Werner Bieder (*21. Juli1911 inBasel; †5. April1999 ebenda) war ein Schweizer evangelischer Geistlicher undHochschullehrer.
Werner Bieder war der älteste Sohn desJuristen Ernst Bieder und dessen Ehefrau Nelly (geb. Niethammer).
Er besuchte in Basel die Primarschule und im Anschluss daran das dortige humanistische Gymnasium (heute:Gymnasium am Münsterplatz), das er im Frühjahr 1930 mit seinerMaturität abschloss.
Aufgrund derfreisinnigen undpietistischen Erziehung seiner Eltern und Grosseltern entschied er sich für einTheologiestudium und absolvierte dieses von 1930 bis 1934 an derUniversität Basel sowie an derUniversität Bonn, dort hörte er unter anderem die Vorlesungen vonKarl Barth. Nachdem er seinVikariat bei PfarrerLukas Christ inPratteln absolviert hatte, wurde er nach seinerOrdination am 19. Mai 1935 imBasler Münster unter PfarrerAlphons Koechlin (1885–1965)[1], durch die GemeindeOberhallau zumSeelsorger gewählt. Dort blieb er bis 1941 und setzte sich in dieser Zeit mit seinen benachbarten PfarrernArthur Rich,Christian Maurer (1913–1992)[2] undHans Wildberger (1910–1986)[3] kritisch mit demNationalsozialismus auseinander. In den folgenden vierzehn Jahren war er Pfarrer inGlarus; in dieser Zeit folgte er einer Anregung von ProfessorFritz Blanke ausZürich und erstellte dieHabilitationsschriftDie Vorstellung von der Höllenfahrt Jesu Christi und erwarb sich damit dievenia legendi, so dass er mit Beginn des Sommersemesters 1948 an der Universität Basel alsPrivatdozentneutestamentliche Vorlesungen hielt. Auf Anfrage vonWalter Neidhart wurde er im Herbst 1955 zum Studienleiter derBasler Mission gewählt, so dass er nun bis 1971 ein Doppelamt als praktischer theologischer Lehrer im Missionshaus und als Privatdozent der Universität ausübte, dazu verstand er es, auch weiterhin in der praktischen Gemeindearbeit tätig zu sein.
Im Herbst 1957 erfolgte seine Ernennung zum ausserordentlichen Professor für das Neue Testament und von 1957 bis 1976 fürMissionswissenschaften an der Theologischen Fakultät der Universität Basel, bildete aber auch weiterhin im Missionshaus praktisch aus; dazu kamen noch Lehr- und Lernaufgaben in aussereuropäischenKolleges inKamerun,Ghana,Indien undKorea. In verschiedenen Jahren war er auchHauptredakteur beziehungsweise Mitarbeiter erst amEvangelischen Missionsmagazin und später an derZeitschrift für Mission und veröffentlichte Aufsätze undRezensionen.
Werner Bieder war im Jugendwerk desBlauen Kreuzes engagiert und lernte dort seine spätere Ehefrau Gertrud, Tochter des Käsers Friedrich Bernhard, kennen; gemeinsam waren sie über sechzig Jahre verheiratet und hatten vier Kinder:
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Bieder, Werner |
| ALTERNATIVNAMEN | Bieder, Walter |
| KURZBESCHREIBUNG | Schweizer evangelischer Geistlicher und Hochschullehrer |
| GEBURTSDATUM | 21. Juli 1911 |
| GEBURTSORT | Basel |
| STERBEDATUM | 5. April 1999 |
| STERBEORT | Basel |