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Wayne Shorter

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Wayne Shorter, Berkeley 1980
Wayne Shorter, 2006

Wayne Shorter (*25. August1933 inNewark,New Jersey; †2. März2023 inLos Angeles)[1] war einUS-amerikanischerJazz-Saxophonist und -Komponist. MitJohn Coltrane undSonny Rollins gehörte er zur „vordersten Linie“ der Saxophonisten imModern Jazz. Shorter zählt zu den stilbildenden Künstlern des Jazz. Er gilt als einer der bedeutendsten und einflussreichsten Interpreten der Jazzgeschichte.[2][3]

Leben und Wirken

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Wayne Shorter, 1977

Shorter spielte zunächst fürHorace Silver undMaynard Ferguson, bevor er ab 1959 zuArt Blakey’sJazz Messengers stieß. Er wurde deren musikalischer Leiter, bevor er 1964 auf Empfehlung vonJohn Coltrane vonMiles Davis abgeworben wurde. Er veröffentlichte aber auch meist hochgelobte Alben unter eigenem Namen, wie 1964Night Dreamer als sein erstes Album fürBlue Note. Von 1964 bis 1969 war er – nebenHerbie Hancock,Ron Carter undTony Williams – Mitglied des zweiten „klassischen“Miles-Davis-Quintetts, für das er viele Kompositionen schrieb, die zu Klassikern wurden, darunter die StückeFootprints undNefertiti. Shorter war der richtige Nachfolger für John Coltrane in Davis’ Gruppe, was noch dadurch untermauert wurde, dass er beiBlue Note zu der Zeit unter seinem Namen die Quartett-AufnahmeJuJu mit Coltranes BegleiternMcCoy Tyner undElvin Jones einspielte.[4]

Danilo Pérez,Herbie Hancock, Wayne Shorter,Rubén Blades, 2013

1970 gründete er gemeinsam mit dem KeyboarderJoe Zawinul und demBassistenMiroslav Vitouš die legendäreJazz-Rock-FormationWeather Report, der später auchJaco Pastorius undPeter Erskine angehörten. In die Zeit der frühen Weather Report fällt auch Shorters weitgehender Wechsel vomTenorsaxophon, das er bis 1968 ausschließlich gespielt hatte, auf dasSopransaxophon.

Joe Zawinul berichtete, dass Shorter und er ohne Absprachen improvisierten:[5] „Wir improvisierten bei jedem Weather-Report-Konzert ein Duo. ... Die Duette klangen, als wären sie einstudiert, doch es war jeden Abend total anders.“[5]

Parallel spielte er ab 1976 mitV.S.O.P. auch akustischen Jazz.

Nach der Auflösung vonWeather Report (nach MeinungJoachim-Ernst Berendts „die erfolgreichste aller Jazz-Rock-Gruppen“) arbeitete Shorter solistisch. Er begleiteteCarlos Santana 1988 auf einer Tournee[6] und spielte auf mehreren Alben vonJoni Mitchell und mitSteely Dan. Später leitete er ein hochgelobtes Quartett mit dem PianistenDanilo Pérez, dem BassistenJohn Patitucci sowie dem SchlagzeugerBrian Blade (CDs:Footprints Live!, Beyond the Sound Barrier undWithout a Net).

Bert Noglik schrieb 2013 über Shorter: „Sein Spiel wurde als poetisch, rätselhaft und zugleich natürlich und in sich völlig logisch charakterisiert.“[7]

Am 12. November 2021 wurde seine OperIphigenia nach einem Libretto vonEsperanza Spalding am Cutler Majestic Theatre inBoston uraufgeführt. Das Bühnenbild schufFrank O. Gehry.[8]

Privatleben

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1985 starb Shorters Tochter Iska Maria (* 1971) nach einem epileptischen Anfall.[9] 1996 kamen Shorters Ehefrau Ana Maria (* 1947) und ihre Nichte Dalila Lucien, die 17-jährige Tochter des SängersJon Lucien, beim Absturz desTrans-World-Airlines-Fluges 800 vor Long Island ums Leben. 1999 heiratete Shorter in dritter Ehe die brasilianische Sängerin Carolina Dos Santos, eine enge Freundin seiner verstorbenen Frau. Shorter war bekennenderNichiren-Buddhist und Anhänger derneuen religiösen BewegungSōka Gakkai.

Shorter starb am 2. März 2023 im Alter von 89 Jahren in einem Krankenhaus in Los Angeles.[10][1] Sein Archiv hat dieNew York Public Library for the Performing Arts erworben.[11]

Preise und Auszeichnungen

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2003 und 2005 erhielt Shorter für die AlbenAlegría undBeyond the Sound Barrier jeweils denGrammy in der KategorieBestes Jazz Instrumental Album, fürAlegria auch denJahrespreis der deutschen Schallplattenkritik. 2003 gewann Wayne Shorter den alljährlichen Kritikerpoll der ZeitschriftDown Beat gleich in fünf Kategorien: fürFootprints Live! als „Album des Jahres“, als „Jazzmusiker des Jahres“ und Komponist, für die „Akustische Jazzgruppe des Jahres“ und auf dem Sopransaxophon. Beim Kritikerpoll 2013 lag Wayne Shorter erneut in vier Kategorien vorne: fürWithout a Net als „Album des Jahres“, als „Jazzmusiker des Jahres“ und auf dem Sopransaxophon sowie für die „Jazzgruppe des Jahres“.[12] Für das StückOrbits bekam er einenGrammy für die beste Jazzimprovisation. 2016 wurde er zum Mitglied derAmerican Academy of Arts and Sciences gewählt.[13] 2017 wurde er mit demschwedischenPolar Music Prize ausgezeichnet[14] und 2018 erhielt Shorter einenKennedy-Preis. Für sein AlbumEmanon erhielt er 2019 denGrammy für das beste Jazz-Instrumentalalbum; auch im Kritikerpoll desDown Beat wurdeEmanon als „Album des Jahres“ anerkannt,[15] ebenso im Readers Poll, in dem er außerdem Jazzkünstler des Jahres wurde.

Diskografie (Auszug)

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Chart­plat­zie­rungen
Erklärung der Daten
Alben[16]
Speak No Evil
 DE6709.04.2021(1 Wo.)
 CH7424.01.2021(1 Wo.)
The All Seeing Eye
 DE6808.10.2021(1 Wo.)
Adam’s Apple
 CH7628.08.2022(1 Wo.)
Miles in France 1963 & 1964: The Bootleg Series, Vol. 8(mitMiles Davis &George Coleman)
 DE9015.11.2024(1 Wo.)

Alben unter eigenem Namen

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  • 1959:Introducing Wayne Shorter (Vee Jay)
  • 1962:Second Genesis (Vee Jay)
  • 1962:Wayning Moments (Vee Jay)
  • 1964:Night Dreamer (Blue Note)
  • 1964:JuJu (Blue Note)
  • 1965:Speak No Evil (Blue Note)
  • 1965:The Soothsayer (Blue Note, ed. 1979)
  • 1965:The All Seeing Eye (Blue Note)
  • 1965:Et Cetera (Blue Note, ed. 1980)
  • 1966:Adam’s Apple (Blue Note)
  • 1967:Schizophrenia (Blue Note)
  • 1969:Super Nova (Blue Note)
  • 1970:Moto Grosso Feio (Blue Note)
  • 1970:Odyssey of Iska (Blue Note)
  • 1974:Native Dancer (Columbia)
  • 1985:Atlantis (Columbia)
  • 1987:Phantom Navigator (Columbia)
  • 1988:Joy Rider (Columbia)
  • 1995:High Life (Verve)
  • 1997:1 + 1 (mit Herbie Hancock) (Verve)
  • 2002:Footprints Live! (Verve)
  • 2003:Alegría (Verve)
  • 2005:Beyond the Sound Barrier (Verve)
  • 2013:Without a Net (Blue Note)
  • 2018:Emanon (Blue Note)
  • 2022: Wayne Shorter, Terri Lyne Carrington, Leo Genovese and Esperanza Spalding:Live at the Detroit Festival (Candid)

Mit Weather Report

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Hauptartikel:Weather Report: Diskografie

Als Sideman

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Nachrufe

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Musikbeispiele

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Literatur

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Lexigrafische Einträge

Weitere Quellen

Weblinks

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Commons: Wayne Shorter – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. abNate Chinen:Wayne Shorter, Intrepid Saxophonist and Composer, Dies at 89. In:The New York Times. 2. März 2023,ISSN 0362-4331 (nytimes.com [abgerufen am 2. März 2023]). 
  2. Schweizer Radio und Fernsehen:Ein Dutzend Grammys – Legende schon zu Lebzeiten: Wayne Shorter ist 89-jährig gestorben. In:Schweizer Radio und Fernsehen, SRF 4 News, 2. März 2023, abgerufen am 3. März 2023.
  3. Ueli Bernays:Wayne Shorter: ein Schamane des Klangs, ein Mystiker der Harmonie. In:Neue Zürcher Zeitung, 3. März 2023, abgerufen am 3. März 2023
  4. JuJu – Wayne Shorter | Songs, Reviews, Credits | AllMusic. Abgerufen am 5. Februar 2022 (englisch). 
  5. abGunther Baumann:Zawinul: Ein Leben aus Jazz. Residenz Verlag, 2002,ISBN 978-3-7017-1291-5,S. 102. 
  6. LOFTmusic: Carlos Santana & Wayne Shorter Band - Sanctuary (1988). 9. Oktober 2018, abgerufen am 2. November 2024. 
  7. Bert NoglikFootprints in Jazz (NDR) (Memento vom 18. Dezember 2013 imInternet Archive)
  8. World Premiere of esperanza spalding and Wayne Shorter’s Opera, (Iphigenia) Harward Magazine, 18. November 2021, abgerufen am 13. Februar 2023
  9. A Separate Peace (Memento vom 1. November 2008 imInternet Archive). In:people.com, 28. Juli 1997
  10. Komponist und Saxofonist: Jazz-Legende Wayne Shorter tot. In: Zeit.de. 3. März 2023, abgerufen am 3. März 2023. 
  11. Maxi Broecking: New York: Wayne Shorter Archiv. In: Jazz thing. 27. Juni 2025, abgerufen am 2. Juli 2025. 
  12. Wayne Shorter Tops 61st Annual DownBeat Critics Poll (Memento vom 29. Oktober 2013 imInternet Archive) beidownbeat.com. Eingesehen am 10. April 2018.
  13. Wayne Shorter. In: amacad.org. American Academy of Arts and Sciences, abgerufen am 2. März 2023. 
  14. Sting och Wayne Shorter får Polarpriset 2017., svt.se; abgerufen am 7. Februar 2017.
  15. Lorbeeren für Legenden. In: jazzecho.de. Abgerufen am 10. Juli 2019. 
  16. Chartquellen:DECH
Alben vonWayne Shorter
Studioalben
  • Introducing Wayne Shorter, N.J.
  • Second Genesis
  • Wayning Moments
  • Night Dreamer
  • JuJu
  • Speak No Evil
  • The Soothsayer
  • The All Seeing Eye
  • Et Cetera
  • Adam’s Apple
  • Schizophrenia
  • Super Nova
  • Moto Grosso Feio
  • Odyssey of Iska
  • Native Dancer
  • Atlantis
  • Phantom Navigator
  • Joy Rider
  • High Life
  • Alegría
  • Beyond the Sound Barrier
  • Without a Net
  • Emanon
Livealben
  • 1 + 1(mit Herbie Hancock)
  • Footprints Live!
  • Live at the Detroit Festival
Personendaten
NAMEShorter, Wayne
KURZBESCHREIBUNGUS-amerikanischer Jazz-Saxophonist und -komponist
GEBURTSDATUM25. August 1933
GEBURTSORTNewark,New Jersey
STERBEDATUM2. März 2023
STERBEORTLos Angeles
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