Wasserreis

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Dieser Artikel beschreibt die Gattung Wasserreis (Zizania). Zum morphologischen Begriff sieheWasserreis (Pflanzenmorphologie).
Wildreis ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel. Zu anderen Bedeutungen sieheWildreis (Begriffsklärung).
Wasserreis

Mandschurischer Wasserreis (Zizania latifolia)

Systematik
Commeliniden
Ordnung:Süßgrasartige (Poales)
Familie:Süßgräser (Poaceae)
Unterfamilie:Ehrhartoideae
Tribus:Oryzeae
Gattung:Wasserreis
Wissenschaftlicher Name
Zizania
L.

DerWasserreis (Zizania) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie derSüßgräser (Poaceae). Die etwa vier Arten sind in Nordamerika und Ostasien verbreitet. Die Pflanzen wachsen oft bestandsbildend an Fluss-, See- und Teichufern. Die Früchte einiger Arten werden wie Reiskörner verwendet.

Zuchtformen der ArtZizania palustris sind unter den NamenWildreis,Indianerreis oderKanadischer Reis im Handel erhältlich. Die verbreitete Bezeichnung „Wildreis“ ist keine botanische Bezeichnung. Insbesondere sindZizania-Arten keine wilden Formen desReises (Oryza sativa). Die GattungZizania (Wasserreis) ist von der GattungOryza (Reis) zu unterscheiden, auch wenn beide zur selbenTribusOryzeae gehören.

Inhaltsverzeichnis

Beschreibung

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Ausschnitt eines Blütenstandes mit männlichen Blüten vonZizania aquatica
Bei der Trocknung dunkel werdende Früchte vonZizania palustris

Vegetative Merkmale

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Zizania-Arten sindein- odermehrjährigekrautige Pflanzen. Es handelt sich um Wasser- undSumpfpflanzen (Hydro- undHelophyten). Die hohlenHalme erreichen Wuchshöhen zwischen 1 und 3 Metern.

Die Pflanzen bilden sowohlsubmerse als auchemerseLaubblätter. Die einfachenBlattspreiten tragen keine Öhrchen und sind 5 bis 30 Zentimeter breit. Die ungefranstenBlatthäutchen sind zwischen 3 und 11 Millimeter lang.

Generative Merkmale

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Zizania-Arten sind einhäusig und vorweiblich (proterogyn). Die endständigen,rispigenBlütenstände sind relativ groß. AlleÄhrchen sind eingeschlechtig. Die Ährchen mit männlichen, überhängenden Blüten stehen an den unteren Rispenästen und jene mit aufsteigenden, weiblichen Blüten stehen an den oberen Rispenästen. DieDeckspelzen der männlichen Blüten sind spitz, unbegrannt oder kurz begrannt und fünfnervig, dieVorspelzen sind dreinervig. Die männlichen Blüten verfügen über sechs freieStaubblätter. Die drei- bis fünfnervigen Deckspelzen der weiblichen Blüten sind begrannt und die Grannen sind so lang oder viel länger als die Deckspelzen. Die Vorspelzen sind gekielt und zweinervig. Die kahlenFruchtknoten tragen zweiNarben. Die Teilblütenstände tragen keineHüllspelzen.

Die 1 bis 2 Zentimeter langen, fast nadelförmigenKaryopsen sind zunächst grün und werden bei der Trocknung dunkelbraun bis schwarz.

Systematik und Verbreitung

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Die GattungZizania wurde 1753 durchCarl von Linné inSpecies Plantarum Band 2, Seite 991 aufgestellt. Der GattungsnameZizania ist vom griechischen Wortzizánion für im „Wasser wachsend“ abgeleitet und nimmt auf den Wuchsort Bezug. Die Gattung gehört zur TribusOryzeae in der Unterfamilie derEhrhartoideae innerhalb der Familie derPoaceae.

Die GattungZizania umfasst vier Arten:

Zizania palustris wird erst seit den 1980er Jahren als eigene Art angesehen. Zuvor galt sie als eineVarietät vonZizania aquatica. Auf diese frühere Einordnung bezieht sich dasSynonymZizania aquatica var.angustifolia.

Die nordamerikanischen Arten werden oft unter dem Namenwild rice zusammengefasst. Sie sind wie folgt verbreitet:

Nutzung

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Nordamerikanische Arten

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Wasserreisernte durch indianische Frauen (Illustration, 1853)
Der Wasserreis wird beispielsweise in Kanada von denAnishinabe auf traditionelle Weise vom Kanu aus geerntet. Er dient derSelbstversorgung, ist aber heute auch eine der wichtigsten Einnahmequellen des Stammes.

WährendZizania texana für den Menschen keine Bedeutung als Nahrungsmittel hat, können die Früchte vonZizania aquatica undZizania palustris wieGetreide genutzt werden, wobei vor allemZizania palustris aufgrund der größeren Früchte von Bedeutung ist. Vor allem für dieChippewa-Indianer Nordamerikas spielte Wasserreis eine entscheidende Rolle in der Ernährung. Auch heute noch wird der Wasserreis geerntet. Die Ernte erfolgt im Spätsommer vom Wasser aus. Durch leichtes Klopfen mit zweiThujastecken auf die ins Kanu hängenden Rispen fallen die Früchte auf den Kanuboden und werden eingesammelt. Beim Zurückschnellen der Rispen fallen die restlichen Früchte als Saatgut zurück ins Wasser.

Inzwischen werden die Früchte auch nach Europa eingeführt und als „Wildreis“ oder „Indianerreis“ gehandelt. Dieser „Reis“ gilt in Amerika und Europa aufgrund seines nussartigen Geschmacks als Delikatesse. Früher war er aufgrund der schwierigen Erntemethoden in den natürlichen Beständen deutlich teurer als andere Getreide.

Inzwischen werden in Nordamerika großflächigHybridsorten angebaut und es sind Bestrebungen im Gange, den Ernteertrag durch den Anbau von Formen mit nicht herausfallenden Früchten weiter zu steigern. Die Chippewa befürchten dadurch allerdings Einbußen ihrer traditionellen Erntewirtschaft; einer der wenigen lukrativen Einkünfte des Stammes.[5]

Mandschurischer Wasserreis

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Der Mandschurische Wasserreis wurde bereits im 10. Jahrhundert in Nordchina angebaut. Bei ihm werden nicht die Früchte genutzt, sondern die durch den Befall mit demBrandpilzUstilago esculenta fleischig verdickten unteren Stängelglieder. Sie werden als Gemüse verzehrt („Wasserbambus“).

Literatur

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  • E. Bayer:Bedeutende und interessante Nutzpflanzen aus der Familie der Gräser. In: Bayerische Akademie der Wissenschaften (Herausgeber):Gräser und Grasland: Biologie – Nutzung – Entwicklung, Rundgespräch am 10. Oktober 2005, Verlag Dr. Friedrich Pfeil, MünchenISSN 0938-5851,ISBN 3-89937-070-8.

Weblinks

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Commons: Wasserreis (Zizania) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Zizanialatifolia imGermplasm Resources Information Network (GRIN),USDA,ARS, National Genetic Resources Program. National Germplasm Resources Laboratory, Beltsville, Maryland.
  2. Pflanzenprofil und VerbreitungskarteZazania aquaticaL. nach USDANatural Resources Conservation Service.
  3. Pflanzenprofil und VerbreitungskarteZazania palustris nach USDANatural Resources Conservation Service.
  4. Pflanzenprofil und VerbreitungskarteZazania texana nach USDANatural Resources Conservation Service.
  5. Bertram Verhaag (Regisseur)Claus Biegert:Die Donnervogelfrau. Winona LaDuke. DENKmal Filmgesellschaft, München 2003.
Normdaten (Sachbegriff):GND:4126929-9(lobid,OGND,AKS)
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