.

Inhaltsverzeichnis

Leben

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Nach Eintritt in denOrden der Steyler Missionare, Theologiestudium,Priesterweihe und Promotion lehrte Willi Massa an derHochschule des Ordens inSankt Augustin. Nach Gründung des Meditationszentrumstrat er in den Laienstand zurück und heiratete die Sozialpädagogin undEutonielehrerinEleonore Gottfried-Massa, die das Zentrum mitgegründet hatte und nach seinem Tod leitete. Ihre gemeinsame Tochter ist die Musik- und TanzpädagoginMarie-Gabriele Massa. Massa trat 1983 aus derrömisch-katholischen Kirche aus und wurde in die denZölibat nicht vorschreibendeKatholische Orthodoxe Kirche des Westens durch deren in Paris residierendenPrimasGermain, Bischof von Saint-Denis alsPriester aufgenommen, Massa feierte danach mit Tagungsteilnehmern und Gästen des Zentrums dieheilige Messe imgallikanischen Ritus dieser Kirche.

Leistungen

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Erfahren mit christlicherKontemplationstheorie und -praxis sowie den Meditationsformen des Zen-Buddhismus in der Nachfolge vonHugo Makibi Enomiya-Lassalle undKarlfried Graf Dürckheim begann Massa 1971 Meditationsleiter für christlicheZen-Meditation (Zazen) auszubilden. Aus dem Kreis seiner Schüler formierte sich unter dem NamenExcercitium Humanum der Trägerverein des Meditationszentrums, dessen Leiter Massa bis zu seinem Tod war.[1]

Massa gab 1974 die vonGeorga Willems erstmals erstellten Übertragungen der beiden mystischen Lehrschriften des 14. JahrhundertsThe Cloud of Unknowing undThe Book of Privy Counseling ins Deutsche heraus. Sie sind seitdem in mehreren Auflagen erschienen, unter anderem 2011 in der Herausgeberschaft desBenediktinermönchs undZen-MeistersWilligis Jäger[2]. „Da diese Anleitungen in einer erstaunlichen Parallele zum Zen stehen, haben sie für die nicht-gegenständliche Meditation im Christentum heute, wo Zen viele Christen inspiriert hat, eine besondere Bedeutung erhalten.“[3] Der katholische MystikforscherJosef Sudbrack zweifelte die Authentizität der Übersetzung an, die im Originaltext gelehrte Ausrichtung der Meditation aufGott und die „Erkenntnis der eigenen Schwäche vor dem göttlichen Licht“ werde ausmonistischer Weltsicht des Zen-Buddhismus umgedeutet als kontemplativer Weg zu innerer Selbsterfahrung und Selbsterkenntnis ohne außengerichtete Intention, insoweit weiche die Übertragung von der später veröffentlichten des AnglistenWolfgang Riehle ab.[4]

Werke

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  • Die Eucharistiepredigt am Vorabend der Reformation. Eine material-kerygmatische Untersuchung zum Glaubensverständnis von Altarssakrament und Messe am Beginn des 16. Jahrhunderts als Beitrag zur Geschichte der Predigt. Steyler Verlag, Nettetal 1966.
  • Verkündigung. Koautoren:Elmar Bartsch,Franz Kamphaus, Felix Schlösser,Rolf Zerfass. In:Pastorale – Handreichungen für den pastoralen Dienst, Band 1. Konferenz der deutschsprachigen Pastoraltheologen. Matthias Grünewald Verlag, Mainz 1970.
  • Schweigen und Wort. Vorträge zur Meditation im Stil des Zen. Verlag Butzon und Bercker, Kevelaer 1974,ISBN 3-7666-8827-8.
  • Wagnis der Begegnung. Zen und Leben als Christ. Koautor: William Johnston SJ. Verlag Butzon und Bercker, Kevelaer 1982,ISBN 3-7666-9261-5
als Herausgeber
  • Am Tisch des Wortes. Hg.Klemens Jockwig und Willi Massa. Neue Reihe 110–156. Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1971–1975.
  • Konfrontation: Massenmedien und kirchliche Verkündigung. Unter Mitarbeit von Winfried Blasig, Franz Kamphaus, Rolf Zerfass. Arbeitsgemeinschaft Katholischer Homiletiker. Verlag Katholisches Bibelwerk, Stuttgart 1972,ISBN 3-460-30511-8.
  • Kontemplative Meditation: Die Wolke des Nichtwissens. Matthias Grünewald Verlag, Mainz 1974,ISBN 978-3-7867-0489-8.
  • Der Weg des Schweigens. Christliches Zen. Ein „Brief“ zur Anleitung. Verlag Butzon und Bercker, Kevelaer 1974,ISBN 978-3-7666-8826-2.
  • Die Höhle des Herzens: Mantra-Praxis und Namensgebet. Verlag Butzon und Bercker, Kevelaer 1982,ISBN 3-7666-9254-2.

Literatur

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Weblinks

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Einzelnachweise

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  1. 1971–1973 hielt Massa Meditationsleiter-Tagungen in St. Augustin ab … Dort versammelten sich Meditationslehrer(innen) aus Westdeutschland, vornehmlich aus dem christlichen Bereich zu gemeinsamer Meditation und Vorträgen von bekannten Theologen und Tiefenpsychologen. Aus diesem Kreis ging der Verein Exercitium Humanum hervor …“ Michael Alois Schmiedel.Buddhismus in Bonn. Empirische Studie über buddhistisch orientierte Gemeinschaften in Bonn. Magisterarbeit im Religionswissenschaftlichen Seminar der Philosophischen Fakultät der Universität Bonn, 2000. Seite 61.
  2. Wolke des Nichtwissens und Brief persönlicher Führung: Der Klassiker der Kontemplation. Hg. Willigis Jäger. Kreuz Verlag Freiburg 2011.ISBN 978-3-451-61075-2
  3. Manfred Rompf.Meditation und Kontemplation im Christentum in Geschichte und Gegenwart. (Memento vom 15. Mai 2014 imInternet Archive) Vortrag. Yoga-Kongress „Meditation und Yoga – altes Wissen schafft neue Wissenschaft.“ Society for Meditation and Meditation Research und Berufsverband der Yoga Vidya Lehrer/-innen e.V., 2011. Seite 4.
  4. Josef Sudbrack.Mystik – Paramystik – Pseudomystik: Problem und Fragen der Mystikforschung. In: Analecta Cartusiana (Hg. James Hogg), Band 2 Kartäusermystik und -mystiker, 1981. Seite 11.
Personendaten
NAMEMassa, Willi
KURZBESCHREIBUNGdeutscher katholischer Theologe, Homiletiker und Meditationslehrer
GEBURTSDATUM2. Oktober 1931
GEBURTSORTLudwigshafen am Rhein
STERBEDATUM25. Februar 2001
STERBEORTTünsdorf
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