DieBütte, dieButte, dieBütt (etymologisch verwandt mit demBottich), derZuber (vonalthochdeutschzwī-bar,[1] wörtlich „Zwei-Träger“, das einGefäß mit zwei Tragegriffen bezeichnet, im Gegensatz zu althochdeutscheim-beri,Eimer, mit einem Tragegriff) oder (oberdeutsch) das „Schaff“ ist ein großes Gefäß von runder oder ovaler Form ohneDeckel. In der Regel sind diese Gefäße breiter als hoch.
Bütten werden traditionell bei derPapierherstellung („Schöpfbütte“) oder beimWeinbau verwendet. Ursprünglich diente der Waschzuber jedoch als allgemeines Sanitärutensil. „Zuber“ nennt man hier speziell heizbare Gefäße.
Anfangs waren Bütten aus Holz und wurden ähnlich wie die geschlossenenWeinfässer durch denKüfer, Büttner oder Böttcher gefertigt. Später wurden die Schöpfbütten auch ausStein oderEisen hergestellt; die eisernen wurden zum Schutz vorRost mitBlei verkleidet. Bis ins 18. Jahrhundert hinein hatte einePapiermühle meist nur eine einzige Bütte, welche dann die Grenze ihrer Leistung bestimmte.
Mit der Bildung von Löschmannschaften in Form vonPflichtfeuerwehren Anfang des 19. Jahrhunderts wurden auch deren Rechte und Pflichten festgelegt, in der auch die Handhabung von Zubern erfolgte. So hatte der Ortsvorstand eine Abteilung rüstiger Männer auszuwählen, welche „unter eigenen Anführern steht, und zum Retten von Menschen, Hausthieren und Effecten bestimmt ist“. Diese Mannschaft hatte sich, „soviel thunlich, mit starken, besonders an den Handhaben gut befestigten geflochtenen Körben, Rettungsschläuchen, Tragbahren, Zubern, Seilen und Brechwerkzeugen“ zu versehen, um Rettungsmaßnahmen durchzuführen. Beispielsweise erließ dasHerzogtum Nassau im November 1826 eine solche Verordnung.[2]
Zuber oder Bütten zum Zweck desWäschewaschens standen früher in denWaschhäusern, die meist von mehreren Parteien gemeinsam genutzt wurden und über einen Ofen zum Erhitzen des Wassers verfügten. Daneben bildet der Waschzuber auch die Ausgangsform derBadewanne zur Körperpflege. In derSüdpfalz und imRheinland wird die Badewanne heute noch umgangssprachlich „Bad(e)bütt“ genannt.Heutzutage ist das „Zubern“ in beheizten Bütten vor allem imLiverollenspiel auch eine beliebte Form der gemeinschaftlichen Entspannung.
Bütten werden noch benutzt bei der Herstellung handgeschöpften Papiers, demBüttenpapier, das kurz auch „das Bütten“ genannt wird. Dabei wird ein wässriger Faserbrei ausHadern oderZellstoff (das „Ganzzeug“ oder der „Ganzstoff“) mit einem Sieb geschöpft und anschließend zu Papier getrocknet. Eine aus dem Papierschöpfen stammende Bütte wird auch bei dem historischen Brauch desGautschens verwendet, wenn einBuchdrucker oderSchrift- bzw. Maschinensetzer nach beendeter Lehrzeit in denGesellenstand übernommen wird.
Im Weinbau dienen große Bütten, auch Traubenbütte oder Zuber genannt, demWinzer zum Sammeln und Transport derWeintrauben bei derTraubenlese, vorübergehend auch zur Aufbewahrung von Weintrauben,Maische oderMost.
Zu unterscheiden ist die Bütte, auch „Beschoff“[3] von der „Hotte“, „Kiepe“, „Legel“ oder „Logel“, imBadischen auch „Traubenschütte“ oder „Biggi“. Bei diesem Gefäß handelt es sich um einen mittels zweier Lederriemen auf demRücken getragenen Behälter. Dieser war einst ein geflochtener und mit Pech abgedichteter Korb („Rückenkiepe“), danach ein Behälter ausZinkblech, seltener Kupferblech;[4] in neuerer Zeit ist er aus Kunststoff gefertigt. Er dient bei der Weinlese von Hand zum Transport der Trauben aus dem Weinberg zur Transportbütte, wobei das Fassungsvermögen bis zu 40 kg Trauben bzw. 75 Liter Flüssigkeit betragen kann.[5]
Heutzutage wird der Begriff „Bütte“ auch von Handwerkern benutzt. Bei ihnen ist sie ein großer Bottich, meist aus festem schwarzemKunststoff, der ein Allzweck-Gefäß für die verschiedensten Aufgaben auf dem Bau darstellt. Es dient hauptsächlich zum Anrühren vonMörtel, aber auch zum Werkzeugwaschen oder zum Transport bzw. der kurzfristigen Lagerung von Werkzeug.
In den rheinischen und südwestdeutschen Regionen, in denenKarneval und Fastnacht eine große Rolle spielen, wurde die dem Weinbau entlehnte „Bütt“ zum Vortragspult für dieBüttenrede umfunktioniert. Mittlerweile ist diese – nunmehr künstlerisch ausgestaltete – Bütt nicht mehr zur Aufnahme von Flüssigkeiten geeignet, weil von hinten her ein Zugang ähnlich wie zu einerKanzel geschaffen wurde.
In gewissen Schweizer Dialekten istBütti eine eher abschätzige Bezeichnung für ein altes Auto.[6]
Der (Bade)-Zuber ist in derWappenkunde einegemeine Figur, die nicht nur beiBadeorten verwendet wird.