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Werner Richard Heymann

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Werner R. Heymann

Werner Richard Heymann (*14. Februar1896 inKönigsberg i. Pr.; †30. Mai1961 inMünchen) war ein deutscher Komponist und Dirigent.

Leben

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Seinen ersten Musikunterricht erteilte ihmMax Brode, der Leiter der Königsberger Philharmonie. Im Alter von 12 Jahren trat Heymann in diesem Orchester als Violinist auf. Nachdem der Vater im Jahr 1908 gestorben war, übersiedelte 1911 die Familie nach Berlin. Dort besuchte er die Königliche Hochschule für Musik; sein Lehrer warPaul Juon. Nach Beginn desErsten Weltkrieges wurde er für kurze Zeit – bis zur krankheitsbedingten Entlassung – Soldat. Nach einem kurzen Aufenthalt in Wien begann er, als Komponist mit verschiedenen Berliner Kabaretts zusammenzuarbeiten, u. a. mit dem Kabarett „Schall und Rauch“, dessen Leiter seinerzeitMax Reinhardt war. Heymann übernahm die Leitung des Kabaretts.

Heymann arbeitete bereits in der Stummfilmzeit mit dem später bekannten Produzenten Erich Pommer zusammen und improvisierte bei den Dreharbeiten am Klavier die später mit Orchester erklingende Musik. Da sein Gehalt während der galoppierenden Inflation nicht angepasst wurde, zerstritten sich Heymann und Pommer und Heymann begann für das Kabarett „Die Wilde Bühne“ zu arbeiten. Im Herbst 1923 brannte die Wilde Bühne ab, womit auch diese Einnahmequelle versiegte. Heymann bewarb sich auf die Stelle als Assistent des Kinokapellmeisters Ernst Rappee, dessen Posten er im Herbst 1926 übernahm. Sein Zuständigkeitsbereich in dieser Position umfasste die Kompositionen und Arrangements vonStummfilmen. Nach dem Aufkommen desTonfilms komponierte er dafür berühmt gewordene Melodien, etwa fürDie Drei von der Tankstelle,Der Kongreß tanzt,Ein blonder Traum undIch bei Tag und Du bei Nacht.

Berliner Gedenktafel amKarolingerplatz 5a inBerlin-Westend

Nach derMachtübergabe an die Nationalsozialisten im Januar 1933 wurde Heymann, der inzwischen Generalmusikdirektor derUfa geworden war, als einzigem Mitarbeiter jüdischer Abstammung die Weiterbeschäftigung angeboten. Weil er „so deutsche Melodien schreibe“, hieß es vomVorstand der Filmgesellschaft als Begründung.[1] Trotz glaubhafter Versicherung, den unverzichtbaren Komponisten halten und schützen zu können, lehnte Heymann das infame Angebot mit Verweis auf seine bereits entlassenen jüdischen Kollegen ab, worauf ihm nach Drohungen nahegelegt wurde, das Land so schnell wie möglich zu verlassen. Noch im April 1933 floh er deshalb in die Emigration – zuerst nach Paris, dann versuchte er, inHollywood eine neue Heimat und Wirkungsstätte zu finden, was jedoch misslang. Er kehrte daher nach Paris zurück und ging später nach London. Ende der 1930er Jahre begab er sich ein weiteres Mal in die USA und komponierte zahlreiche Filmmusiken, u. a. für dieErnst-Lubitsch-FilmeNinotschka mitGreta Garbo undSein oder Nichtsein. Er wurde mehrmals für denOscar nominiert, u. a. für die Filmmusik für den FilmBlaubarts achte Frau, die in Kooperation mitFriedrich Hollaender entstand.

Heymann kehrte 1951 nach Deutschland zurück, wo er sich weiterhin dem Komponieren widmete und 1957 nach einem „Kulturtest“ diedeutsche Staatsbürgerschaft wiedererlangte.[2] Er heiratete in vierter Ehe die Schauspielerin Elisabeth Millberg, mit der er eine Tochter, Elisabeth Charlotte Trautwein-Heymann (* 3. November 1952), bekam. Heymann starb 1961 in München. Er ist auf demMünchener Waldfriedhof (Neuer Teil) begraben. Sein älterer Bruder war der Rechtsreferendar und SchriftstellerWalter Heymann (1882–1915).

Bedeutung

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Boulevard der Stars (2012)

Heymanns kompositorischen Werke umfassenOperetten, Bühnenwerke,Filmmusiken, Kabarettmusiken,Schlager,Chansons sowieLustspiele. Er vertonte außerdem Texte vonRobert Gilbert,Walter Mehring,Kurt Tucholsky,Leo Heller und vielen anderen. Den größten Bekanntheitsgrad erreichten seine Filmmusiken; als Interpreten traten u. a.Lilian Harvey,Willy Fritsch,Heinz Rühmann,Paul Hörbiger,Hans Albers und dieComedian Harmonists in Erscheinung. Die FilmemacherinHelma Sanders-Brahms porträtierte ihn, sein Werk und die Zeit seiner größten Erfolge 2012 in ihrer letzten filmischen Arbeit, dem DokumentarfilmSo wie ein Wunder – Das singende Kino des Herrn Heymann.[3] Seit April 2020 trägt ein Platz inBerlin-Schmargendorf den NamenWerner-Richard-Heymann-Platz.[4]

Werke

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Das Werkverzeichnis und die Auflistung seiner vertonten Filme wurden von der Internetseite[1] und aus seiner Autobiographie zusammengetragen. SieheLiteratur: Hubert Ortkemper (Hrsg.):Werner Richard Heymann: „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“. Der erfolgreichste Komponist der UFA-Zeit erinnert sich. 

Orchester- und Kammermusik

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  • 1912:Maifeierlied für eine Stimme und Orchester (verschollen)
  • 1914:Frühlingsnotturno für kleines Orchester op.4
  • 1915/1916:Rhapsodische Sinfonie für großes Orchester und Baritonsolo in einem sechsteiligen Satze op.5
  • 1916/1917:Zwei Gesänge für Tenor und Orchester op.6
  • 1921:Streichquartett
  • 1929:Ricercare in Schnarr-Dur für Knabenchor, Sopran, Alt, Tenor und Bass
  • 1948:Let Us Keep Our Land the "Land of the Free" für einstimmigen Chor und Klavier ("dedicated to the memory ofFranklin D. Roosevelt")

Bühnenwerke

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  • 1919: Bühnenmusik zuDie Wandlung vonErnst Toller für eine Geige
  • 1920: Bühnenmusik zuEuropa, Spiel und Tanz vonGeorg Kaiser
  • 1928: Bearbeitung der Bühnenmusik zuArtisten von George Waters und Arthur Hopkins
  • 1928: Bühnenmusik zuKatharina Knie vonCarl Zuckmayer
  • 1933:Dame Nr.1 rechts (MusikalischesLustspiel von Hans Müller frei nach André Picard, Liedtexte vonRobert Gilbert)
    • Seit ich dich gefunden hab’
    • Das Schönste sind die Damen
    • Mir bleiben alle treu
    • Ich will nicht morgen schon dein Gestern sein
    • Jemand, jemand, irgend jemand
    • Ich muss den Mädchen gut sein
  • 1933:Florestan I., Prince de Monaco (Operette vonSascha Guitry,Chansontexte von Albert Willemetz)
    • Margot
    • Ah ! Si j’avais été ténor
    • Amusez-vous
    • Je l’aime, je l’adore
    • C’est si charmant
  • 1935:Trente et Quarante (Operette von S. Fodor, Chansontexte von Jean de Létraz)
    • La Vie est belle
    • Ouvre moi ta porte
    • Voici mon cœur
    • Dites merci, Madame
    • L’Invitation à l’amour
  • 1951: Bühnenmusik und Chansons zuProfessor Unrat vonErich Ebermayer nachHeinrich Mann, Liedtexte von Robert Gilbert
    • Mir liegen die älteren Jahrgänge
    • Der Herr von Gestern
    • In Hamburg und Lübeck und Bremen
    • Akrobat – schön!
    • O hätt’ ich doch mein Kind verkauft
  • 1954:Kiki vom Montmartre (musikalisches Lustspiel von Erich Fritz Brücklmeier undJanne Furch nach André Picard; Neubearbeitung vonDame Nr. 1 rechts)

Filmografie

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Stummfilmmusiken

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Tonfilme

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Liedauskopplung mitChristels Lied aus dem FilmDer Kongreß tanzt.

Literatur

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Weblinks

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Commons: Werner Richard Heymann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Göritz, Stephan:Ohne Humor wären wir nicht durchgekommen - Kabarettisten und das Dritte Reich. Hrsg.: Duo-phon-records. 2017. 
  2. Unter anderem sollte er ein deutsches Volkslied vortragen. Er stimmte seinen SchlagerDas gibt’s nur einmal an, ohne sich als Komponist zu nennen, und wurde daraufhin eingebürgert. Vgl.Slapstick auf Tasten: Werner Richard Heymann neu bearbeitetDer Tagesspiegel 18. Juli 2013.
  3. Programmhinweis auf arte.tv (Memento vom 14. Februar 2015 imInternet Archive) vom 24. Mai 2012, abgerufen am 14. Februar 2015.
  4. Neuer Platz erinnert in Schmargendorf an den Komponisten Werner Richard Heymann, berlin.de, 14. Oktober 2020, abgerufen am 16. Oktober 2020.
Personendaten
NAMEHeymann, Werner Richard
KURZBESCHREIBUNGdeutscher Komponist und Dirigent
GEBURTSDATUM14. Februar 1896
GEBURTSORTKönigsberg
STERBEDATUM30. Mai 1961
STERBEORTMünchen
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