Waxweiler

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WappenDeutschlandkarte
Waxweiler
Deutschlandkarte, Position der Ortsgemeinde Waxweiler hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten:50° 6′ N,6° 22′ O50.0916666666676.3644444444444350Koordinaten:50° 6′ N,6° 22′ O
Bundesland:Rheinland-Pfalz
Landkreis:Eifelkreis Bitburg-Prüm
Verbandsgemeinde:Arzfeld
Höhe:350 m ü. NHN
Fläche:5,97 km2
Einwohner:1102 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte:185 Einwohner je km2
Postleitzahl:54649
Vorwahl:06554
Kfz-Kennzeichen:BIT, PRÜ
Gemeindeschlüssel:07 2 32 322
LOCODE:DE YWX
Gemeindegliederung:2Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung:Luxemburger Straße 6
54687 Arzfeld
Website:www.waxweiler.com
Ortsbürgermeister:Martin Krohn (Freie Wähler)
Lage der Ortsgemeinde Waxweiler im Eifelkreis Bitburg-Prüm
Karte
Karte
Waxweiler von Nordosten

Waxweiler ist eineOrtsgemeinde imEifelkreis Bitburg-Prüm inRheinland-Pfalz. Sie gehört derVerbandsgemeinde Arzfeld an. Waxweiler ist ein staatlich anerkannterErholungsort und gemäß Landesplanung alsGrundzentrum ausgewiesen.[2]

Inhaltsverzeichnis

Geographie

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Lage

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Die Siedlung befindet sich im Westen derEifel, nur wenige Kilometer östlich der Staatsgrenzen zuLuxemburg undBelgien. Sie liegt an derPrüm.

Heilhausen ist ein Ortsteil von Waxweiler, zum Ortsteil Waxweiler gehören auch dieWohnplätze Ginshausermühle, Godeshausermühle, In der Kaul und Konradshof.[3]

Nachbargemeinden

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Angrenzende Ortsgemeinden sindMerlscheid undPintesfeld im Norden,Lascheid im Nordosten,Lambertsberg im Osten,Mauel im Südosten,Niederpierscheid im Süden,Lauperath im Südwesten sowieManderscheid undKinzenburg im Nordwesten.

Geschichte

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Lange Zeit vermutete man die Ursprünge des Ortes in der Zeit um 700, doch 2002 legte man die bereits zu Beginn des 20. Jahrhunderts entdeckten Überreste einerrömischen Siedlung frei, die schon auf etwa 150 nach Christus datiert werden. In unmittelbarer Nähe zu der Siedlung fand man zudem ein römischesBrandgräberfeld aus dem späten 1. und 2. Jahrhundert n. Chr.[4]

Hauptartikel:Römisches Brandgräberfeld Waxweiler

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes unter dem Namen „Waleswilre“ erfolgte in einem vomPrümer Abt Farabert II. am 15. Juli 943 ausgestelltenPrekarie-Vertrag, in dem einRamengar und seine EhefrauAdalgard derAbtei Prüm ihre Güter in Waxweiler zuwendeten.[5] 1222 erwähnt der Prümer Ex-AbtCaesarius den Ort unter dem Namen „Wasvilre“ im Kommentar zumPrümer Urbar.[6]

Waxweiler gehörte zurluxemburgischenHerrschaft Neuerburg. Im Jahr 1353 verkaufte Friedrich von der Neuerburg den Ort Waxweiler für 1000 Pfund schwereTurnosen an den Trierer ErzbischofBalduin, vermutlich auf Wiederkauf, denn zu Beginn des 15. Jahrhunderts war Waxweiler im Besitz der Herren von Neuerburg. Im Jahr 1414 verliehenIrmgard vonBolchen, Erbin der HerrschaftenKronenburg und Neuerburg und ihr GemahlJohann vonRodemachern den Einwohnern von Waxweiler dieselben Rechte und Freiheiten, wie sie die Bürger der StadtNeuerburg seit 1332 hatten. Gerhard von Rodemachern, Irmgards und Johanns Sohn, bestätigte 1440 die Freiheiten von Waxweiler. In einer Beschreibung der Verhältnisse in der Herrschaft Neuerburg aus dem Jahr 1683 wurde Waxweiler wie folgt beschrieben: „Die Freiheit Wachsweiler, ehemals mit Mauern umgeben, jetzt in Ruinen, mit zwanzig Häusern, deren Einwohner Bürgerrecht genießen, hängt von Neuerburg ab und die Herren von Neuerburg haben hohe, mittlere und niedere Gerichtsbarkeit, Jagd, Fischerei usw., setzen einenMayer und sieben Schöffen. Die Herren beziehen jährlich eineTaler und sieben Schilling in Gelde und dreiMalter Roggen von der Mühle, zwei Malter vomBann, Ofen und Renten, Hühner und Eier von einigen privaten“.[7] Das Gericht Waxweiler gliederte sich in dieMeiereiManderscheid und die Freiheit Waxweiler. Zur Meierei Manderscheid gehörten auch die OrtschaftenHeilhausen,Kinzenburg (Teil),Kopscheid,Lauperath undPintesfeld.[8] Der Status der Freiheit Waxweiler innerhalb der Herrschaft Neuerburg und zugleich innerhalb desHerzogtums Luxemburg blieb bis 1794 unverändert.[7]

Im Jahr 1794 hattenfranzösische Revolutionstruppen dieÖsterreichischen Niederlande, zu denen das Herzogtum Luxemburg gehörte, besetzt und im Oktober 1795annektiert. Unter derfranzösischen Verwaltung gehörte das Gebiet zumKanton Arzfeld, der verwaltungsmäßig demDepartement Wälder zugeordnet war. Waxweiler wurde Hauptort (chef-lieu) einerMairie.[9]

Aufgrund der Beschlüsse auf demWiener Kongress wurde 1815 das vormals luxemburgische Gebiet östlich derSauer und derOur demKönigreich Preußen zugeordnet. Unter der preußischen Verwaltung gehörte die Gemeinde Waxweiler, damals in der Regel noch „Wachsweiler“ geschrieben, von 1816 an demKreis Prüm imRegierungsbezirk Trier und von 1822 an zurRheinprovinz. Waxweiler wurde Sitz der gleichnamigenBürgermeisterei, zu der acht Gemeinden gehörten.[9]

In derEiflia illustrata aus den 1850er Jahren wurde für Waxweiler angemerkt, dass der Ort seit der preußischen Besitznahme ein ganz anderes Ansehen erhalten habe, die Straßen sind gepflastert und mehrere neue Häuser gebaut worden. Waxweiler war seit 1821 Sitz einesFriedensgerichts, hatte eine Apotheke und einePostexpedition erhalten. Jährlich wurden zwei Kram- und Viehmärkte gehalten.[7]

Im Mai 1902 stimmte der preußische Landtag einem Gesetzentwurf zu, auf Grund dessen der Bau derStrecke Pronsfeld–Waxweiler und derStrecke Pronsfeld–Neuerburg in 1903 beginnen konnte. Mit dem Bau erfolgte der Anschluss über dieWesteifelbahn an das deutsche Bahnnetz; er war für die wirtschaftliche Entwicklung des Landes von großer Bedeutung, wurde aber auch aus militärstrategischen Gründen (Schlieffen-Plan) genehmigt. Beide Strecken wurden am 6. Juli 1907 feierlich eröffnet.Kaiser Wilhelm II. und ersatzweise der Kronprinz Wilhelm waren wegen der Wichtigkeit dieses Ereignisses eingeladen, folgten der Einladung jedoch nicht.[10] Die imZweiten Weltkrieg stark beschädigte Bahnstrecke wurde 1950 wieder eröffnet. 1964 wurde der Personenverkehr eingestellt. 1987 erfolgte die Streckenstillgelegung. Die Gleise wurden abgebaut.

Am 1. April 1972 wurde die bis dahin selbständige GemeindeHeilhausen eingemeindet.[11]

BevölkerungsentwicklungDie Entwicklung der Einwohnerzahl von Waxweiler bezogen auf das heutige Gemeindegebiet; die Werte von 1871 bis 1987 beruhen auf Volkszählungen:[2]

JahrEinwohner
1815590
1835793
1871759
1905764
1939915
19501033
1961974
JahrEinwohner
19701073
19871155
19971228
20051138
20111075
20171101
20231.102[1]
Einwohnerentwicklung von Waxweiler von 1815 bis 2017

Politik

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Bürgermeister

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  • Martin Krohn, Freie Wähler, ab 2024
  • Manfred Groben wurde 2014 auf Wahlvorschlag der CDU mit 65,6 % der Stimmen zum Ortsbürgermeister gewählt.[12] Bei derDirektwahl am 26. Mai 2019 wurde er mit einem Stimmenanteil von 78,14 % für weitere fünf Jahre in seinem Amt bestätigt.[13]
  • Grobens Vorgänger als Ortsbürgermeister war bis 2014 Klaus Juchmes.[12]

Kommunale Einrichtungen

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  • Grundschule mit Ganztagsangeboten/-betreuung
  • Kindergarten
  • Bürgerhaus
  • Haus des Gastes
  • Freibad
  • Wohnmobilstellplatz
  • Sportplatz
  • Rastplatz

Wappen

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Wappen von Waxweiler
Wappen von Waxweiler
Blasonierung: „Gespalten und vorn erhöht geteilt, oben in Gold (Gelb) ein rotes Ankerkreuz, unten neunmal von Silber (Weiß) und Blau geteilt; hinten in Rot eine auf- und linksgerichtete, goldene (gelbe) Schlange, von liegendem silbernen (weißen)Doppelhaken durchbohrt.“
Wappenbegründung: Das rote Ankerkreuz entstammt dem Wappen derIrmgard vonBolchen, die 1414 Waxweiler die Stadtrechte erteilte. Silber und Blau sind die Farben desHerzogtums Luxemburg, dem früheren Landesherrn. Die Farbe Rot in derlinken Schildhälfte weist auf den Pfarrpatron, Johannes der Täufer, hin; die Schlange entstammt dem Wappen des Anfang des 17. Jahrhunderts in Waxweiler tätig gewesenen Pfarrers.

Das Wappen wurde von Joseph Decku ausUnkel entworfen und am 30. März 1967 vom rheinland-pfälzischenInnenministerium genehmigt.

Sehenswürdigkeiten

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Katholische Pfarrkirche St. Johannes Baptist
  • PfarrkircheSt. Johannes der Täufer um 1770 erbaut. Eine Gedenktafel erinnert hier an den sagenhaften Ursprung derEchternacher Springprozession. Der Legende nach hatten die Waxweiler vor der Kirche gefeiert und getanzt, statt drinnen der Predigt zu folgen. Zur Strafe verdammte sie der heiligeWillibrord, von nun an immerwährend weiterzutanzen und zu springen. Später erlöste er sie jedoch gegen das Versprechen, nachEchternach zu pilgern, von wo aus der heilige Willibrord zu seiner Missionsarbeit aufgebrochen war. Es ist das Privileg der Waxweiler, die am Pfingstdienstag stattfindende Prozession anzuführen.
  • Kriegsgräberstätte Waxweiler im kommunalen Friedhof
  • Pestkreuz von 1634
  • Mariensäule von 1948
  • mehrere Bußkreuze
  • Naturdenkmal Napoleonseiche
Siehe auch:Liste der Kulturdenkmäler in Waxweiler undListe der Naturdenkmale in Waxweiler

Freizeit, Tourismus und Verkehr

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Bahnradelpark Bahntrassenradwege in der Eifel

Waxweiler, imNaturpark Südeifel, nennt sich „Blumenstädtchen“. Es besitzt eine vielfältige Vereinsstruktur für diverse Kultur-, Sport- und Freizeitaktivitäten.Es bietet Freibad, Campingplätze und Wohnmobilstellplatz sowie Gastronomie mit Übernachtungsmöglichkeiten. Im Ort sind das Haus des Gastes, das Devonium- und das Römer-Museum.

Durch denPrümtal-Radweg auf der ehemaligen Bahnstrecke ist Waxweiler mit dem Netz der Bahntrassenradwege verbunden. DerJakobsweg durchquert den Ort.

Waxweiler ist über die L 12 und L 33 an dieAnschlussstelleNr. 5 Waxweiler derBundesautobahn 60 E29/E42 angeschlossen.

Einmal im Jahr findet in Waxweiler der Eifelmarathon statt.[14] Es werden unterschiedliche Distanzen vom Kinderlauf bis zumUltramarathon angeboten. Veranstalter ist der Verein Eifelmarathon e. V.

Weblinks

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Commons: Waxweiler – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. abStatistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerungsstand 31. Dezember 2023, Landkreise, Gemeinden, Verbandsgemeinden; Fortschreibung des Zensus 2011 (Hilfe dazu).
  2. abStatistisches Landesamt Rheinland-Pfalz: Mein Dorf, meine Stadt. Abgerufen am 19. Februar 2023. 
  3. Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz (Hrsg.):Amtliches Verzeichnis der Gemeinden und Gemeindeteile. Stand: Februar 2022.S. 92 (PDF; 3,3 MB). 
  4. Eintrag zuRömisches Brandgräberfeld Waxweiler in derDatenbank der Kulturgüter in der Region Trier, abgerufen am 23. April 2022.
  5. Heinrich Beyer:Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band I, Coblenz: Hölscher, 1860, S. 242, Urkunde 180 (www.dilibri.de)
  6. Heinrich Beyer:Mittelrheinisches Urkundenbuch, Band I, Coblenz: Hölscher, 1860, S. 159, Prümer Urbar (www.dilibri.de)
  7. abcJohann Friedrich Schannat,Georg Bärsch: Eiflia illustrata oder geographische und historische Beschreibung der Eifel, Band 3, Ausgabe 2, Teil 1, Mayer, 1854, S, 415 ff (Google Books)
  8. Wilhelm Fabricius:Erläuterungen zum geschichtlichen Atlas der Rheinprovinz, 2. Band: Die Karte von 1789. Bonn, Hermann Behrend, 1898, S. 38
  9. abGeorg Bärsch:Beschreibung des Regierungs-Bezirks Trier, Band 2, Trier, Lintz, 1846, S. 74 ff (Google Books)
  10. Hermann ElenzSchienen, Dampf und Kohlenstaub Zur Geschichte des Eisenbahnbaus in der Eifel, S. 51 ff, Helios Verlags- und Buchvertriebsgesellschaft, Aachen 1969,ISBN 3-925087-73-7
  11. Amtliches Gemeindeverzeichnis (= Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz [Hrsg.]:Statistische Bände.Band 407). Bad Ems Februar 2016,S. 181 (PDF; 2,8 MB). 
  12. ab30 Jahre für das Wohl der Gemeinde. In: Trierischer Volksfreund. Trierischer Volksfreund Medienhaus GmbH, 22. Dezember 2014, abgerufen am 25. März 2022 (Nur Artikelanfang frei zugänglich). 
  13. Der Landeswahlleiter Rheinland-Pfalz: Kommunalwahl 2019, Einzelergebnisse. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. Oktober 2021; abgerufen am 25. März 2022 (siehe Verbandsgemeinde Arzfeld, vorletzte Zeile). 
  14. Website des Veranstalters. Abgerufen am 13. April 2023. 
Normdaten (Geografikum):GND:4064868-0(lobid,OGND,AKS) |LCCN:n84128687 |VIAF:136092940
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